Und ja, geprüft ist Nadelholz immer mit recht bescheidener Oberfläche, von hobeln = Endfinish bist eher weit weg.
Genau das kann ich so auch unterschreiben, ich nutze auf meinem Vierseiter an der Abricht- und der Dickenwelle Spirelliköpfe (Oertli) oder Z4 Tersa, je nach Anwendung. Die Standzeit der HM-Messerchen ist in der Tat gigantisch, in Hartholz (und
nur da) ist das Ergebnis nach fast einem Jahr ohne drehen immer noch tiptop. Ich denke Eichenkanteln könnt ich nochmals 1000m oder mehr durchlassen ohne Verschlechterung. In Nadelholz ist allerdings nach wenigen hundert Metern das Ergebnis schon eher fragwürdig. Im jetzigen Zustand wäre das Hobelbild ohne BBS kaum mehr zu retten. Nicht wegen grossen Ausrissen, sondern aufgrund vieler wirklich rauher Stellen, die Messer schneiden einfach nicht mehr richtig scharf. Das ist an sich bei HM ein bekanntes Phänomen, das tritt bei allen HM Werkzeugen in Weichholz sehr schnell auf, auch an der TF.
Und deshalb wäre ich mit den märchenhaften Standzeitangeben
@teluke vorsichtig. Bei sauberem Hartholz trifft die tatsächlich zu, bei Weichholz kommst du mit den Spiralwellen aber auf keinen grünen Zweig. Vom wirklich sehr aufwändigen Reinigen und entharzen der Messersitze (und auch der Messer selbst) beim wenden mal abgesehen. Ich brauch da schon 2 Std. um die zwei 230er Köpfe komplett einmal zu drehen.
Wer wirklich vor hat, mehrheitlich nur Möbelbau mit Hartholz zu betreiben, kaum oder kein Altholz verarbeitet und Weichhölzer nur für nicht sichtbare Zwecke hobeln möchte, ist mit einer Spiralwelle echt gut beraten. Alle auf die das nicht zutrifft sollten die Entscheidung schon sehr genau bedenken.
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Für den TE jetzt nicht relevant, aber trotzdem interessant:
Für die allgemeine Nutzung in einer Schreinerei wäre ich mit der Wahl dieser Art Welle
sehr vorsichtig. Von denen die ich kenne mit Spiralwelle sind nur Wenige glücklich mit ihrer Wahl. Diejenigen die wirklich überzeugt sind, sind eigentlich alles Einzelkämpfer die sorgfältig und strukturiert arbeiten. Bei den grösseren Betrieben herrschen diese Probleme vor:
- Keine Übersicht mehr über die Messerwechsel, irgendwann ist ein totales Durcheinander auf der Welle
- Es werden schnell einzelne Messerchen gedreht ohne sorgfältiges putzen (=Absätze, Plattenbrüche, etc.)
- Nägel- oder Schraubentreffer ruinieren Messersitze und Plattenschrauben
- Furchtbares Hobelbild in Fichte, aber wegen zwei drei Brettern kann nicht die ganze Welle gedreht werden
Insbesondere der Materialmix kann mit einer Plättchenwelle schon schwer sein, es gibt Betriebe da wird bis 9 Uhr ein Kubik Eiche dickengehobelt, danach hobelt einer einen Stapel Altholzbalken und dann kommt einer an die Maschine der gerne Fichtenbretter für Fensterleibungen sauber hobeln möchte. Soll der jetzt alle Messer drehen nur weil das Ergebnis bei ihm nicht mehr passt? Eigentlich nicht, denn am Nachmittag geht der Altholz-Kollege wieder an die Maschine. Und Stundenlanger Messerwechsel zahlt kein Kunde. Solche Situationen lassen sich mit Tersa ganz einfach lösen. Was wiederum auch der Grund ist dass eigentlich überall (ausser bei dem uns wohlbekannten Hersteller aus A) der Grossteil der Maschinen auch heute noch mit Tersa geliefert wird und nicht mit der Spiralwelle. Das ist eine Aussage vieler Händler (Hofmann, Martin, SCM,) die nahezu deckungsgleich ist egal wen man fragt. Übrigens weiss ich Betriebe die von Spiralwelle wieder zurück auf Tersa gewechselt haben.
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Zurück zum eigentlichen Thema, für den TE kann die X-Plane schon passen, aber daran aufhängen würde ich die Entscheidung definitiv nicht.
@Cartmans
Ich vermute die Hofmann ist dafür etwas „moderner“ da die T54 ja seit ca. 30 Jahren praktisch unverändert auf dem Markt ist.
Die Hofmann ist seit 1990 am Markt, erst als AHW 510, dann 511, dann 512 und jetzt als 513 (die erste mit Stahlständer anstelle Grauguss). Die Konstruktion und Form ist aber seit Beginn an die selbe, es wurde vor allem die Elektrik modifiziert. Von da her ist die T54 eigentlich "neuer", wobei das irrelevant ist bei einer Abrichte. Die Hofmann ist natürlich auch eine Top Maschine, ist auch 5000€ günstiger als die Martin.
Aber ich sag mal so, wenn das Geld vorhanden ist würde ich die beiden Martins ohne überlegen kaufen, was besseres gibt's nicht, gabs nie und wird's wohl auch nie geben, so einfach ist das. Da kommt keiner hin, auch Hofmann nicht. Bezüglich der ET-Problematik (die keine ist). Da würde ich mir keine Gedanken machen, die T54 gibt's mit der Elektrischen Verstellung von der ersten Stunde weg, unverändert seit 30 Jahren. Die Maschine ist dermassen oft verkauft, davon sind Tausende in Betrieb. Da kriegst du auch in 30 Jahren noch Teile... Ich denke auch nicht dass die T54 in den nächsten Jahrzehnten gross überarbeitet wird. Das Ding ist so ausgereift, da gibt's einfach nichts mehr dran zu verbessern. Und Designtechnisch auch heute noch der Ferrari unter den Abrichten, da hat Martin dermassen einen rausgehauen mit der Form. Die Maschine sieht einfach krass aus in jeder Werkstatt
Gruss David