Bezüglich der Bandspannung bzw. deren Messung:
Der E-Modul (Elastizitäsmodul) ist für jeden Stahl - unabhängig von seiner Festigkeit - gleich. Der Wert ist immer 210 GPa. Das ist für Laien manchmal schwer zu glauben, ist aber so. Das bedeutet: jeder Stahl dehnt / biegt sich bei gleicher Belastung um den gleichen Betrag. Ein hochfester Stahl kann nur weiter gedehnt / gebogen werden bevor er sich plastisch (dauerhaft) verformt oder reißt.
Die Hersteller der Sägebänder definieren die zulässige Vorspannung indem sie die restlichen Betriebslasten (Biegespannung durch Rollendurchmesser, Schnittkraft...) ermitteln, dann einen Sicherheitsfaktor festlegen und der Rest an vorhandener Festigkeit ist die zulässige Vorspannung.
Für Bandsägeblätter wird von der Herstellern ein Wert für die Vorspannung von 250 MPa angegeben. Das ist die interne Zugspannung im Blatt - ein Wert mit dem ein Nutzer nichts anfangen kann.
Wenn man jetzt die Berechnung der Dehnung (Längenänderung) aufgrund der Kraft ein bisschen umstellt und mit den Formeln jongliert, dann ergibt sich als Ergebnis:
damit ein Stahl ein interne Spannung von 250 MPa hat, muss so lange die Kraft erhöht werden bis die Dehnung (Längung) 0,12% beträgt.
Klingt immer noch kompliziert, ist aber für den Anwender jetzt einfach zu messen:
wenn man am Bandsägeblatt einen Abstand von z.B.: 167 mm anzeichnet, dort die von
@moschdfass bereits erwähnten Klötzchen anbringt, den Abstand misst und dann das Blatt spannt, dann müssen aus den 167 mm 167,2mm werden. Und das ist mit digitalen Messschiebern oder Mesuhren gut zu messen. Am einfachsten geht das mit einer Messuhr (ab € 20,00 zu haben). Messuhr am Band befestigen (Klemme ). Holzklotz oder ähnliches im Abstand von 167mm anklemmen, Messuhr an Holzklotz anlegen und auf Null stellen. Dann Bandspannung so lange erhöhen, bis die Messuhr 0,2mm anzeigt (0,12% von 167mm). Dann hat man die optimale Vorspannung. Mit dieser Methode überprüfe ich die Bandspannungsanzeigen an Bandsägen.
ACHTUNG: Die Bandspannungsanzeigen an Bandsägen funktionieren meist durch die Messung des Federwegs an der Bandspannungsvorrichtung. Dabei wird der Weg gemessen den die Feder ab ihrer ungespannten Länge macht. Heißt: die Bandspannungsanzeige misst eine Kraft (Federkonstante - Weg). Das bedeutet, dass
die Bandspannungsanzeige nur für eine definierte Blattdicke (1/1000 des Rollendurchmessers stimmen kann). Werden dickere Blätter aufgelegt, dann stimmt die Anzeige nicht mehr!!!
Wenn man aber die Dehnung misst (0,12%) dann ist die Dicke des Sägeblatts egal.
Falls ich obiges nicht verständlich rübergebracht habe Info geben - dann kann ich mal schauen, ob ich irgendwo noch Fotos von so einer Messung mit Messuhr habe.
Es gibt einige Leute die eine Bandspannungsanzeige für überflüssig halten. Das ist absoluter Blödsinn. Ohne Messgerät oder kalibrierte Bandspannungsanzeige kann man nie das Maximum an Performance aus einem Blatt herausholen.
Gruß - Paul