News
Montag, 19. Dezember 2022
Neue Holzstaubregeln
Arbeits- und Gesundheitsschutz

Bild: TSD/art-pix.com
Für den Umgang mit Holzstaub am Arbeitsplatz ist am 12. Dezember 2022 die neue Technische Regel für Gefahrstoffe Holzstaub (TRGS 553) in Kraft getreten.
Das haben Tischler Schreiner Deutschland, der HDH (Hauptverband der Holzindustrie) und weitere Verbände jetzt mitgeteilt. Die wichtigsten Änderungen haben sie in einer Verbändeinfo zusammengefasst, die auf der Website von TSD bereitsteht: https://www.tischler-schreiner.de/fileadmin/bv_tsd/Presse/Downloadarchiv/TRGS553_Verbaendeinfo.pdf
Zentral ist ein neu festgelegter Arbeitsplatzgrenzwert (AGW). Er besagt, dass Maschinen und Anlagen so zu betreiben sind, dass Beschäftigte bei der Be- und Verarbeitung von Holz und Holzwerkstoffen im Mittel einer Arbeitsschicht nicht mehr als 2 mg/m3 einatembarem Holzstaub ausgesetzt sind. Es werde davon ausgegangen, dass dies eingehalten wird, wenn so genannte staubarme Maschinen (deren Emissionswerte unter 2 mg/m3 liegen) ordnungsgemäß genutzt werden.
Für Maschinen, an denen der AGW nur bei zeitlicher Einschränkung der Nutzung eingehalten wird, sind Höchstdauern und -frequenzen aufgelistet.
Eine arbeitsmedizinische Vorsorge muss auch bei Einhaltung der genannten Grenzwerte regelmäßig angeboten werden. Pflicht wird sie sie erst, wenn der für die Exposition gegenüber einatembaren Holzstäuben eingeführte Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) für Hartholz (Eiche, Buche, Ahorn etc.) in Höhe von 2 mg/m³ und für Weichholz von 10 mg/m³ nicht eingehalten werden kann.
Wie die Technische Regel in der Praxis umgesetzt werden soll, wird nun in einer überarbeiteten Fassung der DGUV Information 209-044 »Holzstaub« geregelt, an der die Holzverbände mitarbeiten, heißt es weiter. »Eine Technische Regel für Gefahrstoffe kann die betriebliche Praxis nicht in allen Facetten widerspiegeln, was nun geschehen soll. Auch in diesen Novellierungsprozess wollen sich Verbände der Holzindustrie aktiv einbringen«, kündigte Johannes Schwörer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH), an.
vz
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Mittwoch, 07. Dezember 2022
Durchgefärbtes MDF in sattem Schwarz und Dekorplatte mit filzähnlicher Erscheinung
Neuheiten von Sonae Arauco

Bild: Sonae Arauco
Sonae Arauco hat das durchgefärbte MDF Innovus Coloured MDF jetzt im neuen Farbton Deep Black im Programm. Verglichen mit dem Farbton Black bringt die neue Nuance ein satteres Schwarz und eine feinerer Holzfaserstruktur. Außerdem wurden die technische Leistungsfähigkeit und die Tieffräseigenschaften optimiert, erklärt Sonae Arauco auf seiner Website. Lichtbeständige Farbpigmente machen Innovus Coloured MDF ideal für langlebige Anwendungen in Wohn- und Geschäftsräumen. Der Werkstoff ist in einer formaldehydfrei verleimten Ausführung zu haben.
Ebenfalls neu ist die an textilen Filz angelegte Dekorplatte Innovus Feel Light Grey Cosmos. Die Struktur Cosmos vermittelt mit authentischer Haptik und sanfter Optik ein Behaglichkeit. Das Produkt ist als melaminharzbeschichtete Platte und als Schichtstoff zu haben und eignet sich für Möbel und Innenausbau.
[https://www.sonaearauco.com/de/innovus-coloured-mdf/innovus-coloured-mdf\_548-535.html?product=21643&tbs=23]
[https://www.sonaearauco.com/en/media/news-and-events\_570.html?idn=244]
Montag, 05. Dezember 2022
TSD-Ehrennadel für Rainer Adams, Dank an das World-Skills-Team
Auszeichnungen bei der TSD-Herbstversammlung

Rainer Adams (im Bild links) aus Trier wurde für seinen herausragenden persönlichen Einsatz für das deutsche Tischler- und Schreinerhandwerk geehrt. TSD-Präsident Thomas Radermacher (r.) verlieh Adams anlässlich der TSD-Herbstmitgliederversammlung im November die TSD-Ehrennadel in Silber.

