Fenster abschleifen bis aufs Holz schleifen?

Macwoodworker

ww-ahorn
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Hallo,

ich habe mich eben hier angemeldet, da ich mit meinen Fenstern nicht mehr weiter weiß. In meinem EFH sind Holzfenster eingebaut. Das Haus ist 15 Jahre alt, dementsprechend die Fenster auch. Die Fenster wurden damals getaucht und haben einen relativ dicke Schicht Lack drauf. Diese fängt an den Stößen an abzublättern.
Mit Anschleifen ist hier leider nichts zu machen, ich müsste also den kompletten Lack runter holen. Und genau da ist mein Problem. Solche ein Fenster besteht ja nicht nur aus komplett planen Flächen, es gibt ja auch Ecken, Umbrüche etc. . Wie kann ich denen zu Leibe rücken? Im Internet habe ich für die planen Flächen einen "Rutscher" gefunden, ist der anders als ein Schwingschleifer oder kann ich dafür auch einen Bandschleifer nehmen?

Grüße
 

Airborne

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unter "Rutscher" versteht man in de Regel einen Schleifklotz - ist es das was du damit meinst? poste mal den Link.

Imho scheift man da an, spachtelt gröbere Stellen aus, putzt nochmal drüber und dann neuer Lack dran.

Wenn er komplett runter soll - vielleicht kann man den Lack anlösen? Aber ob die Fenster ohne den deckenden Lack gut aussehen?

Gruß
Torsten
 

checkalot

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Hallo,
Im Internet habe ich für die planen Flächen einen "Rutscher" gefunden, ist der anders als ein Schwingschleifer oder kann ich dafür auch einen Bandschleifer nehmen?

Grüße

Hmm - ich würde sagen, Festool nennt seine Schwingschleifer "Rutscher", Metabo nennt die "Sander", etc. - das Funktionsprinzip ist aber immer gleich.

Ich habe übrigens auch schon Maler mit einem Oszillierschleifer (zB Fein Multimaster) Fenster bis aufs Holz runterschleifen sehen, an Stellen, wo der Lack stark beschädigt war. Wenn du aber nicht nur partiell runterschleifen, sondern den ganzen Lack entfernen musst, dann gibt es bestimmt noch andere Möglichkeiten, wo sich die Fensterexperten besser auskennen.
 

Macwoodworker

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Ja genau den "Rutscher" von Festool meinte ich. Ich weiß nur nicht, ob das Teil wie ein Schwingschleifer funktioniert, den habe ich und der funktioniert nicht wirklich richtig gut.

Die Lackschicht ist relativ dick, die Fenster wurden damals getaucht und nur die Stellen auszubessern die abblättern, bringt nicht wirklich was. Das Wasser zieht immer wieder unter den noch bestehenden Lack und blättert immer weiter nach oben. Mir bleibt wirklich nichts weiter übrig. als den kompletten Lack zu entfernen.

Genau zu dieser Arbeit bräuchte ich wirklich gute Tips.

Grüße
 

lackpapst

ww-ahorn
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Hallo,

zuerst mal stopp! nicht gleich zu hart drangehen. NAch 15 Jahren sollten die Fenster eigentlich noch zu retten sein, bzw. es muss wahrscheinlich nicht der ganze Lack runter.
Von welchem Hersteller sind die Fenster?

Stell doch mal ein paar Fotos ein. Da kann man das Ganze besser beurteilen.

Gruß
Uli
 

Frankenholzwurm

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Für mich wäre auch noch wichtig zu wissen, ob die Fenster einen Deckenden Anstrich (evtl. weiß) oder eine normale Dickschichtlasur (Man kann die Maserung des Holzes noch erkennen) drauf haben.
 

Macwoodworker

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Also was da auf dem Fenster drauf ist, kann ich nicht so genau sagen. Die Schicht ist sehr dick, zu vergleichen mit dickem Lack. An den Stellen wo das Wasser hochgezogen ist und die Schicht vom Holz gelöst hat, könnte ich zwar anschleifen und eine Dickschichtlasur auftragen aber ich bekomme den Übergang von Lasur zum alten Lack nicht geschlossen, es zieht an dieser Stelle immer wieder Feuchtigkeit hinein.

Ich mache morgen mal ein Foto zum besseren Verständnis.

Die Fenster sind übrigens Natur mit einem pinienfarbigen Anstrich.

