VW und Adblue

tiepel

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Hi Hansi,
Seit der Zeit der Direkteinspritzung bin ja auch absoluter Diesel-Fan. Aber dieses Weltbild bröckelt bei mir inzwischen...
Ein direkteingesprizter Turbobenziner mit 1,4/ 1,5 Liter Hubraum hat um die 250Nm Drehmoment. Bei VW schon bei 1500 U/min. Die Maximaldrehzahl beim Benziner ist ca. 20% höher, entsprechend ist das Getriebe etwa 20% kürzer übersetzt. D. h. bei gleicher Geschwindigkeit ist das Drehmoment am Rad bei einem 1,4er Benziner gar nicht mal so viel weniger als bei Deinem 1,9er Tdi.
Ich habe den Mietwagen an einem recht steilen Berg auf dem Weg nach Hause gefahren, wo der Sharan (2l, 140PS) mit Hängen und Würgen im 5. Gang hochkommt, der Bordcomputer will immer den 4. Gang.
Beim Mietwagen- Golf fuhr ich ganz locker im 5. Gang und habe mal den 6. Gang getestet. Ich hätte nie gedacht, dass der Motor den Wagen bei gut 1500U/Min da hoch gedrückt hat.
Man kann beide Autos vom Gewicht sicher nicht vergleichen, aber der 125PS-Motor im Golf hatte nur 200Nm, im Sharan 320Nm.
Wo Du absolut Recht hast, ist die Tatsache, dass es eine Schande wäre, Dein Auto aufgrund der aktuellen Wirren um den Abgasskandal abgeben zu müssen. Das bisschen mehr an CO2 was das Auto produziert, ist nichts im Vergleich zur CO2-Produktion, die bei der Herstellung eines neuen Autos anfällt.
Gruß Reimund
PS :
Für meine eigene Statistik.
Die 10Liter Adblue, die ich bei 89000km aufgefüllt habe, habe ich noch mal um 5 Liter ergänzt. Nach dem Software-Update habe ich noch kein Gefühl für den Verbrauch. Die VW-Gutscheine löse ich erst ein, wenn die Lampe leuchtet.
 
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FredT

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Beim Skoda mit dem 1.9TDI ist im Tank bei 45l an der Zapfpistole Schluss. Drücke ich den Nippel, gehen nochmal 10l rein. Geht ja beim Benzintreibling nicht. Mit Autobahnrichtgeschwindigkeit komme ich da so zwischen 950 und 1100km weit, wohlgemerkt, bei derzeit knapp 60€, man fährt den Tank ja nicht leer. Wieviel mußt du reindrücken, wie oft bei den 1000 und zu welchem Preis?
Und ich habe derzeit 256Tkm auf der Uhr... und da kommt noch was hinzu...

Grüße
 

Holz-Christian

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Beeindruckend, was ein aktueller Turbobenziner drückt.

Fraglich nur:
Wie lange.
Die Lebensdauer des Aggregats sollte man schon auch in die Ökobilanz mit einbeziehen.

Zumal die 1,4 Liter Nähmaschinen des Schummelkonzerns für ihre Störanfälligkeit/ Unzuverlässigkeit berühmt sind.
Gerissene/ übergesprungene Steuerketten, geplatzte Turbolader....

Unfassbar das sich jemand sowas zulegt im Zeitalter des Internets.

Bei Googlesuche 1,4TSI gibts genug Lesestoff.

Gruß Christian
 

WinfriedM

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Der Wirkungsgrad vom Diesel ist doch deutlich höher als der eines Benziners. Damit wird man bei gleicher Fahrweise deutlich weniger mit dem Diesel brauchen.

Recht realistische Werte erhält man über Spritmonitor.de. Beim Sharan liegt der Durchschnittsverbrauch vom Dieselmotor bei 7,4Liter und beim Benziner bei 10,5 Liter. Bei einem Golf sind es 5,7 Liter bei Diesel und 7,8 Liter bei Benzin. So über den Daumen kann man 30% weniger Kraftstoffverbrauch annehmen. Das entspricht ungefähr auch dem Wirkungsgradunterschied beider Motoren.

