Gemeinschaftliche Werkstatt einrichten

Avogra

ww-birnbaum
Registriert
14. Mai 2007
Beiträge
212
Ort
München
Hallo liebe Woodworker,

wie schon in ein paar online-Forentreffen angekündigt, möchte ich euch hier um Unterstützung bitten für die Einrichtung einer in unserer Genossenschaft gemeinsam genutzten Werkstatt.

Erstmal ein paar Randbedingungen:
Wir sind eine Gruppe aus einer Wohnbau-Genossenschaft, die zwei Werkstätten für eine gemeinschaftliche Nutzung einrichten wollen. Die größere davon soll eine reine Holzwerkstatt werden. Nach einer ersten Umfrage wollen mehr als 20 Personen die Holzwerkstatt mehrmals im Monat nutzen, wobei ich eher mit weniger regelmäßigen Nutzern rechne.
Von den Beteiligten bin ich derjenige mit dem meisten Holz auf dem Buckel, und das ist auch definitiv noch ausbaufähig. Mit Stationär-Maschinen hat keiner von uns nennenswerte Erfahrungen. Ich hab bisher alles mit Handmaschinen gemacht. Einen Großteil meiner Ausstattung werde ich dort einbringen, wobei noch nicht klar ist, wie wir das handhaben werden von wegen Verschleiß, Schwund, etc., das wird noch spannend :emoji_wink: An Hand-Maschinen stelle ich eine Tauch-KS mit FS, Oberfräse, Schwingschleifer, Akkuschrauber, Flachdübelfräse und Festool-Sauger zur Verfügung. Dazu einiges an typischem Kleinzeug wie Klemmen, Linealen, etc.
Zumindest hat nicht einfach jeder Bewohner Zutritt, sondern nur diejenigen, die wir eingewiesen haben. Zum Thema Haftung und Unfall wollen wir uns demnächst an Anstiftung e.V. wenden. Die unterstützen den Aufbau von offenen Werkstätten. Da passen wir zwar nicht ganz ins Schema, aber ich hoffe, dass die uns trotzdem mit Beratung unterstützen.
Ich denke, von den Projekten her werden wir eine sehr bunte Mischung haben, von Möbelbau mit Plattenware und Echtholz bis zu kleinen Schmuckschatullen sollte alles möglich sein.
Erfreulicherweise haben wir ein Budget von ca. 10'000€ für beide Werkstätten, von denen wir den Großteil für die Holzwerkstatt verwenden wollen.

Zum Raum:
Wir haben für die Holzwerkstatt im Keller einen 32qm großen Raum der über die Tiefgarage ebenerdig durch eine große Türe zugänglich ist. Leider ist die nutzbare Raumhöhe wegen Abhängung und Verrohrung nur ca. 2,20m. Hier der Grundriss. Die beiden Drehstrom-Steckdosen oben links werden erst noch verlegt. Die kommen knapp unter die Decke.

Werkstatt WA9M UG_01.jpg


Welche Hilfe brauchen wir:

Einrichtung! Meiner Meinung sollte eine Format-Kreissäge aus mehreren Gründen die erste Anschaffung sein. Ich denke mit einer 4-in-1-Kombimaschine (FKS, Dickte, Abrichte, Tischfräse) wären wir gut bedient. Lieber einen Großteil des Budgets hier platzieren und kleinere Anschaffung notfalls nach und nach. Aber was nehmen? Welche Schlittenlänge verträgt der Raum? Wo stellt man die am besten hin? Welches Modell? Oder wären Einzelmaschinen doch die geschicktere Variante? Worauf sollte man denn grundsätzlich bei der Positionierung einer Format-Kreissäge achten? Welche Reinluft-Absaugung dazu und wohin damit? Spannend wäre auch noch eine Entkopplung gegen Körperschall, da es ja der Keller eines Wohnhauses ist.
Darüber hinaus brauchen wir auch noch ganz klassische Einrichtung. Ich bin ja großer Fan von MFT-ähnlichen Tischen (torsion box alla Ron Paulk) und möchte auf jeden Fall einen etwas größeren bauen. Macht zusätzlich eine klassische Hobelbank Sinn? Wieviel Arbeitsfläche macht generell Sinn wenn auch mal 2-3 Leute gleichzeitig werkeln? Das Schubladensystem von Hooked on Wood hab ich auch schon entdeckt und das sieht wirklich geschickt aus. Zwei Ikea Ivar Regale sind auch schon eingeplant.

