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Juni 2006
Kochen und Speisen auf engstem Raum
Compact-kitchen-Lösungen von der Burg Giebichenstein
Wie schafft man vier Kubikmeter Stauraum auf vier Quadratmetern Grundriss und bringt noch die Grundfunktionen fürs Kochen und Speisen unter? Was tun, wenn man keinen Platz hat, aber genügend Geld? Wie verändern wechselnde Lebensmittelpunkte die eigenen Verhaltensweisen? Was macht man mit einengenden Grundrissvorgaben? Dieser Probleme haben sich Studierende der Burg Giebichenstein Hochschule für Kunst und Design Halle, betreut durch Professor Klaus Michel und Diplom-Ingenieur Janosch Muschick angenommen. Im Projekt „compact kitchen“ haben sie fünf Protoypen für Kleinstraumküchen entwickelt, die sie kürzlich beim DesignMai in Berlin präsentierten.
“JeanSchubtrifftLislLade”: Henrike Stefanie Gänß und Matthias Hiller interpretieren die Schublade neu und lassen sie in einer durchdachten Choreografie der Arbeitsabläufe tanzen: Von Ankommen und Händewaschen, über Lagern und Zubereiten bis Essen und Aufräumen –alle Funktionen, die die 4 x 1 Meter große Küche bieten soll, sind in quer gestellten Schubladen systematisch angeordnet. In den Laden findet sich einiges an neuen Ideen rund ums Lagern, Kühlen und Zubereiten. Und damit man nicht alleine essen muss, lässt sich über einen Flatscreen ein Gast an den Tisch holen.
“kitchenchiller”: Muss man als Großstadtnomade und Single eigentlich kochen oder holt man sich nicht eher Fingerfood beim Thai um die Ecke und relaxt mit einem Bier lesend oder vor der Glotze? Das fragten sich Bettina Nissen und Marie Vaubel und schufen einen Rauminszenierung, zum Abhängen, Rumlungern, Ausspannen.
“bac à boue oder hol dir eimer runter”: Henrike Louisa Binderund David Oelschlägel legen auf einen Futtertrog im Zentrum der Küche unterschiedliche Funktionselemente auf. Den Stauraum bringen sie an der Decke unter. Ist die Mahlzeit zubereitet, kommen Tischelemente mit integrierten Schüsseln und Tellern, Besteck etc. auf den Trog. Gesessen wird auf dem rückwärtigen Volumen, das auch in einem ergonomisch ausgeklügelten Kühlelement Getränke bereit hält.
“Kochwerk”: Zu Zweit auf einem Grundriss vom 1x4m kochen, da muss man sich von traditioneller Ausstattung verabschieden. Julia Bau und Robert Haselbeck erfanden ein Schiebespiel und lassen die Kochenden auf mehreren Ebenen arbeiten. Grundidee ist die Öffnung der Volumen nach oben. Als Verschluss dienen Schiebeschlitten, die als Arbeitsflächen, Herd oder Ablage ausgeprägt sind.
“Omas Rache” nennen Melanie Olle und Ilja Oelschlägel ihre Neuauflage der klassischen Anrichte mit einer patentverdächtigen Möbelbeschlagsentwicklung. Aus einem Schrankelement mit piktogrammartigem Fugenbild entwickelt sich durch Ziehen, Klappen und Drehen eine komplette Küche zum Kochen. Nach getaner Arbeit verschwindet Störendes hinter einer großen Frontklappe und über ein Rolladenprinzip zieht man Tisch und Bänke aus dem Schrankelement. Und dann: Wünsche wohl zu speisen.
www.burg-halle.de
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