Höhere Lebensdauer vom Diesel wird erst dann interessant, wenn man viel fährt. Moderne Benziner in Mittelklassewagen halten auch problemlos 350.000 Km durch. Wer nur 15.000 Km / Jahr fährt, wird die kaum erreichen.
 

schrauber-at-work

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Moin,
. Moderne Benziner in Mittelklassewagen halten auch problemlos 350.000 Km durch

Nicht nur moderne....einer meiner "Youngtimer" hat mittlerweile 420.000 auf der Uhr stehen. Allerdings ist es keine hochgezüchtete und aufgeladene "Nähmaschine". Der alte 944 (BJ 1989) leistet lediglich 165 PS aus 2,7l Hubraum bei 250Nm Drehmoment.
Dabei konsumiert der Reihen-Vierzylinder ~10l, hat damals schon Euro 2 erreicht (obwohl es dies damals noch gar nicht gab).
Wenn man bedenkt dass >20 Jahre Entwicklung dazwischen liegen schneidet ein heutiger Benziner aus meiner Sicht nicht gerade glänzend ab und verschlingt zudem Ressourcen zur Herstellung und stößt dabei ebenfalls CO2 aus.

Gruß SAW
 

Hansi17

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Beim nächsten Autokauf werd ich mir sicher überlegn obs nicht doch ein Benziner wird, mal sehen wie sich das ganze etwickelt.

Da fällt mir ein Spruch ein den ich neulich gelesen habe:
Habe meinen Diesel nun verkauft. Fahre jetzt einen 5L V8 von Ford. Umweltschutz kann so einfach sein...
 
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tiepel

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Fraglich nur:
Wie lange.
Die Lebensdauer des Aggregats sollte man schon auch in die Ökobilanz mit einbeziehen.

Zumal die 1,4 Liter Nähmaschinen des Schummelkonzerns für ihre Störanfälligkeit/ Unzuverlässigkeit berühmt sind.
Gerissene/ übergesprungene Steuerketten, geplatzte Turbolader....

Hi,
die Haltbarkeit generell stelle ich nicht in Frage.
Früher hielten hochgezüchtete Motoren nicht lange, weil die Leistung über die Drehzahl generiert wurde.
Die Entwicklung hat beim Diesel doch in den letzten Jahren auch schon stattgefunden.
Vor ca. 30 Jahren hatte ein Golf Diesel mit 1,6 Litern 54 PS. Als Turbodiesel mit Ladeluftkühler und die 70 oder 80PS. Und wenn man dann auf die Idee kam, diese Leistung auch abzurufen, war der Tank schnell leer. Heute gehören Literleistugen von 100PS doch schon zum guten Ton. Du hast ja selber (fast) einen.
Die Probleme die VW mit den ersten Motoren dieser Generation hatte, kann man allerdings nicht wegdiskutieren und will ich auch gar nicht schön reden.
Man muß aber auch vorsichtig sein, was man im Internet liest. 50 verärgerte Kunden motzen was das Zeug hält, die anderen 100.000de schweigen. Ich habe auch schon einen Turbolader defekt gehabt, weil bei 75tkm der Antrieb von der Ölpumpe (8er Sechkantstift) rund war.
Der Tipp zum Spritverbrauch von Winfried (spritmonitor) ist übrigens gut. Da sind reale Verbräuche eingegeben, nicht die Fantasiewerte aus dem Katalog.
Gruß Reimund
 

MaHa76

ww-nussbaum
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Der Wirkungsgrad vom Diesel ist doch deutlich höher als der eines Benziners. Damit wird man bei gleicher Fahrweise deutlich weniger mit dem Diesel brauchen.