Die große Ahnungslosigkeit liegt aber auf jeden Fall bei den stationären Maschinen. Da wäre auch noch spannend, wie wir uns dann erstmal in die Lage versetzen, sicher mit den Maschinen zu arbeiten und dann irgendwann auch andere zu schulen. Berufsgenossenschaft anfragen? Online-Kurse anschauen, z.B. von Heiko?

Wir freuen uns auf euer Feedback und eure Fragen!

Schöne Grüße,
Alex
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.484
FKS - 2x Werkstücklänge + Sägeblattdurchmesser = Platzbedarf Länge und 1x Werkstücklänge + Parallelanschlagführung = Platzbedarf Breite
ggf. noch etwas Platz zum Vorbeilaufen am Sägeausleger - das Mindestaufstellmaß gibt die Maschine vor
Reinluft sind sehr teuer - würde da auf ne Rohluft mit gutem Filter gehen - zum Entkoppeln der Maschine gibt es Unterlagen aus Gummi
Beachten das immer noch Zusatzkosten entstehen - Absaugung braucht Rohre - Kreisäge etc. Sägeblätter Fräser - ggf. muss Sicherung getauscht werden bzw. Leitung neu gelegt werden - Lagerplatz für Plattenmaterial bzw. Massivholz usw.
ggf. Kompressor - Ständerbohrmaschine - Schleifbock - MFT braucht auch Zubehör ist auch nicht billig - da sind die 10000 schnell weg
wenn alles neu gekauft wird…
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
4.122
Ort
Tirol
Sers, hab ned alles gelesen da ich eh der falsche 'Influencer' für Hobbyzeugs bin.
Aber: habts Euch mal annähernd überlegt, wie das Haftungs bzw Versicherungstechnisch aussieht, wenn einer/ die Bude abbrennt oder sich jemand ernsthaft verletzt?
Könnte mir vorstellen, dass alleine das Versicherungsthema ziemlich doof wird, evt vll ein Verein aus sowas ne Lösung wird? Klar gehts auch gleich um Geld, und das nicht nur für Maschinenanschaffung...

Persönlich seh ich da weder 20 noch 10 Personen... und das Werkzeug, dass du nennst ist eher nicht 'gemeinschaftlich', sondern persönliches....
 

Astlochfräser

ww-esche
Registriert
7. Februar 2021
Beiträge
532
Ort
Berlin
Habe schon mehrfach in sogenannten Gemeinschaftswerkstätten gearbeitet (mit vorwiegend professionellen und semiprofessionellen Nutzern): Das hat nie richtig funktioniert. Kamen noch reine Hobbyisten hinzu, wurde es meist chaotisch.

Als Gemeinschaftswerkzeug sehe ich nur die stationären Maschinen. Wer die benutzt, sollte nicht nur aus versicherungstechnischen Gründen, sondern auch zum eigenen Schutz und dem "Woh" der Maschine einen TSM vorweisen können. Zudem sollte eine geeignete Person vorhanden sein, die diese Maschinen pflegt und regelmäßig wartet.

/Georg
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.385
Ort
Kiel
Sers, hab ned alles gelesen

Hättest Du besser gemacht, die Frage wird im Text beantwortet?

Zum Maschinenthema: Ich habe keinen Maschinenschein der BG.
Die Tischler/Schreiner, die ich kenne, lassen mich deshalb an ihre Maschinen nicht ran.
Von der offenen Werkstatt in Kiel habe ich gehört, dass es da Menschen gibt,
die die Aufsicht über die Maschinen führen bzw die Arbeiten durchführen.
Bevor ich an sowas rangehe, würde ich mir wenn schon keienn Maschinenschein,
dann doch eine Einweisung von Justus holen.

Eine Kombimaschine für 20 Leute? Da würde ich wenigstens FKS und ADH trennen.
Mit mehr als 3 Menschen gleichzeitig kann man da nicht arbeiten. Und die müssen sich gut abstimmen.

32m² hat man schnell voll. Auf der anderen Seite braucht man ja auch Flächen zum Lagern des Materials /
Werkstücke, wenn man das Möbel/Projekt nicht in einer Session fertig bekommt.

Mir wäre klar, dass wenn ich mein Werkzeug in so eine Werkstatt gebe, ich es komplett aufgebe.
Trotz meiner Signatur fiele mir das schwer. Besser ist es wohl, Sachen dafür anzuschaffen.
 

