So ist ist es aber nicht. Wenn ich eine Dovetail saw mit dem Vorderteil ansetze, ist da wenig Druck nach unten. Einfach weil das Gewicht hinten ist und die Hand am langen arm drückt. Wenn ich die Säge hintern ansetze, sieht das ganz anders aus. Eine Japansäge zeiht man tendenziell immer nach unten in die Kerbe. Muss man auch, denn sie hat fast kein Gewicht. im gegenstatz zur Rückensäge. bei der muss man sich oft zwingen, nicht nach unten zu drücken, sondern nach vorn. Dazu fass ich oft den Griff tiefer, als es eigentlich gedacht ist. Um nicht die Säge zusehr nach unten zu drücken.
Wenn man sich sehr alte Fuchsschwänze ansieht, hatten die den Griff oft viel tiefer montiert als die Disstons.
Die schob man wirklich mehr nach vorn, während man Disstons ganz schön in die Kerbe drückt.
Es ist ganz anderes sägen. und japanisches scheint mir intuitiver. Aber das hat nichts mit der Stärke der Blätter zu tun.
Ich baue übrigens auch Sägen mit 0,3mm und sogar 0,2mm. letzters ist nicht besonders sinnvoll füpr schnitte tiefer als 3mm, aber dafür toll zu haben.
Und das ist die Erfahrung die mir mit den westlichen Sägen fehlt. Ich halte vermutlich den Griff generell zu fest, und dann noch zu sehr zwischen Zeige-/ Mittelfinger und Daumen. Ich sollte die Säge wohl einfach in die Hand fallen lassen und mit dem Ballen schieben. Das is die Feinmotorik die sich nur einspielt wenn man schon n paar Meter gesägt hat
Mit den japanischen is das schon sehr gut eingespielt, aber auch da nutz ich, je nach Säge, eigentlich nur das Gewicht der Säge selbst. Ich hab ne Dozuki mit nem 0,2mm Blatt, bei der darf man kein bisschen drücken. Mit der kann ich schon bisschen tiefer sägen als 3mm, aber ich würd sagen bei ner Schnitttiefe/Materialstärke von 7-8mm is dann Schluß, dann kommt ne größere Säge zum Einsatz. Bei den normalen kurzen Dozukis geb ich dir recht, da drück ich auch bisschen nach unten, aber erst wenn ich schon bisschen im Material drin bin.
Generell würd ich sagen, das Werkzeug macht die Arbeit, nicht die Hand. Im Idealfall gibt die nur Kraft in genau eine Richtung mit. Alles andere führt zum Verlaufen.
Was mich immer wieder wundert ist wenn die Leute die mit westlichen Sägen hantieren (mir fällt da zum Beispiel Doucette und Wolfe ein) nach den ersten kurzen Stößen zum erstellen der Kerbe, mit wenigen Zügen schon wieder am Zinkengrund angekommen sind.
Dass mach ich mit der japanischen nicht! Ich brauch da mehr Züge für dieselbe Strecke. Vielleicht kommt das noch.. Stören tuts mich nicht. Ich will nach dem Sägen nicht nachstechen müssen (was natürlich nicht immer klappt) dafür darf das Sägen auch bisschen langsamer gehen. Für mich is der Schlüssel zu sauberen Zinken (und anderen Verbindungen) in akzeptabler Zeit, das sauberst mögliche Sägen.
@Keilzink : Ich mach immer noch viel von Hand, und ich hab vor den Maschinen alles von Hand gemacht und so auch schon das ein oder andere Möbelstück gebaut. Bestimmt viele hundert, eher tausende Stunden gehobelt. 2 Meter Teile waren nicht dabei. Ich verputz auch jetz noch alles von Hand mit dem Hobel. Und für ne Tischkante kommt dann auch definitv die Rauhbank ins Spiel. Und der Putzhobel is erst dran wenn ein einziger Span aus der rasugeflattert ist. Und ich stimm dir zu dass es eine Kunst is, wenn diese Kante dann auch noch perfekt 90° hat.
Aber die hab ich so nie perfektioniert. Aus 2 Gründen. An der Tischkante sind mir 90 +/- 1-2° gut genug. Und wenn ich wirklich ne Fügekante brauch, dann spann ich die zwei zu fügenden Teile zusammen und füg beide Kanten auf einmal. Dann is der 90° Winkel egal.
Beim verputzen zieh ich meine Hobel auch immer wieder mal. Um nen Ast rum oder einfach ner Welle im Faserverlauf. Dafür jedesmal das Werkstück neu zu spannen wäre viel langsamer. Der Japanische Hobel war für mich so ein Experiment wies jetzt gerade die westlichen Sägen sind. Und bei dem bin ich für mich zu dem Schluß gekommen dass ich nicht gerne generell den Hobel zieh, und ab und an schieb, sondern anders rum. Und fürs Schieben is der Korpus von nem japanischen einfach echt nicht gemacht. Drum bau im mir nen neuen Korpus. Denn das Eisen von dem Hobel ist das Beste das ich hab. Besser als n altes 4,5mm starkes Ulmia von meinem Putzhobel, und das is auch schon sehr sehr gut.
Und schön dass es mal ein Thema gibt in dems um den Gebrauch von Handwerkzeugen geht, bei dem bisher noch keiner mit dem "Hokus-Pokus, Mondschein Jungfrauen" Quatsch angefangen hat. Einfach mal ein sachlicher Austausch von Erfahrungswerten. Gefällt mir.