Kaufberatung Handsägen für den Einstieg (aus Deutschland?)

rafikus

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Wie du meinst.
Ich schrieb do schon, dass ich wahrscheinlich den Ausdruck "Gewicht" falsch interprätiert habe und ging davon aus, dass auf den Hobel von oben drauf gedrückt werden soll.
Dann hobel mal n Brett von 2m
Dass ich bei bei m langen Brett laufen muss ist schon klar. Und bevor wieder n Haken kommt: gelten 2,7m lange bretter für ne Balkonbrüstung auch?
 

Lorenzo

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Gerade so.. :emoji_wink:
Sorry, nicht falsch verstehen! Ich wollt dich nicht angreifen. Man kann eigentlich immer davon ausgehen, dass sich im Lauf der Zeit für die vorhandenen Werkzeuge die effizientesten Arbeitsweisen rauskristallisieren (z.B. niedrige Hobelbänke...)
 

Macchia

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deswegen wahrscheinlich die Faustregel, die Hobelbank sollte mindestens so schwer sein wie das eigene Körpergewicht.
Wobei es da natürlich auch darauf ankommt wie der Boden beschaffen ist...
Die eigene Masse sollte da schon ein wenig mit anschieben, man hat ja auch was dafür getan. :emoji_innocent:

Doch das mit dem ziehen oder drücken kommt der Sache schon nahe,
denke das macht schon auch was aus.
Fürchte ich habe mein Werkzeugbudget aber schon genug strapaziert
für dieses Jahr um das bald mal auszuprobieren mit den englischen Sägen.
 

pedder

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Toll, mit Zeichnung! (ganz ohne Ironie!)


Anhang anzeigen 85644

Wir haben ein Sägeblatt. Einmal eingekringelt A ist auf Stoß, B auf Zug. An der Stelle X greift ein Zahn. Die Tendenz ist da das an dieser Stelle ein Drehpunkt entsteht. Das Blatt möchte kippen, soll es aber nicht. Es soll gerade weitergeführt werden. Wenn an Stelle A die Kraft eingeleitet wird dann kommt es zu einem Schub der Richtung X geht, und damit den Zahn fester gegen den Drehpunkt. Auf Zug, der an Stelle B ansetzt heb ich den Zahn von der Stelle X an.

So ist ist es aber nicht. Wenn ich eine Dovetail saw mit dem Vorderteil ansetze, ist da wenig Druck nach unten. Einfach weil das Gewicht hinten ist und die Hand am langen arm drückt. Wenn ich die Säge hintern ansetze, sieht das ganz anders aus. Eine Japansäge zeiht man tendenziell immer nach unten in die Kerbe. Muss man auch, denn sie hat fast kein Gewicht. im gegenstatz zur Rückensäge. bei der muss man sich oft zwingen, nicht nach unten zu drücken, sondern nach vorn. Dazu fass ich oft den Griff tiefer, als es eigentlich gedacht ist. Um nicht die Säge zusehr nach unten zu drücken.

Wenn man sich sehr alte Fuchsschwänze ansieht, hatten die den Griff oft viel tiefer montiert als die Disstons.
Die schob man wirklich mehr nach vorn, während man Disstons ganz schön in die Kerbe drückt.

Es ist ganz anderes sägen. und japanisches scheint mir intuitiver. Aber das hat nichts mit der Stärke der Blätter zu tun.

Ich baue übrigens auch Sägen mit 0,3mm und sogar 0,2mm. letzters ist nicht besonders sinnvoll für Schnitte tiefer als 3mm, aber dafür toll zu haben.
 
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seschmi

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Damit sind die in den Westen gezogen und haben ganze Städte aufgebaut: mit Axt, Beil, Schrotsäge, Handbohrer und Fuchsschwänzen. Mit denen haben die ihre mit den Kransägen hergestellte Bohlen für den Möbelbau geteilt. Manche machen das heute noch so, sogar auf YT. Und nicht nur zum Zeigen, sondern als Lebensentwurf: Mr. Chickadee ist da ein lohnender Name.