TomfromMuc

ww-robinie
Registriert
17. Januar 2011
Beiträge
1.305
Ort
bei München
Servus Alex, zum Thema "Ausstattung" können andre besser beraten, als ich. 10.000,- halte ich für zu wenig, die sind schnell weg, fürchte ich.
Ein anderer Aspekt aber noch: dieser Raum zugänglich von einer TG ist ein "Aufenthaltsraum", ist das Fenster hinten ein Fluchtweg? Plan sieht neu aus, als was ist der Raum genehmigt? Brandschutztür?
LG Tom
 

happyc

ww-esche
Registriert
2. Dezember 2022
Beiträge
541
Ort
Einen a.d. Waffel
Ich hatte für meine (geplante) Werkstatt mit ungefähr den selben räumlichen Dimensionen anfangs auch mit einer Kombi-Maschine geliebäugelt - mittlerweile bin ich davon abgekommen, und setze auf kleine Einzelmaschinen. Um an der 4fach-Kombi arbeiten zu können, muss diese mitten im Raum stehen, und man muss drumrum laufen und werkeln können - das nimmt recht viel Platz weg. Viele Einzelmaschinen haben ein Fahrwerk, inaktiv kann man sie an den Rand parken, zum Arbeiten zieht man sie in die Raummitte - gerade wenn mehrere Personen gleichzeitig in dem Raum werkeln wollen, kann dies von Vorteil sein.
Ich würde zwei weitere Drehstromsteckdosen vorsehen, oben rechts und unten rechts, damit man mit der Position der Maschinen flexibler ist.

Solche Werkstätten können schnell eine „soziale Eigendynamik“ entwickeln - nicht jeder Nutzer hat die selben Vorstellungen davon, was es heißt, den Raum aufgeräumt zu hinterlassen, oder auf die anderen Rücksicht zu nehmen.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.395
Ort
heidelberg
Moin

Bevor ihr loslegt würd ich vorher mal abklären , ob ihr da unten überhaupt 2 Werkstätten einrichten dürft ?
Da dürfte es im Vorfeld einiges zu beachten geben :emoji_wink:

Wir haben mit unserer Schreinerei auch in 2 Kellerräumen angefangen , waren 35 m² .
Drin waren eine FKS/Fräse Kombi von Felder , eine Ulmia Hobelbank , eine Felder F 3 Absaugung ,eine Kity 638 A/D , eine Tischbohrmaschine und sogar eine Langband mit 2 m Tisch .
Und eine 2 m lange Werkbank .

Kleine Beschlagbohrmaschine wurde bei Bedarf aus der Waschküche geholt .

Ging alles , aber mehr als 3 Mann konnten da nicht gleichzeitig arbeiten .
Und das auch nur am gleichen Projekt :emoji_grin:

Gearbeitet haben wir auf einem Wagen , den wir aus Palettenregalteilen gebaut haben .
Konnte gleichzeitig als Materialwagen verwendet werden , bis 2 Tonnen belastbar .
Unten waren die Handmaschinen drin .

Gruß
 

Anhänge

  • DSCF1046.JPG
    DSCF1046.JPG
    87,1 KB · Aufrufe: 86

Christian81

ww-robinie
Registriert
11. Oktober 2007
Beiträge
1.383
Ort
Rheinland
Hört sich alles kompliziert an. Aufgrund des Platzes würde ich da nichts stationäres reinstellen sondern alles Mobil halten. Das Budget ist bei 10000€ ganz schnell weg. Würde an eurer Stelle lieber in gutes Elektro Werkzeug investieren. Mafell Erika anschaffen und gut. Mobilen Werktisch bauen mit Stauraum und einfach mal anfangen. Finde es auch schwierig wenn was großes zusammen angeschafft wird, was ist wenn jemand wegzieht oder keine Lust mehr hat. Bekommt der seinen Anteil dann ausbezahlt? Wäre mir alles zu riskant. Dazu das Thema mit der Sicherheit. Wenn jemand weiß wie er eine Stichsäge zum Laufen bekommt dann kann der nicht automatisch eine Formatkreissäge oder Abrichte bedienen!
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.385
Ort
Kiel
Dass, was ich geschrieben habe bzw bedacht werden sollte, ist im Eingangspost nicht erwähnt.

