Kirchner Bandsäge restaurieren

schrauber-at-work

ww-robinie
Registriert
24. April 2016
Beiträge
6.794
Alter
44
Ort
Neuenburg am Rhein
Moin,
Bei Hema geht irgendwie nie einer ans Telefon
Kann ich mir nur schwer vorstellen. Bei mir ging beim ersten Anruf eine Dame ran, der Techniker für mein Anliegen war aber gerade im Gespräch. Hat mir die Durchwahl gegeben, 20 min. später hatte ich den guten Mann am Telefon.
Keine Stunde später hatte ich die Anleitung als PDF in meinem Email Postfach.

Man muss halt während der Geschäftszeiten anrufen.

Gruß SAW
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
Die Katastrophe am Vormittag!
Bin beim Lackieren des unteren Rades, was noch auf der Welle mit dem Antriebsrad fest ist und drehe das Ganze um, lege das aber so knapp auf der Tischkante ab (lag Folie drauf, habe die Kante nicht richtig realisiert), drehe mich um nach Farbe und Pinsel, da sehe ich das Teil abrauschen, drehen und knallt mit der Felge auf den Beton und höre auch ein deutliches Knacksen - ich dachte, ich muss aus der Hose steigen! :emoji_rage::emoji_fearful::emoji_rage::emoji_scream:
Eine Speiche gebrochen und die Felge:
IMG_20210706_103625.jpg
Habe morgen einen Termin bei meinem Schrauber, der hat auch schon den oberen Radschutz erfolgreich geschweißt - hoffen wir das Beste :emoji_sob: ...
 

netsupervisor

Gäste
Oh mist, das ist ärgerlich.
Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung mit zahlreichen Reparaturschweißungen an Gusseisen raten, lieber hartlöten, am besten so gering in der Temperatur wie möglich, also eher Silberhartlot verwenden, wenn möglich. Die Spannungen im Gusseisen ist dann viel besser in den Griff zu bekommen.
 

GertG

ww-robinie
Registriert
24. November 2009
Beiträge
1.031
Ort
Geilenkirchen
Jesus Maria...

Das ist natürlich der Supergau.
Natürlich wird man das von einem Profi irgendwie schweißen lassen können, aber danach wird das nicht mehr rund laufen, sofern Du nicht jemanden findest, der das Rad am Umfang nochmal komplett abdreht.
Und gewuchtet muß dann auch noch werden, was aber das kleinste Problem sein dürfte.

:edit:
Der Idee vom Hartlöten, die der Vorposter gebracht hat, würde ich mich anschließen.
Aber das würde ich jemanden machen lassen, der weiß, was er da tut.
Vielleicht ein Fahrrad-Rahmenbauer fragen. In traditionellen Fahrradläden gibts noch solche Leute.
Die haben nicht nur das Equipment, sondern auch die entsprechenden Lote und wissen um die richtige Auskehlung der Bruchenden.

Mann, so kurz vor dem Ziel so ein Mist.
Deinen Ärger kann ich wirklich nachvollziehen.
 
Zuletzt bearbeitet:

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
6.135
Ort
Coswig
Die Katastrophe am Vormittag!
...halte durch. Egal, was passiert.

Deinen Thread habe ich mir nämlich fest angepinnt für die Zeit, ich der ich auch mal dazu komme, meine etwas übergewichtige Hundertjährige wach zu küssen.

