Benötige Hilfe bei meiner neuen Metabo BS0633 Bandsäge

mkraemerx

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Ich kann hier schon viele Dinge lesen, die man bei einem Gebrauchtkauf direkt checken könnte. Sehr wertvoll, vielen Dank.

Kurze Zwischenfrage: Was denkt ihr ist ein realistischer Preis für eine komplette 0633 in benutzbarem Zustand?
 

moschdfass

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hallo Michael,
... a) was ist komplett ?
... b) wie definierst du den benutzbaren Zustand ?
... c) bs633 Ausführung
... d) Zustand der Maschine

zu a) mit Untertisch / Zirkel / Schleifband-Adapter / Sägebänder schmal - breit - Holz - Metall ... / Beleuchtung / ...
zu b) Furniere sägen (z.B 150 mm x 1 mm x Länge) oder Brennholz
zu c) Wechselstrom oder Drehstrom
zu d) Bandagen / Lager / Keilriemen / Bürsten / Führungsklötze / ...
 

mkraemerx

ww-eiche
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a) Das Grundgerät mit Untertisch (der mit den Rollen), mehrere Bänder muss noch klären welche. Sonst nichts. Säge sieht von Fotos aus wie ein sehr guter Zustand.
b) Brennholz interessiert mich nicht, irgendwas hochkant aufsägen. Ist die Frage was dafür bei dieser Säge ein geeigneter Test ist, eine 20cm Eichenbohle ist wohl für so eine Säge Unsinn.
c) Wechselstrom (gut für mich, hab nur eine Phase)
d) da erwarte ich vollständig, aber muss ich checken.

Sind 200€ für sowas ok?
 

mkraemerx

ww-eiche
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Ich habe grade gesehen dass das doch deutlich weiter ist als ich dachte. 3h einfache Fahrt. Muss ich mal schauen ob ich das zeitlich unterbringe..

Was ist für die Maschine ein angemessener Test? 15cm Nadelholz nach Anriss mittig auftrennen? 1mm Furnier schneiden wird sicher schon wegen des Bedieners nicht funktionieren. Was mir grade auffiel, der Parallelanschlag scheint zu fehlen.
 

Benston

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Den Parallelanschlag finde ich nicht soo kriegsentscheidend. Für den Anfang kannst du einfach ein Profil mit Zwingen auf den Tisch klemmen und sonst ist der auch recht simpel nachzubauen.
Was du dir unbedingt anschauen solltest ist die Lagerung der oberen Rolle. Die läuft mit Nadellagern direkt auf der Welle und wenn die Welle inzwischen Schaden genommen hat (eingelaufene Spuren von den Lagern) ist das fast ein KO-Kriterium, weil an der Welle die komplette obere Aufhängung fest dran ist. Ich denke für eine Maschine in gutem Zustand ohne irreparable Schäden darf man gerne zwischen 200-300 Euro ausgeben.
 

moschdfass

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a) Das Grundgerät mit Untertisch (der mit den Rollen), mehrere Bänder muss noch klären welche. Sonst nichts. Säge sieht von Fotos aus wie ein sehr guter Zustand.
b) Brennholz interessiert mich nicht, irgendwas hochkant aufsägen. Ist die Frage was dafür bei dieser Säge ein geeigneter Test ist, eine 20cm Eichenbohle ist wohl für so eine Säge Unsinn.
c) Wechselstrom (gut für mich, hab nur eine Phase)
d) da erwarte ich vollständig, aber muss ich checken.

Sind 200€ für sowas ok?

so würde ich den Test angehen:emoji_frowning2:man nehme: 1 FiTa Brett 500 x 50 x 30; Kaliber, Winkel, Schraubendreher)
- alle Führungselemente entfernen
- Sägeband checken (Schärfe, Schränkung, Risse, Dellen ...)
- Drehzahl checken (Metall / Holz)
- lässt sich das Band spannen ?
- läuft das Band mittig bzw. lässt es sich justieren ?
- flattert das Band bei Nenn-Bandspannung ? (Peilen in Sägerichtung)
- vibriert die Maschine im Leerlauf ?
- wenn das Sägeband i.O. ist: am Längsanschlag ein dünnes Brett (10 mm x 50 mm x 500 mm) Fi/Ta sägen und rundum die Dicke messen
- stimmt die Geometrie ? Sägeband zu den Tischnuten u. Längsanschlag zu Tischnut zu Queranschlag
- mit Queranschlag: Testbrett ablängen und Winkel messen ( a. Testbrett hochkant b. Testbrett flachkant)
- etc etc.

