belafarinrod991

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Ich kann mich auch echt nicht entscheiden ... hat beides seine Vor- und Nachteile. Beim Streifenfundament bin ich mir halt unsicher ob die oben gezeigte Dimensionierung ausreichend ist ...
 

DasMoritz

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Moin,

ich stand ja vor der gleichen Entscheidung.

Was hat mich damals bewegt (das ist nun sehr subjektiv):

Damals hatte ich ein wesentlichen Gedankgengang: Ich wollte nicht, dass das ganze Gebäude irgendwie "schwingt" oder man in das Gartenhaus geht und da erstmal etwas "nachgibt" weil der Boden nur aus 16mm OSB ist (vereinfacht und überspitzt gesagt). Dann habe ich nach wie vor eine "Sperre" im Kopf, wenn man das Ding von unten dämmt und mit XPS (etc.) verkleidet, dass aber über Jahre gegen die Schwerkraft halten muss, insbesondere im Bereich nahe der Erde. Bei uns war das Gelände in Richtung Nachbarn zudem stark abfallend, sodass eine Art Hohlraum entstanden wäre. Mein Gedankengang war dann noch: Irgendein Nager schafft es unter das Gartenhaus, da ist es warm, keine Katzen, keine Feinde. Irgendwann stinkt das bei dir in der Hütte und du hast 15.000 EUR investiert, aber es "mufft". Nein Danke!

Daher habe ich gesagt, dass es lagenweise verdichteter Schotter mit Beton-Bodenplatte wird.
Vom Materialeinsatz war das Thema kompletter Overkill aber ich weiß, dass ich in hoffentlich ganz langer Zukunft z.B. auch mal die 0,7to. Drehbank von meinem Vater dort aufbauen und verankern könnte.

Weiter: Ich wohne hier ja im hohen Norden und wir wohnen auch recht weit nördlich in Oldenburg, hier weht es also mal heftiger, fast freies Feld.
Ich muss zugegebenermaßen sagen, dass es sich bei Wind und Wetter im Gartenhaus toll anfühlt. Alle Steher sind mit Alberts Sturmwinkeln verankert und ausgenagelt, alles ziemlich luftdicht ausgeführt: Da kann man bei Wind und Wetter bequem mit einem Tee sitzen und in den Garten schauen. Es ist ruhiger als im Haus!

Wir haben zudem eine hochwertige Schiebetür und Fenster eingebaut: Wenn man die schließt, dann ist im Gartenhaus erstmal Ruhe, dass finde ich auch einfach erholsam. Kein Straßenlärm, kein Postbote der was für die Nachbarn abgegeben will, einfach nur Ruhe. Zum Teil pennen dort sogar Gäste von uns auf einem bequemen Schlafsofa.

Was man natürlich auch bedenken muss: Wenn das jemand irgendwann mal wegkloppen muss, dann hat er was zu tun. Den CO2 Abdruck des Betoneinsatzes darf man auch nicht vernachlässigen. Auf der anderen Seite: Wir sind zwei Personen zu 90% im HomeOffice, mit einem, bald zwei Kindern - da wird es im Haus mit einem Platz für ein Büro irgendwann eng. Alleine durch die entfallenen Fahrten kompensiert sich das (wobei der Stromverbrauch durch die Klima dort gestiegen ist).

So, nun ist mein Bier alle :emoji_frowning2:

Wenn es noch Fragen gibt, immer melden!
 

FredT

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Wegkloppen muß das niemand, nur will. Aber bestenfalls dann mal dein Nachfolger, wenn es ihm nicht gefällt. Und vorher wird noch viel Wasser den nächsten großen Fluß runtergelaufen sein...
 

belafarinrod991

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@DasMoritz: Prost! :emoji_grin: Vielen Dank noch mal für deine ausführliche Antwort. Ich hab ehrlich gesagt auch großen Respekt davor, das wirklich dicht zu bekommen (grade gegen Ungeziefer, Nager, etc.). Also long story short - habe jetzt am Wochenende die Grube vorbereitet und Donnerstag und Samstag kommt Schotter und Beton. Stahlplatten und Schalung habe ich am WE bereits besorgt.

