News
Freitag, 29. Januar 2016
Küchenkonzentrat
ZOW 2016: Detmolder Studierende interpretieren »Frankfurter Küche« neu

Maximale Effizienz auf minimalem Raum – diesen Ansatz verfolgte die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky als sie Mitte der 1920er Jahre die »Frankfurter Küche« entwarf. Sie übertrug viele Rationalsierungsprinzipien, nach denen Industriearbeitsplätze gestaltet wurden, auf die Küche: zum Beispiel kurze Wege und alles Wichtige mit einem Griff erreichbar. Um die Herstellungskosten zu verringern, konzipierte die Architektin die Küche mit standardisierten Modulen. In dieser Küche bildete sich zum ersten Mal das gestalterische Konzentrat aller wesentlichen Abläufe und Aufgaben und der ökonomischen Nutzung des Raumes. Daher gilt sie bis heute als die Referenz für das Prinzip der Einbauküche.
Eine seltene Originalvariante dieser Küche ist seit 1995 Teil der Designsammlung Detmold – einer Kooperation der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und des Lippischen Landesmuseums mit mehr als 150 Exponaten. Mit diesem Original haben sich jetzt Studierende der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur (Hochschule OWL) auseinandergesetzt und daraus kreative Design-Konzepte für eine zukunftsweisende Küchenkultur entwickelt.
Dabei gingen die Studierenden unterschiedlichen Ansätzen nach: Wie sieht eine Küche aus, die mit umzieht und mitwächst? Wie wirken sich demografischer Wandel oder gestiegenes Nachhaltigkeits-Bewusstsein auf die Küche aus? Können wir die Küche neu ordnen? Was bedeutet uns Küche heute? Können wir die Küchennutzer typisieren? Und welchen Stellenwert hat Essen eigentlich für uns?
Die Ergebnisse werden gemeinsam mit der Original-Küche in der Ausstellung »konzentrat | küche« auf der kommenden ZOW in Bad Salzuflen vom 16. bis 19. Februar in Halle 22.1 präsentiert.
|
Donnerstag, 21. Januar 2016
Tänzerisch

Bilder: Koelnmesse
Die französische Designerin Aurelie Hoegy hat mit ihrer Stuhlserie Dancers den Nachwuchswettbewerb Pure Talents der imm cologne gewonnen. Die skulpturalen Möbel spielen mit der Energie tänzerischer Bewegung, die in ein stabiles, statisches Objekt gegossen wurden.
Am Wettbewerb nahmen weitere 18 Beiträge von Designern und Gestalterteams teil, die mit unverstelltem Blick die Möglichkeiten ausschöpfen, die in einem Einrichtungsgegenstand stecken: Entstanden sind faltbare Badewannen aus Carbonfaser, ein Arbeitsplatz, der sich nach getaner Arbeit und herabgesenktem Schirm in ein dekoratives Leuchtobjekt verwandelt und Vitrinenschränke, die das Gleichgewicht und die Interaktion zwischen innen und außen ausloten. (Beispiele auf Seite 2.)
Der Pure Talents Contest wird jährlich zur imm cologne von der Koelnmesse ausgelobt und in Kooperation mit dem Rat für Formgebung organisiert und fand jetzt zum 13. Mal statt.
Zu sehen sind die unkonventionellen Produkte noch bis zum 24. Januar 2016 in der Sonderausstellung Pure Talents Contest auf der imm cologne.
imm.cologne.de
www.aureliehoegy.com
Freitag, 15. Januar 2016
Mit Jasper Morrison, Laura Couto Rosado und Michel Buffet
Passagen – Interior Design Week Köln vom 18. bis 24. Januar

Bild: Wolfgang Burat
Mit rund 190 Shows eröffnen die Passagen vom 18. bis 24. Januar – zeitgleich zur imm cologne – die
internationale Designsaison. Auch in diesem Jahr gibt es in dem umfangreichen Programm an Ausstellungen und Veranstaltungen im Kölner Stadtgebiet viel zu entdecken, verspricht das ausrichtende Büro Voggenreiter.

