Was liegt bei Schreinerarbeiten innerhalb der Toleranz?

Hansi3

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Servus

muss mich auch mal einmischen in das Thema.

Fakt ist die Qualität entspricht nicht dem, was man sich von einen Tischler erwartet und auch kein vernünftiger Tischlermeister würde so etwas liefern. Ich selbst besitze zur Zeit noch eine alte Holzher perfekt 1422 aus den 90ern, ohne vorfräsen oder ähnlichen und kann trotzdem halbwegs vernünftige Kanten anfahren, wenn man beim zuschneiden aufpasst.
Ich denke, dass egal wie die rechtliche Meinung auch ausschaut, der Tischler bestimmt ohne zu zögern die Fronten neu machen wird, einerseits weil der Aufwand relativ gering ist und zum zweiten und dass ist für mich der springende Punkt, will und kann sich heutzutage keiner mehr eine schlechte Qualität nachsagen lassen. Der schlechte Ruf würde ihn wahrscheinlich längerfristig teurer kommen wie die neuen Fronten.

Lg Hansi
 

Obatzter

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Allgemein vom Fugenbild her sieht das ja ganz ordentlich aus, schade das die Kanten so in die Hose gegangen sind.
Das wäre aber auch zu reparieren, Fronten nochmal holen, die Kanten runterziehen und sauber neu bekanten.
Die Arbeit des Kanten runterziehen würde ich mir sparen und direkt neue Türen machen. Schliesslich sind ja auch Topfbänder gebohrt, wobei die Bohrungen beim Kanten aufahren stören Und wenn meine Kam das nicht kann würde ich diese bei einem Kollegen mit geeigneter Kam ausführen(lassen) , oder würde das bei Speedmaster etc. bestellen.
 
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magmog

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Guuden,

Kann man machen, aber nur wenn der Zulieferer die Bandbohrungen an die gleiche Position setzt.
Sonst sieht der Schrank innen nicht mehr so prickelnd aus.
 

Obatzter

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Guuden,

Kann man machen, aber nur wenn der Zulieferer die Bandbohrungen an die gleiche Position setzt.
Sonst sieht der Schrank innen nicht mehr so prickelnd aus.
Ich denk mal wenn man sein 32er Raster System kennt, dürfte dies das kleinste Problem bei der Übergabe der Daten sein. Ich würde aber sowieso nur die fertigen bekanteten Frontteile bestellen und die Bohrungen wieder in der eigenen Wekstatt machen. Obwohl ich zur Zeit meiner Selbsständigkeit in Besitz einer KDF 350 von Brand war hab ich mir des öfteren fertige Fronten bei Speedmaster gekauft. Die waren einfach Top.
 

stone_d

ww-ahorn
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Mal ein Update, da der Schreiner gerade hier vor Ort war. Lief eigentlich ganz gut. Er erklärt sich bereit die reklamierten Türen nochmals zu machen. Jedenfalls sehr konsensbereit, auch wenn er durch die Blume meinte man solle auch nicht mit der Lupe nachsehen. Lupe? Naja ...

So wie ich ihn verstanden habe, haben die die schrägen Kanten mit Zwingen aufgeleimt Vielleicht ist die Werkstatt einfach nicht auf dem hohen Niveau ausgestattet, dass deren Kantenleimmaschine für schräge Kanten eingesetzt werden kann. Anderseits sind ja auch an den rechtwinkligen Stellen Mängel. Er hatte auch vorgeschlagen, dass man lackierte Türen machen könnte. Aber auch hier mit der Einschränkung, dass sie keinen Reinraum haben und es bei dieser großen Fläche durchaus vorkommen kann, dass es mal Staubeinschlüsse geben kann. Ob er dafür die bestehenden Türen nehmen, oder diese neu machen würde (MDF o.ä.), weiß ich nicht.

Ich meinte zu ihm nur, dass es keinen Sinn machen würde, wenn das Ergebnis nachher nicht besser ist.
Sollte ich vielleicht gleich auf lackierte Türen setzen? Was meint ihr?

Er holt die Türen kommende Woche ab.
 

PurplePony

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Mal ein Update, da der Schreiner gerade hier vor Ort war. Lief eigentlich ganz gut. Er erklärt sich bereit die reklamierten Türen nochmals zu machen. Jedenfalls sehr konsensbereit, auch wenn er durch die Blume meinte man solle auch nicht mit der Lupe nachsehen. Lupe? Naja ...