Du irrst, es wird bedacht:

Zum Thema Haftung und Unfall wollen wir uns demnächst an Anstiftung e.V. wenden. Die unterstützen den Aufbau von offenen Werkstätten. Da passen wir zwar nicht ganz ins Schema, aber ich hoffe, dass die uns trotzdem mit Beratung unterstützen.

Solche Beratung ist sicher besser, als wenn irgendwer im Forum wieder nur Bedenken äußert. Das ist nämlich ganz leicht und ich könnte Dir aus dem Stand mindestens 25 Punkte nennen, weshalb ich so ein Projekt nicht leiten möchte, aber damit macht man gleich so einen Thread kaputt.

Manchmal ist es besser, sich als Bedenkenträger erstmal hinten an zu stellen.
 

Arkhan1806

ww-birnbaum
Registriert
20. Juli 2022
Beiträge
239
Ort
Nordeutschland
Moin,

erstmal muss ich sagen, dass ich die Idee super finde! Wohnprojekt mit gemeinschaftlicher Werkstatt ist für mich auch ein kleiner Traum, der aber wohl erst in ein paar Jahren angegangen wird. :emoji_slight_smile:

Wie pedder schon meinte, gibt es hier in Kiel eine halb öffentliche, gemeinschaftliche Werkstatt. So viel ich weiss, gibt es dort einige Leute, die die offiziellen Maschinenscheine haben, die schulen dann die anderen. Leute, die nicht im Verein sind, bzw. die, die keine Einweisung haben, dürfen die großen Maschinen nicht nutzen. Davon abgesehen würde ich sagen, dass man rechtliche da schon ne Lösung findet, da kann man sich ja beraten lassen und bei anderen klappt das ja auch gut...

Was das Zusammenarbeiten angeht, denke ich, es braucht klare Regeln und eine (oder zwei) Person(en), die für die Wartung der Maschinen und Einhaltung der Regeln zuständig ist. Also mehr oder weniger "Werkstattmeister".

Das größte "Problem" sehe ich eher beim Budget. 10.000€ für zwei Werkstätten ist jetzt nicht sonderlich viel. Ähnlich viel habe ich auch für meine Werkstatt ausgegeben, da steht zwar mittlerweile "alles" drin, jedoch jeweils nur in relativ klein (Metabo HC 260, Bosch GTS 10 XC, Bernardo Tischbohrmaschine, Oberfrästisch mit Triton, E-Handwerkzeuge meist von Makita, selbst gebaute Werkbank, etc.).
Ihr habt deutlich mehr Platz und Drehstrom, ich würde auf gebrauchte, "große" Maschinen setzen. Ne Formatkreissäge (oder ne vernünftige Tischkreissäge) und ein Abricht- Dickenhobel als Kernstücke (die gib´s wahrscheinlich in gut brauchbar für 4.000 oder 5.000 €), noch ne vernünftige Bohrmaschine, ein Frästisch und ein kleiner Bandschleifer. Dazu noch deine Handwerkzeuge und ihr habt schon ne brauchbare Austattung.

Zusätzlich würde ich vielleicht einen kleinen Monatsbeitrag für Wartung, Strom, Hilfsstoffe und Neuanschaffung vereinbaren, den dann alle Nutzer zahlen, davon dann Stück für Stück das dazukaufen, was fehlt/nervig ist. Evtl. können damit dann Stück für Stück deine privaten Werkzeuge getauscht werden.

Nur so aus Interesse: Was wird denn die andere Werkstatt für eine, bzw. welche Maschinen sollen da rein? Davon ist das Budget für die Holzwerkstatt ja doch auch maßgeblich abhängig. Nicht, dass da noch ne Drehbank, ne große Fräse und nochmal ne Bohrmaschine reinsollen. :emoji_slight_smile:

Viele Grüße
Daniel
 

Brawler

ww-kastanie
Registriert
16. August 2017
Beiträge
36
Ort
Wien
Ich wohne in einer Genossenschaftswohnung und wir haben hier ebenfalls eine Gemeinschaftswerkstatt, von daher kann ich ein wenig von meinen Erfahrungen berichten. Ich schätze wir haben knapp 20-30 regelmäßige Nutzer und eine Hand voll richtig ambitionierte Nutzer.