Die sind nicht alle in den Westen gezogen, manche sind auch im Osten geblieben: Ein Bekannter von mir hat lange in Pennsylvania gewohnt, in einer Region, in der viele Amish wohnen. Bei denen spielt ja Handwerk eine wichtige Rolle, und da gibt es Zimmererbetriebe, die bauen Holzhäuser komplett ohne Elektrowerkzeuge.

Es ist wohl sehr faszinierend zu sehen, wie die arbeiten. Die bieten ihre Leistungen nicht nur in der eigenen Community, sondern auch auf dem freien Markt an, und sind damit konkurrenzfähig, was ja sehr beeindruckend ist.

Die stellen halt nur wenig auf YouTube ein, ist ja auch schwierig ohne Strom.:emoji_slight_smile:
 

Keilzink

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...Ok, ich füge ein: manche sind in den Westen gezogen. Die anderen haben mit den gleichen Werkzeugen im Osten das selbe gemacht. Da hast du recht.


.
 

Keilzink

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Waren das nicht in erster Linie eingewanderte Europäer ? :emoji_wink:
LG
... ja, die ersten waren Engländer, die zweiten Franzosen. Dann kam der ganze Rest. ;o)

Henry Disston wandert im zarten ALter von 13 ein. Es ist zu vermuten, dass er nicht viel Erfahrung im Sägenmachen aus England mitbrachte.

... und er trat mit 14, nach dem tragischen Zod seines Vaters (dessen Beruf leider nicht überliefert ist) eine Lehre bei einem Sägenmacher an

Der Hobel hat eine große Registrierfläche die verhindert dass sich die Klinge verhakt. Na, wie dem auch sei, es is wohl sehr viel Gewohnheit. Ich hab nen japanischen Hobel, werd mir aber für dessen Eisen nen Korpus bauen den ich angenehm schieben kann, da gefällt mir das Arbeiten auf Zug nicht. Liegt aber auch daran dass man dann das eigene Gewicht nicht sinnvoll nutzen kann.

Sobald du dir eine gewisse Praxis im Hobeln angeeignet hast, wirst du feststellen, das auch westliche Hobel gezogen werden - viel öfter, als man so aus der Theorie raus für möglich hält. Also, wenn man ernstlich damit arbeitet, ein Brett abrichtet zum Beispiel. Das kommt dann ganz automatisch aus dem "work-flow" raus.

Ich frage mal aus dem Hintergrund, da ich zum Thema wenig beitragen kann: Ist es nicht so, dass die Japaner ziehend geführt werden, weil die Zähne nach hinten weisen? Und ist es deshalb bei den Europäischen für den Arbeitsfortschritt egal, da die Zähne keine Richtung haben?
Rein vom Arbeitsablauf ist mir das Ziehen lieber, weil dadurch ein Knicken des Blattes eigentlich nicht möglich ist.

Es ist so, dass du beim selbst schärfen von westlichen Sägen selber bestimmen kannst, wie agressiv die Zähne gestellt sind. Wenn man den grundlegenden Ablauf des Schärfens erst mal drin hat, ist das die nächste "Komplikation". Das ist echt interessant, wie man das Verhalten eines solchen vermeintlich "einfachen" Werkzeugs fein-bestimmen kann.

Dann hobel mal n Brett von 2m. Und ja, ich beweg meine Arme dazu auch, aber eigentlich hauptsächlich am Anfang und am Ende. Zwischendrin kommt der Vorschub eigentlich nur aus den Beinen, (woher auch sonst, meine Arme sind nicht soooo furchtbar lang :emoji_slight_smile:) und wird über die Hüfte/Bauch auf die Arme übertragen. Nicht aus den Schultern raus. Ich sollte besser sagen, ich bewegte, wie gesagt, Abrichten und auf Dicke hobeln mach ich nur bei kleinen Sachen die eh schon fast gerade sind von Hand. Ansonsten schmeiss ich da gerne meine Maschine dafür an.

