Überlegung Solomaschinen (Hobel) - Welche Abrichte?

PrimaNoctis

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Puh, hier ging's ja voran, ich komme kaum hinterher... Nachfragen markiere ich mal fett.
Danke nochmal für den Input. Ich guck dann mal, was ich bekomme, aber eine 3m Maschine wäre da durchaus ganz vorn.

@DZaech
Wieder super hilfreicher Beitrag von dir, danke, dass du dir die Zeit dafür genommen hast. :emoji_blush:
Jetzt wird es immer sinnvoller, mal einen Ausflug zu euch zu machen.
Was du beschreibst ist genau das, was mich interessiert und was schwer zu erfahren ist. Wenn man die Maschinen selber nicht aus der Praxis kennt, echt schwer zu beurteilen. Dass die Kölle optisch klotzig und einfach wirkt, stimmt, deswegen umso wertvoller, dass man sich davon nicht täuschen lassen sollte.
Nachfragen:
  • Frage 1 Kriegst du mit normalem Andruck der Hand den Fügeanschlag weg- oder aus dem Winkel gedrückt bei deiner Panhans?
  • Frage 2 Haben die andern Hersteller Fügeanschläge aus Grauguss? Meiner ist auch aus Aluguss, dachte das sei üblich um die 90er Jahre. Roh hieß uneloxiert? (Ist meiner auch.) Tischlippen aus Grauguss wären natürlich schon besser, haben die Hofmänner glaube ich auch.
Kennt einer von euch den "Aigner Fügeanschlag" an der verlinkten Hofmann? Taugt der?

Momentan habe ich eine 3m Maschine. 120cm Abnahmeseite, 170cm Aufgabeseite. Ich meine das war bei der Kölle 135 zu 155, ziemlich sicher gleichmäßiger. Das hat mir besser gefallen. Kann aber auch sein, dass die einfach größer war.
Kölle AH50 und 63 haben 130 + 150cm. Die AH40 nur 115 + 135cm. Kölle, Martin und Panhans haben / hatten alle nur 280 - 285cm lt. Prospekt.
Danke für die sonst auch hilfreichen Gedanken.


Bzgl. Kamro:
Laut Wood-Tec-Pedia hat man bereits Mitte der 70er in Osteuropa produziert. Mag gemein klingen, aber das ist nix für mich. Die späteren Baujahre kamen dann sicher von dort. @Ernst Werner Kannst du ein paar Details zeigen und beschreiben, wie die gebaut ist? Was mir wichtig ist, habe ich ja immer wieder erwähnt. Und Tersa sollte es da dann auch geben.
Houfek wäre bei mir aber raus, zumal ich von Budget bei älteren Maschinen bin.


Bitte macht den TE nicht wild....er ist ein bisschen ein "Equipment Guy"....wenn ihr weitermacht hat er bald AH, DH UND Vierseiter.
Ich gebe das zu, jeder von uns hat einen Spleen bzw. Faible. Und Autos sind es bei mir nunmal nicht. :emoji_wink: Alles drei ist sicher nicht sinnvoll bei mir, dafür mache ich deutlich zu wenig. Mein Schwerpunkt ist wie gesagt der Möbelbau mit Einzelstücken. Man kann ja mal gucken, was ich so hier gezeigt habe. So Zeug.
Die Diskussion zum Vierseiter ist zwar irgendwo wieder ein Fass, aber durchaus sehr interessant. Danke für eure durchaus unterschiedlichen Erfahrungen. @Kerstenk hat mir schon ausgiebig von seinem SCM erzählt, aber das ist natürlich ein ganz anderer Betrieb.


Ein kleiner Weinig Quattro oder ein SCM Sintex oder sonst was in der Größe kostet ja nun icht so viel mehr als eine vernünftige Abrichte.