Grundsätzlich sind wir mittlerweile ganz gut ausgestattet, ergeben hat sich das aber laufend und erst nach einigen Jahren. Mittlerweile haben wir hier eine CS70, einen Abricht-/Dickenhobel, eine Bandsäge, eine Tischbohrmaschine, Tellerschleifer, einen Frästisch, Kompressor, Absaugung und etliche Kleingeräte.

Bei den größeren Maschinen ist wichtig, dass diese mobil sind und je nach Anforderung verschoben werden können.

Die Werkstattausstattung setzt sich aus Spenden, Kleinanzeigenfunden, Leihgaben und Eigenanschaffungen zusammen.
Geldangelegenheiten werden über einen Verein abgewickelt. Dieser finanziert sich aus Einnahmen über "Zusatzangebote".
Wir haben beispielsweise in der Werkstatt verschließbare Spinde, zur Lagerung von Kleinmaterial, etc., damit man dieses nicht jedes Mal aus der Wohnung mitnehmen muss - Kostenpunkt etwa 15€/a. Teures "Kleinwerkzeug" ist in einem versperrten Zusatzraum untergebracht, für den auch wiederum eine Jahresgebühr anfällt. Über diese Einnahmen werden Verschleißmaterial und Reparaturen bezahlt.

Die großen Geräte wurden alle von Einzelpersonen privat eingebracht und stellen Dauerleihgaben an die Werkstatt dar. Wartung und Einschulung der anderen Nutzer obliegt dem Eigentümer.

Was die Organisation betrifft, gibt es einen Hauptansprechpartner, der sich um allfällige Anfragen etc. kümmert. Einmal pro Monat gibt es ein Werkstatttreffen, bei dem aktuelle Themen (Neuanschaffungen, Reparaturen, anstehende Projekte, etc.) besprochen werden.
Etwa einmal im Quartal gibt es ein Aufräumtreffen, bei dem hauptsächlich das Holzlager aussortiert wird.
Für laufende Projekte gibt es Lagerflächen, die aber möglichst rasch wieder zu räumen sind.
Exklusive Werkstattnutzung ist bei uns nicht vorgesehen. Der Nutzerkreis ist aber nicht so groß, dass man sich hier nicht selbst organisieren könnte. Ab und an muss man die Nutzung eben um ein paar Stunden verschieben, wenn die entsprechenden Geräte gerade besetzt sind oder kein Platz ist.
 

andibarth

ww-robinie
Registriert
13. Januar 2023
Beiträge
1.572
Ort
BW
Hallo zusammen,
36qm sind schon gut, aber nicht sonderlich groß… hier große Maschinen, Werkbank und Lager unter zu bringen stell ich mir schwierig vor.
Ich denke mit 10000.- für Maschinen u. Werkzeuge kommt man schon weit, dann dürfen diese aber nicht alle neu sein.
Zusammen mit mehreren Bekannten möchte ich aus auch schon oben genannten Gründen keine Werkstatt führen, will euch das aber keineswegs ausreden.
Viel mehr bin ich auf die tatsächliche Umsetzung gespannt und warte hier neugierig auf die nächsten Beiträge!

Gruß,
Andi
 

Avogra

ww-birnbaum
Registriert
14. Mai 2007
Beiträge
212
Ort
München
Vielen Dank schonmal für die rege Beteiligung!

Viele der Bedenken kann ich absolut nachvollziehen, habe ich zum Teil auch und haben wir auch schon viel diskutiert. Eine Idee für Werkzeug das man nicht einfach frei geben will: z.B. werd ich meine Oberfräse in einem abgeschlossenen Schrank aufbewahren. Wer die braucht, muss sie sich persönlich bei mir ausleihen und wenn er fertig ist, wieder zurück geben. Bei der HKS hätte ich da weniger bedenken, die dürfte z.B. jeder benutzen, der sich hat einweisen lassen.

Vielleicht noch ein paar Worte zum gemeinschaftlichen Arbeiten:
Es wird erstmal keine offene Werkstatt, also es kann sich nicht Hinz und Kunz anmelden und dann dort furwerken. Wir sind auch etwas mehr als einfach nur Nachbarn. Das Bauprojekt läuft seit glaube 3 oder 4 Jahren, ich bin seit 2,5 dabei. Die meisten der Bewohner haben sich seitdem alle 4 Wochen online getroffen um diverse Herausforderungen zu diskutieren. Ihr glaubt gar nicht, was los ist, wenn es nur 0,6 Stellplätze pro Wohnung gibt und man Kriterien festlegen muss, wie diese an die Bewohner vergeben werden :emoji_stuck_out_tongue: Wie auch immer, diese Zeit hat uns schon ordentlich zusammengeschweißt und es sind schon vor dem Einzug erste Freundschaften entstanden. Jetzt nach dem Einzug schafft man es kaum von Haustür zu Wohnung, ohne in ein nettes Gespräch verwickelt zu werden und es ist ein ständiges gegenseitig leihen, aushelfen etc. an der Tagesordnung.
Nichtsdestotrotz braucht es eine führende Hand. Dafür bin ich momentan auserkoren. Da bin ich aber auch nicht alleine. Wir sind ja mehrere im Arbeitskreis.

