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Donnerstag, 05. März 2015
Azubis bloggen
Stefan, Silke und Ole erzählen aus dem Tischler-Alltag

Grafik: TSD
Stefan, Silke und Ole, drei Tischler-Azubis, bloggen jetzt auf born2btischler.de, der Nachwuchskampagnen-Plattform des Tischler- und Schreinerhandwerks. Die drei Berufsanfänger berichten aus ihrer Ausbildung und präsentieren ihre Projekte, so dass ein authentisches Bild vom Alltag in der Tischler-/Schreinerausbildung entsteht und junge Menschen für den Beruf begeistert.
Stefan ist 17 und kommt aus Jagstberg (Baden-Württemberg) und hat im Oktober seine Ausbildung im Unternehmen des Vaters, der Schreinerei Ehrler, begonnen. Im zweiten Lehrjahr, sobald er den Führerschein geschafft hat, möchte er aber gern den Betrieb wechseln. Die heimische Werkstatt kennt er einfach zu gut, da soll lieber eine Luftveränderung her. Stefan hat seinen Beruf und den Betrieb schon auf der Messe und in der Zeitung vorstellen können und berichtet darüber im blog. Außerdem erfahren die Leser, was er als Tischler an Flugzeugen werkelt.
Silke aus der Nähe von Marburg (Hessen) ist 22 Jahre alt und bereits im zweiten Lehrjahr. Sie lernt bei Fus + Sohn in Kirchhain-Großseelheim und findet vor allem die Großprojekte, aber auch die anspruchsvollen Bestellungen für Firmen und Privatkunden aus ganz Deutschland sehr interessant. Nach ihrer ersten Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten vermisste sie Freiraum für Kreativität und individuelle Gestaltungmöglichkeiten und hat sich deshalb entschieden, Tischlerin zu werden. Silke bloggt über ihre Projekte in Betrieb und Schule und erklärt, wie sie dabei vorgeht und mit welchen Techniken sie arbeitet.
Der 23-jährige Ole wohnt in Dresden und lernt in den Deutschen Werkstätten Hellerau. Er hat sich diesen Ausbildungsbetrieb bewusst ausgesucht, weil er dort im ersten Jahr die traditionellen Techniken des Handwerks in der Lehrwerkstatt lernt. In die sächsische Hauptstadt war er von Lübeck eigentlich für ein Studium gezogen. Wie und warum er sich umorientiert hat, wird er im Blog erzählen.
Wer den Blog verfolgt, kann sich auch aktiv beteiligen und Kommentare hinterlassen: Die Blogger freuen sich, Fragen zu beantworten und Anregungen aufzunehmen. Andere Auszubildende können so Projekte vorschlagen und Erfahrungen teilen oder sich selbst Anregungen für Projekte holen.
Wer will, kann den Blog auch auf seiner eigenen Homepage einbinden. Das Banner zum Download gibt es auf www.tischler-schreiner.de/Nachwuchsarbeit im Menüpunkt »Media«.
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Donnerstag, 20. November 2014
Manuel Chmiel aus Kaufbeuren packt die Koffer für São Paulo
Erster Platz beim Leistungswettbewerb bringt Ticket für die WorldSkills 2015 in Brasilien