Such mal hier nach "Lackfräse", das könnte eine Alternative sein. Die Fenster könntest du auch ausbauen und ablaugen lassen.

Hier findest du Preise:
Abbeizen, Entlacken bei Ablaugerei Hofmann und Co - führend in Bayern

Die Fenster kann ich ausbauen, leider sind auch die Rahmen betroffen.

Grüße
 

garfilius

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.... An den Stellen wo das Wasser hochgezogen ist und die Schicht vom Holz gelöst hat, könnte ich zwar anschleifen und eine Dickschichtlasur auftragen aber ich bekomme den Übergang von Lasur zum alten Lack nicht geschlossen, es zieht an dieser Stelle immer wieder Feuchtigkeit hinein.
...

Der Reparaturanstrich sollte so erfolgen: lose Farb-Teile entfernen, alles überschleifen, ja nach gusto die Stellen, die nun ohne Farbe sind, bis ins frische Holz schleifen. Und dann einen neuen Anstrich über alles, nicht nur über die Reparaturstellen.

Aber wie schon geschrieben, würden Fotos weiter helfen.
 

Macwoodworker

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So jetzt habe ich ein Foto gemacht, sieht ganz schön grauselig aus.

An der Stelle des unteren Pfeils zieht die Feuchtigkeit immer wieder hoch, dort bekomme ich es nicht richtig geschlossen. Der damalige Hersteller, eine Tischlerei ( leider schon pleite), bestätigte mir, das es damals ein Fehler war die Fenster per Tauchverfahren zu behandeln. Nur leider kann ich jetzt auch nichts mehr gegen machen.

Wenn ich jetzt nur diese Stelle beschleife, habe ich immer wieder Übergänge, die nach einiger Zeit genauso aufplatzen und den alten Lack nach oben zieht.
 

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WinfriedM

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Wenn der Rest auch so aus sieht, muss wirklich alles runter. Die Lasur ist ja völlig verwittert und hat keinen Verbund zum Untergrund mehr.

Daneben kann es sein, dass es grundsätzlich konstruktiv schlecht gelöst ist und dir immer wieder in die Kante Wasser reinzieht. Dann müsste man sich dafür was einfallen lassen. Mit einer elastischen Dickschicht-Lasur könnte es aber klappen.

Vielleicht wurde früher auch nicht ordentlich grundiert. Grundierungen ziehen ins Holz ein und schaffen einen guten Verbund zwischen Lasur und Holz. Das scheint bei dir zu fehlen. Das spricht auch für einen kompletten Neuaufbau.

Nimm auf jeden Fall ein erstklassiges Lasur-System.
 

Mille1404

ww-esche
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Also wenn du es wirklich selber machen willst, dann würde ich dir raten nicht alles zu schleifen.

Es gibt Abbeizer, die das ganze wirklich einfacher werden lassen.
Ist zwar eine kleine Sauerei, aber erleichtert die arbeit ungemein.
Wenn du dann keinen dicken Lack oder Lasur mehr auf dem Fenster hast, dann kannst du auch schleifen.
Da du aber viele Ecken und Kanten, sowie Fälze und Kanten hast, wirst du mit einem Rutscher, Schwingschleifer, Bandschleifer nicht alzu weit kommen. Demnach ist dort schon wieder etwas wie ein Delta Schleifer oder so gefragt.
Da besteht wirklich die überlegung ob es nicht einfacher ist die Fenster auszubauen und da machen zu lassen. Ich kann mir allerdings noch nicht erklären wie die Rahmen rauskommen sollen ohne Beschädigungen.
Und vorallem fallen dann ja auch wieder einige Nebenarbeiten an.

Auch wenn es fachlich nicht richtig ist, ich würde alle losen lackteile entfernen, dann die Stellen "Einschleifen". Als nächstes eine Dünnschichtlasur drüber um diese Stellen erstmal zu grundieren. Danach eine geeignete Dickschichtlasur an diesen stellen, das ganze fein schleifen und die Fenster komplett mit Dickschichtlasur streichen.
Macht weitaus weniger arbeit, kostet weniger Geld und Zeit.
Damit kann man die Fenster doch mit Sicherheit noch gute 10 bis 15 Jahre halbar machen.
Und nach 30 Jahren wirds wohl eh Zeit für neue :emoji_wink:

Liebe Grüße und auch mein Mitgefühl für den ärger...
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Nimm auf jeden Fall ein erstklassiges Lasur-System.