Zum Budget:
Die 10000€ reichen sicher nicht, um eine Holzwerkstatt vollständig auszustatten. Einiges werden wir als Nutzer auch eigenständig nach und nach kaufen müssen. Deswegen würde ich das Geld ja gerne für die teuersten Maschinen aufwenden, auch wenn uns dann noch einiges fehlt. Kleinere Beträge können wir aber viel einfacher durch Zusammenlegen der Benutzer stemmen.
In der kleineren Werkstatt sind Arbeitsplätze vorgesehen für 3D-Drucken, Elektronik / Löten, evtl. Feinmetall-Bearbeitung (da hat eine der Bewohnerinnen ne Ausstattung) und eine Ecke für Metallbearbeitung. Wobei letzteres noch mit einem Fragezeichen versehen ist, da alles mit Funkenflug eigentlich nicht möglich ist und dann bleibt da nicht mehr so viel sinnvolles übrig. Die Geräte stellen die Bewohner zur Verfügung oder werden vermutlich gemeinsam angeschafft. Im wesentliche wollen wir hier Tische, Stühle und Regale kaufen. Wir haben das noch nicht im Detail besprochen, aber ich denke, das bleibt sicher unter 1000€.

Ich schreib gleich noch nen zweiten Beitrag, so viele Gedanken und Fragen zu beantworten!
 

Avogra

ww-birnbaum
Registriert
14. Mai 2007
Beiträge
212
Ort
München
Zu den Maschinen:
Die Reinluft nehm ich zurück, das hab ich wohl nicht richtig abgespeichert. Ich dachte jetzt an son klasisches Teil mit Sack unten dran, Filterpatrone oben drüber. Das ist eine Rohluft-Absaugung?
Ist eine Schlittenlänge von 2,50m realistisch in dem Raum? Die Wohnungen haben eine Deckenhöhe von 2,60 bis 2,70m. Da wäre es natürlich schick, wenn man entsprechend hohe Schrankwände noch auf die Säge bekommt, bzw. einfach Standard-Plattenmaterial in 2,50 x 1,25.

Der Gedanke, möglichst viel mobil zu halten ist natürlich nicht schlecht. Wenn der Platz für eine fixe Aufstellung ausreichen sollte, hätte das natürlich auch seinen Charme, wenn man die Sachen einfach anschalten und benutzen kann. Gibt der Raum das her, oder tun wir uns damit keinen Gefallen?
Ich denke, das mit dem gleichzeitig Arbeiten müssen wir vor allem durch gute Absprache lösen. Bestimmt kann einer sägen / fräsen / hobeln, während jemand anderes Am MFT-Nachbau etwas montiert / schleift / behandelt. Gleichzeitig Teile sägen und Hobeln stelle ich mir auch mit getrennten Maschinen schwierig vor oder? Wir haben ja auch nicht den Anspruch wie in einer Schreinerei, in der die Mitarbeiter ausgelastet werden müssen. Wenn man sich da in die Quere kommt, muss eben einer sein Projekt ein paar Stunden oder einen Tag später weiter bauen.

Ich hätte ja gerne unten rechts im Plan ein kleines Plattenlager für stehende Platten gemacht. Aber die nutzbare Deckenhöhe macht das leider hinfällig. Mal schauen wie wir das lösen. Mit viel Glück, können wir im benachbarten Fahrradkeller eine Ecke dafür abknabsen.

@TomfromMuc: Das Fenster ist kein Fluchtweg, das wird (leider) automatisch von der intelligenten Belüftungs- und Feuchtigkeitssteuerung geöffnet und geschlossen. Alles sehr fancy hier im Gebäude. Im Plan ist der Raum als Werkstatt ausgezeichnet. Ich weiß allerdings nicht, wie viele Gedanken sich die Architekten dabei gemacht haben.