Ich würde sogar soweit gehen das es nur in Einzelfällen Sinn macht getrennte AH und DH zu haben.
eine 400er Abrichte würde mir persönlich völlig reichen. Beim Dickenhobel ist ein 63er nett aber eigentlich auch nicht nötig.
Außerdem sehe ich eine 63er Maschine manchmal im Vorteil wenn man keine Breitband hat und aus irgendeinen Grund Körperseiten selber herstellen muss.
Danke für die Gedanken. Von den SCM Sintex sind mehrere für ca. 5000€ drin. Dafür würde meine Absaugung (Nestro NE200 mit 4kW) noch reichen, 26kW sind aber eine Ansage (wäre machbar). Die Maße sind aber kompakt.
Magst du mal erzählen, was ihr im Betrieb schwerpunktmäßig macht?


Er ist allein und baut einzelne Möbel für Kunden, heute ne Kommode, morgen nen Nachttischen und übermorgen mal nen Schreibtisch, was will er da mit nem Vierseiter ?
Ich verstehe es nicht.
LG
So ist es. Und ab und an komm ich einige Tage lang zu gar nix. Daher scheint mir ein Vierseiter ziemlicher Overkill. Aus dem Bauch raus bin ich da ganz bei dir uns Ben. Trotzem gut und wertvoll, was hier geschrieben wurde.
Benötigen tue ich das nicht. Meine Überlegung ist deshalb mit minimalem Aufpreis zu wechseln, nicht einen Haufen Geld zusätzlich zu "investieren".


Soweit ich weiss, gehören die Maschinen eh alle seiner Frau. :emoji_wink:

Außerdem ist Haben eh immer besser als Brauchen, bei Werkzeugen gilt das im Quadrat.
Hast du wieder schlecht aufgepasst?
Nur Fräse, Bohrmaschine und CNC. Rest ist meins. :emoji_blush:


So einen kenn ich auch :emoji_thinking::emoji_joy:
„Muss“ man haben, und vor allem: Kann man auch locker haben wenn der Platz da ist. Finanziell ist das doch kein Thema. Kenne genug Einzelkämpfer die für eine neue italienische oder österreichische ADH mehr bezahlt haben als mich alle drei Maschinen gekostet haben.
Jop, du bist auch so einer. :emoji_hugging: Sehe das wie du.
Das nächste, da bei mir aber ansteht, ist ne andere FKS. Gestern einen bezahlten Helfer dabei gehabt, furnierte Fronten geteilt und rate mal - Ablänganschlag wiedermal verstellt, ca. 1mm auf 55cm. Käse. Ich glaube, ich hab den jetzt zum 4. oder 5. Mal justiert, dieses Mal zum doppelten Preis. Depperte Klemmung.


Ich habe ja schon sehr viel Platz hier, trotzdem ist Platz für mich immer einer der wichtigsten Punkte.

Platz ist nur durch mehr Paltz zu ersetzen. Platz zu erhalten sehe ich als eine meiner wichtigsten Aufgaben in dem Laden hier!

Gibt kein Vierseiter oder BBS! Da kann überall Material für laufende Aufträge liegen :emoji_wink:
Richtig, daher will ich mich auch nicht zustellen. Man will ja auch mal was größeres (auf)bauen können.
Eine BBS ist bei mir auch kein Thema. Wenn ihr so arbeiten könnt, geht's bei mir allemal.


Das Ganze muss ich jetzt mal sacken lassen und drüber schlafen, aber schreibt gern mal weiter. Ich nehme alles interessiert auf.
Und danke für die Beteiligung.
 

Mitglied 59145

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Die Kölle war ganz sicher ein Stück größer. Evtl war es eine Sonderausstattung oder so. Aber da bin ich mir sehr sicher.

Die Maschine hatte ein Handrad zur Höhenverstellung und der Anschlag war auf dem Tisch in Lochreihen verschraubt, am Anschlagteil waren Langlöcher angebracht. Das hat genervt.
Sterndreieck war an der Maschinenfront.

Die Ausführung habe ich so nicht in den Prospekten gesehen, das ist alles schon viel zu modern, mit den Schalter nach oben verlegt......neumodischen Kram......