Ich kannte mal einen Russen, der echt ein Meister im Guss-Schweißen war. Hat aber tagelang gedauert, weil die Teile ewig in einem kleinen Holzkohlefeuer lagen. Leider ist der Typ, der dem Wässerchen gut zugetan war, inzwischen selber im ewigen Feuer... also vermutlich...:emoji_wink:
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
Danke für die Anteilnahme.
Nehme an, alle Teile sind aus dem gleichen Material, aus der gleichen Gießerei, da bin ich erstmal hoffnungsvoll, dass wir morgen bei der Not OP erfolgreich sind.
Ja, Hartlöten oder Loctite habe ich auch überlegt - falls es morgen schief geht, brauch ich ne Überweisung zum Spezialisten für Hartlot.
An sich habe ich schon eine Idee, wie die Arbeitsschritte zu machen sind, damit wir keinen Höhenschlag reinkriegen. Ich denke mal, einen Millimeter wird man auch mit dem Gummikork regulieren können, falls es notwendig ist - der Rundlauf und Wuchten werde ich eh kontrollieren.
Positiv heute: der Gummikork mit Kleber ist da und die Lackstifte - die gehen echt gut. Besten Dank für den Tipp @GertG .
IMG_20210706_181059.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
Deinen Thread habe ich mir nämlich fest angepinnt für die Zeit, ich der ich auch mal dazu komme, meine etwas übergewichtige Hundertjährige wach zu küssen.
Dazu war und ist dieser Thread von mir aufgemacht worden, Wissen zu Sammeln und Details zum Projekt vorzustellen. Wir werden nicht die Letzten sein, die so ein altes Teil herrichten wollen und dann nach Antworten suchen. An der Stelle bin ich immer froh, wenn jemand hier mit einsteigt, der Informationen dazu beiträgt.

Vielleicht nochmal zum "Unfall" selber - hatte zwei Böcke aufgestellt, halbe Seekieferplatte drauf gelegt und Folie drüber, damit ich nichts vollkleckere.
Folienabdeckungen haben ihre Tücken! Immer die Frage, was ist dahinter - hier in diesem Falle habe ich schlecht kontrolliert, ob das Teil richtig auf der Platte liegt - nein es lag auf der Kante.
Dessen eigentlich bewusst habe ich immer darauf geachtet und auch gegen Wegrollen gesichert, bewusst dessen, dass man die Gussteile besser nicht auf Betonboden fallen lässt - hier eben nicht konsequent.

Ich pass schon immer auf, wenn ich Folienabhängungen mache mit der Arbeitsbühne - wenn ich hochfahre, halte ich immer die Folie weg von der Bühne (wenn ich nah dran stehe) - mir ist einmal passiert, habe ich eine Scherenbühne "festgefahren" - hinter der Folie war ein Stahlträger, der mich abrupt am Weiterfahren gehindert hat.
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
"Vorwärts immer - rückwärts nimmer" sagte schon uns Erich - wo er eigentlich mal ausnahmsweise Recht hatte.

Was uns nicht tötet, macht uns stärker! :emoji_grin:

Weiter im Plan:
Die Säge werde ich auf eine neue (stärkere) Grundplatte stellen bzw. schrauben - wieder wie die derzeitige mit Kanthölzern drunter, damit ich die mit dem Handstapler bugsieren kann. (Die momentane Platte ist nur für die Montage) Mal schauen ob ich eine starke filmbeschichtete Platte auftreibe.
Einseitig soll die ein Stück breiter werden, damit ich den Motor befestigen kann und vielleicht etwas abgerundeter ausschneiden.
Der Motor bekommt wie von @schrauber-at-work empfohlen, einen breiten schwarzen Flachriemen - das passt!

Elektro:
An Stecker hat man glaube ich nicht viel Retro - Alternativen zu den heutigen Steckern und Kabeln. Die Kabel an der Maschine werden dunkel (zur Not nehme ich Farbe).

Hinsichtlich Schalter würde ich ebenfalls gerne was Retro hernehmen - so was z.B.:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...er-vintage-ddr-industrial/1756861487-240-2418Spräche was dagegen? Oder Alternative?
Wo würde der Schalter am Besten hinpassen?

Schutzvorrichtungen:
Alles was Holz war im Original, soll wieder Holz werden. Die Schutzabdeckung des oberen Rades (bisher Hartfaserplatte) und andere wie im Bereich des Flachriemens würde ich eventuell mit Materialien verkleiden, die Durchblick zur Technik erlauben - Plexiglas, Gitter oder ähnliches.
 