Kannst du ggf. noch mal auf deinen Dachaufbau inkl. Dämmung eingehen? Ich bin am überlegen ob ich nicht "einfach" die vordere Wand ein Stückchen höher bauen kann, um das Gefälle zu realisieren. Wegen der Dämmung bin ich mir noch sehr unsicher.

@Fichtenelch: Wenn ich eine Aufdachdämmung machen würde - kommt ja Sparren, Schalung, Unterlegsbahn, Dämmung und dann die Folie - wie wird die dann Dämmung befestigt? Auf Kies würde ich wg. evtl. geplanter PV Anlage gern erstmal verzichten.

Danke nochmals an alle, die mir hier helfen! :emoji_grin:
 

Fichtenelch

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Wenn ich eine Aufdachdämmung machen würde - kommt ja Sparren, Schalung, Unterlegsbahn, Dämmung und dann die Folie

Genau, Schalung, Unterlagsbahn und dann Dämmung.

Diese Dämmung hier

https://www.bausep.de/bauder-pir-pl...-8itqAYa7-obnxH1yj_WV0BiDbYWTRpRoCOqYQAvD_BwE

Kannst du zum Beispiel direkt auf die Schalung legen und sparst dir die Unterlegbahn.
Die hat auch oberhalb gleich eine Abdichtung.

wie wird die dann Dämmung befestigt?

Mit der vorgeschlagenen Dämmung ist es wie folgt:

Du errichtest deinen umlaufenden Holzrahmen auf der Schalung (im Trauf- und Firstbereich die Sparren markieren)
Die Fläche wird mit Dämmung ausgelegt.

Jetzt anhand deiner Markierungen Konterlattung aufbringen und mittels Tellerkopfschrauben befestigen.
Die Schraube geht quasi von Konterlattung durch die Dämmung in den Sparren.
Das machst du überall wo ein Sparren ist und natürlich auch links und rechts an den Enden wo dein Rahmen ist.
Als Konterlattung nehmen wir in der Regel 28x48, aber in diesem Fall greifen wir auf S10 Dachlatten 40x60 zurück.

Auf diesen schrauben wir dann die eigentliche Traglattung für die Eindeckung.

Mir ist aber gerade wieder eingefallen das es sich um ein Flachdach handelt...
Was ich gerade beschrieben war ist der Aufbau für ein Hartdach (Ziegel, Trapezblech), lass ich aber trotzdem stehen falls es vielleicht noch wem anders interessiert.

Da brauchst du natürlich keine Konterlatten.

Die Befestigung der Dämmung erfolgt bei dir mittels Dämmungskleber.

Du hast also Schalung, Unterlegbahn, Holzrahmen umlaufend.


Jetzt kannst du folgende Dämmung verlegen.

https://www.bauhaus.info/hartschaum...LRwRe9IRYpttA77_vZbl1VeajEyogryQtA5QZPI&gQT=1


Darauf kann dann die Gefälledämmung aufgebracht werden.

Diese wird grundiert und dann wird die Abdichtung aufgebracht.
Da kann/will ich noch nicht zu sehr ins Detail gehen weil ich nicht weiß was dein Fachhandel dort für ein System vorschlägt.
Hast du dir da mal ein paar Infos besorgt?
 

DasMoritz

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Moin @belafarinrod991

Bei mir ist das ganz einfach von innen nach außen:

- Rigips
- OSB
- Sparren mit Zwischensparrendämmung
- Rauspund
- 1. Lage Bitumen (genagelt)
- 2. Lage Bitumen (also das besandete, geschweißt)
- PV-Module (hihi)

Eine Luftschichtebene (heißt anders) habe ich nicht.
 

belafarinrod991

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Ist das der aktuelle Stand? Hab nicht alles gelesen.
Ich würde den Wasserschenkel bis hinter die Fassadenbahn hoch führen.
Hi @Martin45: ehm ne, das ist nicht mehr der aktuelle Stand. Ich plane aktuell, dass ich die Bodenplatte ca. 5cm über das Gelände führe. Dann kommen die Schwellen direkt drauf (mit EDPM/Dachdeckerfolie). Den Sockel außen werde ich mit einem Blech (?) oder einer Zementfaserplatte schützen. Falls ihr dazu noch Input habt, gerne her damit. Die Bodenplatte wird innen mit einer Abdeckbahn ausgestattet und dann gedämmt.

