Hallo PrimaNoctis
Falls noch jemand Input zu Vorzügen / Erfahrungen mit den großen deutschen Herstellern hat - ich bin ganz Ohr.
Meine Erfahrung:
habe bisher an drei Vierseitenhobelmaschinen gearbeitet.
Mein Lehrbetrieb hatte einen von alten 4S (in der Erinnerung von Festo) plus eine alte, wirklich große Abrichte von Bäuerle und einen etwas modernen Dickenhobel von - hm, das weiß ich nicht mehr (Martin, SCM?). Jedenfalls bereits mit Digitalanzeige. Das war Mitte der 1990er.
Auf der 4S sind nur Leisten und Kanteln gehobelt worden, Problem war die notwendige Überlänge, das hat man nicht richtig hinbekommen.
Alles andere, auch Haustür-Friese (nicht wenige) ist an den Einzelmaschinen ausgehobelt worden. Ich glaube, für die Türfriese war die Hobelbreite des 4S nicht ausreichend.
Breitbandschleifmaschine war vorhanden und ist oft genutzt worden.
Danach habe ich an einem Weinig Quattromat 18 (klein, kompakt) gearbeitet, das war die einzige Hobelmaschine in diesem Betrieb.
Hat dort sehr gut funktioniert. Breitbandschleifmaschine vorhanden. Wenn man doch mal breiteres Massivholz zum Abrichten hatte, mußte man das halt sehr umständlich und aufwendig an der BBS kalibrieren. Der Erfolg war wegen der kurzen Auflage teilweise eher mäßig, also dann doch das Holz nochmal auftrennen und "stürzen"...
Fügen breiter Teile an der Fräse!!, das ist aber nicht oft vorgekommen.
In einem größeren Betrieb habe ich an einem größeren Weinig Unimat 23 (soweit die Erinnerung) gearbeitet. Super Maschine, die läuft dort immer noch, langer Zuführtisch, allerdings für meine Begriffe groß und eher nichts für einen Einzelkämpfer. Zum Rüsten und Umbauen und wenn etwas nicht gepaßt hat, hat es jemand gebraucht, der sich damit ausgekannt hat. Das bin nicht ich gewesen.
Dort war noch eine sehr alte, große Kombimaschine vorhanden. Von wem, weiß ich nicht mehr, die ist allerdings nur für breite Sachen zum Dickenhobeln genutzt worden.
Mein letzter Schreinerbetrieb war eine größere, modernere Firma. Eindeutig Fokus auf Holzwerkstoffen aller Art. Wenig Massivholz, wenn dann auch allermeist in Plattenform.
Dort hat es nur zwei alte Einzelmaschinen gegeben (geschätzt aus den 1970ern). Die waren top gewartet und jederzeit einsatzbereit.
Von dort ist mir u.a. folgendes in Erinnerung geblieben: hatte mal für mich privat zum Teil recht verzogenene Kanthölzer zu hobeln. Eigentlich Brennholz, wollte bzw. mußte die aber aus verschiedenen unbedingt verwenden.
Einer meiner Brüder hat eine Felder-Kombimaschine (kürzere Abrichttische). Dort habe ich die Hölzer nicht gerade bekommen. Auf der alten Abrichte im Betrieb war das kein Problem, Zuführtisch locker 2 m lang.
Kenne dich und Deinen Betrieb nicht. Nachdem, was ich von Dir hier gelesen habe (hochwertiger Massivholzmöbelbau), empfehle ich Dir (natürlich aufgrund meiner eigenen Vorgeschichte - jemand anders kann das anders sehen) ohne langes Überlegen zwei Einzelmaschinen.
Gruß, Andreas