So wie ich ihn verstanden habe, haben die die schrägen Kanten mit Zwingen aufgeleimt Vielleicht ist die Werkstatt einfach nicht auf dem hohen Niveau ausgestattet, dass deren Kantenleimmaschine für schräge Kanten eingesetzt werden kann. Anderseits sind ja auch an den rechtwinkligen Stellen Mängel. Er hatte auch vorgeschlagen, dass man lackierte Türen machen könnte. Aber auch hier mit der Einschränkung, dass sie keinen Reinraum haben und es bei dieser großen Fläche durchaus vorkommen kann, dass es mal Staubeinschlüsse geben kann. Ob er dafür die bestehenden Türen nehmen, oder diese neu machen würde (MDF o.ä.), weiß ich nicht.

Ich meinte zu ihm nur, dass es keinen Sinn machen würde, wenn das Ergebnis nachher nicht besser ist.
Sollte ich vielleicht gleich auf lackierte Türen setzen? Was meint ihr?

Er holt die Türen kommende Woche ab.
Ich würde dir empfehlen bei den ABS Kanten zu bleiben.
Wenn er schon ankündigt, dass er nicht so gut lackieren kann...
Und über Lackoberflächen kann man viel besser streiten als über Spanplatte mit Dekor und ABS Kante. Würde ich nicht riskieren, dann gibts im Ernstfall großes Durcheinander.

Die neuen Fronten, sollte die Werkstatt nicht zu weit weg sein, würde ich in der Werkstatt vor Wiedermontage begutachten.
(Wir nenne das 'FAT' Factory Acceptance Test. Damit möchte ich nicht sagen, dass wir tolle Begriffe für Dinge haben, sondern dass das Ursus ist und man das ruhig machen kann um Enttäuschung und Geld für alle zu sparen).
Dann muss der Tischler nicht in deinen Augen doch vielleicht nicht schön nachgearbeitete Fronten einpacken, zur Baustelle fahren, einbauen um sie dann nach erneuter Ablehnung deinerseits wieder abzubauen, einzupacken, in die Werkstatt zurück...
Das spart Ärger, ist fair für beide und führt mit wenig Aufwand schnell zum Ziel.
 

Martin45

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Jedenfalls sehr konsensbereit, auch wenn er durch die Blume meinte man solle auch nicht mit der Lupe nachsehen. Lupe? Naja ...

Ich denke dass er nicht so begeistert ist, nochmal nachzuarbeiten, sollte man ihm zugestehen und dazu dann auch einen Spruch, wie den mit der Lupe, das ist doch im normalen Handwerkerrahmen. Hak's ab und freu dich, dass er die Türen überarbeitet/neu macht.
 

wirdelprumpft

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Vielleicht ist die Werkstatt einfach nicht auf dem hohen Niveau ausgestattet, dass deren Kantenleimmaschine für schräge Kanten eingesetzt werden kann. Anderseits sind ja auch an den rechtwinkligen
Die Methode wie es jeder KAM kann wurde hier ja von einem Nutzer beschrieben ist aufwendig aber trotzdem schneller als mit Zwingen
Bei Einsatz von Fügefräser muss man halt etwas besseres Klebeband nehmen und das Plattenstück beidseitig festkleben aber Vermutlich kennt der Schreiner die Methode nicht - Damit es funktioniert muss man das Plattenstück was man als Zulage verwendet und mit Klebeband befestigt so Sägen das es ein 90 ° Eck ergibt damit die Aggregate sauber Arbeiten und die eigentlich Front nicht beschädigt wird
 

brubu

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Hallo
Nur etwas zum Spruch mit der Lupe. Im Normalfall werden Oberflächen mit 2m Abstand begutachtet. Da könnte es durchaus sein, dass mit diesem Abstand verschiedene Ungenauigkeiten nicht mehr sichtbar sind die trotzdem störend wirken. Weiss auf weiss (Platte/Kante) ist immer sehr heikel.
Weisser Kleber ist gut, aber ob er auf die Dauer weiss bleibt?
Gruss brubu
 

Lorenzo

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2m Abstand schaffen die wenigsten bei nem Fußboden. Ich find bei ner Schranktüre muss man schon auch kucken dürfen wenn man davor steht und sie aufmacht. Und dann sollte sie sauber gearbeitet sein!
Es gibt ja schon mal Leute mit unrealistischen Vorstellungen, aber das ist hier nicht der Fall.
 