gruss
Thomas
 

mkraemerx

ww-eiche
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Meint ihr dieser Belag sieht in Ordnung aus oder sind die Risse aussen ein Problem?

belag.png

Ist bei der Säge eine Vibration des Plastikgehäuses normal oder sollte die so ruhig laufen wie meine 1688?

Grüsse, Michel
 

moschdfass

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Meint ihr dieser Belag sieht in Ordnung aus oder sind die Risse aussen ein Problem?

Anhang anzeigen 80078

Ist bei der Säge eine Vibration des Plastikgehäuses normal oder sollte die so ruhig laufen wie meine 1688?

Grüsse, Michel
... die Bandagen sind aus Gummi und Gummi altert. Die Weichmacher diffundieren und Rissbildung ist die Folge. - Wenn der Gummi bröckelt wird es kritisch oder wenn die Bandage nicht mehr formschlüssig auf den Rädern anliegt. (bei laufender Maschine: Bandage hebt sich durch die Fliehkraft vom Rad)
wenn deine Säge ruhig läuft (ohne Vibration), das Band nicht wandert und die Sägeergebnisse OK sind ... warum die Bandage in Frage stellen?
Solltest du nicht mit den Ergebnissen zufrieden sein u. keiner der o.g. Fälle zutrifft ... die Bandage ist es i.d.R. nicht :emoji_slight_smile:
 

moschdfass

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... die Bandagen sind aus Gummi und Gummi altert. Die Weichmacher diffundieren und Rissbildung ist die Folge. - Wenn der Gummi bröckelt wird es kritisch oder wenn die Bandage nicht mehr formschlüssig auf den Rädern anliegt. (bei laufender Maschine: Bandage hebt sich durch die Fliehkraft vom Rad)
wenn deine Säge ruhig läuft (ohne Vibration), das Band nicht wandert und die Sägeergebnisse OK sind ... warum die Bandage in Frage stellen?
Solltest du nicht mit den Ergebnissen zufrieden sein u. keiner der o.g. Fälle zutrifft ... die Bandage ist es i.d.R. nicht :emoji_slight_smile:
das Bild zeigt eine "eingelaufene" Bandage. Gleiches Sägeband, wahrscheinlich zu viel Bandspannung, wahrscheinlich nach dem Sägen nicht entspannt bei längerer Stillstandzeit.
 

julioiglesias

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Hallo,

Ich schliesse mich Thomas an.

Die Bandagen meiner BS zeigen nach 37 Jahren ähnliche Risse. Auch bei mir vibriert das Gehäuse leicht. Ich denke es ist so ok, kenns nicht anders? Auf der Innenseite der zu öffnenden Gehäusehälften findet man kleine runde Aufnahmen für Gummipuffer die aus meiner Sicht bei geschlossener Tür das Vibrieren derselben minimieren sollten.

Gruss, Antonio
 

moschdfass

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Beschreib doch mal wie es funktioniert ...
Basis ist das Hook'sche Gesetz. Gemessen wird die Elastizität des Bandes. d= (F*L)/(A*E)
d: Längenausdehnung
F: Spannkraft
L: Referenzlänge
A: Querschnitt des Bandes
E: E-modul (Young) bei Stahl etwa 200 GPa

siehe video Bsp. Bügelsäge zur Veranschaulichung.
https://flic.kr/p/2jsEUTS
a: Band ungespannt = 0,000 mm
b: Band gespannt = 0,025 mm bei einer Referenzlänge von 127 mm

4 Umdrehungen an der Flügelmutter führen zur richtigen Bandspannung.

Benötigt wird die Hersteller Angabe zur empfohlenen Bandspannung - den Rest macht dein Taschenrechner :emoji_slight_smile:

Gruss
Thomas
 

tomkaes

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Basis ist das Hook'sche Gesetz. Gemessen wird die Elastizität des Bandes. d= (F*L)/(A*E)
E: E-modul (Young) bei Stahl etwa 200 GPa
Gruss
Thomas

Das war mir schon klar, aber woher nimmst du den E-Modul für dein Bandsägeblatt? :emoji_thinking:
200 GPa wäre knapp unter dem Wert eines "normalen" Baustahls (210 GPa).