GertG

ww-robinie
Registriert
24. November 2009
Beiträge
1.031
Ort
Geilenkirchen
Spräche was dagegen? Oder Alternative?
Nee, der ist schon amtlich. Paßt super.
Hab fast den gleichen an meiner Säge.






Gibts auch von den Chinesen mit standesgemäßem Blechgehäuse, falls der aus Deiner Anzeige weg ist:
https://de.aliexpress.com/item/3221...xp_id=5f2216bb-2fd5-4ac9-b54d-9e56ddca856d-16
An meiner alten Kläger-Bügelsäge habe ich den hier:
https://de.aliexpress.com/item/3286...xp_id=26951d2c-aa8d-4d20-9484-5f513fa668ea-11So mit richtigen schwarzen PG-Kunststoffverschraubungen dran.



Passend dazu die Dosen für die Verkabelung:
https://de.aliexpress.com/item/1005...xp_id=7fd33834-ff69-47b9-919c-79bac05061cf-42Du willst ja auch eine Lampe an der Säge betreiben und brauchst vielleicht zusätzlich noch einen Anschluß für eine Steckdose, die z.B. bei meiner Säge eine kleine, ehemals mobile, aber jetzt neben der Säge an der Wand montierte, Absaugung aktiviert.
Das muß man ja alles irgendwo verbinden.




Ich hab teilweise noch Flexrohr als Schutz über die Kabel geschoben.
https://www.amazon.de/gp/product/B000ONV462/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1Ist jetzt nicht unbedingt nötig, sieht aber geil aus...:emoji_sunglasses:
Man kann dafür aber auch einen alten Badezimmer-Brauseschlauch entfremden, wenn einen der Chrom nicht stört.



Wo würde der Schalter am Besten hinpassen?

Auf jeden Fall da, wo Du vor der Säge stehend immer noch leicht drankommst, ohne einen Schritt machen zu müssen .
Aber nicht auf Höhe des Arbeitstisches, weil Du dann beim Drehen oder Schieben von großen Werkstücken immer wieder dagegen dengelst.
Schulterhöhe würde ich mal sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:

GertG

ww-robinie
Registriert
24. November 2009
Beiträge
1.031
Ort
Geilenkirchen
Der ist natürlich edel.
Für das Geld würde ich den an Deiner Stelle sofort nehmen.

Aber das ist dann wieder ein gesondertes Projekt, bis der einsatzbereit ist.
 

GertG

ww-robinie
Registriert
24. November 2009
Beiträge
1.031
Ort
Geilenkirchen
Eigentlich nicht.
Das Ding ist ja derart massiv, daß die Kontakte noch locker weitere 100 Jahre halten.

Aber manchmal sind die richtig tricky aufgebaut mit etlichen Federn und Distanzstücken, die man beim Ausbau sorgfältig dokumentieren sollte, weil die nur in einer Position funktionieren, aber in unterschiedlichen montiert werden können.
Ich hab das mal unterschätzt und zwei Wochenenden nur an so einem Schalter gefrickelt.
Schalter.jpg
Das ist ein 80 Jahre alter Endschalter von einer Kläger "Fortuna" Bügelsäge.
So einer:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ortuna-klaeger-eisensaege/1810633615-84-19368
Der sieht so harmlos aus, aber da sind etliche Splinte und Pass-Stifte drin, die man in einer bestimmten Reihenfolge montieren muß.
Ich hab das Teil bestimmt zwanzig Mal auseinanderbauen müssen, wie man auch an den Lackschäden im Gehäuse gut erkennen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
Die untere Welle mit dem gebrochenen Rad habe ich zu meinem Metallbauer, nicht zu meinem Schrauber, habe mich entschieden, da gar nicht erst mit Schweißen rumzuprobieren, um am Ende den Schaden wahrscheinlich noch größer zu machen (hat mich nicht schlafen lassen).
Der obere Radschutz ist zwar auch Guss - wohl eher irgendwas wie Temperguss (wie z.B. Schraubzwingen), was sich auch Schweißen lässt aber das Rad ist Grauguss (o.ä.) - da haben wir mit großer Wahrscheinlichkeit ganz schlechte Karten mit Schweißen (die Hinweise der Vorredner zum Thema waren hier auch entscheidend).