Bild: Jonas Unger
Ein Hotspot ist der Kölnische Kunstverein mit der Ausstellung von Jasper Morrison (Bild rechts). Der Brite ist der »A&W Designer 2016«. Die Architektur- und Designzeitschrift A&W hat jetzt zum 20. Mal einen Designer des Jahres gekürt. Morrison präsentiert in seiner Ausstellung auch den Schweizer Jungdesigner Michel Charlot, den er für den Mentorpreis vorgeschlagen hat.
Der Rat für Formgebung zeigt – erstmals im Kunstverein – die preisgekrönten Arbeiten aus dem Wettbewerb »Best of Best 2016«. Eine weitere Premiere ist die des Films »B&B Italia – Poetry in the shape. When design meets industry«, mit dem der italienische Hersteller die Events zum 50-jährigen Firmenjubiläum einläutet.
Donnerstag, 14. Januar 2016
Sonderschau befasst sich mit Farbe und Licht
HolzHandwerk in Nürnberg vom 16. bis 19. März

Bild: Messe Nürnberg
Fachleute aus Handwerk, Industrie und Handel treffen sich Mitte März auf der Holz-Handwerk. Im Messezentrum Nürnberg zeigt die Europäische Fachmesse für Maschinentechnologie und Fertigungsbedarf vom 16. bis 19. März 2016 aktuelle Entwicklungen, neue Produkte und Dienstleistungen. Was Schreiner auf der Messe und im speziellen bei der Sonderschau des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern »DesignObjekt – ObjektDesign« erwartet, erläutert der Hauptgeschäftsführer des Fachverbands, Dr. Christian Wenzler, im Interview.
Welche Themen bewegen das Schreinerhandwerk derzeit, Herr Dr. Wenzler?
Wir starten mit Zuversicht ins Jahr 2016. Der Branche geht es nach wie vor gut, die Auslastung der Betriebe ist dank einer allgemein guten Auftragslage hoch. Zugleich steht uns jedoch ein Fachkräftemangel bevor, womit für das Handwerk ein Balanceakt entsteht. Um mit dem technologischen Wandel Schritt halten und wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen Schreiner die Arbeitsabläufe in ihren Betrieben weiter optimieren und zugleich Spezialisierungen und Portfolioerweiterungen in Betracht ziehen.
Welche künftigen Herausforderungen stehen bevor?
Wie schon erwähnt ist es eine zentrale Aufgabe, die Qualifikation unserer Mitarbeiter zu sichern. Die Gewinnung guter Nachwuchskräfte, deren fundierte Ausbildung sowie die Weiterbildung stellen die größten Herausforderungen für unsere Branche dar und sind der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg der Betriebe. Auch werden die Kunden immer anspruchsvoller und wünschen sich zunehmend Leistungen aus einer Hand, in höchster gestalterischer und technischer Qualität.
Dazu müssen einerseits die Anlagen und Prozesse – auch in kleineren Betrieben – optimiert, andererseits die Mitarbeiter entsprechend geschult werden. Nur so ist eine Positionierung im hochwertigen Segment möglich.
Wie kann ein Besuch der Holz-Handwerk dem Schreiner helfen, neuen Herausforderungen gut gewappnet zu begegnen?
Die Fachmesse gibt einen einzigartigen Überblick über Neuheiten und Innovationen, und zugleich Ausblick auf Entwicklungen, die die holzverarbeitende Branche künftig prägen werden. Um sich mit relevanten Fachinformationen und gezielten Investitionen fit zu machen für die geschäftliche Zukunft, sollten Besucher im Vorfeld überlegen, welche Unternehmen für sie besonders interessant sind. Mit der neuen Holz-Handwerk-App können Hersteller, Produkte und Events vorgemerkt werden. Vor Ort ist natürlich der direkte und persönliche Kontakt das A und O: Sich nicht nur umsehen, sondern das Gespräch mit Ausstellern suchen und sich konkret beraten lassen. Beachtung verdient auch das Rahmenprogramm. Zum Beispiel bildet die Sonderschau »DesignObjekt – ObjektDesign« des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern aktuelle Trendthemen und Anregungen für deren handwerkliche Umsetzung ab.
Was können Besucher auf der Sonderschau erleben?
Unter dem für den Schreiner sehr aktuellen Motto »Farbe & Licht« erwartet die Besucher eine interaktive Informationsplattform mit Gestaltungsleitfäden für die betriebliche Anwendung: Wie erhält eine geplante Einrichtung Atmosphäre, was bewirken Farbkompositionen?
Wie wird die Behaglichkeitskurve bei der Lichtplanung verwendet? Praxisbezogene Tipps und schnell erfassbare Regeln unterstützen die individuelle Planung und schaffen neue Argumente für das Verkaufsgespräch und somit Wettbewerbsvorteile.
Der neue, zentrale Standort im Eingang Foyer Mitte präsentiert sich mit einer Lasershow als Entree in das Thema »Farbe & Licht«. Fachansprechpartner referieren über Spezialthemen und beantworten individuelle Fragen zur Farb- und Lichtgestaltung. Außerdem stehen die Mitarbeiter des FSH Bayern mit neuen Leistungs- und Beratungsangeboten zur Verfügung. Besonderes Schmankerl für Frühstarter: Ab 9 Uhr, also eine Stunde vor dem offiziellen Messebeginn, öffnet die »Schreiner VIP Area« als Branchentreffpunkt mit einem Gewinnspiel, und ab 17 Uhr können beim Feierabendbier zur »Schreiner Happy Hour« Messeeindrücke ausgetauscht werden.
Dienstag, 12. Januar 2016
Einrichtungstrends 2016: gemütlich, klassisch, leicht und spielerisch
imm cologne 2016 versammelt ab 18. Januar die Neuheiten