Und wenn du ein Zwei-Meter-Brett abrichtest, dann läufst du am Schluß mit der Rauhbank die 2 Meter am Stück von vorne bis hinten durch und erzeugst (hoffentlich) einen einzigen Span über die ganze Länge und Breite. Erst wenn du den hast, hast du eine abgerichtete Kante. Dann wir es richtig interssant: Denn diese Kante muss jetzt auch noch genau rechtwinklig zur Oberfläche des Bretts stehen. Wie mein ehemaliger Werkstatt-Lehrer gesagt hätte: "Das ist Kunst". ;o)

Ist ja echt lebhaft hier !
 

Lorenzo

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So ist ist es aber nicht. Wenn ich eine Dovetail saw mit dem Vorderteil ansetze, ist da wenig Druck nach unten. Einfach weil das Gewicht hinten ist und die Hand am langen arm drückt. Wenn ich die Säge hintern ansetze, sieht das ganz anders aus. Eine Japansäge zeiht man tendenziell immer nach unten in die Kerbe. Muss man auch, denn sie hat fast kein Gewicht. im gegenstatz zur Rückensäge. bei der muss man sich oft zwingen, nicht nach unten zu drücken, sondern nach vorn. Dazu fass ich oft den Griff tiefer, als es eigentlich gedacht ist. Um nicht die Säge zusehr nach unten zu drücken.

Wenn man sich sehr alte Fuchsschwänze ansieht, hatten die den Griff oft viel tiefer montiert als die Disstons.
Die schob man wirklich mehr nach vorn, während man Disstons ganz schön in die Kerbe drückt.

Es ist ganz anderes sägen. und japanisches scheint mir intuitiver. Aber das hat nichts mit der Stärke der Blätter zu tun.

Ich baue übrigens auch Sägen mit 0,3mm und sogar 0,2mm. letzters ist nicht besonders sinnvoll füpr schnitte tiefer als 3mm, aber dafür toll zu haben.

Und das ist die Erfahrung die mir mit den westlichen Sägen fehlt. Ich halte vermutlich den Griff generell zu fest, und dann noch zu sehr zwischen Zeige-/ Mittelfinger und Daumen. Ich sollte die Säge wohl einfach in die Hand fallen lassen und mit dem Ballen schieben. Das is die Feinmotorik die sich nur einspielt wenn man schon n paar Meter gesägt hat :emoji_wink:

Mit den japanischen is das schon sehr gut eingespielt, aber auch da nutz ich, je nach Säge, eigentlich nur das Gewicht der Säge selbst. Ich hab ne Dozuki mit nem 0,2mm Blatt, bei der darf man kein bisschen drücken. Mit der kann ich schon bisschen tiefer sägen als 3mm, aber ich würd sagen bei ner Schnitttiefe/Materialstärke von 7-8mm is dann Schluß, dann kommt ne größere Säge zum Einsatz. Bei den normalen kurzen Dozukis geb ich dir recht, da drück ich auch bisschen nach unten, aber erst wenn ich schon bisschen im Material drin bin.

Generell würd ich sagen, das Werkzeug macht die Arbeit, nicht die Hand. Im Idealfall gibt die nur Kraft in genau eine Richtung mit. Alles andere führt zum Verlaufen.

Was mich immer wieder wundert ist wenn die Leute die mit westlichen Sägen hantieren (mir fällt da zum Beispiel Doucette und Wolfe ein) nach den ersten kurzen Stößen zum erstellen der Kerbe, mit wenigen Zügen schon wieder am Zinkengrund angekommen sind.
Dass mach ich mit der japanischen nicht! Ich brauch da mehr Züge für dieselbe Strecke. Vielleicht kommt das noch.. Stören tuts mich nicht. Ich will nach dem Sägen nicht nachstechen müssen (was natürlich nicht immer klappt) dafür darf das Sägen auch bisschen langsamer gehen. Für mich is der Schlüssel zu sauberen Zinken (und anderen Verbindungen) in akzeptabler Zeit, das sauberst mögliche Sägen.