Edit: Bild gefunden. Mindestens 12 Jahre alt. Ich glaube wir sollten das mal aktualisieren !
Im Hintergrund steht sogar Spike! :emoji_heart_eyes:
 

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PrimaNoctis

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Achso stimmt, hattet du geschrieben. Ja, solche alten Abrichten habe ich schon gesehen. Das kommt aber naturgemäß nicht in Frage, so ein Fügeanschlag. Nichtmal geschenkt würd ich das zum Arbeiten nehmen wollen. Durch Tersa sind die Baujahre halt eingeschränkt.
 

Mitglied 59145

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Stimmt, aber auch "nur" 3m , so aus der Erinnerung hätte ich da noch 20cm draufgelegt.

War, bis auf den Anschlag, eine top Maschine.
Ausschlaggebend für den Wechsel waren das und Systemmesser. Betrieben haben wir die mit Gliederschwingschutz.
In dem Prospekt ist der Anschlag immerhin verschiebbar.
 

wasmachen

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Lass die Polemik weg, ist unnötig.

Ich kann das aber auch :emoji_wink:


Faserrichtung, auch bei Ahorn zum Beispiel schon echt entscheidend. Ich kenne es (fast) nur so: Erst auf Dicke, hat den Vorteil du kannst die Faserrichtung beim Kanten fügen beachten. Das ist, bei dem Ahorn zum Beispiel, schon wichtig.


Sehe ich, nicht nur aus den oben genannten Grund, anders. Meine Erfahrung sagt mir, dass bei leicht verdrehten Hölzern schon ziemlich schnell auch leicht verdrehte Hölzer da rauskommen. Was auch immer ein Spaß war, waren Rahmenhölzer 60/21 für Küchen zum Beispiel. Sowas in 2m im Vierseiter?



Macht nur Sinn, also falls man regelmäßig Tischplatten nicht nur für Couchtische macht, wenn man mehrere Aggregate hat, sonst übersteigt das Handling die Zeitersparniss beim schleifen. Klar kann man Zuführtische, hydraulische Arbeitstische und sonstwas haben.


Ich sage bestimmt nicht ein Vierseitzer ist eine sinnlose Maschine, nur ist die deutlich limitierter als du sie darstellst. Als Zusatz mag das ja bei einem oder anderen passen, ersetzen garantiert nicht. Jedenfalls wenn es um Möbel aus Masivholz geht. Da ist das aushobeln immer noch ein entscheidender Faktor, bei dem man doch bei jedem Schritt hingucken sollte. Das kann der Vierseiter nicht.

Daher denke ich die Maschine hat in dieser Diskussion wenig zu suchen.

Benben, du bist immer der Meinung dass deine Sichtweise die einzigst wahre ist. Und musst dann selber zugeben, dass du eine Maschinenart nicht kennst und mit ihr nicht klargekommen seids.
Auch andere haben hier geschrieben dass man ne Maschine bedienen können muss, das ist wohl überall Voraussetzung.

Auch bei ner Abrichte und Dickte trifft das zu. Dein 'Extremholz' Ahorn hab ich z.b. gleich wie ne Asteiche durch die Spirelliköpfe locker im Griff, ich schau nur noch wie ich je nach Bug in die Maschine einlege. Mit meinen alten Köpfen hab ich auch immer geschaut dass ich im Anfangsbereich nicht abholzig bin. Aber selbst dann gabs Vorteile gegenüber AH/DH.

Ich würd dem TE empfehlen, sich mal so Dinger vorführen zu lassen. Ob er dann bereit ist, nen olles, abgelutschtes Ding auf nen vernünftigen Level zu heben ist ja ne andere Baustelle.

DZaech schreibt zum Beispiel, dass er nen Tischplattenholz nochmal leicht nachfügt. Ich vermute, dass er wohl,wie viele 4seiter, mit etwas Hobelschlag kämpft. Das hatten wir im Lehrbetrieb mit Längenzugabe 12cm gelöst. War n SCM Syntex. Mit meinem ollen SCM Compact hab ich das Problem ned, der hat da Lineale nochmal drinnen, und auch stufenlosen Vorschub. Sind aber beide, da SCM, jetzt nicht High End....