Kannst Du mir da eine hochwertige Lasur empfehlen?

Der Anstrich, der auf den Fenstern und Rahmen aufgebracht wurde ist sehr dick - funktioniert da ein Abbeizer? Es gibt noch ein paar andere Stellen, die aufgeplatzt sind, das blöde ist ja das der Rest eigentlich in Ordnung ist.

Noch mal ne Frage zu dem schon genannten Rutscher. Funktioniert der wie ein Schwingschleifer, wenn ich mir den Preis des Metabo Rutschers so ansehe, ist da bestimmt ne andere Technik drin.

Gruß
 

WinfriedM

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Auch die Festool Rutscher sind Schwingschleifer nach bekanntem Prinzip. Festool hat es aber einfach drauf, wirklich gut durchdachte Werkzeuge zu bauen. Das können viele andere nicht. Erst gestern hab ich wieder mal den Unterschied zwischen Kress und Festool-Schwingschleifer gespürt. Kress verteilt den Staub trotz Staubsack in der Werkstatt, Festool fängt den makellos auf. Bei Kress fehlt eine Lochschablone, um normales Papier zu lochen, Festool hat sowas. Der Originalkoffer von Kress ist so doof geformt, dass der Schleifer nur schlecht reinpasst. Sind alles so Details, die in der Summe dann nerven. Was die Grundfunktionalität - das Schleifen - angeht, so tut es der Kress aber auch. Billige Baumarkt-Rutscher können selbst das nicht.

Gute Lasuren: Etablierte Marken im Profibereich sind Sikkens, Gori und Remmers. Persönlich hab ich bisher mit Gori die besten Erfahrungen gemacht. Ein Bekannter hat seit 10 Jahren Sikkens auf seinen Fenstern und ist auch zufrieden. Würd mich aber gut beraten lassen und die Merkblätter studieren, um die richtige Auswahl und Verarbeitung sicherzustellen. Davon hängt alles ab.
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Danke für die ausführliche Antwort. Hinsichtlich der Lasur werde ich mich mal schlau machen.

Wenn ich mir den Preis des Festool Schleifers ansehe, bekomme ich aber ordentlich Bauchschmerzen. Andererseits ist es ja doch oft so, "wer billig kauft, kauft zweimal und deshalb teuer". Ob ich soviel Geld in einen Schwingschleifer investiere muss ich mir aber noch reiflich überlegen.

Jetzt habe ich mal den Suchbegriff "Lackfräse" eingegeben, was ich gelesen habe war sehr interessant. Zwar bezogen sich die meisten Beiträge zum Thema Treppen aber die Fräse kann mann doch bestimmt auch an Fenstern benutzen.

Hat da schon jemand Erfahrungen gesammelt?
 

carsten

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Hallo

so abgewittert wie die alte Lasur aussieht ist mit der Lackfräse kein nenneswerter Zeitvorteil zu erzielen. Schleifen muss man auch nach dem Einsatz der Lackfräse. Da die Lasur schon keine deutliche Haftung mehr mit dem Untergrund hat und so verwittert wie sie ist auch die Inhaltsstoffe die für ein rasches Zusetzen des Schleifpapiers sorgen damit auch schon stark abgebaut sind reicht ein mehrstufiges stufiges Schleifen. Ich würde mit Korn 80 anfangen dann 100 und 120.
Festool ist sicher in bezug auf Schleifen eine Top Marke, für den Hausgebrauch reicht aber auch Metabo , Bosch , dewalt und Co. Wichtiger ist gutes Schleifpapier.
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Es sind aber nur die unteren Bereich so verwittert und blättern ab, im oberen Bereich wäre der Anstrich noch brauchbar. Genau da liegt ja das Problem, wenn ich jetzt nur partiell die verwitterten Bereich bearbeite, bekomme ich diese Bereich nicht wirklich gut geschlossen. Es dauert dann nicht lange, da wandert am Übergang alter Anstrich /neuer Anstrich das Wasser wieder hoch, ich stelle noch ein anderes Bild mit ein, wo zu erkennen ist, das der Anstrich eigentlich noch gehen würde.
 

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Pedro-CH

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Tja scheint ja übel zu sein, hoffentlich sind nur einzelne Stellen in dem Zustand, ansonsten würde ich mir einen Ersatz der Fenster überlegen, schon wegen den Heizkosten......