Der Wirkungsgrad ohne Abgasnachbehandlung ist bei Diesel wesentlich höher. Der Diesel hat aber schon am Abgaskrümmer nur gut 350°C Abgastemperatur, wo beim Otto 900°C herrschen. Die Beschichtungen der Katalysatoren brauchen min. 800-850°C um arbeiten zu können- beim Otto also keine Hürde. Beim Diesel muss aber kräftig geheizt werden, teilweise indem elektrische Verbraucher wie die Heckscheibenheizung aktiviert werden, um mehr Last zu generieren, oder indem zusätzlicher Kraftstoff in den Auslasstakt oder am Ende der Verbrennung eingespritzt wird- dank dem Luftüberschuß beim Diesel ist da noch genug Sauerstoff vorhanden, um mit dem Gemisch die Abgasnachbehandlung auf Temperatur zu bringen.
 

Time_to_wonder

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Der EA 288! Nun also auch mit der Prüfstands-App.

Mein Sparbrötchen hat einen EA 288. Ich habe nun also auch noch einen Schummel-Diesel. Sagt jedenfalls letzte Woche der SWR. VW sagt nein. Soll ich, bzw. die Firma als Käufer der Kiste sich nun mit auf so eine windige Kanzlei für VW-Opfer einlassen? Wer weiss was?
 

esvaubee

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Der EA 288! Nun also auch mit der Prüfstands-App.

Mein Sparbrötchen hat einen EA 288. Ich habe nun also auch noch einen Schummel-Diesel. Sagt jedenfalls letzte Woche der SWR. VW sagt nein. Soll ich, bzw. die Firma als Käufer der Kiste sich nun mit auf so eine windige Kanzlei für VW-Opfer einlassen? Wer weiss was?
Solange die VW Version vom Kraftfahrbundesamt nicht offiziell angezweifelt wird hast du keine Chance.
Da würde ich abwarten, ob das Thema ähnlich groß rausgebracht wird wie beim letzten mal.
 

Dietrich

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Hallo Jörg,

echte Sparbrötchen wurden zu Beginn der "Software-Motoren" garnicht mehr gebaut.

Lupo 3L und A2 1,2TDI wurden 2005 eingestellt und führen aber nach wie vor die Liste der 30 sparsamsten Diesel bei Spritmonitor an, mind. seit 2005: https://www.spritmonitor.de/de/die_sparsamsten_autos.html

Was Leute im Sinn haben gegen den größten deutschen Arbeitgeber, der im Amiland um 18 Milliarden erleichtert wurde, dessen Autos liefen, sparsam waren nur nicht GM auf dem Kühler stehen hatten...

Gruß Dietrich
 

Mitglied 30872

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... Was Leute im Sinn haben gegen den größten deutschen Arbeitgeber, der im Amiland um 18 Milliarden erleichtert wurde, dessen Autos liefen, sparsam waren nur nicht GM auf dem Kühler stehen hatten...

Gruß Dietrich

Hallo Dietrich,
was macht in Deinen Augen den Betrug am Kunden lässlich?
 

pixelflicker

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Mal ehrlich, von Betrug am Kunden reden find ich immer recht heuchlerisch. Was hat denn der Kunde für einen Nachteil durch die Sache. Relevant wird es erst durch Fahrverbote, aber erhstahft: In Wahrheit geht es den Kunden doch am Arsch vorbei, wenn das Auto jetzt mehr Stickstoff ausstößt als er zuerst dachte. Die Kunden die jetzt meckern sind nämlich genau die, die VW nach wie vor Rekordumsätze bescheren indem sie immer mehr SUVs kaufen. Nur weil man jetzt Kohle rausschinden will tut man so als wäre man der arme geprellte Kunde und hätte das Auto ja nie gekauft, wenn man das vorher gewusst hätte, dass es doch nicht ganz so sauber ist...
 

tiepel

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Hi,
ich würde meinen Euro 5 Sharan gerne wieder verkaufen, da ich so ein großes Auto nicht mehr benötige...
Macht finanziell aber keinen Sinn...
Gruß Reimund
 

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Nur weil man jetzt Kohle rausschinden will tut man so als wäre man der arme geprellte Kunde und hätte das Auto ja nie gekauft, wenn man das vorher gewusst hätte, dass es doch nicht ganz so sauber ist...

Also diese Kunden gibt es schon. Meine Mutter hat sich schon echt geärgert, für die war es schon ein wichtiger Grund einen VW Diesel zu kaufen. Aber immerhin ist sie so strikt und der nächste wird ganz sicher kein VW mehr, sie ist halt nachtragend!