@Keilzink : Ich mach immer noch viel von Hand, und ich hab vor den Maschinen alles von Hand gemacht und so auch schon das ein oder andere Möbelstück gebaut. Bestimmt viele hundert, eher tausende Stunden gehobelt. 2 Meter Teile waren nicht dabei. Ich verputz auch jetz noch alles von Hand mit dem Hobel. Und für ne Tischkante kommt dann auch definitv die Rauhbank ins Spiel. Und der Putzhobel is erst dran wenn ein einziger Span aus der rasugeflattert ist. Und ich stimm dir zu dass es eine Kunst is, wenn diese Kante dann auch noch perfekt 90° hat.
Aber die hab ich so nie perfektioniert. Aus 2 Gründen. An der Tischkante sind mir 90 +/- 1-2° gut genug. Und wenn ich wirklich ne Fügekante brauch, dann spann ich die zwei zu fügenden Teile zusammen und füg beide Kanten auf einmal. Dann is der 90° Winkel egal.
Beim verputzen zieh ich meine Hobel auch immer wieder mal. Um nen Ast rum oder einfach ner Welle im Faserverlauf. Dafür jedesmal das Werkstück neu zu spannen wäre viel langsamer. Der Japanische Hobel war für mich so ein Experiment wies jetzt gerade die westlichen Sägen sind. Und bei dem bin ich für mich zu dem Schluß gekommen dass ich nicht gerne generell den Hobel zieh, und ab und an schieb, sondern anders rum. Und fürs Schieben is der Korpus von nem japanischen einfach echt nicht gemacht. Drum bau im mir nen neuen Korpus. Denn das Eisen von dem Hobel ist das Beste das ich hab. Besser als n altes 4,5mm starkes Ulmia von meinem Putzhobel, und das is auch schon sehr sehr gut.

Und schön dass es mal ein Thema gibt in dems um den Gebrauch von Handwerkzeugen geht, bei dem bisher noch keiner mit dem "Hokus-Pokus, Mondschein Jungfrauen" Quatsch angefangen hat. Einfach mal ein sachlicher Austausch von Erfahrungswerten. Gefällt mir. :emoji_thumbsup:
 

rafikus

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. für dieses "perfekte" auf 90 Grad-abrichten gibt es einen ziemlich guten Trick: einen ganz kleinen Winkel verwenden. (Nicht weiterverraten!)
Und das schreibst du erst jetzt? Da hätte ich mir viel Ärger und Arbeit ersparen können.
Für die schlimmen Fälle hatte ich aber auch eine Geheimwaffe: Schmiege. Damit hatte ich zum Schluß auch jeden Winkel richtig hin bekommen. :emoji_wink: :emoji_grin:
 

NewbieS

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Um mal wieder zurück zu den Sägen zu kommen. Mal eine Frage an die Experten wie @Holzrad09 @Lorenzo oder @pedder


Ich muss zugeben, jetzt bin ich angefixt was englische Sägen angeht. Wie sind eure Erfahrungen mit dem Gebrauchtkauf über ebay aus UK? So ein bisschen haben wir das in dem Thema ja schon angeschnitten. Mir geht es jetzt weniger um die Frage ob Tenon oder Dovetail Saw oder wie viel tpi das Sägeblatt haben sollte. Aber worauf sollte man achten, von welchen Angeboten besser die Finger lassen? Mit welchen Preisen muss man rechnen? Die Angebote reichen ja wirklich von 2-200€.
 

Keilzink

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Und das ist die Erfahrung die mir mit den westlichen Sägen fehlt. Ich halte vermutlich den Griff generell zu fest, und dann noch zu sehr zwischen Zeige-/ Mittelfinger und Daumen. Ich sollte die Säge wohl einfach in die Hand fallen lassen und mit dem Ballen schieben. Das is die Feinmotorik die sich nur einspielt wenn man schon n paar Meter gesägt hat :emoji_wink:

Was mich immer wieder wundert ist wenn die Leute die mit westlichen Sägen hantieren (mir fällt da zum Beispiel Doucette und Wolfe ein) nach den ersten kurzen Stößen zum erstellen der Kerbe, mit wenigen Zügen schon wieder am Zinkengrund angekommen sind.

Zinkensägen haben normalerweise einen 3-Finger-Griff, dh der Zeigefinger zeigt nach vorne, liegt nicht um den Griff gelegt (der Zeigefinger zeigt der Säge, in welche Richtung sie sägen soll).