Bei solchen Stellen wie auf dem Foto würde ich erstmal den Lack abstossen nach dem Motto was kommt das kommt. Einfacher Malersapchtel reicht. Danach den gesamten rahmen mit einem 60er Schleifpapier anschleifen. als nächster Schritt mit einer hochkonzentriertenlauge den Rahmen ablaugen, nach 1 Stunde einwirkzeit mit viel Wasser die lauge abwaschen und die gelösten Lackreste wieder mit dem Spachtel abstossen oder mit einer Drahtbürste runter holen.

Holz ausbessern und mit einem hochstehenden Aufbau neu Lackieren (Maler gibt da gerne Auskunft)
 

lackpapst

ww-ahorn
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Hallo Macwoodworker,

ich würde, nachdem ich das Foto gesehen habe, folgenden Aufbau empfehlen:

1. Schadhafte Stellen komplett abschleifen bis auf gesundes Holz. Alles was grau ist muss weg. Da hält nichts drauf.

2. abgeschliffene Stellen imprägnieren mit GORI 356 (gegen Bläue, Schimmel und Fäulniss)

3. Imprägnierte Stellen mit Grundierung mit GORI 615-32-im Farbton Pinie grundieren
4. komplette Lackoberfläche matt anschleifen Korn 180 - 240
5. grundierte Stellen mit GORI 894- im Farbton Pinie 1-2 mal behandeln bis der Grundfarbton wieder einheitlich ist.
6. Die V-Fugen mit GORI Flex 990 (überstreichbare Latexfugenmasse mit einer Dehnbarkeit bis 800 %) versiegeln.
7. Das komplette Fenster 2 mal mit GORI 894 Farbton Pinie fertig lasieren.
8. Anschlussfugen zum Mauerwerk versiegeln.

Die genannten Produkte sind alle wasserlöslich und bei uns im Einsatz bei der Industrie - Gori 894 ist eine Streichlasur speziell zur Renovierung.

Gruß
Uli
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Hallo Uli,

ich danke Dir für die super Arbeitsanleitung. Ich glaube so werde ich es versuchen.

Eigentlich wäre es ja besser, wenn das Holz "atmen" könnte, was ja bei meinen Fenstern leider nicht der Fall ist, da sie ja in eine Lackbeschichtung eingezwängt sind. Wenn ich jetzt den Lack matt anschleife und mit der genannten Farbe GORI 894 lasiere, hält das auch ne Weile? Ich bringe ja wieder eine Schicht auf eine vorhandene Schicht.

In einem vorherigen Beitrag wurde "gutes" Schleifpapier genannt, welches ist den gut und welches schlecht?

Kann ich die genannten Farben im Internet bestellen, gibt es da einen kompetenten Händler?

Grüße
 

hp61

ww-pappel
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Hallo ,
es gibt noch eine andere Möglichkeit , die alte Farbe restlos zu entfernen .
Ich selbst bevorzuge inzwischen bei solchen Gelegenheiten das Heißluftgerät . Beim Fenster natürlich riskant !!!
Habe auch beim ersten Mal eine Scheibe in der Ecke reissen lassen .
Natürlich nur mit Düse arbeiten ( die Heissluft strömt nur seitlich in eine Richtung ) , immer weg vom Glas arbeiten !
Nie direkt am , oder dicht über dem Glas das Heissluftgerät halten !
Vorher an lackiertem Holzrest üben .
Bis auf die kleine Abdeckleiste direkt am Fenster , kann man ziemlich problemlos alle alte Farbe entfernen .

Ich selbst mache das immer dann , wenn zich Farbschichten irgendwo drauf sind , und alles runter soll .
Für mich ist das Ergebnis immer gut gewesen , mag sein das Fachleute das anders sehen ?
 

lackpapst

ww-ahorn
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Hallo Macwoodworker,

dieser Aufbau hält einige Jahre, da bin ich ganz sicher.

Die Materialien kannst Du bei uns beziehen wenn Du magst. Im Shop haben wir sie zwar noch nicht eingestellt, aber das ist kein Problem.

Schick einfach ne mail über unseren Shop LACKundFARBE24.de

Gruß
Uli
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Ich selbst bevorzuge inzwischen bei solchen Gelegenheiten das Heißluftgerät . Beim Fenster natürlich riskant !!!

