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Montag, 07. Oktober 2019
Tischlerhandwerk im Konjunktur-Hoch
Bundesbetriebsvergleich 2018 analysiert Branchenwerte

Tischler Schreiner Deutschland hat einen aktuellen Bundesbetriebsvergleich vorgelegt und attestiert der Branche Top-Ergebnisse und ein Konjunkturhoch.
»Nach zufriedenstellenden bis guten Ergebnissen in 2016 knüpft der neue Bundesbetriebsvergleich (Datenbasis 2018) an die Spitzenergebnisse von 2014 an und bestätigt die aktuelle konjunkturelle Hochphase im Tischler- und Schreinerhandwerk«, teilt der Verband mit.

Der Bundesbetriebsvergleich von Tischler Schreiner Deutschland gibt einen detaillierten Einblick in die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks und hilft Inhabern von Tischlereien, die eigenen betriebswirtschaftlichen Ergebnisse einzuordnen.

»Fakten, wie sie der Betriebsvergleich liefert, sind für unsere mittelständischen Unternehmen unerlässlich. Denn zum Unternehmenserfolg gehört es auch, regelmäßig die eigenen Zahlen zu analysieren, zu vergleichen und bei Bedarf Prozesse und Abläufe anzupassen«, erklärt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner.

Zentrale Ergebnisse
»Das Tischler- und Schreinerhandwerk steht im Moment sehr gut da und erreicht durch die Bank weg Topwerte«, fasst Paukner zusammen. Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis beispielsweise erzielte selbst die kleinste untersuchte Betriebsgröße (unter 5 Mitarbeiter) mit knapp zwei Prozentpunkten einen sehr guten Wert, der aufgrund der deutlichen Entwicklungen in den übrigen Betriebsgrößenklassen im Gesamtdurchschnitt sogar auf über vier Prozent angestiegen ist. Auch die Gesamtkapitalrentabilität sei bei allen vier Betriebsgrößenklassen mit einem Gesamtdurchschnittswert von 9,5 Prozent unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus mehr als akzeptabel.
Zugelegt hat außerdem der betriebliche Eigenkapitalanteil. Im Gesamtdurchschnitt liegt er bei über 43 Prozent, was in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks sehr zufriedenstellend sei. Und auch die Zuwächse bei der Wertschöpfung je Beschäftigtem überzeugen: Mit fast 71.000 Euro kann der durchschnittliche Gesamtwert sogar das Ergebnis von 2014 toppen.
Der im Gesamtdurchschnitt auf reiner Kostenbasis ermittelte Stundenverrechnungssatz ist indes auf 56,55 Euro pro Stunde angestiegen. Er beruht auf einer durchschnittlichen verrechenbaren Kapazität von 1.512 »produktiven« Gesellenstunden.
»Unterm Strich bestätigt der Bundesbetriebsvergleich die gute wirtschaftliche Entwicklung im Tischler- und Schreinerhandwerk in den vergangenen zwei Jahren«, resümiert Martin Paukner. Wie dieser Prozess allerdings weitergeht, lasse sich derzeit nur schwer absehen. »Tatsache ist, die Rahmenbedingungen ändern sich zusehends: Die deutsche Exportwirtschaft schwächelt und die Wirtschaftspolitik muss dringend entschlossener handeln«, analysiert Paukner. Dennoch gäbe es keinen Grund, nicht zuversichtlich zu bleiben.
Die Ergebnisbroschüre kann man beim TSD bestellen, sie kostet für Innungsmitglieder 19 Euro, für Nicht-Innungsmitglieder 38 Euro (zzgl. MWSt).
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Montag, 16. April 2018
Von Werkstattleitung und Projektbetreuung bis Kommunikation und Gesundheit
Neue Fortbildungsangebote für Tischler in NRW, Hamburg und SH