Du mußt das Holz mit in die Betrachtung einbeziehen. Wenn D&W Schubfachwangen sägt, dann ist das fast immer Tulip-Poplar (eine Art des Tulpenbaumes). Dieses Holz eignet sich sehr gut dazu, weil es zäh, abriebfest und leicht ist. Und diese Holz setzt der Säge viel weniger Widerstand entgegen als zb Ahorn oder Buche.
 

pedder

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Ich würde auf intaktes Holz achten. Wenn eine Säge dauerhaft nass lag, dann erkennt man das am Griff besser als am Blatt.
Am anfang nicht zu alt kaufen, eher so halb moderne Säge wie diese:
https://www.ebay.co.uk/itm/VintageT...=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557
Typischer Fall: wurde nicht verkauft, weil man sie nicht versendet bekommt. Wen man sich in halbwegs verständlichem Englisch an den Verkäufer wendet, machen die aber manchmal eine Ausnahme.

Ansonsten sind fehlende Teile lästig, bis man sich einen Ersatzteilfundus aufgebaut hat.

Ich kaufe ganz gern Sägen mit defektem Blatt (Knicks, Risse, Rost im Griff) , das ich dann tausche. Aber das ist vielleicht nichts für einen Anfänger.
 

Lorenzo

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Was ich zu meinem Kauf sagen kann: Mir war wichtig dass ich ne anständige Beschreibung hab, in der 2 Dinge stehen: Gerades Sägblatt und fester Griff! Flugrost war mir egal, ich hatte auch keine Herstellerpräferenz. Und scharf musste sie auch nicht sein. Die 2 von mir gezeigten Sägen haben jeweils etwa 40€ gekostet. Die dritte war bisschen billiger. Bestimmt kein Superschnäppchen, aber immer noch wenig Geld für ein Top Werkzeug das sich gut herrichten lässt.
Experte bin ich aber absolut nicht. Bin grade erst eingestiegen in das Thema westliche Sägen. Pedder is der Experte!

@Keilzink : Pistolengriff :emoji_slight_smile: So mach ich das auch. Sonst wär meine kleine Säge auch nur für Kleinkinder geeignet. Ein bisschen Druck kann man ja trotzdem gegen ihn aufbringen, und das tu ich wahrscheinlich noch deutlich zu viel.
Und ich denk mir schon lange dass ich meinen Holzsnobbismus mal zurückstellen sollte und die Seiten und Rückwände von Schubladen in Weichholz ausführen könnte. Das hat schon Vorteile. Ne sauber dichte Zinkung in ner Kombination aus Hart- und Weichholz is schon leichter herzustellen. Aber wenns auch so geht. Ich nehm mir für meine Möbel einfach die Zeit. Ich mach auch gern die Schubladenböden und Rückwände in schönem Massivholz...
 
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rafikus

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Was ich bis jetzt gesehen habe ist, dass sehr viele Verkäufer den Rost von den Werkzeugen mit allerlei Schleifmitteln entfernen, bevor sie die Bilder machen. Danach kann man schlecht einschätzen, ob die noch sichtbaren Spuren tiefe Rostkrater sind, oder etwas harmloses.
Richtig schlimm wird es, wenn durch die Schleiferei die Geometrie der Teile verändert wird. Die Spiegelseite eines Hobeleisens kann dabei schnell konvex werden und dann hat man echte Mühe das Eisen wieder in einen gebrauchsfähigen Zustand zu bringen.
Wenn bei einer solchen Schleif-Reinigungsaktion auch über die Zähne einer Säge geschliffen wurde, sind eventuell die Kanten der Zähne abgerundet und man muss einiges mehr feilen um eine scharfe Säge zu bekommen.
 

Lorenzo

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Ach, und eins noch, Pedder sagte ja dass wenn man höflich nachfragt auch mal Versand möglich ist, obwohl eigentlich ausgeschlossen. Ich hab den Verkäufer meiner Sägen vor Ende der Auktionen nett gefragt ob wir was am Preis machen können wenn ich alle drei kaufe. Er hat mir dann einen Festpreis angeboten, und ich konnte einfach so hoch bieten dass ich die Sägen auf jeden Fall bekomme. War nur ne Differenz von 10 oder 15 €, aber warum nicht.
 

