Gemeinschaftliche Werkstatt einrichten

Maho68

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Hallo liebe Woodworker,

wie schon in ein paar online-Forentreffen angekündigt, möchte ich euch hier um Unterstützung bitten für die Einrichtung einer in unserer Genossenschaft gemeinsam genutzten Werkstatt.

Erstmal ein paar Randbedingungen:
Wir sind eine Gruppe aus einer Wohnbau-Genossenschaft, die zwei Werkstätten für eine gemeinschaftliche Nutzung einrichten wollen. Die größere davon soll eine reine Holzwerkstatt werden. Nach einer ersten Umfrage wollen mehr als 20 Personen die Holzwerkstatt mehrmals im Monat nutzen, wobei ich eher mit weniger regelmäßigen Nutzern rechne.
Von den Beteiligten bin ich derjenige mit dem meisten Holz auf dem Buckel, und das ist auch definitiv noch ausbaufähig. Mit Stationär-Maschinen hat keiner von uns nennenswerte Erfahrungen. Ich hab bisher alles mit Handmaschinen gemacht. Einen Großteil meiner Ausstattung werde ich dort einbringen, wobei noch nicht klar ist, wie wir das handhaben werden von wegen Verschleiß, Schwund, etc., das wird noch spannend :emoji_wink: An Hand-Maschinen stelle ich eine Tauch-KS mit FS, Oberfräse, Schwingschleifer, Akkuschrauber, Flachdübelfräse und Festool-Sauger zur Verfügung. Dazu einiges an typischem Kleinzeug wie Klemmen, Linealen, etc.
Zumindest hat nicht einfach jeder Bewohner Zutritt, sondern nur diejenigen, die wir eingewiesen haben. Zum Thema Haftung und Unfall wollen wir uns demnächst an Anstiftung e.V. wenden. Die unterstützen den Aufbau von offenen Werkstätten. Da passen wir zwar nicht ganz ins Schema, aber ich hoffe, dass die uns trotzdem mit Beratung unterstützen.
Ich denke, von den Projekten her werden wir eine sehr bunte Mischung haben, von Möbelbau mit Plattenware und Echtholz bis zu kleinen Schmuckschatullen sollte alles möglich sein.
Erfreulicherweise haben wir ein Budget von ca. 10'000€ für beide Werkstätten, von denen wir den Großteil für die Holzwerkstatt verwenden wollen.

Zum Raum:
Wir haben für die Holzwerkstatt im Keller einen 32qm großen Raum der über die Tiefgarage ebenerdig durch eine große Türe zugänglich ist. Leider ist die nutzbare Raumhöhe wegen Abhängung und Verrohrung nur ca. 2,20m. Hier der Grundriss. Die beiden Drehstrom-Steckdosen oben links werden erst noch verlegt. Die kommen knapp unter die Decke.

Anhang anzeigen 139104


Welche Hilfe brauchen wir:

Einrichtung! Meiner Meinung sollte eine Format-Kreissäge aus mehreren Gründen die erste Anschaffung sein. Ich denke mit einer 4-in-1-Kombimaschine (FKS, Dickte, Abrichte, Tischfräse) wären wir gut bedient. Lieber einen Großteil des Budgets hier platzieren und kleinere Anschaffung notfalls nach und nach. Aber was nehmen? Welche Schlittenlänge verträgt der Raum? Wo stellt man die am besten hin? Welches Modell? Oder wären Einzelmaschinen doch die geschicktere Variante? Worauf sollte man denn grundsätzlich bei der Positionierung einer Format-Kreissäge achten? Welche Reinluft-Absaugung dazu und wohin damit? Spannend wäre auch noch eine Entkopplung gegen Körperschall, da es ja der Keller eines Wohnhauses ist.
Darüber hinaus brauchen wir auch noch ganz klassische Einrichtung. Ich bin ja großer Fan von MFT-ähnlichen Tischen (torsion box alla Ron Paulk) und möchte auf jeden Fall einen etwas größeren bauen. Macht zusätzlich eine klassische Hobelbank Sinn? Wieviel Arbeitsfläche macht generell Sinn wenn auch mal 2-3 Leute gleichzeitig werkeln? Das Schubladensystem von Hooked on Wood hab ich auch schon entdeckt und das sieht wirklich geschickt aus. Zwei Ikea Ivar Regale sind auch schon eingeplant.