SteffenH

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Was die Kanten angeht, gibt es eigentlich wenig zu diskutieren. Stand der Technik ist, dass die Fuge unsichtbar ist.
 

brubu

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Ich habe jetzt diverse Fehlertoleranzen von HPL Herstellern und auch eine eines Isolierglasherstellers angeschaut. Die zu tolerierenden Fehler sind (leider) viel grösser als oft angenommen wird. Das kann im Extremfall böse Überraschungen geben.
Bei der Distanzangabe habe ich mich verhauen, es sind 1,5m, teilweise 0,75-1,5 m Abstand einzuhalten bei normalem Tageslicht. Was unter diesem Abstand sichtbar ist wird als tolerierbarer oder nicht tolerierbarer Fehler beurteilt.
Teilweise orientieren sich Hersteller an Normen, teilweise haben sie offenbar eigene.
Das hat nichts mit den schlecht verarbeiteten Kanten zu tun aber generell mit der Toleranz von Oberflächenfehlern.
Gruss brubu
 

Obatzter

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Eigentlich ist das Thema ja ganz einfach zu betrachten:
Kunde stört sich an optischen Fehlern.
Schreiner könnte das mit seinen Möglichkeiten beseitigen.
Kunde wäre glücklich und würde wahrscheinlich wieder mit einem Auftrag kommen.
Denn davon Leben die Tischler/Schreiner. Von Kunden die öfters wieder kommen.
Also 1-2 platten und ne Rolle Kante ist billiger als ständig nach Neukunden ausschau halten oder gar bewerben zu müssen.
 

Holzfummler

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@Obatzter,
ich als Kunde würde nicht noch einmal aufschlagen.
a) Der Betrieb hat bewiesen, dass er es nicht beim ersten Mal kann
b) ich kann meine Lebenszeit besser verwenden, als mich mit Reklamationen rumzuschlagen
c) bock auf "dumme" Bemerkungen habe ich gar nicht.

Gruß
Thomas
 

Lorenzo

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Und ich sehe das erst mal nicht so eng:
Jedem passieren Fehler. In diesem Fall haben die Kanten eventuell sogar die Werkstatt sauber verlassen und sich erst im Nachhinein gelöst (hat ja jemand hier in diesem Thema berichtet)
Wenn man dann ne gute Einigung findet wär für mich alles paletti.

Und der Satz mit der Lupe, gut, kann ich jetz nicht beurteilen weil der Tonfall (und der Gesichtsausdruck) fehlt. Das kann von ner witzigen Bemerkung bei der ich mitlach bis zur doofen Anmache gehen.

Auf jeden Fall ist der Betrieb gewillt das zu nem guten Ende zu bringen.
 

killkenny

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@Obatzter,
ich als Kunde würde nicht noch einmal aufschlagen.
a) Der Betrieb hat bewiesen, dass er es nicht beim ersten Mal kann
b) ich kann meine Lebenszeit besser verwenden, als mich mit Reklamationen rumzuschlagen
c) bock auf "dumme" Bemerkungen habe ich gar nicht.

Gruß
Thomas
Problem bei der Sache ist, dass das Ganze 10000! Euro gekostet hat und der Kunde die Fehler tagtäglich sieht und sich darüber ärgert.
Es ist zwar Lebenszeit, die verstreicht aber man bekommt sicherlich schneller graue Haare, wenn man sich das ständig anschauen muss.
 

Holzfummler

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Bei mir ist es abhängig, wie mit der Rekla umgegangen wird.
Der Satz mit der Lupe kann nicht witzig gemeint sein, egal wie Stimme und Gesicht.

Klar können Fehler passieren und genau dann ist es wichtig, wie seitens des Verursachers damit umgegangen wird.
 

Ed-o-mat

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Problem bei der Sache ist, dass das Ganze 10000! Euro gekostet hat und der Kunde die Fehler tagtäglich sieht und sich darüber ärgert.

Vergiss das Argument. Die Profis hier sind der Meinung, dass das auch bei 20 Euro Möbeln besser aussehen muss. Höhere Qualität aufgrund des höheren Preises darf der Kunde laut den Profi-Meinungen hier nicht erwarten.
 

Holz-Christian

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Als höhere Qualität sehe ich beispielsweise einen Kantenverleimung mit PU an.
Ungeachtet dessen erwarte ich einen fugenlosen Übergang von Platte/ Kante.
Das ist heutzutage eigentlich Standard und kein Qualitätsmerkmal.
 
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