Keilzink

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... einer der größten Feinde einer Metallhobel-Sohle ist ein Verkäufer mit einer Fächerscheibe auf dem Winkelschleifer.
Ist bei alten Sägen nicht viel anders.
 

Macchia

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... einer der größten Feinde einer Metallhobel-Sohle ist ein Verkäufer mit einer Fächerscheibe auf dem Winkelschleifer.
Ist bei alten Sägen nicht viel anders.
ich hatte mir einen Simshobel aus Holz gekauft, da hatte der Komiker
den Körper seitlich so stark runtergeschliffen, dass das Eisen 2mm breiter war als der Körper.
Gott sei Dank habe ich einen guten Schleifbock...

Mir ist das auch lieber die lassen die Finger davon, den Staub abwischen langt.

Ich lese weiter fleißig mit und setze ein Lesezeichen auf diesen Thread...
Danke für all die guten Fragen und Antworten!
 

Holzrad09

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Ich habe mir neulich einen antiken Anant No.4 von der Insel schicken lassen, wollte sowas einfach mal ausprobieren, heißt ja immer dass die nix taugen sollen. Komischerweise ließen sich aber mit nur wenigen Handgriffen an dem Teil sehr feine Späne und spiegelglatte Flächen sogar in Esche herstellen.
Das Teil hab Ich mit 18 Eu ersteigert, Versand waren um die 15 Eu und der Hobel war etwa 2 Wochen unterwegs, alles in allem recht unkompliziert.
Eine 12 Zoll Tenon mit Messingrücken hab Ich auch noch auf der Liste.
LG
 

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pedder

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Ich habe mir neulich einen antiken Anant No.4 von der Insel schicken lassen, wollte sowas einfach mal ausprobieren, heißt ja immer dass die nix taugen sollen. Komischerweise ließen sich aber mit nur wenigen Handgriffen an dem Teil sehr feine Späne und spiegelglatte Flächen sogar in Esche herstellen.
Ich glaube, dass ist ein Frankenhobel. Also nicht "Ulmia Ott Franken", sondern zusammengesetzt wie in Frankenstein. Die Klappe passt nicht zum Übrigen hobel. Was ihn aber nich schlecht macht, wenn er hobelt. Aber wenn jemand Zeit in einen Anant investiert hat, kann der auch brauchbar sein.
 

Holzrad09

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Ich glaube, dass ist ein Frankenhobel. Also nicht "Ulmia Ott Franken", sondern zusammengesetzt wie in Frankenstein. Die Klappe passt nicht zum Übrigen hobel. Was ihn aber nich schlecht macht, wenn er hobelt. Aber wenn jemand Zeit in einen Anant investiert hat, kann der auch brauchbar sein.
Da kenne Ich mich bei diesen Teilen zu wenig aus, mein ganzes bisheriges Tischlerleben haben mich Holzhobel begleitet, gut, seit etwa 15 Jahren gibt es auch einen 220er Rali, einen alten gusseisernen 110 und einen sehr alten Kunz 102 mit Feineinstellung.
Bemerkenswert finde Ich bei dem doch eher günstigen Anant die präzise Hobeleisenverstellung, das hatte Ich so nicht erwartet. Ich denke Ich werde Ihn wohl behalten. Hier noch ein paar Bilder.
LG
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drwitt

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Am anfang nicht zu alt kaufen, eher so halb moderne Säge wie diese:
https://www.ebay.co.uk/itm/VintageT...=true&nordt=true&rt=nc&_trksid=p2047675.l2557Typischer Fall: wurde nicht verkauft...
...wurde nicht verkauft, weil die Schleifkratzer auf dem Blatt noch glänzen, ebenso die auf den unförmig breitgeschliffenen Messingnieten, und der Schleifschmodder klebt noch am Griff ... :emoji_wink:

Hab übrigens das gleiche Modell, schön schwer (liegts am Stahlrücken?) und sägt deswegen fast von allein.