Bild: Bettina Engel-Albustin
Im Rahmen des Förderprojekts »Zukunfts-Initiative modernes Tischlerhandwerk« (ZIMT) startet ab Juli 2018 eine Qualifizierungs-Offensive Tischler in Nordhrein-Westfalen, Hamburg und Schlewig-Holstein, in der verschiedene ein- und mehrtägige Fortbildungen für Mitarbeiter in Tischlerbetrieben angeboten werden.
Im Juli 2018 geht es in NRW los mit einer achttägigen Fortbildung zum Werkstattleiter. Eingeladen sind alle, die Führungsverantwortung in der Werkstatt ausüben oder übernehmen wollen (Start in Hamburg/Schleswig-Holstein: Januar 2019). Ende August startet dann in NRW und im Januar 2019 in Hamburg/Schleswig-Holstein der 16-tägige Lehrgang zum Projektbetreuer. Diese Aufstiegsfortbildung richtet sich an erfahrene Gesellen, die in der Arbeitsvorbereitung und Projektbetreuung mehr Verantwortung anstreben. Und mit dem siebentägigen Lehrgang Montage-Fachkraft gibt es dann ab Oktober sowohl in NRW als auch in Norddeutschland ein Angebot für alle Mitarbeiter, die ihre Kompetenzen für die Arbeiten auf der Baustelle verbessern wollen. Alle drei Schulungen werden mit einer Prüfung abgeschlossen.
Neben diesen mehrtägigen Aufstiegsfortbildungen, die jeweils zentral für NRW sowie Hamburg/Schleswig-Holstein durchgeführt werden, gibt es auch verscheidene eintägige Anpassungs-Qualifizierungen vor Ort, auf Innungs-Ebene, um Mitarbeitern in der Werkstatt und in der Montage zu ermöglichen, ihr Können auf den neuesten Stand zu bringen: Das Lesen von Zeichnungen, der Umgang mit Viewer-Techniken, die Verkürzung von Laufwegen und Suchzeiten in Werkstatt und Lager, Licht und smarte Möbel sowie Ladungssicherung gehören zu den Themen. In allen Innungs-Seminaren stehen aber zugleich auch Sozialverhalten und Gesundheitsfürsorge auf der Tagesordnung: Der Umgang mit Kunden, der richtige Ton in der Werkstatt gegenüber Chef und Kollegen – diese Kompetenzen haben für Betriebsinhaber höchste Priorität, wie eine ausführliche Befragung von Betriebsinhabern und Beschäftigten ergeben hat, mit der die Initiative im Vorfeld des neuen Bildungspaketes die Wünsche der Beteiligten eruiert hat. Viele Mitarbeiter treibt darüber hinaus die Sorge um, den Beruf aufgrund der körperlichen Anstrengung nicht bis zum Rentenalter ausführen zu können. Sie haben sich daher – ebenso wie viele Chefs – mehr Konzentration auf das Thema Gesundheit gewünscht.
Ein Sonderthema auf Innungsebene ist der Azubi-Coach: Gesellen, die Auszubildende anleiten, sollen für diese Aufgabe besser gerüstet werden. Hier stehen insbesondere Kommunikation, Konfliktlösung und Motivation auf dem Programm. Ein weiteres Sonderthema ist die spezielle Oberflächen-Schulung: Gemeinsam mit der Firma Hesse wird – ebenfalls vor Ort – eine Spezial-Schulung zu Lackier-Techniken angeboten.
Die Zukunfts-Initiative modernes Tischlerhandwerk (ZIMT) ist ein Kooperationsprojekt der Tischlerfachverbände aus NRW und Hamburg/Schleswig-Holstein, der IG Metall Bezirke Küste und Nordrhein-Westfalen sowie der Firma wmp consult. Ziel der Initiative ist, den aktuellen und zukünftigen Qualifizierungsbedarf in den Tischlerbetrieben zu ermitteln und entsprechende Weiterbildungsmodule zu entwickeln. ZIMT wird im Rahmen der ESF-Sozialpartnerrichtlinie »Fachkräfte sichern: weiter bilden und Gleichstellung fördern« durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Freitag, 13. Oktober 2017
Stabile Auftragslage – schwächere Betriebsergebnisse
Bundesbetriebsvergleich im Tischlerhandwerk

Grafik: TSD
Seit einigen Jahren verzeichnet das Tischler- und Schreinerhandwerk eine stabil hohe Auftragslage, und auch 2016 war für die gesamte Branche durchaus ein gutes Jahr. Diese Bilanz zieht Tischler Schreiner Deutschland aus dem aktuellen Bundesbetriebsvergleich. Alle zwei Jahre untersucht der Verband die wirtschaftlichen Kennzahlen der Branche und veröffentlicht damit einen Überblick über die aktuelle Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks.
Tatsächlich bewegten sich die Werte für 2016 insgesamt auf einem zufriedenstellenden bis guten Niveau – auch wenn das auf den ersten Blick im Vergleich zu 2014 nicht so aussieht. Aber der direkte Vergleich führe hier in die Irre, wie TSD-Geschäftsführer Martin Paukner erklärt: »2014 hatten wir praktisch bei allen Untersuchungsbereichen Spitzenwerte. Verglichen mit den aktuellen Zahlen ergäbe sich daraus eine negative Tendenz, die das tatsächliche Bild verfälschen würde.«