Ich denke das ist heute schon ein Kaufgrund möglichst wenig Ausstoss zu haben, wurde ja auch mit geworben!

Gruss
Ben
 

Mitglied 30872

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Mal ehrlich, von Betrug am Kunden reden find ich immer recht heuchlerisch. Was hat denn der Kunde für einen Nachteil durch die Sache. Relevant wird es erst durch Fahrverbote, aber erhstahft: In Wahrheit geht es den Kunden doch am Arsch vorbei, wenn das Auto jetzt mehr Stickstoff ausstößt als er zuerst dachte. Die Kunden die jetzt meckern sind nämlich genau die, die VW nach wie vor Rekordumsätze bescheren indem sie immer mehr SUVs kaufen. Nur weil man jetzt Kohle rausschinden will tut man so als wäre man der arme geprellte Kunde und hätte das Auto ja nie gekauft, wenn man das vorher gewusst hätte, dass es doch nicht ganz so sauber ist...

Das ist schon eine bemerkenswerte Rechtsauffassung.
 

FredT

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Weniger wert? Aber nur, wenn man heute oder übermorgen wieder verkaufen will. Wenn man das Auto sparend fährt, und als Diesel ist das gut möglich, wird man da wohl nicht vor 300Tkm ans Verkaufen denken. Alles andere ist nämlich wohl nicht nachhaltig. Und den meiswten Käufern geht dieses Rückabwicklungsgeflenne am Rücken runter. Die wollen einfach nur Kohle für ihren Gefahrenen sehen, und das möglichst bis zum Kaufpreis. Allerdings kostet eben die Nutzung auch was, und wird abgerechnet. Und das ist auch gut so
 

Friederich

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Natürlich ist Umweltvertäglichkeit ein Wert.
Sonst würde nicht damit geworben und nicht dafür Geld ausgegeben.

Wenn ich teure freilaufende Eier kaufe, die in Wirklichkeit aus einem HühnerKZ stammen, wurde ich auch betrogen.
 

Dietrich

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Hallo Stefan,

in großen Kundenkreisen der Autoindustrie wird die Schädlichkeit eines Autos am Verbrauch festgemacht. So wurden die ehem. "3 Liter-Autos" auch allgemein als Öko oder Spritsparautos eingestuft, auch Öko-Test bescheinigte dem damaligen Audi A2 gute Noten nachdem das mit dem Schadstoff im Innenraum geklärt war, das Auto war vor dem Test bei einem Aufbereiter und dessen Mittel verursachten schlechtere Luftwerte ...zunächst.
Ich kenne auch niemand der vor dem amerikanischen Schubladentrick und der Medienhetze auf den VW Konzern bei uns nach Milligramm NOx Ausstoß pro gefahrenem Km gefragt hat. Was zählte war der Verbrauch und da lag VW mit seinen Derivaten eben besonders gut, ich würde sogar sagen für die US Automobilindustrie uneinholbar gut.
Und ausgerechnet die gebildeten und vermutl. auch besserverdienenden Autokäufer entschieden sich nicht für einen Pickup-Truck sondern für einen VW, wenigstens teilweise und auch für andere deutsche Marken, das ist es was denen auf den Senkel ging.
Zudem konnte man zu dem Zeitpunkt 15.09.15 den in den US-Medien behandelten Fall der 900 Mio Dollar Strafe für GM (wegen blockierender Lenkradschlösser im Fahrbetrieb sprach man in dem Zusammenhang von 128 Toten) sehr schnell aus den Schlagzeilen drängen.
Die US-Autoindustrie hatte noch nie was Gutes in Europa vor, Opel wurde über Jahrzehnte ausgeblutet, die mussten Gewinne überweisen die sie garnicht hatten, Saab wurde einfach plattgemacht und den Sonderfall VW-Aktie würden die am liebsten auf-"lösen".
Münte nannte die schon mal Heuschrecken.

Gruß Dietrich
 

Holzrad09

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