Die mir bekannten Bandspannungsmessgeräte messen ja auch nichts anderes wie die Auslenkung des Bandes beim Spannen.
 

moschdfass

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Das war mir schon klar, aber woher nimmst du den E-Modul für dein Bandsägeblatt? :emoji_thinking:
200 GPa wäre knapp unter dem Wert eines "normalen" Baustahls (210 GPa).

Die mir bekannten Bandspannungsmessgeräte messen ja auch nichts anderes wie die Auslenkung des Bandes beim Spannen.
bei Wikipedia findest du das nicht :emoji_slight_smile:
Werkstoff-Tabellen der Hersteller bringen Licht ins Dunkel, vorausgesetzt es wird publiziert.
 

julioiglesias

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Recht einfach mit Hausmitteln zu bestimmen, cool :emoji_thumbsup: Aber geben die Hersteller die empfohlene Spannkraft für das jeweilige Band an? Bei Hema habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Auch der belastete Querschnitt variiert ja durch die Zahngeometrie, mittelst Du da?
 

moschdfass

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Recht einfach mit Hausmitteln zu bestimmen, cool :emoji_thumbsup: Aber geben die Hersteller die empfohlene Spannkraft für das jeweilige Band an? Bei Hema habe ich auf die Schnelle nichts gefunden. Auch der belastete Querschnitt variiert ja durch die Zahngeometrie, mittelst Du da?
HEMA löst das mit einer symetrischen Skala auf deren Bandspannungsmessgerät.
Grüner Bereich von 240 - 300 N/mm2 spannend oder entspannend
ein breites Band kommt "später" in den grünen Bereich als ein schmales Band.
... und es gilt immer noch die alte Schlosser Regel: nach fest kommt ab :emoji_slight_smile:
Warum der ganze Aufwand? - Werkzeugschäden entstehen durch zu hohe Spannungen. Schaut euch eure Bänder an (mit der Lupe) und ich bin sicher ihr findet Mikrorisse am Bandrücken.
PI mal Daumen geht bei mir so:
ich habe 3 Bandbreiten im Einsatz. Für jedes Band habe ich die Längenausdehnung berechnet bei einer Spannkraft von 200 GPa=N/mm2 (ich habe keine gehärteten Sägebänder) ... dann die Anzahl der Kurbelumdrehungen gezählt, bis zum Erreichen des berechneten Wertes. Auf einem Zettel notiert, der am Gehäuse festgeklebt ist. Nach dem Sägen: Anzahl Kurbelumdrehungen "entspannen" und vor dem Sägen: Anzahl Kurbelumdrehungen "spannen". mit kleinen Korrekturen (+1/4 U) das Optimum suchen (minimales Flattern/Oszillieren). Gefühlt lande ich dann bei 220-230 N/mm2.
gruss
the.
 