Bilder: KölnMesse/Hersteller
Am 18. Januar öffnet die internationale Einrichtungsmesse imm cologne, dieses Jahr im Doppel mit der Living Interiors, ihre Pforten. Die »German Gemütlichkeit« lebt fort, aber es zeichnen sich auch neue Trends ab, berichten die Messemacher.
Wie spätestens die vergangene imm cologne bewiesen habe, ist Gemütlichkeit wieder in, heißt es in einer Pressemitteilung zur diesjährigen Auflage der Messe: Und zur Gemütlichkeit gehöre es unserem Empfinden nach anscheinend dazu, die Wohnung mit persönlichen Accessoires und dekorativen Elementen auszustatten. Der Trend zum Dekorativen beziehe sich nunmehr aber auf ganze Wohnkonzepte, besiedele Sofas mit Kissen und Beistelltischchen, Regalleisten und Konsolen mit dekorativen Accessoires, verstreue Körbe auf sich überlappenden Teppichen und bemächtige sich ganzer Wände.
Das Musterhaus-Format »Das Haus – Interiors on Stage« bespielt in diesem Jahr Designer Sebastian Herkner und setzt damit ein Zeichen der Offenheit: die runde Form seines Hauses begrenzt er statt mit Mauern mit Vorhängen, die beweglich sind und immer wieder neue Perspektiven ins Haus hinein und aus ihm heraus eröffnen. Im Inneren zeige auch seine Vision vom Wohnen ein freundliches, ein gemütliches Gesicht, voller Farben und verführerischer Sinneseindrücke (Bild oben).

Mit »Zurück in die Zukunft« lässt sich der Trend zu Klassikern beschreiben: Etliche Neuauflagen von Klassikern der Moderne werden zu sehen sein – in einer Art Gegenbewegung zum Neuheiten-Hype. Speziell im Messesegment Pure findet man Klassisches von Bauhaus über Eileen Gray bis Ray Eames. Und rund herum siedeln sich immer mehr Möbel und Accessoires an, die ihre Gestalt entweder alten Formvorbildern verdanken – Stichwort: Vintage, Fifties oder Classic Contemporary – oder tatsächliche Re-Editionen sind. Da wäre etwa die Outdoor-Kollektion »Thonet All Seasons«, mit der gleich eine ganze Reihe von Stahlrohrklassikern aus der Bauhaus-Zeit ins Freie geholt werden. Auch e15 beweist Geschichtsbewusstsein und macht mit der Ferdinand Kramer Kollektion eine ganze Reihe von Möbeln eines der bedeutendsten deutschen Architekten und Designers der Moderne wieder verfügbar (Bild rechts).