Wir beraten das Thema noch - kann er eh nicht auf die Schnelle machen, hat auch viel zu tun. Erste Wahl wird Hartlöten werden und ich habe noch die Idee, die eine Stelle zu kleben - und das folgendermaßen: Loch bohren (maximal möglicher Durchmesser) durch die Felge in die gebrochene Speiche, Senken, Gewinde schneiden, Senkkopfschraube eindrehen und das Ganze mit hochfestem Sicherungslack (Loctite?) fixieren inklusive der Bruchstelle selbst. Die Speichen sind recht stark, sollten hinreichend Fleisch bieten für dieses Vorhaben.
Erste Aufgabe wird aber sein, die Bruchstelle an der Felge auszuräumen (spannungsfrei machen - dünne Flexscheibe?), die erzeugt momentan einen Höhenschlag von etwa 1 mm, was man an der Bruchstelle der Speiche (siehe oben Bild #128) erkennen kann.

Heute habe ich mich u.a. mit dem oberen Rad beschäftigt, erstmal was zusammengeschraubt mit 4 kleinen Rädern als Lager:
IMG_20210708_134930.jpg
Hier kann ich die Welle mit Rad auflegen und drehen lassen. Der Rollwiderstand mit den kleinen Rädern ist recht gering, hätte aber härtere Rollen nehmen sollen, welche diesen noch geringer gehalten hätten. Der wäre wie bei meinem Vorschlag #86: https://www.woodworker.de/forum/threads/bäuerle-bs-40-aufarbeiten.104478/page-4#post-830434
also rollen lassen auf Metallschienen am geringsten (wie bei der Eisenbahn).
Ich habe das Rad in dem Aufbau einige male drehen lassen, hat immer an einer anderen Stelle angehalten - die alte "Wuchtung" scheint gut zu sein. Hat auch fast nicht gependelt, was auf größere Bremswirkung der weichen Rollen zurückzuführen wäre.

Alten Gummikork entfernen - einige Erkenntnisse erlangt!
Erstmal habe ich mein großes scharfes Cuttermesser hergenommen und diesen abgeschnitten, abgeschabt, ging damit recht gut - ist empfehlenswert, finde ich:
IMG_20210708_134945.jpg
Der war ja sehr unterschiedlich abgefahren, auf einer Seite fast Null (wo die Zähne gelaufen sind). Der alte Gummikork an sich sieht viel feinstrukturierter aus, als der neue gekaufte, welchen ich schon liegen habe.

So, nach dem Gummikork kommt aber noch kein Eisen(!) siehe auch hier #85:
https://www.woodworker.de/forum/threads/bäuerle-bs-40-aufarbeiten.104478/page-4#post-830434Da ist ein schwarzer, harter Kunststoff ummantelt. Beim unteren Rad, welches repariert wird, habe ich eh alles weg nehmen müssen in diesem Bereich für die Reparaturarbeiten, wobei ich das schon gesehen / entdeckt habe - werde das später komplett entfernen müssen. Das Eisen darunter ist nicht glatt sondern hat Längsrillen. Keine Ahnung, wie dieser Kunststoff aufgebracht wurde - hat aber eine Stelle, die wie eine Schnittstelle aussieht.

Für das obere Rad habe ich mich entschlossen, den schwarzen Kunststoff nicht zu entfernen, sondern den Gummikork bis dahin wegzuschleifen:
IMG_20210708_143919.jpg IMG_20210708_143938.jpg
Man sieht noch kleine Reste vom Gummikork, muss noch weg, dann mit einem Reiniger säubern / Vorbereitung zum Kleben.
In der Vorrichtung kann man sehr gut seitliche Bewegungen und eventuelle Höhenschläge ausmachen. Diese Rad hat seitlich weniger als 1 mm Bewegung und in der Höhe auch nur vielleicht 0,5 mm - sieht also recht gut aus. In dieser Vorrichtung werde ich auch das Bombieren ausführen.

