Erfahrungen mit massiven Buchenholzdielen

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.988
Ort
29549 Bad Bevensen
Hatten wir auch schon mal. 1 wunderschöner Eichenstamm, sollte eine Treppe werden. Von außen nichts zu sehen, genau wie brubu schrieb, von innen lauter Risse bzw. richtige Löcher.
 

Mitglied 59145

Gäste
Klar, das kenne ich auch. Zuviel Spannung im Holz wegen scharfem trocknen. Geht auch auf natürlichem Wege.

Das Verkapseln ist aber, meine ich, nochmal was anderes. Die Zellen machen aus irgendeinem Grund zu und es wird keine Feuchtigkeit mehr abgegeben. Ich schaue am Wochenende mal ob ich etwas dazu finde.
 

brubu

ww-robinie
Registriert
5. April 2014
Beiträge
5.803
Ort
CH
Klar, das kenne ich auch. Zuviel Spannung im Holz wegen scharfem trocknen. Geht auch auf natürlichem Wege.
Unser früherer Eichenholzhändler hatte sein Holz von 2 deutschen Sägewerken. Er erzählte von einem Werk das deswegen nur bis rund 50mm
Stärke einschnitt und die Stapel mit Schilfmatten gegen die Sonne abdeckte.

Bei alter Eiche spielt es weniger eine Rolle, gelten Risse nicht als Echtheitszertifikat........?:emoji_wink:
Gruss brubu
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.410
Ort
Hopfgarten
Und wisst ihr auch warum das (fast) so ist?

Vermutlich nicht, daher jetzt ein klein wenig Geschichte von mir.

Der erste ungarische König (der heilige Stefan) heiratete Gisela von Bayern.
Die entstammte der bayerischen Herrschaftsfamilie.
Wenn die in Bayern dann ausgestorben wären hätte sie Bayern geerbt. Da sie ja mittlerweile Königin von Ungarn wär hätte dann Bayern zu Ungarn gehört.

Auf (fast) dem gleichen Weg ist ja damals auch die Kurpfalz zu Bayern gekommen.
Ludwigshafen z.B. wurde nach dem damaligen bayrischen Kronprinzen benannt.
In Edenkoben steht auch die Villa Ludwigshöhe, auch ein Bau von demselben.

Damals war die Herrscherfamilie in Bayern ausgestorben und der nächste Verwandte war der Herzog der Kurpfalz (Zweibrücker Linie). Der residierte damals in Mannheim (das auch zur Kurpfalz gehörte). Der wurde dann bayrischer König.
Weil er aber ein Weichei war kam nicht Bayern zur Pfalz sonder die Pfalz zu Bayern.

Auf ähnliche Art haben sich die österreichischen Herrscher ihr ganzes Kronland ergaunert.

Ach und nochwas.
Da ich das jetzt einfach aus dem Gedächtnis zusammenfabuliert habe sind einzelne Ungenauigkeiten zwangsläufig.
Dir ist schon klar das hier auch Österreicher mitlesen?
 

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Gestern habe ich wie angekündigt eine zweite Darrprobe durchgeführt. Getrocknet wurde bei 80 °C.
Da die Stücke diesmal kleiner waren, hab ich aus Spaß noch andere dazugenommen:

Eiche (40 mm Bohle, gefällt vor einem Jahr, aufgesägt vor ca. 3 Monaten, seitdem im alten Getreideboden gelagert, Probe aus der Mitte EiM)
Buche (38 mm Bohle, gefällt und aufgesägt vor 2 1/2 Jahren, erst in der Scheune gelagert, seit 4 Wochen in einem offenen Schuppen, Probe aus der Mitte BuM und Probe vom Rand BuR)
Lärche (40 x 60 mm Kantholz, gefällt im Juni, aufgesägt vor ca. 3 Monaten, seitdem im alten Getreideboden gelagert, Probe aus der Mitte LäM1 und vom Rand LäR1)
Lärche (40 mm Bohle, gefällt im Juni, aufgesägt vor ca. 3 Monaten, seitdem in einem offenen Schuppen gelagert, Probe vom Rand LäR2)
Lärche (40 mm Bohle, gefällt im Juni, aufgesägt vor ca. 3 Monaten, bis vor 14 Tagen in einem offenen Schuppen, danach im Heizungskeller, Probe aus der Mitte LäM2)

ProbeAnfangsgewichtEndgewichtHolzfeuchte
EiM31,0 g23,2 g33,6 %
BuM36,3 g31,1 g16,7 %
BuR33,1 g28,1 g17,8 %
LäM126,6 g22,4 g18,8 %
LäR123,4 g19,8 g18,2 %
LäR244,1 g37,6 g17,6 %
LäM230,9 g28,2 g9,6 %