Diese Methode habe ich bei Türen auch schon angewandt, funktioniert auch wirklich gut, etwas mühselig aber geht. Bei meinen Fenstern will ich es aus den schon von Dir genanntem Grund nicht anwenden, ist mir einfach zu "heiß":emoji_wink:

Schick einfach ne mail über unseren Shop LACKundFARBE24.de

Super, wie groß sind denn die Gebinde und wie errechne ich die Menge die ich brauche. Die Stellen die ich intensiver bearbeiten muss, sind ja von der Größe nicht so riesig, da bräuchte ich bestimmt nicht viel (GORI 356,GORI 615-32-im Farbton Pinie,GORI Flex 990). Anders sieht es ja bei der Endlasur aus. Einfach die Holzfläche grob messen, reicht das aus?

Grüße
 

tesuji

ww-nussbaum
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Hallo Macwoodworker,

ich kann nur das wiederholen, was mille1404 bereits geschrieben hat:

Das Ganze mit Abbeizer entfernen.

Vor etlichen Jahren, als ich anfing mein älteres Haus zu modernisieren, habe ich bei den Holzfenstern und -türen, bei der Eichentreppe (knapp 50 Stufen), dem total verwitterten Gartenhaus usw. auch zuerst versucht, mittels Grinder, Schwingschleifer (dafür vollkommen unbrauchbar) Exzenterschleifer, Sander, Rutscher und wie sie alle heißen, die Lackschichten zu entfernen. Eine Knochenarbeit, ganz geringe Abtragleistung, Staub, Probleme in Falzen, Rundungen usw. da richtig beizukommen...

Den richtigen Abbeizer drauf (vom Fachgeschäft, nicht vom Baumarkt), bestimmte Zeit warten, mit Spachtel, scharfem Stechbeitel (30-40mm breit) und am besten mit grober Stahlwolle (Für Bedenkenträger bei Eiche: Es gibt auch Edelstahlwolle und grobe Kunststoff-Schleiffliese) abziehen. Unter Umständen muss man die Prozedur mehrmals wiederholen. Zum Schluß mit 120/150er Schleifpapier mit der Hand leicht drüber schleifen (Elektrowerkzeug ist dafür nicht notwendig!).

Klar, das ist eine schmutzige Angelegenheit. Die nassen Lackreste auf viel Zeitungspapier abstreifen, Fensterbänke usw. gut abdecken. Zur Sicherheit: Schutzbrille und Gummihandschuhe tragen und gut lüften, wenns innen ist.

Ich habe auch schon Heißluftfön und Spachtel/ Flach-/Dreikantschaber + Stahlwolle versucht, selbst bei Sprossenfenstern. Das geht auch, aber die Abtragleistung ist bei großen Flächen wesentlich geringer als mit Abbeizer. Zudem muss man bei den Glasscheiben immer etwas aufpassen..

Bei bestimmten Zweikomponentenlacken/-Farben können aber auch Abbeizer und Heißluft versagen. Solche Lack/Farbschichten können dann nur noch mechanisch, also durch abschleifen/schaben entfernt werden. Für diese Zwecke haben Fiberglasscheiben auf einem 115/125 Winkelschleifer die höchste Abtragleistung (schneidet auch mal schnell einen Finger durch).

Ich habe mir im Laufe der Zeit eine imposante Zahl von manchmal doch zu teueren Profiwerkzeugen zugelegt, u.a. auch Bosch GEX, Fein Multimaster usw. Gut für kleinere Sachen und Reparaturen sind diese Schleifgeräte absolut Spitze. Bei einem Fensterprojekt wie von der damaligen Größe würde ich aber immer wieder mit Abbeizer arbeiten.

Übrigens, guter Abbeizer ist gar nicht so billig. Bei größeren Projekten kann das schon mal in die Preiskategorie für einen neuen Bosch GEX 150 Turbo kommen.

Nachtrag: Vielleicht noch der Hinweis, dass die Fenster nach knapp 10 Jahren noch relativ gut aussahen, aber im Zuge meiner Fassadendämmung habe ich die alten Holzfenster vor ein paar Jahren durch hochgedämmte Kunststofffenster ersetzt, WDVS und schlecht gedämmte Fenster+Rollladenkästen passen nicht zusammen.

vgv Cliff
 
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