Hallo Aloha,
die Vorschreiber haben ja schon geschrieben - ein Programm ist nicht so einfach zu bekommen. Auch wenn Du jemand kennst, der sowas hat, wird es zwar sehr interessant zum Stöbern sein, Dir aber nicht entscheidend helfen, weil Schlitze, Zapfen und Fälze ja zu dem Werkzeug passen müssen, das Dir zu Verfügung steht.
Ohne Dir nahe treten zu wollen, entnehme ich Deinen Aussagen (zumindest, so wie ich sie verstehe), daß Du, was Fensterbau betrifft, eher ein Laie bist.
Vor dem Hintergrund empfehle ich Dir, von Deinem vorhandenen Fenster die Maße zu nehmen (Rahmenstärke, Rahmenhöhe, Falzmaße, Schrägen).
Fange erstmal der Einfachheit halber mit dem Fensterstock an (das ist der Rahmen, der mit dem Gebäude verbunden ist), also nicht der Rahmen, der sich auf und zu bewegen läßt. Das ist der Fensterflügel.
Du wirst feststellen, daß sich das untere, waagrechte Rahmenteil von den anderen dreien unterscheidet.
Nimm ein Blatt Papier und zeichne das Profil Deines Fensterstocks auf, und zwar in einem Horizontalschnitt und einem Vertikalschnitt (das ist das, was Holzrad09 eingestellt hat).
Zeichne jeweils die aufrechten und die waagrechten Rahmenteile in einer anderen Farbe. Mit etwas Vorstellungskraft kannst Du die erforderlichen Maße Deiner Zeichnung nun entnehmen.
Achte immer darauf, daß die Fälze wichtig für Zapfenbrust bzw. Schlitzgrund sind. Sonst hast Du hinterher im Rahmen entweder ein Loch oder der Rahmen paßt nicht zusammen (außer Du machst Deine Rahmen auf Gehrung).
Das Ganze kannst Du nun auch mit dem Flügel machen.
Du wirst feststellen, daß insgesamt eine Portion Gehirnschmalz notwendig ist. Nun kannst Du damit anfangen, Dein Wunschprofil mit Deinem vorhandenen Werkzeugen in Einklang zu bringen bzw. Dein Wunschprofil anzupassen.
Dazu ist noch etwas mehr Gerhirnschmalz notwendig.
Solltest Du Dein Vorhaben dann immer noch nicht aufgeben wollen, empfehle ich Dir "Türen- und Fensterbau" vom Beuth-Verlag.
Dort ist sehr anschaulich und Schritt für Schritt erklärt, wie sich u.v.a. auch ein Fenster mit Standardwerkzeugen (Falz-, Nut-, vestellbarer Fasefräser, Profilkopf) und wenigen (ich glaube zwei oder drei) Schlitzscheiben herstellen läßt.
Auch dazu benötigst Du aber eine vernünftige Tischfräse und vor allem Übung an selbiger. Damit Du weißt, was Du machst, welches Werkzeug verwendbar und was gefahrlos möglich ist.
Hast Du das nicht, rate ich Dir für Dein Vorhaben, jemanden zu suchen, der Dich auf den Stand bringt.
Das o.g. Buch - bzw. eigentlich ist es ja ein Heft - ist aus den 1980 Jahren. Es beschreibt - wie gesagt - u.v.a. auch die Herstellung von Einfachfenstern, aber auch eines Fensters mit dem Profil IV 56. Das Profil ist nicht mehr zeitgemäß, sinnvoll mögliche Scheibendicke ist da 20 mm. Mit dem Grundwissen aus dem Buch kannst Du Dein Profil aber auch aufrüsten.
Für das Erlangen eines Grundverständnisses im handwerklichen Holzfensterbau mit Schlitz und Zapfen halte ich das Heft aber ideal.
Gruß, Andreas