Die große Ahnungslosigkeit liegt aber auf jeden Fall bei den stationären Maschinen. Da wäre auch noch spannend, wie wir uns dann erstmal in die Lage versetzen, sicher mit den Maschinen zu arbeiten und dann irgendwann auch andere zu schulen. Berufsgenossenschaft anfragen? Online-Kurse anschauen, z.B. von Heiko?

Wir freuen uns auf euer Feedback und eure Fragen!

Schöne Grüße,
Alex
die erste Maschine sollte immer ne Abrichtdickenhobelmaschine sein,oder möchtest Du für jedes Projekt die Holzteile per hand aushobeln:emoji_grin:
 

andibarth

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Denkt bitte dann auch weiterhin an eure Stromversorgung.
Große Maschinen brauchen auch dementsprechend Strom und Absicherung.
Mein Verteilerkasten ist bis fast zum letzten Sicherungsautomaten belegt, und ich habe auch nicht übermäßig viele Steckdose.
Hab bei mir fast alle Maschinen mit Kraftstrom betrieben...

Andi
 

happyc

ww-esche
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Einen a.d. Waffel
Mit einer sinnvollen Stromverteilung steht oder fällt die Werkstatt. Mit dem Elektriker reden, ob er euch möglicherweise eine separate Unterverteilung in die Werkstatt legt, falls im bestehenden Kasten aus welchen Gründen auch immer kein ausreichender Platz vorhanden ist?
 

Avogra

ww-birnbaum
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Die Aussage kommt vom Elektriker :emoji_stuck_out_tongue: Ich glaube im Schaltschrank ist noch genug Platz, aber es ist ja auch eine Frage der Zuleitung zum UVT.
Ich werde da nochmal nachhaken, wie viel Aufwand eine zusätzliche Leitung bedeutet. Ist ja alles über offene Trassen verlegt, das sollte eigentlich vor allem eine Materialfrage sein, denk ich.
Ich meld mich wieder wenn ich was neues weiß.
 

wirdelprumpft

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also so ganz schlecht ist das nicht lt. Plan F12 -F13 - F14 - F22 - F23 - F33 - F40 Stromkreis verbrauch nur 215 W - somit könnte man da noch was mit dazu Hängen - gut das funktioniert dann nur bei Licht an aber damit könnte ich leben (nur wird das kein Elektriker machen) - bei 16A sind das pro Stromkreis 3680W denke damit sollte man in einer Hobbywerkstatt klarkommen.....
Nachtrag: Die Drehstromdosen sind 3 Phasen bei 16A - also 11040W - ggf. kann man da 2 Maschinen auf eine Drehstromleitung - nehmen
alle Angaben ohne Gewähr bin kein Elektriker sondern Schreiner
 
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kberg10

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Ich hab auch mal "betriebsfremde Personen" in der Werkstatt gehabt, die Erfahrungen sind nicht berauschend. Abgerissene Griffe, Teile verlorengegangen, ignorierte Anweisungen, usw. Mit meinem Sohn hingegen klappt es ganz gut, wir können uns aber auch gut verständigen.
"Nö, ich war das nicht" kommt eigentlich nicht vor. Leute mit Tischler - Ausbildung sind da eher sorgsam im Umgang. Ich kümmere mich ums schärfen, Sohn macht Elektrisch
 

Kerstenk

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Sehe ich unproblematisch solange nur EINE Person am werkeln ist.
Man hat doch zweimal Kraftstrom und davon abgesehen gibt es die auch mit Sicherung drinnen. Und eine Säge und die Absaugung dazu brauchen eh bei weitem nicht die Leistung zusammen die eine 16A Steckdose liefert. Und mehr als zwei Maschinen gleichzeitig wird wohl eher nicht vorkommen, ist ein Hobbykeller, wenn auch für mehr als eine Person.

Gruss Kersten
 

Avogra

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Gibt es denn die Möglichkeit, mehrere Steckdosen umschaltbar zu machen? Sozusagen ein Mehrfachstecker bei dem immer nur ein Ausgang aktiv ist
Die Absaugung muss ich ja eh per Schieber umschalten, dann kann ich bei der Gelegenheit auch gleich den Anschluss umschalten.
 