Du hast also Schalung, Unterlegbahn, Holzrahmen umlaufend.


Jetzt kannst du folgende Dämmung verlegen.

https://www.bauhaus.info/hartschaum...LRwRe9IRYpttA77_vZbl1VeajEyogryQtA5QZPI&gQT=1


Darauf kann dann die Gefälledämmung aufgebracht werden.

Diese wird grundiert und dann wird die Abdichtung aufgebracht.
Da kann/will ich noch nicht zu sehr ins Detail gehen weil ich nicht weiß was dein Fachhandel dort für ein System vorschlägt.
Hast du dir da mal ein paar Infos besorgt?
@Fichtenelch: vielen vielen Dank für deinen Input! Ich bin aktuell am überlegen, ob ich das Dach nicht als Pultdach ausführe (also vordere Wand ca. 10cm höher) Dann könnte ich mir die Gefälledämmung sparen und nur mit der "normalen" Dämmung arbeiten - der Aufbau würde ja gleich bleiben? Der Rahmen sollte aber in jedem Fall so hoch sein, wie die letztendliche Dämmung und hinten (am Ende des Gefälle) dann "einfach" in eine Regenrinne entwässern?

Falls du aber der Meinung bist, dass eine Gefälledämmung weniger anfällig ist, würde ich mich die Woche mal schlau machen. Bauder hat wohl was "fertiges" im Angebot, was aber relativ preis-intensiv ist.

Moin @belafarinrod991

Bei mir ist das ganz einfach von innen nach außen:

- Rigips
- OSB
- Sparren mit Zwischensparrendämmung
- Rauspund
- 1. Lage Bitumen (genagelt)
- 2. Lage Bitumen (also das besandete, geschweißt)
- PV-Module (hihi)

Eine Luftschichtebene (heißt anders) habe ich nicht.
@DasMoritz: Ich danke dir. Ich bin aktuell noch hin und her gerissen ob ich nicht auch von innen dämmen soll ... habe aber wirklich Sorge, dass mir das auf den Kopf fällt - ich habe leider keinen Dachdecker zur Verfügung, der mich mit den Bitumenbahnen unterstützen kann. Deshalb wollte ich auf EDPM Folie zurückgreifen. Die Berichte über abgesoffene Flachdächer machen mir schon Bauchschmerzen ....
 

Fichtenelch

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Ich bin aktuell am überlegen, ob ich das Dach nicht als Pultdach ausführe
Kannst du natürlich auch machen.


der Aufbau würde ja gleich bleiben?
Ja in etwa schon.
dann "einfach" in eine Regenrinne entwässern?
Richtig!
In deinem Fall wäre es eine Rinne zum vorschraunben.
Da sind die Rinneisen anders.
https://sanundo.de/sonstiges/dachen...03wwyM55t01yHo1hKl3TGiloCKGLZhSoaAsBaEALw_wcB


Falls du aber der Meinung bist, dass eine Gefälledämmung weniger anfällig ist, würde ich mich die Woche mal schlau machen
Gefälledämmung eigentlich nur wenn's nicht anders geht.
Denn der Spaß ist ziemlich teuer.
 

belafarinrod991

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@Fichtenelch: Danke nochmals! Dann werde ich die Variante mit dem Pultdach wählen. Der umlaufende Holz-Rahmen sollte dann so hoch sein wie die Dämmung und die Dämmung wird "einfach" auf die Unterlegbahn verklebt und dann oberhalb mit EPDM Folie abgedichtet?

@Dale_B_Copper: im Vergleich zu Bitumen scheint mit EPDM Folie die Laien-sicherere Variante zu sein - mit 'nem Gasbrenner sehe ich mich da nicht in knapp 3m Höhe :emoji_grin:
 

belafarinrod991

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Ich wäre auch für Trapezbleche offen. Bedingung ist nur, dass ich oberhalb dämmen kann ... aber muss ich dann zwischen Blech und Dämmung nicht eh abdichten?
 

Fichtenelch

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@Fichtenelch: darf ich die Frage noch mal ganz frech nach oben holen? :emoji_innocent:
Natürlich darfst du das!
Ich muss um Entschuldigung bitten das ich zur Zeit nicht immer gleich antworten kann.
Zur Zeit geht's bei mir recht stressig her, kommen aber natürlich auch bessere Zeiten.