Adams engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für die Innungsorganisation. Er war 18 Jahre lang Ausschussvorsitzender des Bundesausschusses Berufsbildung. In seine Amtszeit fielen gleich mehrere Meilensteine des Tischler- und Schreinerhandwerks, wie die Neuordnungen der Ausbildungs- und der Meisterausbildungsverordnung (2004 bis 2008), die erste Änderung des Berufsbildungsgesetzes seit 1969 (2005) und die Einführung der TSD-Meisterprüfungsaufgaben.
Rainer Adams liegt vor allem die Nachwuchsförderung am Herzen und er hat sich nachdrücklich für die Unterstützung und den Erhalt des Tischler-Schreiner-Nationalteams bei den Berufsweltmeisterschaften (WorldSkills) eingesetzt.
Das Nationalteam, das bei den WorldSkills 2022 in Basel das Tischlerhandwerk vertreten hat, wurde direkt im Anschluss geehrt (Bild links).
vz
Freitag, 02. Dezember 2022
Energieversorgung meist gut, Bau- und Konsumflaute und Fachkräftemangel bremsen
TSD-Herbstmitgliederversammlung 2022

Bilder: TSD
Kommende Woche kandidiert Jörg Dittrich für das Amt des Präsidenten im Zentralverband des Deutschen Handwerks. Momentan ist er Präsident der Dresdener Handwerkskammer und stellte sich kürzlich bei den Delegierten des Tischler- und Schreinerhandwerks vor, im Rahmen der TSD-Herbstmitgliederversammlung vor einer Woche. Im Handwerk drückten derzeit die hohe Inflation und eine schwächelnde Konjunktur die Stimmung. Aber: »Die Situation ist besser als die Stimmung«, zitiert der TSD Dittrich in einer Pressemitteilung, und es werde in den kommenden Monaten darum gehen, die Menschen zusammenzubringen: »Das Handwerk hält zusammen.«

In den Wochen, als es um die Ausgestaltung der Energiepreisbremse ging, waren die Gewerke auch eng zusammengerückt und hatten sich für die energieintensiven Betriebe starkgemacht. Die Unternehmen des Tischler- und Schreinerhandwerks gehören als produzierendes Gewerk auch dazu, berichtet der TSD, betont aber, dass sich die Branche derzeit ein weiteres Mal als besonders krisenfest erweise: Eine aktuelle Umfrage zur Energieversorgung und -preisentwicklung unter etwa 700 Innungsbetrieben habe nämlich ergeben, dass gut drei Viertel der Betriebe ihre Wärmeerzeugung durch den Einsatz von Biomasse sicherstellen. »Dass vor diesem Hintergrund 85 Prozent der befragten Betriebe aktuell keine existenziellen Fragen bedrücken, ist nachvollziehbar«, sagte TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner.
Dennoch gibt es auch Anlass zur Sorge: Noch seien viele Auftragsbücher gefüllt, aber Rückgänge bei den Bauanträgen und beim privaten Konsum würden mittelfristig auch dem Tischler- und Schreinerhandwerk schaden. »Wirtschaft, Gesellschaft und Politik müssen aktiv gegensteuern«, forderte Thomas Radermacher. Und am besten funktioniert das, wenn die Energiekrise so schnell wie möglich überwunden wird und sich die Gesellschaft wieder der Energiewende zuwenden könne. Der Weg dorthin führt, da sind sich die Verantwortlichen im Bundesinnungsverband des Tischler- und Schreinerhandwerks sicher, vor allem über das Handwerk.
Doch dort fehlten gegenwärtig 190.000 Fachkräfte. Um mehr Bestandsgebäude sanieren zu können, müsse es Unterstützung für den beruflichen Bildungsweg geben. Schon in den Schule müsse über die Perspektiven informiert werden, die der Beruf biete. Zudem sei es auch an der Politik, zu erkennen, dass der Lohnkostenanteil im Handwerk um ein Vielfaches höher als in anderen Wirtschaftsbereichen ist und selbst kleinste Erhöhungen bei den Sozialabgaben zu hohen Kostensteigerungen führen: »Das drückt die Einkommen, und die Attraktivität sinkt. Diese Spirale muss durchbrochen werden.«
Neben der politischen Agenda ging es auf der TSD-Herbstmitgliederversammlung um verschiedene Projekte aus der Berufsbildung, der Normungsarbeit und dem Verbandsmarketing. In punkto digitales Berichtsheft und Gebäudeenergiegesetz wurde Konkretes vermeldet: Das digitale Tischler-Schreiner-Heft werde bereits nach wenigen Monaten von zehn Prozent der Auszubildenden verwendet.
Zu dem im Juli modifizierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) sei wichtig zu wissen: An den Werten für das Referenzgebäude wurde nichts geändert. Der geforderte UW-Wert für Fenster in der Anlage 1 und 2 für Wohn- und Nichtwohngebäude liegt weiterhin bei 1,3 W/m2K. Allerdings wurde der Faktor zur Bewertung des Jahresprimärenergiebedarfs von 0,75 auf 0,55 reduziert. Damit müssen Gebäude zukünftig energetisch besser gedämmt oder mit effektiveren Heizungen versehen werden. Lediglich die Werte für das vereinfachte Nachweisverfahren (Modellgebäudeverfahren, früher EnEV easy), das in der Regel wenig angewendet wird, wurden abgesenkt. Anzuwenden sind alle Anpassungen ab 1. Januar 2023.