Kerstenk

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Gibt es denn die Möglichkeit, mehrere Steckdosen umschaltbar zu machen? Sozusagen ein Mehrfachstecker bei dem immer nur ein Ausgang aktiv ist
Die Absaugung muss ich ja eh per Schieber umschalten, dann kann ich bei der Gelegenheit auch gleich den Anschluss umschalten.
ich habe es noch nicht gesehen, aber das ist auch kein Problem zu bauen, einen Verteiler besorgen der noch Platz für einen Umschalter hat. Ich würde aber einfach den Elektriker fragen der euch das legt, was Du da verwenden darfst, so das ihr auf der sichern Seite seit.

Gruss Kersten
 

kgb007

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Kombimaschinen verlangen für jede Anwendung immer eine eigene Rüstzeit. Deshalb sind einzelne Maschinen besser. Eine richtige FKS braucht verdammt viel Platz, den sehe ich eher nicht. Meine Werkstatt hat 16x3 m und da ist Schluss, wenn zwei Leute drin arbeiten (und meine Abricht/Dickenhobel steht schon Draussen im Unterstand). Im Gebrauchtmaschinenbereich gibt es vernünftige Tischkreissägen von Ulmia oder Frommia (davon hab ich mehrere Maschinen) für vergleichsweise kleines Geld. Platten kann man auch mit einer vernünftigen Tauchsäge und Schienen in Form bringen - Vollholz kann man damit auch besäumen. Eine Bandsäge sollte auch in den Hobbyraum. Und ja: einer sollte die Maschinenhoheit übernehmen. Es gibt auch abschliessbare Schalter. Handwerkzeug sollte man nicht vergemeinschaftlichen - das wird immer Streit geben. Eine vernünftige Hobelbank benötigt man auch, MFT und dergleichen ist dafür nicht zu gebrauchen. Absaugung würd ich mobil machen.
Und jeder unterschreibt, dass er voll und ganz für sich verantwortlich ist, wenn er sich den Finger ab sägt!
 

Avogra

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Ich hab ja noch gar keine Bilder eingestellt, das muss ich natürlich sofort mal nachholen, dann könnt ihr euch gleich mal deutlich mehr vorstellen.
Hier der Blick von der Eingangstür und vom Fenster aus.
Die Betondecke ist 2,36m hoch. Unter den beiden Leuchten direkt an der Decke sind noch 2,30m Unter der abgehängten Leuchte sind noch 2,06m und unter dem komischen Belüftungsauslas sinds 2,02m.
PXL_20230121_230217113.jpg PXL_20230121_230243951.jpg

Und hier der Schaltschrank mit Belegungsplan. Zwei Drehstromdosen kommen ja noch dazu, die fehlen hier noch. Ich weiß nicht, wie die jetzt genau dazu kommen. Aber ich hab das Gefühl, bevor der jetzt loslegt und noch die zwei Dosen dazu baut, sollten wir sehr schnell nochmal mit unserem Projektleiter sprechen.

PXL_20230121_230348615.jpg PXL_20230121_230406774.jpg
 

TomfromMuc

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Servus Alex,
im #17 schreibst Du, "daß der Raum als "Werkstatt" im Plan bezeichnet ist, aber nicht weißt, wieviel Gedanken sich der Architekt gemacht hat." Der eingefügte Plan ist nicht von einem Architekten, da waren auch Fachplaner (Elt., HLS usw.) beteiligt. Da kann man bei einem Neubau schon davon ausgehen, daß die Planer sich in Summe Gedanken gemacht haben. Dieser Raum müßte dann in den Baugenehmigungsplänen ebenso bezeichnet sein, im Brandschutznachweis entsprechend behandelt, Tiefgaragen in München sind prüfpflichtig (4 Augenprinzip) und ich vermute, daß es nicht direkt von der TG in die Werkstatt geht..... Ohne die Gesamtplanung zu sehen, kann man sich kein Urteil erlauben und will ich Dir auch keine unnötige Angst machen. Vielleicht habt Ihr ja einen Architekten oder Bauing. / Bautechniker in der Genossenschaft, der sich das in Gesamtheit mal anschaut.
Weiterhin schreibst Du "Belüftung". Falls es eine "Abluft" ist, solltet Ihr schauen, wo die hingeht. Wenn viel geschliffen wird, blast Ihr das mit der Abluft irgendwo hin. (Nur aus Eigeninteresse: was ist das für ein Gerät, welches kurz vor dem Ende des Luftkanals sitzt?)
Auf den Plänen sieht man Wanddurchbrüche, die augenscheinlich offen sind. Die sollten eigentlich zu sein. Es sei denn, die Planung sieht hier einen Raumverbund vor. Dann solltet Ihr schauen, ob da jemand durch Eure Werkstatt beeinträchtigt wird (Staub und Schall).
Ich wünsche Euch viel Erfolg bei diesem spannenden Projekt und hoffentlich nur verantwortungsvolle Nutzer im Sinne einer Genossenschaft.
LG Tom
 