Bild: TSD
Am Ende waren es Nuancen, die die Entscheidung brachten. Die Teilnehmer beim Bundesleistungswettbewerb lieferten sich am 9. November in Hamburg einen Wettkampf auf sehr hohem Niveau. Erster wurde Manuel Chmiel aus Kaufbeuren (2. v. l.), den zweiten Platz belegte Nico Schweer (2. v. r.) aus Holtland (Niedersachsen, und den dritten Platz sicherte sich Thomas Manecke (r.) aus Berlin.
»Dass das Teilnehmerfeld bis zum Schluss derart eng zusammenlag wie in diesem Jahr, ist schon ungewöhnlich«, resümiert Gunter Kiem, Vorsitzender der Bewertungskommission, obwohl er als gestandener Juror Wettbewerbe auf hohem Niveau gewohnt ist. Als Wettbewerbsaufgabe war in diesem Jahr, anhand einer Fertigungszeichnung ein Sideboard mit Schubkasten und Klappe zu bauen. 19 Stunden hatten die Teilnehmer dafür Zeit, die alle in diesem Jahr ihre abgeschlossen und bereits auf Innungs- und Landesebene die Wettbewerbe erfolgreich gemeistert hatten.
Chmiel hat sich mit seinem ersten Platz gleichzeitig das Ticket nach Sao Paulo in Brasilien gesichert, wo er und der Vorjahressieger im Bundesleistungswettbewerb, Johann Georg Bernwieser, im Sommer 2015 an den Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) teilnehmen. Die fachliche und psychologische Vorbereitungsphase des Tischler-Schreiner-Nationalteams beginnt Anfang nächsten Jahres.
Besucher der LIGNA können das Tischler-Schreiner-Nationalteam übrigens live erleben, wenn sich die Teilnehmer auf dem TSD-Messestand im Trubel der Öffentlichkeit unter authentischen Bedingungen vorbereiten.
TSD-Präsident Konrad Steininger (Bild l.) ermutigte die Teilnehmer des Leistungswettbewerbs dazu, ihre positiven Erfahrungen und ihre Passion für das Tischler-/Schreinerhandwerk auch an andere Jugendliche weiterzugeben.
Der Bundesleistungswettbewerb wird von Tischler Schreiner Deutschland und von den TSD-Partnern Festool und SPAX, von Pollmeier Massivholz, Klöpferholz, Johannes Topf Baubeschlag, Leitz und von Christoph & Oschmann Berufskleidung unterstützt.
Der Wettkampf zum Nachlesen im PLW-Liveticker: www.tischler-schreiner.de/plw-liveticker/
sowie alle Hintergrundinformationen zum Wettbewerb: www.tischler-schreiner.de/plw-2014/
Samstag, 08. März 2014
Frauen im Forst
Waldwirtschaft sucht Fachkräfte
Zum heutigen Weltfrauentag buhlt die Forstwirtschaft um die Gunst der Damen und erinnert daran, dass rund um den Wald anspruchsvolle Jobs auf Frauen warten: von der Försterin bis hin zur Maschinenführerin am Steuer eines Harvesters. »Die forstlichen Berufe sind keine Männerdomäne mehr«, teilt der Deutsche Forstwirtschaftrat (DFWR) mit. Doch könne der Anteil der Frauen als Försterinnen und als Waldarbeiterinnen höher sein. Vor allem in Führungspositionen sei der Frauenanteil deutlich zu gering.
DFWR-Präsident Georg Schirmbeck: »Die Berufschancen für junge Frauen sind gut, denn der Wald von morgen braucht Menschen mit Talent und Engagement, die sich für seine Zukunft einsetzen.« Während in den alten Bundesländern noch vor 20 Jahren Frauen im Forstberuf bestaunt wurden, waren im Osten Deutschlands tatkräftige Frauen im Forst nichts Neues. In der Arbeitswelt der DDR war die Vollbeschäftigung der Frauen ein staatliches Ziel, und die Land- und Forstwirtschaft mit 924.000 Arbeitskräften war davon nicht ausgenommen. Ungeachtet dessen ist jedoch auch hier der Frauenanteil in Leitungspositionen gering.
Donnerstag, 07. November 2013
Bernwieser einen Hauch besser
Siegerehrung beim Bundesleistungswettbewerb mit 13 Stehpulten