Morgen werde ich kleben und später dazu weiter berichten. Dann ist erstmal Pause, Samstag Ducato beladen, kommende Woche zwei Baustellen - ja hin und wieder muss ich auch noch auf Baustelle - alleine vom Verkauf der Schnellspanner können wir (noch) nicht leben.
 

Herr Dalbergia

ww-robinie
Registriert
3. Juli 2010
Beiträge
1.581
Hallo

möchte hier nicht den Pessimisten spielen, aber ich würde, egal wie das Rad repariert wurde, die Säge mit dem Rad nicht mehr benutzen wollen.
Ich hätte schlichtweg zu viel Angst.
Da wirken meiner Meinung nach erhebliche Kräfte.
 

GertG

ww-robinie
Registriert
24. November 2009
Beiträge
1.031
Ort
Geilenkirchen
Noch zum Auswuchten:
Irgendwie haben ja alle Konstruktionen immer einen Restwiderstand beim Rollen der Achse.
Ich hab mir da eine Konstruktion mit Kugellagern gebaut, die auch noch große (60mm oder so), dünne Scheiben tragen und durch deren großen Hebelarm sehr empfindlich laufen.
Trotzdem merkt man, das da immer noch was ist, wenn man mal das auszuwuchtende Rad mal von links und mal von rechts an den Schwerpunkt pendeln läßt. Das hält nie an der gleichen Stelle.

Man kann diese Lagerreibung aber erheblich verringern, indem man mal mit einem Stöckchen auf die Unterkonstruktion schlägt.
Da wird dann kurzzeitig aus der Haftreibung im Lager eine Gleitreibung.
In letzter Konsequenz habe ich einen Schwingschleifer mit zwei Federzwingen auf die Werkbank geklemmt und laufen lassen, während das Auswuchtgestell im Schraubstock klemmte.
Das verbessert die Genauigkeit noch mal erheblich. Abweichungen von deutlich unter einem Gramm merkt man da noch.
Ein leer laufender Dremel mit Malerband am Auswuchtgestell geht sicher auch, weil die Dinger nie ganz sauber laufen.
Zur Not einen kleinen gewinkelten Inbusschlüssel einspannen.

Aber Tücke... :emoji_grin:
Die Drehachse des Vibrators sollte um 90° zur Drehachse des auszuwuchtenden Rades liegen und keinesfalls parallel dazu!
Sonst treiben die kreisförmigen Vibrationen ein unwuchtiges Rad regelrecht an. Wie eine Stahlkugel in einer runden Blechdose, die man kreisförmig schüttelt.
Dann wirds nix mit der Genauigkeit.
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
Da wirken meiner Meinung nach erhebliche Kräfte.
Der Gedanke an sich ist ja gar nicht falsch - muss man auf jeden Fall drüber nachdenken! (Was ich hier mache ist erstmal ein Bericht von meiner Arbeit - keine Empfehlung - mal so nebenbei.)
Mal so grob überschlagen: Nehmen wir an, da wäre ein Teil ganz abgebrochen, also 2 x an der Felge und 1 x an der Speiche also gar nicht mehr fest am Rest des Rades (also deutlich ungünstiger). Das Stück würde geschätzt etwa 0,5 kg wiegen, bedeutet bei einer Bandgeschwindigkeit von ca. 30m/s (1.750/min.) eine Fliehkraft von etwa 1.100N (110 kg). Eine Schraube M6 (geringste Festigkeitsklasse 4,6) hat etwa 20 mm² und kann mit der Zugfestigkeit von 240 N/mm² etwa 4.800 N (480 kg) halten. Weiß aber noch nicht, was für eine Stärke da in die Speiche passt.
 