Was fällt auf?
Eiche scheint um ein vielfaches länger zu trocknen als Lärche, zumindest in meinem konkreten Fall.
Die Buchenprobe aus der Mitte ist mit 16,7 % feuchter als die in meinem letzten Versuch. Dies mag daran liegen, dass die Probe vom letzten Mal niemals im offenen Schuppen gelegen hat, wo größere Witterungsexposition herrscht.
Dass die Probe vom Rand feuchter ist als die in der Mitte, könnte damit zusammenhängen, dass es die letzten vier Wochen durchgehend geregnet hat und das Randholz wieder vermehrt Feuchtigkeit aufgenommen hat, während das Zentrum noch trockener blieb.
Das Lärchenkantholz scheint nach ca. 3 Monaten fast am End-, bzw. Gleichgewichtspunkt angekommen zu sein, am Rand ist es etwas trockener, alles soweit in Ordnung.
Die Bohle aus dem gleichen Einschnitt ist am Rand etwas trockener, aber von der Feuchtigkeit her fast identisch mit der Buche, die daneben liegt. Für mich in Summe plausibel. In dem Schuppen ist mehr Luftbewegung, dort konnte das Holz etwas schneller trocknen als im Getreideboden.
Die Lärche aus dem Heizungskeller ist mit 9,6 % fast doppelt so feucht wie die Probe aus meinem letzten Versuch. Wie genau das zustande kommt, kann ich schlecht erklären, evtl. durch die oben angesprochene Verschalung beim Darren? So oder so für den geplanten Möbelbau in Ordnung.
 
Zuletzt bearbeitet:

teluke

ww-robinie
Registriert
26. Oktober 2015
Beiträge
8.385
Ort
Pécs
Jetzt sind das realistische Werte.
Außer LäM2 ist aber alles zu nass um daraus z.B. Möbel zu bauen.
 

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Stimme ich dir absolut zu. :emoji_slight_smile:

Mir war es nur wichtig zu belegen, dass die Buche auf jeden Fall trocken ist. Oder eben so trocken wie sie zu der Jahreszeit sein kann.
Und dass Trockenzeiten oft deutlich kürzer sind als angenommen. Die Lärche ist jetzt nach 3 Monaten fast "fertig" getrocknet, spätestens nächstes Frühjahr kann ich damit Sachen für den Außenbereich bauen. Andere hätten jetzt vielleicht 3-4 Jahre gewartet.

Aber wo wir wieder beim Stichwort Jahreszeit wären:
Wann sollte man so einen Fußboden verlegen? Ich tendiere zu Sommer mit großzügiger Dehnungsfuge am Rand.
 

Mitglied 59145

Gäste
Also irgendwie hast du jetzt klar gestellt, dass das hier geschriebene stimmt.

Unter 20% hätte ich nicht erwartet, ist aber auch schwer zu beurteilen.

Fehlen ja schon noch einige detailliertere Betrachtungen.
 

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Ich gehe mal stark davon aus, dass Buche wegen der kurzen Holzfasern deutlich schneller trocknet als z.B. Eiche.
Buche ist ja auch extrem gut tränkbar, das saugt quer zur Faser das Öl regelrecht auf. Und wenn Öl rein kann, dann kann Feuchtigkeit auch raus.
 

Mitglied 59145

Gäste
Mit Buche kenne ich mich wirklich nicht aus.

Mir kommt das trotzdem zu trocken vor, ich bleibe da einfach etwas skeptisch. Du hast ja jetzt in der zweiten Runde schon gemerkt wie unterschiedlich die Ergebnisse sind, aber realistischer ist es jetzt schon. Keine Frage. Auch nicht wirklich entscheidend für dein Vorhaben.

Jetzt sollten wir nur noch das mit der Materialwahl ausdiskutieren :emoji_wink:
 

Martin45

ww-robinie
Registriert
10. März 2013
Beiträge
5.893
Ort
417xx
Ist die Buche wegen Holzwurmgefahr im ungeheizten Klima mit höherer Luftfeuchtigkeit eh de Fakto raus?
 

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Wikipedia sagt mir, dass laut DIN EN 350-2 die Dauerhaftigkeit von Holz gegen Insektenbefall in drei Klassen untereilt ist.

Buche, Eiche, Esche, Douglasie, etc. sind alle in der Kategorie S (anfällig). Fichte und Tanne sogar in SH, was noch schlechter ist.
Da bei uns praktisch alles aus Fichte gebaut wurde und der Befall maximal mäßig ist, würde ich das Risiko eingehen.
Der alternative Douglasienboden scheint ja ähnlich anfällig wie die Buche zu sein, zumindest das Splintholz.

Oder anders gesagt: Da niemand hier konkrete, vergleichende Erfahrungen mit beiden Hölzern zu haben scheint und 100 %-ig garantieren kann, dass Douglasie weniger befallen wird, würde ich es darauf ankommen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Hast du konkrete Erfahrungen mit massiver Buche und dem Nagekäfer? Am Besten im Vergleich zu Douglasie?
Wenn ja, dann teile diese bitte auch mit mir.

Dass Eichenkernholz nicht befallen wird bringt uns hier nicht weiter. Buchenrotkern wird wohl auch nicht befallen, aber was bringt mir das?
 

Mitglied 59145

Gäste
Ich habe es schonmal geschrieben, das war etwas ausführlicher.

Buche ist das am wenigsten widerstandsfähige Holz was ich kenne. Es ist das erste was gefressen wird.

Klar, vielleicht noch Weide oder sowas.