Im Anhang mal ein paar Bilder wie so ein Dach aussehen kann.
Auf den Bildern sieht man Dächer ohne klassische Dachrinne sondern mit Abläufe die in die Fläche geklebt/geschweißt werden und durch den Kranz nach außen geführt werden.
https://www.expressdach.de/products...fa0pUXoCuJCqXDxjn2mKE2RCvhkVsegRoCPEMQAvD_BwE

Dieser Ablauf führt dann in einen Wasserfangkasten

https://www.emax-haustechnik.de/ins...gt4fsl_r203IKNa-EtqHh7oeBhs9xIQdCRBpaJslIVvrk

Ab da wird dann das normale Fallrohr verbaut.

Der umlaufende Holz-Rahmen sollte dann so hoch sein wie die Dämmung und die Dämmung wird "einfach" auf die Unterlegbahn verklebt und dann oberhalb mit EPDM Folie abgedichtet?

Ja sogar etwas höher.
Ich schlage vor du lässt erstmal die Bilder auf dich wirken und dann sehen wir weiter.



Ich wäre auch für Trapezbleche offen
Hier aber bitte auch die Mindestdachneigung beachten!

Diese beträgt 3 Grad bei Flächen ohne
Querstöße (eine Platte durchgehend), und 5 Grad mit Querstößen (2 Platten mit Überlappung)

Bei Trapezblech wäre natürlich eine klassische Dachrinne erforderlich.
Und mir fallen noch viel mehr Einzelheiten bei Trapezblech ein, aber das machen wir dann wenn du dich wirklich für Trapezblech entscheiden solltest.
Ist im übrigen aber ein höherer Aufbau
Konterlattung 28mm
Dachlattung 40mm
Trapezblech 20mm

Sind schon mal plus 8,8 cm alleine für den Deckstoff.
 

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belafarinrod991

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So, schon etwas länger her, dass ich mich nicht zurückgemeldet habe ... war leider krank und die Bodenplatte inkl. Verkabelung mit Strom und CAT7 konnte ich aber noch fertigstellen - sorry dafür. Meine Planung habe ich mittlerweile abgeschlossen.

Besonders vielen Dank an dich, @Fichtenelch für die ausführliche Beschreibung. Ich werde beim Flachdach und EPDM Folie bleiben. So ein seitlicher Wasserablauf gefällt mir extrem gut. Das versuche ich auch so umzusetzen. Aktuell ist mein Kranz ca. 6cm hoch geplant.

Aktuell habe ich geplant KVH aus 6x12cm für die gesamte Konstruktion zu verwenden. Laut Eurostatik hält das Dach mit einem Abstand von ca. 0,5m gute 280kg/m2 - denke das sollte ausreichen um auch mal ein BKW/PV Modul aufzulegen.

Oder meint ihr eher, dass ich 8x12cm Balken nehmen sollte? Unter die Schwelle wird ja eine Absperr-/Bitumen-/EPDM-Bahn gegenaufsteigende Feuchtigkeit aufgebracht. Sollte ich die Schwellen trotzdem noch behandeln?

Vielen Dank! :emoji_grin:
 

brubu

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Hallo zusammen
Bei uns sind diese Überläufe (Speier) immer zu klein und schnell von Laub, Samen etc. verstopft. Ich würde die viel breiter machen und nach oben offen, Ästhetik hin oder her. An einer Rinne haben wir zusätzlich zu den Fallrohren etwa 20cm breite Notüberläufe, die funktionieren auch.
Gruss brubu
 

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Aktuell habe ich geplant KVH aus 6x12cm für die gesamte Konstruktion zu verwenden.
Oder meint ihr eher, dass ich 8x12cm Balken nehmen sollte?
2 cm in der Breite wirken sich nicht dramatisch auf die Biegung aus. Das ist eine Erhöhung der Biegesteifigkeit und 33%. Ich würde lieber 6x14 nehmen. So hast du eine Erhöhung der Biegesteifigkeit um ca. 60%. Die Höhe geht ja in der 3. Potenz in das Widerstandsmoment ein.
 