U.Tho

ww-robinie
Registriert
18. November 2020
Beiträge
4.889
Alter
62
Ort
Thüringen
Man kann diese Lagerreibung aber erheblich verringern, indem man mal mit einem Stöckchen auf die Unterkonstruktion schlägt.
Guter Einwurf (!) - warum klopft man an ein Barometer? Aus dem gleichen Grunde. Wir brauchen harte, glatte Oberflächen mit Vibration für eine genaue Messung.
Wir haben (Gott sei Dank) nicht noch das Problem wie beim Auto, dass wir (insbesondere bei den breiten Schlappen) messen müssen, ob links oder rechts Gewicht (besser Masse) fehlt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Johannes

ww-robinie
Registriert
14. September 2011
Beiträge
5.593
Alter
66
Ort
Darmstadt/Dieburg
Der Gedanke an sich ist ja gar nicht falsch - muss man auf jeden Fall drüber nachdenken! (Was ich hier mache ist erstmal ein Bericht von meiner Arbeit - keine Empfehlung - mal so nebenbei.)
Mal so grob überschlagen: Nehmen wir an, da wäre ein Teil ganz abgebrochen, also 2 x an der Felge und 1 x an der Speiche also gar nicht mehr fest am Rest des Rades (also deutlich ungünstiger). Das Stück würde geschätzt etwa 0,5 kg wiegen, bedeutet bei einer Bandgeschwindigkeit von ca. 30m/s (1.750/min.) eine Fliehkraft von etwa 1.100N (110 kg). Eine Schraube M6 (geringste Festigkeitsklasse 4,6) hat etwa 20 mm² und kann mit der Zugfestigkeit von 240 N/mm² etwa 4.800 N (480 kg) halten.

Hallo,
das bringt mich auf eine Idee. Wäre es mögich durch die Bruchstellen (nach dem löten) diagonal durchzubohren und ein Gewinde reinzuschneiden und ein Stück Gewindestange einzuschrauben/kleben und beizuschleifen.

Es grüßt Johannes
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
...eventuell die Kontakte mit entsprechendem Fett behandeln?
mach das bloß nicht! Sofern ich mich noch an meine Lehrzeit erinnere, ist die Mechanik der Kontakte so aufgebaut, dass beim Schließvorgang die Kontakte leicht gegeneinander verschoben werden. Der Sinn liegt darin, die unvermeidliche Oxydschicht aufzubrechen/wegzuschieben. Mit der Fettschicht, würde der leichte Abbrand in der Fettschicht gesammelt, was über kurz oder lang zum Versagen der Kontakte führt. Ich war damals vor dem Studium Lehrling bei einem Hersteller für Schaltgeräte, ich kenne noch die Vornamen der Einzelteile bei den Schützen für E-Loks der Baureihe E10.

Batucada
 

Batucada

ww-robinie
Registriert
11. Juni 2019
Beiträge
1.743
Alter
77
Ort
Auf'm Land und nicht in der Stadt
...möchte hier nicht den Pessimisten spielen, aber ich würde, egal wie das Rad repariert wurde, ...
Das müsste man mal rechnen. Der Bruch in der Speiche ist sicher nicht das ärgste Problem. Die durch den Bruch in der Felge fehlende Zugfestigkeit dürfte sich ggf. als größtes Risiko herausstellen. Nun hat Grauguss von Hause aus keine berauschende Zugfestigkeit. Nach meiner unmaßgeblichen Meinung gibt es aber 2 Positionen, in denen die Felge durch den Bruch den höchsten Belastungen ausgesetzt ist. Das ist etwa die Position, wenn der Bruch die Stelle passiert, wenn das Band auf die Felge aufläuft. Und ähnliches erfolgt, wenn das Band nach etwa 180° die Felge wieder verlässt. Durch den Bruch in der Felge stehen die benachbarten Speichen nicht mehr im Verbund. Der Kraftfluss in den Speichen ändert sich mit jedem kleinsten Anteil der Umdrehung der Rolle. Solange die Bruchstelle kein Band tragen muss, haben die Speichen auch keine Druckbelastung usw. usw.

Was sagen die Statiker dazu?

Batucada
 
Oben Unten