Grafik: TSD
Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis erreicht die kleinste untersuchte Betriebsgröße (weniger als fünf Beschäftigte) durchschnittlich die schwarze Null, während Betriebe ab fünf Mitarbeitern im Schnitt ein positives Betriebsergebnis vorweisen. Die Gesamtkapitalrentabilität ist bei allen vier Betriebsgrößenklassen deutlich positiv. Der Gesamtdurchschnittswert von 6,3 Prozent sei unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus durchaus akzeptabel.
Auch der betriebliche Eigenkapitalanteil könne in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks als sehr zufriedenstellend bezeichnet werden. Er liegt im Gesamtdurchschnitt bei 39,5 Prozent. Selbst die Wertschöpfung je Beschäftigtem behielt ihr hohes Niveau und betrug im Gesamtdurchschnitt knapp unter 65.000 Euro.
Dennoch fielen die Betriebsergebnisse im Jahr 2016 schwächer aus. »Das liegt vor allem daran, dass die betrieblichen Kosten im gleichen Zeitraum gestiegen sind«, erklärt Paukner. »Solche Erkenntnisse zeigen sich erst im Vergleich. Jetzt müssen die richtigen Schlüsse gezogen werden.«
TSD empfiehlt Betriebsinhabern, die eigenen Kennzahlen mit den Branchenwerten zu vergleichen, um ihre betriebswirtschaftliche Situation besser bewerten zu können und bei Bedarf Abläufe zu verbessern. »Erst der genaue Blick in die Zahlen zeigt, welche Stellschrauben sich auch in Zeiten eines konjunkturellen Aufschwungs unmittelbar auf die Entwicklungen des Betriebsergebnisses auswirken«, sagt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner. Unternehmer sollten ihr Augenmerk auf die Themenkreise Verkauf, Preise und Prozesse legen: »Hier sehen wir in den kommenden Jahren weitere Herausforderungen auf das Gewerk zukommen«.
Den Betriebsvergleich kann man beim TSD bestellen:
www.tsd-onlineshop.de
Montag, 19. September 2016
Film ab für sicheres Arbeiten
BGHM bietet Videos rund um den Arbeitsschutz

Bild: BGHM
Mit mehr als 70 Videos zu unterschiedlichen Themen des Arbeitsschutzes will die Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) Arbeitgeber dabei unterstützen, ihre Beschäftigten für sicherer Arbeiten zu briefen. Die kurzen Videos sollen die regelmäßigen Unterweisungen der Beschäftigten anschaulich ergänzen.
Thematisiert wird einerseits, was bei Einweisungen an verschiedenen Maschinen zu beachten ist und welche gesetzlichen Pflichten Unternehmer haben, und es gibt auch Praxistipps zum Beispiel zum Abrichten von kurzen Werkstücken.
Die Videos lassen sich auch downloaden, so dass man sie auch ohne Internetzugriff abspielen kann.
Freitag, 06. März 2015
Tischler-Stücke im digitalen Showroom
Tischler NRW legt Website »Edition Tischler« als Verkaufsplattform auf

Nicht nur Bücher und Elektronik, auch Möbel werden inzwischen übers Internet gekauft. Experten rechnen damit, dass der Möbelhandel über das Internet schon bald rund 20 Prozent ausmachen könnte. Und ein großer Teil der Kaufentscheidungen gerade bei größeren Investitionen wird durch Recherchen im Internet zumindest vorbereitet. Mit der Edition Tischler, einem Ausstellungsraum im Internet, will der Fachverband Tischler NRW seine Handwerksbetriebe wirkungsvoll in der Online-Welt positionieren.
Anfang Februar ist die Seite unter www.edition-tischler.de online gegangen. In der Startphase sind dort 15 ausgewählte Möbelstücke zu sehen: Von der raffinierten Garderobe Hilde über Bücherregale und Sideboards bis hin zum ausziehbaren Esstisch Len mit Sitzbänken. Die Möbel wurden in Tischlereien entworfen und umgesetzt. »Unser Ziel ist es, den Tischler als Designer und Erbauer von hochwertigen Möbeln wieder mehr in das Bewusstsein der Leute zu bringen«, sagt Dieter Roxlau, Hauptgeschäftsführer des Fachverbandes Tischler NRW.
Weil der Natur des Tischlerhandwerks entsprechend die individuelle und handwerkliche Fertigung im Vordergrund steht, bestellt der Kunde die Möbelstücke aber nicht von der Stange: Er kann eine Kaufanfrage an eine der beteiligten Tischlereien – die nächstgelegenen Betriebe werden aufgrund von geocodierten Daten angezeigt – stellen. In der Beratung mit der Tischlerei entscheidet er sich dann, wie das vorgeschlagene Möbel an seine Wünsche angepasst wird, ob es etwa größer oder kleiner, in einem anderen Holz oder einer anderen Lackfarbe hergestellt wird.