Achten würde ich noch drauf, dass die Zahnlinie halbwegs gerade ist und das Blatt noch eine gesunde Höhe hat, also im Laufe der Jahrzehnte vielleicht nicht schon 40mm ( am besten noch asymmetrisch) runtergefeilt worden sind. Sonst sieht der Risengriff schei... aus.

VG
Carsten.
 

NewbieS

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Was ich zu meinem Kauf sagen kann: Mir war wichtig dass ich ne anständige Beschreibung hab, in der 2 Dinge stehen: Gerades Sägblatt und fester Griff! Flugrost war mir egal, ich hatte auch keine Herstellerpräferenz. Und scharf musste sie auch nicht sein. Die 2 von mir gezeigten Sägen haben jeweils etwa 40€ gekostet. Die dritte war bisschen billiger. Bestimmt kein Superschnäppchen, aber immer noch wenig Geld für ein Top Werkzeug das sich gut herrichten lässt.
Wirklich guter Hinweis, danke! 40-50€ würde ich auch investieren wollen. Mehr eher (noch) nicht.

...wurde nicht verkauft, weil die Schleifkratzer auf dem Blatt noch glänzen, ebenso die auf den unförmig breitgeschliffenen Messingnieten, und der Schleifschmodder klebt noch am Griff ... :emoji_wink:

Hab übrigens das gleiche Modell, schön schwer (liegts am Stahlrücken?) und sägt deswegen fast von allein.

Achten würde ich noch drauf, dass die Zahnlinie halbwegs gerade ist und das Blatt noch eine gesunde Höhe hat, also im Laufe der Jahrzehnte vielleicht nicht schon 40mm ( am besten noch asymmetrisch) runtergefeilt worden sind. Sonst sieht der Risengriff schei... aus.
Danke! Die Bilder sollte man sich schon gut angucken.


Ich würde auf intaktes Holz achten. Wenn eine Säge dauerhaft nass lag, dann erkennt man das am Griff besser als am Blatt.

Ansonsten sind fehlende Teile lästig, bis man sich einen Ersatzteilfundus aufgebaut hat.

Ich kaufe ganz gern Sägen mit defektem Blatt (Knicks, Risse, Rost im Griff) , das ich dann tausche. Aber das ist vielleicht nichts für einen Anfänger.

Danke! Ne, die Säge sollte dann schon intakt sein. Gebrauchsspuren sind logisch und Schärfen ist auch keine Frage. Aber restaurieren möchte ich nicht großartig. Dann würde ich eher eine neue kaufen von Veritas/Thomas Flinn etc.
 

Martin Graf

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Wenn es Dir in erster Linie um die Funktion geht, dann kauf Dir eine der Spear&Jackson Rückensägen und evtl. einen Fuchsschwanz William Greaves von Thomas Flinn bei feinewerkzeuge.de. Dann hast Du den Vorteil, dass Du mit Sicherheit eine gute Basis hast und zunächst nur mal kurz über die Zähne feilen musst, um gebrauchsfähige Sägen zu haben.
Das Erstellen einer neuen Bezahnung bei einer stark verschlissenen und schlecht gefeilten Säge ist schon viel Aufwand und eine gewisse Übung von Vorteil. Wenn Du dann Blut geleckt hast und es Dir die alten Sägen angetan haben, dann weißt Du schon eher, worauf Du achten musst und kannst die auch wieder herrichten. Oder Du baust Dir passende, schönere Griffe zu neu gekauften Sägen - die Sägeblätter sind nämlich nicht so schlecht.

Gruß
Martin
 

Holzrad09

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Danke! Ne, die Säge sollte dann schon intakt sein. Gebrauchsspuren sind logisch und Schärfen ist auch keine Frage. Aber restaurieren möchte ich nicht großartig.
Du könntest natürlich auch das Produkt der Begierde hier verlinken und wir schauen mal drüber, besteht halt nur das Risiko, das jemand drauf aufmerksam wird und sie Dir wegschnappt.
LG
 
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