@happyc: mehr Drehstromdosen gibt leider der Unterverteiler nicht her :/ Wir sind eh schon bisschen verschnupft, weil der Generalunternehmer den von uns angemeldeten Bedarf für Drehstrom einfach ignoriert hat. Jetzt nachträglich sind nur noch die beiden Dosen drin.

@Christian81: Die 10000 kommen nicht von den einzelnen Nutzern, sondern die stellt die Genossenschaft einmalig zur Verfügung. Das müssen wir vermutlich dann auch eher zügig ausgeben. Also nicht in den nächsten zwei Wochen, aber auch nicht übers nächste Jahr verteilt einmal pro Monat. Dein Punkt, wenn sich jemand ausklinkt, wird natürlich trotzdem ein Thema werden. Damit haben wir uns noch nicht näher beschäftigt.

@flo20xe: nee, das ist im Münchner Westen, im Neubaugebiet Freiham, noch hinter Neu-Aubing. Da entsteht gerade ein komplett neuer Stadtteil für 35000 Leute. Angeblich Europas größtes zusammenhängendes Neubaugebiet hab ich gehört :emoji_stuck_out_tongue:
 

Avogra

ww-birnbaum
Registriert
14. Mai 2007
Beiträge
212
Ort
München
Ich wohne in einer Genossenschaftswohnung und wir haben hier ebenfalls eine Gemeinschaftswerkstatt, von daher kann ich ein wenig von meinen Erfahrungen berichten. Ich schätze wir haben knapp 20-30 regelmäßige Nutzer und eine Hand voll richtig ambitionierte Nutzer.

Das klingt ja sehr spannend für uns! Darf ich dich vielleicht in nächster Zeit mal antelefonieren um nochmal intensiver eure Erfahrung abzugreifen, welche Probleme bei euch aufgetreten sind und wie ihr die gelöst habt, und auch, was ihr mittlerweile wie organisiert habt?
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Ist eine Schlittenlänge von 2,50m realistisch in dem Raum?
Da die Frage noch keiner beantwortet hat mach ich es Mal...
Ich würde ganz klar JA sagen. Ich würde sogar behaupten, dass da 2.8m realistisch sind. Die muss dann halt ganz dicht an der knapp 7m Wand stehen. Ich würde dann schauen, dass ich eine Säge bekomme die am Parallelanschlag bis auf max. 80cm kommt, so dass die FKS nicht zu weit in den Raum ragt.
ADH würde ich an der Wand positionieren wo es zur Tür rausgeht - auf einem Fahrwerk oder Palette. Da kann man dann zur Not sogar zur Tür raushobeln.

Ich war am vergangenen Wochenende bei einem Schreiner der auf 40m² gewerblich Haustüren baut. FKS / Fräse Kombi, ADH Kombi und eine Langlochbohrmaschine...
Meine Hauptwerkstatt ist auch nur gut 5m breit - allerdings etwas länger als das was euch zur Verfügung steht. Wenn ich was "großes" zwischen FKS und ADH montieren oder transportieren muss, muss ich halt das Lineal vom Queranschlag der FKS abnehmen.

Ich glaub ihr bekommt da einen echt schönen Raum! Viel Erfolg!

Gruß Daniel
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
4.171
Ich glaube wenn ihr so unterschiedliche Leute da in der Werkstatt habt, wäre vielleicht auch noch was in der Richtung Dekupiersäge oder kl. Bandsäge ganz nett. Da können dann auch mal Kinder/Jugendliche (falls ihr die habt oder plant) dran und ich glaube (unterstelle), dass Frauen, die gerne mal was Kleinkram (Deko etc) basteln auch evtl. gerne da mal was aussägen. Geht ja nicht nur für Holz, sondern auch Kunststoff. Meine Frau jedenfalls habe ich schon an der Dekupiersäge gesehen, an den 2 FKS hat sie noch nie gestanden.
Auch wenn ich mehr Maschinen empfehle, ich würde den Raum nicht zu sehr zuballern mit Maschinen, weil er nicht riesig ist. Das darf mit dem Bewegungsfreiraum nicht zu eng werden, wenn da auch mal 2-3 Leute arbeiten sollen.
Ich persönlich würde aus dem Bauch heraus eher bei der TK auf die Metabo/Mafell-Klasse gehen, um Platz zu sparen. Oder nur eine kleine Kombi wie Kity oder vergleichbare Größen.
Mach dir auf jeden Fall vorher einen detaillierten Plan mit den Maschinen, allen Schränken, Lagermöglichkeiten, Regale, Spinde, usw bis ins letzte Detail (auch der volle Sack der Absaugung braucht mal einen Platz), was wo und schau dann wieviel Bewegungsplatz bleibt. Den kann man dann gut mit ein paar Stühlen/Tisch etc. auch in der Wohnung mal "simulieren"/austesten ob das reicht.