Bilder: TSD
Johann Georg Bernwieser (im Bild in der Mitte) aus Wackersberg/Bayern hat den Leistungswettbewerb im Tischler-/Schreinerhandwerk 2013 gewonnen – und noch während der Siegerehrung die bestimmungsgemäße Verwendung seiner Wettkampfarbeit erlebt.
Die Siegerehrung in Karlsruhe hatte alles, was man braucht: Sieger, Gäste, Redner und 13 Stehpulte. Gut – ganz so viele Stehpulte hätte es nicht gebraucht. Doch Tatsache ist, ohne sie kein Leitungswettbewerb im Tischler-/Schreinerhandwerk 2013. So waren insgesamt 13 Tischler/Scheiner/Innen angetreten, um in 19½ Stunden ein wahrlich komplexes Pult aus massiver Buche, mit zwölf Schlitz- und Zapfenverbindungen – teilweise auf Gehrung –, zwei Überplattungen und einem durchgestemmten Zapfen im Bereich der unteren Querzarge in kürzester Zeit und guter Qualität anzufertigen.
Alle Teilnehmer hatten dabei dreierlei gemeinsam: Ihre Ausbildung haben sie erst in diesem Jahr abgeschlossen, sie gehören deutschlandweit zu den besten Nachwuchstalenten im Tischler-/ Schreinerhandwerk und sie wollten nun im fairen Wettkampf den Besten unter sich ermitteln.
Den Hauch einer Nasenlänge vorn war am Ende Johann Georg Bernwieser. Denn auch in diesem Jahr lag das Teilnehmerfeld wieder eng zusammen. Für TSD-Präsidiumsmitglied Anton Gindele eine gute Nachricht, schließlich sendeten die Toptalente des Gewerks damit auch ein tolles Signal an den Nachwuchs. »Mit der richtigen Einstellung, dem richtigen Ausbildungsbetrieb und eingespielten, stabilen Ausbildungsstrukturen können es junge Tischler- und Schreinergesellen/Innen bereits weit bringen«, so Gindele, der übrigens auch gleich das Siegerpult für sein Grußwort einsetzte. Zweiter wurde Florian Schenkwitz (links) aus Brandenburg. Den dritten Platz sicherte sich Nico Hofmann aus Baden-Württemberg.
Auf Bernwieser warten nun weitere Herausforderungen. Mit seinem Sieg in Karlsruhe hat er sich automatisch für das Tischler-Schreiner-Nationalteam qualifiziert. Er wird also bei den Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) 2015 in Sao Paolo (Brasilien) antreten.

Schenkwitz und Hofmann haben ebenfalls spannende Pläne für die Zukunft. Beide wollen erst einmal weiterhin im Betrieb Erfahrungen sammeln und dann mit der Meisterausbildung den nächsten Schritt gehen.
Ausgerichtet wurde der Bundeswettbewerb von Tischler Schreiner Deutschland – als Beitrag des Tischler-/Schreinerhandwerks am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. In diesem Jahr fand er vom 4. bis 6. November an der Heinrich-Hübsch-Schule in Karlsruhe statt.
Donnerstag, 10. Oktober 2013
Rekord-Teilnehmerinnenzahl
Gut besuchtes Tischlerinnentreffen in Thüringen

Bilder: V. Charlemagne
Mehr als 130 Teilnehmerinnen und zehn Kinder haben das diesjährige Tischlerinnentreffen auf Burg Lohra in Thüringen zum bislang größten gemacht. Vom 26. bis 29. September hatten sich dort Frauen aus dem Holzhandwerk aus ganz Deutschland zum 24. Bundesweiten Tischlerinnentreffen zusammengefunden.
Auszubildende, Meisterinnen, Wandergesellinnen und Selbständige, interessierte Einsteigerinnen wie renommierten Spezialistinnen tauschten in vielfältigen Workshops und Diskussionen Wissen aus und knüpften Kontakte.

Im Vortrag »Japanische Holzverbindungen« gab Referentin Johanna Röh Einblicke in die traditionelle japanische Philosophie im Holzhandwerk, demonstrierte Schleiftechniken und erklärte Holzverbindungen. In Workshops wurden Möbelgriffe gebogen, Weidenkörbe geflochten, geschnitzt, getöpfert, gepolstert, geknotet und vieles mehr. In Kleingruppen unterhielten sich Selbständige über ihre Erfahrungen, beantworteten erfahrene Handwerkerinnen Fragen von Einsteigerinnen und erzählten Tischlerinnen auf der Walz über die Wanderschaft. Weitere Highlights waren das Kabarett am Freitagabend von Tischlerin Sunna Huygen mit “Cat with Hat” und die Abschlussparty am Samstagabend.
Neben den einzelnen Veranstaltungspunkten gab es viele Gelegenheiten für Gespräche, in denen sich die Frauen über ihre Erfahrungen und Ideen austauschten. Besonders das herzliche Miteinander macht für viele Frauen den Reiz des Tischlerinnentreffens aus. Viele berichten, dass im Berufsalltag ihr Frausein kritisch beäugt wird und sie sich die Anerkennung ihrer Kompetenz immer wieder mühsam erarbeiten müssen. Als Handwerkerin unter Handwerkerinnen falle dieser Legitimationsdruck jedoch plötzlich weg. Durch das gleichgestellte voneinander Lernen fühlen sich viele inspiriert und motiviert.
Auch nächstes Jahr im September wird es wieder ein Tischlerinnentreffen geben: das 25. Jubiläum findet vom 4. bis 7. September 2014 in Wittfeitzen im Wendland statt.