Ironwood

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Bezüglich der Bandspannung bzw. deren Messung:
Der E-Modul (Elastizitäsmodul) ist für jeden Stahl - unabhängig von seiner Festigkeit - gleich. Der Wert ist immer 210 GPa. Das ist für Laien manchmal schwer zu glauben, ist aber so. Das bedeutet: jeder Stahl dehnt / biegt sich bei gleicher Belastung um den gleichen Betrag. Ein hochfester Stahl kann nur weiter gedehnt / gebogen werden bevor er sich plastisch (dauerhaft) verformt oder reißt.
Die Hersteller der Sägebänder definieren die zulässige Vorspannung indem sie die restlichen Betriebslasten (Biegespannung durch Rollendurchmesser, Schnittkraft...) ermitteln, dann einen Sicherheitsfaktor festlegen und der Rest an vorhandener Festigkeit ist die zulässige Vorspannung.
Für Bandsägeblätter wird von der Herstellern ein Wert für die Vorspannung von 250 MPa angegeben. Das ist die interne Zugspannung im Blatt - ein Wert mit dem ein Nutzer nichts anfangen kann.
Wenn man jetzt die Berechnung der Dehnung (Längenänderung) aufgrund der Kraft ein bisschen umstellt und mit den Formeln jongliert, dann ergibt sich als Ergebnis:
damit ein Stahl ein interne Spannung von 250 MPa hat, muss so lange die Kraft erhöht werden bis die Dehnung (Längung) 0,12% beträgt.
Klingt immer noch kompliziert, ist aber für den Anwender jetzt einfach zu messen:
wenn man am Bandsägeblatt einen Abstand von z.B.: 167 mm anzeichnet, dort die von @moschdfass bereits erwähnten Klötzchen anbringt, den Abstand misst und dann das Blatt spannt, dann müssen aus den 167 mm 167,2mm werden. Und das ist mit digitalen Messschiebern oder Mesuhren gut zu messen. Am einfachsten geht das mit einer Messuhr (ab € 20,00 zu haben). Messuhr am Band befestigen (Klemme ). Holzklotz oder ähnliches im Abstand von 167mm anklemmen, Messuhr an Holzklotz anlegen und auf Null stellen. Dann Bandspannung so lange erhöhen, bis die Messuhr 0,2mm anzeigt (0,12% von 167mm). Dann hat man die optimale Vorspannung. Mit dieser Methode überprüfe ich die Bandspannungsanzeigen an Bandsägen.
ACHTUNG: Die Bandspannungsanzeigen an Bandsägen funktionieren meist durch die Messung des Federwegs an der Bandspannungsvorrichtung. Dabei wird der Weg gemessen den die Feder ab ihrer ungespannten Länge macht. Heißt: die Bandspannungsanzeige misst eine Kraft (Federkonstante - Weg). Das bedeutet, dass die Bandspannungsanzeige nur für eine definierte Blattdicke (1/1000 des Rollendurchmessers stimmen kann). Werden dickere Blätter aufgelegt, dann stimmt die Anzeige nicht mehr!!!
Wenn man aber die Dehnung misst (0,12%) dann ist die Dicke des Sägeblatts egal.
Falls ich obiges nicht verständlich rübergebracht habe Info geben - dann kann ich mal schauen, ob ich irgendwo noch Fotos von so einer Messung mit Messuhr habe.

Es gibt einige Leute die eine Bandspannungsanzeige für überflüssig halten. Das ist absoluter Blödsinn. Ohne Messgerät oder kalibrierte Bandspannungsanzeige kann man nie das Maximum an Performance aus einem Blatt herausholen.

Gruß - Paul
 
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Ironwood

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@moschdfass
Sorry - da haben sich unsere Beiträge praktisch zeitgleich überschnitten. Hätte mich sonst nicht in deine Argumentation eingemischt.

Gruß - Paul
 

Ironwood

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... wenn sich da nicht ein Fehler von 10hoch3 eingeschlichen hätte 1 GPa = 1000 MPa.

Ich sehe da keinen Fehler:
- der E-Modul von Stahl ist 210 GPa
- die zulässige - von den Herstellern vorgegebene - Zugspannung verursacht durch die Vorspannung im Bandsägeblatt ist 250 MPa

Sonst wäre auch der oben beschriebene Weg zur Messung der Vorspannung des Sägebandes (=0,12% der Messlänge) falsch.

Gruß - Paul
 

moschdfass

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noch eine Anmerkung zu den Bandspannungsmessgeräten:
der Fühler der Messuhr liegt i.d.R. auf einem Hebel-Mechanismus auf. Dieser Hebel spreizt die Längenausdehnung für einen deutlicheren Ausschlag auf der Messuhr. Je nach konstruiertem Hebelverhältnis (1zu2 oder andere) ergibt sich dann ein anderer Anzeigewert. (Bsp. ohne Hebel: 1/100 mm Dehnung Anzeige auf der Messuhr = 1 Teilstrich; mit Hebel 1zu2: 1/100 mm Dehnung führt zur Anzeige auf der Messuhr = 2 Teilstriche
 
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