Ich glaube für Münchener Verhältnisse ist das ein Traum!
 
Zuletzt bearbeitet:

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.484
2500/1250 auf der FKS - das wird aber dann ne große z.b. KS500
Absaugung z.b. Felder AF14 ggf. mit Filterpatrone
Felder u.a. Hersteller haben Aufstellskizze die sind für Planung hilfreich

Bitte diesen Beitrag nicht Zitieren-Kommentieren und den Thread versauen dient nur zur Verdeutlichung von #2 bzw. #17- was ich mit Rohluftabsaugung meine - bzw. welche Maschinegröße benötigt wird für 2500 Schnittlänge - falls Maschinenvorschläge vom Fragesteller erwünscht ggf. neues Thema :emoji_wink:
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.395
Ort
heidelberg
Moin

Kauft sowas :

https://www.world4machines.com/de-d...lzprofi-kpsfn-2500-p1940359?loggedOn=1&page=1

Dazu eine gebrauchte A/D für 1500 € , da kriegt man öfters mal eine Kity 638 .
Kantenschleifmaschine für 1000 € , spart viel Arbeit .
Absaugung Felder AF 22 mit Patronenfilter , gebraucht hie und da ab 600 € , da kann man auch paar Meter Rohr verlegen , die geht nicht so schnell in die Knie .
BS gebraucht mit 500 mm Rollen für 1000 € .
Absaugrohre gebraucht kaufen , für 500 € kriegt man bei Selbstabbau oftmals die Verrohrungen ganzer Schreinereien .

100 - 160 mm behalten , Rest wieder verkloppen .

Dann seid ihr 9000 € los .
Und könnt so ziemlich alles bauen , was ihr wollt .
Vom kleinen Massivholzsideboard bis zum 4 m EBS .

Handmaschinen und Kleinwerkzeug habt ihr ja einiges .

Und den Platz an den Wänden mit Hängeschränken ausnutzen , keine Schränke auf den Boden stellen , da verliert man zu viel Platz .

Alle Maschinen an die Wand , alle fahrbar .
Dann kann man bei einem größeren Projekt alle Maschinen in eine Ecke fahren .

Bei einer Berufsschule nach Mehrplatzhobelbänken fragen :

https://www.amazon.de/RAMIA-Hobelbank-für-Ausbildungsstätten-Werkzeugschränke/dp/B07B69TFZP

Die haben die oft von ULMIA , werden immer wieder abverkauft für 500 € .
Und auch da fette Rollen mit Feststeller drunter :emoji_wink:

Gruß
 

wirdelprumpft

ww-robinie
Registriert
31. März 2013
Beiträge
2.484
AF22 hat 2150 mm Höhe da sind die Lampen bei 2200 mm Raumhöhe evtl. gefährdet falls fahrbare Variante gewählt wird....
Auf die RH muss bei der Absaugung geachtet werden die sind gerne auch mal höher als 2200 mm - mit Filtersack ist das nicht so schlimm der gibt nach - Filterpatrone nicht......
 

predatorklein

ww-robinie
Registriert
24. März 2007
Beiträge
7.395
Ort
heidelberg
Auf die RH muss bei der Absaugung geachtet werden die sind gerne auch mal höher als 2200 mm - mit Filtersack ist das nicht so schlimm der gibt nach - Filterpatrone nicht......

Hallo

Man könnte vielleicht einfach die Absaugung etwas tiefer setzen , beim Wandmodell null Problem , siehe Bild :emoji_grin:

Und auch die fahbare AF 22 kann problemlos tiefergelegt werden , siehe Link :

https://www.felder-group.com/en-gb/...ractor-sc123618/dust-extractor-af-22-sp649856

Da kürzt man einfach bißchen die Beine .

Gruß
 

Anhänge

  • DSC03027.JPG
    DSC03027.JPG
    175,4 KB · Aufrufe: 49
Oben Unten