Da du die nbeheizt und erdnah bauen möchtest, kann ich dir nur abraten die Buche zu nutzen.
 

Mathis

ww-robinie
Registriert
7. Juni 2007
Beiträge
3.462
Ort
Im Dorf in 'ner Stadt
Da du die nicht beheizt und erdnah bauen möchtest, kann ich dir nur abraten die Buche zu nutzen.
Ich finde, diesem Fakt ist nichts hinzuzufügen.
Buche ist das am wenigsten dauerhafte Holz, um das ich immer einen großen Bogen gemacht habe.
In meinen Augen gibt es nichts minderwertigeres und zickigeres als Buchenholz, das aber als Brennholz sicher gut ist.
 

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Mit Buche kenne ich mich wirklich nicht aus.

Ich habe es schonmal geschrieben, das war etwas ausführlicher.

Buche ist das am wenigsten widerstandsfähige Holz was ich kenne. Es ist das erste was gefressen wird.

Klar, vielleicht noch Weide oder sowas.

Da du die nbeheizt und erdnah bauen möchtest, kann ich dir nur abraten die Buche zu nutzen.
Ja, was denn nun?

Ich bin auf der Suche nach konkreten Erfahrungen mit massiver Buche im direkten Vergleich zu Douglasie oder ähnlichen Nadelhölzern was Insektenbefall betrifft.

Wie gesagt, nach der DIN Norm ist Fichte noch anfälliger gegen Insekten oder ist das etwa falsch?
 

weissbuche

ww-robinie
Registriert
7. Februar 2010
Beiträge
2.988
Ort
29549 Bad Bevensen
Dauerhaftigkeitsklassen 1 - 5. Douglasie 3, Buche 4. Splint aller Hölzer 5. Von meiner eingeschnitten Buche kann ich nach 3 Jahren unter Dach wohl schon von jeder Seite 5 cm abschneiden, weil total verwurmt. Wenn nicht sichergestellt ist, daß das Holz dauerhaft trocken bleibt, würde ich von Buche als Fußboden abraten. Als Holz für stark beanspruchte Möbel ( Stühle, Tische usw.) ist Buche gut geeignet, als Bauholz nicht oder nur mit Einsstz von Chemie.
 

Bigcubefan

ww-nussbaum
Registriert
29. September 2023
Beiträge
93
Ort
Neuendorf
Hmm, interessant. Ich habe bei meiner Eingeschnittenen überhaupt gar keinen Befall. Standortvorteil. :emoji_grin:
Aber wie oben gesagt, Probleme mit Holzwurm hatten wir auf dem Hof noch nie. Warum? :emoji_thinking: Gute Frage.

EDIT: Wobei, jetzt wo ich drüber nachdenke: Neulich das Kiefernbrennholz war befallen, Mehl ohne Ende. Das bucherne daneben nicht.

Was sagt ihr dann eigentlich zu der "Pollmeier-Buche"? Wird ja als tragendes Element verwendet trotz der Dauerhaftigkeitsnachteile.
 
Zuletzt bearbeitet:

carsten

Moderator
Teammitglied
Registriert
25. August 2003
Beiträge
20.156
Alter
51
Ort
zwischen Koblenz und Wiesbaden
Hallo

Das was pollmeier als "Baubuche" verkauft ist Furnierschichtholz also ein Sperrholz. Und es findet Verwendung als tragendes Bauteil INNEN im nicht der Feuchtigkeit ausgesetzten Bereich. Du willst aber, wenn ich das richtig in Erinnerung habe ohne nennenswerte Abdichtung, als Boden einsetzen. Und genau da liegt der Casus Knaxus. Zum einen KANN Feuchtigkeit ran, und dann wenn feucht wird es auch interessant für eine Menge Holzzerstörende Schädlinge. Wenn du also einen Feuchtigkeitsabsperrenden Untergrund schaffst, wo auch keine Insekten reinkönnen. Das Holz auf sichere unter 15 % trocken bekommst, relativ schmale max 100 mm breite Dielen sägst KÖNNTE ich mir einen für eine Werkstatt tauglichen Boden vorstellen. Als Arbeit mit Gewährleistung undenkbar, weil es gegen jegliche Erfahrung spricht. Aber wenn du es riskieren willst und dir der mgl Risiken bewusst bist versuche es.
Und ja man kann, wenn du noch keinen Befall hattest von Standortvorteil sprechen. Aber das ist mehr Lotterie als irgendwelche wissenschaftliche oder praktische Basis.
 

Mitglied 59145

Gäste
Tragend und Dauerhaftigkeit sind ja zwei unterschiedliche Dinge. Fichte ist biegesteifer als Eiche. Dann ist die natürlich auch besser für Fussböden. Und härter, oder halt andersrum.

Ich habe mehr zerfressene Buche gesehen als das halbe Forum. Eiche und Fichte auch, ist alles Mist.

Aber Buche ist hart, das ist dauerhaft.

Du hast da Jahrzehnte laienhaftige Herrangehensweise entlarvt. Was ein Glück dass du hier bist.

Mach das mit Buche, das wird toll.

gez.
Der Ahnungslose
 
Oben Unten