Avogra

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So, Elektriker ist (leider indirekt) angeschrieben, ob wir nochmal sprechen können. Hab geschrieben, 6 CE-Dosen wären optimal, 3 absolutes Minimum (dann mit Umstecken). Ich hab auch mal die Leistungen von exemplarischen Maschinen rausgesucht. Das muss ja irgendwie möglich sein:
FKS: 5,5 - 7kW, ADH: 3kW, Absaugung: 3kW, Kantenschleifmaschine: 2,2kW, BS: 2kW, Reserve: 7kW? Leider ist die Gesamtabsicherung der Werkstatt wohl im Technik-Raum, da komm ich nicht ran. Aber sieht für mich nach 63A aus. Der Schaltschrank ist ja auch halb leer. Das muss ja irgendwie darstellbar sein.
 

wirdelprumpft

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lass dir für die Kreissäge evtl. ne trägere Sicherung einbauen ich hab da ne 16A mit K drin statt B - die B mögen hohen Anlaufstrom nicht so...
FKS mit 5,5 - 7KW das sind dann Profimaschinen da bleibt aber nicht mehr viel Platz für die anderen Maschinen übrig.....
 

Avogra

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@wirdelprumpft, danke für den Tip mit der trägen Sicherung. Die Leistungs-Werte waren jetzt auch nur für die Auslegung des Strombedarfs. Zur Holzprofi die Predatorklein verlinkt hat, hab ich leider keine Daten gefunden und stattdessen welche von der Felder KF500 genommen. Die KF700 hätte dann optional die 7kW. Aber hab schon gesehen, die für uns wirklich interessanten Maschinen liegen eher unter 4kW.
 

Avogra

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@TomfromMuc, das mit den beiden Öffnung hab ich auch schon moniert. Aussage vom Generalunternehmer: "Das muss so, wegen Luft austausch." Die Heizung in der Ecke heizt dann gleich noch den benachbarten Raum fürs Ebike-Akkus-Laden mit. Aussage Projektleiter: Wurde bei der Planung leider übersehen, Heizung bitte nicht benutzen. Super! Interessanterweise hat die andere Werkstatt keine solchen Öffnungen :emoji_yum: Ich bin sehr sicher, dass die das einfach vergessen haben und jetzt keine Lust, das noch zu machen. Aber ich werd da nochmal nachbohren. Wenn schon ein Luftloch nötig ist, dann gehört da meiner Meinung ein Rohr mit Gitter dran und nicht so n schiefer Ausschnitt.
Die Türe geht tatsächlich direkt in die Tiefgarage. Das Lüftungsrohr pustet auch ziemlich sicher ausschließlich von der Werkstatt in die Garage.
Was das weiße Dinge auf dem Rohr ist hab ich mich auch schon gewundert. Das Gebläse sitzt auf jeden Fall draußen. Werd ich mal nachfragen, aber dauert bestimmt.
 

Avogra

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Für konkrete Maschinen soll ich lieber nochmal nen separaten Thread aufmachen? Die Holzprofi von predatorklein sieht mir ja schon äußerst attraktiv aus muss ich sagen :emoji_stuck_out_tongue: Einrichtungsplanung und Maschinenauswahl gehen ja immer so ein bisschen Hand in Hand. Ich werd jetzt mal bald möglichst groß den Plan Maßstabsgetreu ausdrucken und ein bisschen Maschinen rücken. Heiko Rech hatte dafür doch irgendwo eine tolle Vorlage oder?
 

wirdelprumpft

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die Holzprofi kostet 3500 Euro hat aber anscheinden keinen Querausleger somit nur begrenzt brauchbar als FKS
 
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