belafarinrod991

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Hallo zusammen
Bei uns sind diese Überläufe (Speier) immer zu klein und schnell von Laub, Samen etc. verstopft. Ich würde die viel breiter machen und nach oben offen, Ästhetik hin oder her. An einer Rinne haben wir zusätzlich zu den Fallrohren etwa 20cm breite Notüberläufe, die funktionieren auch.
Gruss brubu
Guter Hinweis. Ich kann ja auch einfach durch den Dachüberstand und dann in eine Regenrinne. Dafür gibt es ja diese vertikalen Abläufe.
2 cm in der Breite wirken sich nicht dramatisch auf die Biegung aus. Das ist eine Erhöhung der Biegesteifigkeit und 33%. Ich würde lieber 6x14 nehmen. So hast du eine Erhöhung der Biegesteifigkeit um ca. 60%. Die Höhe geht ja in der 3. Potenz in das Widerstandsmoment ein.
Aber dann nur für die Dachsparren? Breiter als 12cm für die Wand wollte ich eigentlich nicht machen, da mir ja sonst wieder Raum verloren geht. Ich bin mir aber nicht sicher ob 6x14 nicht schon fast überdimensioniert ist.
 

Mitglied 132096

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Aber dann nur für die Dachsparren? Breiter als 12cm für die Wand wollte ich eigentlich nicht machen, da mir ja sonst wieder Raum verloren geht. Ich bin mir aber nicht sicher ob 6x14 nicht schon fast überdimensioniert ist.
Richtig nur für die Sparren. Holz ist ja ein sehr "gutmütiger" Werkstoff.
Überdimensioniert gibt es so gut wie nicht in den Proportionen (2cm hin oder her), nur das Gegenteil. Das Problem bei Holzbauten ist normalerweise nicht die Festigkeit von Holz, sondern mehr die Durchbiegung. Bis ein Sparren bricht, biegt er sich vorher schon so weit, dass das nicht mehr anzusehen ist und du nur wegen der Durchbiegung her ein sehr ungutes Gefühl hast. Bevor das Holz bricht, knackst es und spätestens dann ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Meine Devise ist bei Holzbauten immer, dass die Proportionen einigermaßen harmonisch sein sollten, dann hast du in der Regel auch kein Problem mit der Statik.

Das gilt in beiderlei Hinsicht: wenn du einen Dachstuhl mit lauter "Zündhölzer" baust, bekommst du ein Problem mit der Durchbiegung und meist auch mit der Statik. Baust du zu wuchtig und machst riesige Steher, Sparren und Kopfbänder etc., dann sieht das nicht gut aus und macht einen klobigen Eindruck. Bei einem gesunden Mittelmaß stimmt die Optik und die Statik passt normalerweise auch. Da bekommt man mit der Zeit ein Gefühl dafür.

Ich nehme deshalb die Sparren lieber 1 bis 2 cm höher und es sieht hinterher gut aus. Preislich tut sich da nicht so viel. Ich würde mich hinterher sehr ärgern, wenn wegen ein paar gesparter Euro das Bauwerk nicht gut aussieht.

Nur mal so als Anhaltswert:
Ich hab die Statik von meinen Bauten immer selbst mit FEM grob mal gerechnet. Je nach Spannweite (4 bis 5 m) hab ich für mich 1 bis 1,5 cm max. Durchbiegung als akzeptabel empfunden. Da bin ich bei der Festigkeit immer bei einem Faktor zwischen 2,5 und 3 oder sogar noch höher gewesen.
 

belafarinrod991

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@Claus P. da hast du vollkommen recht, wegen ein paar Euro muss und will ich da nicht sparen.

Welches Tool nutzt du da - oder machst du das auf dem Papier? Bei uns steht nächstes Jahr noch die Garage an, je nachdem wie gut das mit der Gartenhütte klappt, würde ich die auch selbst bauen wollen - aber mit Statiker.

6x14cm haben dann wirklich nur 1,4cm Enddurchbiegung laut Euro-Statik, 6x12cm wären bei 2,2cm.

1741764905765.png

Dann würde ich für die Sparren 6x14cm Balken einplanen. Für den Wandaufbau würden dann aber dennoch 6x12cm Balken ausreichen - passt das zueinander?

Danke! :emoji_slight_smile:
 
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