Wie gesagt, wenn so n Ding das tut was es soll und nen passenden Bediener hat sind 'normale' Kombis und auch Solomaschinen nur noch Spezialisten und fast arbeitslos, so wie auch Benbens Bandsäge.

Benben, wenn mal in ne vernünftige Urlaubsgegend kommst führ ich die das Thema BBS und 4seiter mal ausführlich vor.
 

Kunstbohrer

ww-robinie
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Ja natürlich kann ich beschreiben für was der Vierseiter ist/war.
In jeden Betrieb in dem ich bisher gearbeitet habe gab es einen vierseiter.

Die Anwendungen könnten nicht unterschiedlich sein:
Einmal eine reine Massivholzschreinerei. Hier hatten wir zusätzlich getrennte AH und DH.
der 4S hat quasi alles gehobelt inkl Rahmentürmaterial, Rohnbusleisten, Tischplatten, Balken.
Die AH stand direkt daneben falls mal ein Teil doch zu verzogen sein sollte.
Der Dickenhobel war im Einsatz wenn der 4S belegt war, oder verleimte Teile mal grob gehobelt werden müssen.
Auch um mal nen halben mm nachzuholen war der DH irgendwie praktisch weil vorhanden.

Der Sintex stammte aus einem kleinen Betrieb da er Neu deutlich günstiger war als ein DH von Panhans, Martin.
Diese Maschine war echt toll … Gabs nicht viel einzustellen und war in 5min erklärt wie das ging. Dazu eine 53er Casolin ADH. Da jeder mit der Maschine arbeiten konnte ohne nachzudenken wurde wirklich 99% aller Arbeit darauf verrichtet. Wir waren schon am Überlegen ob man nicht den ADH raus schmeißen soll. Aber gut, der hatte Gummi ein und Auszugswalzen. Das war manchmal ganz Praktisch. Er blieb also.

Im jetzigen Betrieb gibt es einen größeren Weinig Profimat 22. Das ist auch ein richtiger Panzer.
Hier lässt sich feststellen das gerade die Gesellen den gern nutze, allerdings die Lehrlinge und Junggesellen etwas Hemmungen haben den zu nutzen. Gemacht wird alles Quer durch die Bank. Und er ist auch die einzige Möglichkeit wie man geschwindigkeitsmäßig einigermaßen mit der Längsschnittsäge mithalten kann.
Ich nutze den Shr gerne wenn es absolut rechtwinklig werden muss. Wenn es perfekt gerade werden muss, kommt es bei mir schon mal vor, dass ich die Teile vorher grob Abrichte. Danach werden dank des langen Aufgabetisches auch lange Teile Schnur gerade.

Was für fast alle 4S spricht ist der extrem lange Aufabetisch. Außerdem kann man Teile die so verzogen sind das man mit richtigen Abrichten nicht mehr die gewünschte Stärke erhalten Problemlos auch nur “etwas“ Abrichten.


Zum Panhans fügeanschlag mit der Eloxierten Schiene und der Schwalbenschwanzführung kann ich sagen das der definitiv robust genug ist.
 

Mitglied 59145

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Mit 4 Seitern habe ich ausführlich gearbeitet. Ich bin mir auch sicher die zu beherrschen. Auf die Aussage man muss die bedienen können bin ich extra nicht eingegangen.

Soll ich dann in den Urlaub ne Tischplatte mitbringen? Das ist einfach etwas, was bei uns passiert, täglich. Ich bin mir sicher, bzw weiß es einfach, dass wir den Zeit Verlust an der Langband durch das alleine arbeiten locker reinholen. Klar, natürlich nicht bei 3 Aggregaten.

Ich habe in fast jedem Post dazu geschrieben, dass die Maschinen ihren Sinn haben. Ich habe täglich Dinge, die da nicht funktionieren.

Zusätzlich wird das Ding nicht in Frage kommen.

Das ist doch was ich die ganze Zeit sage.

du bist immer der Meinung dass deine Sichtweise die einzigst wahre ist
Nein. Aber es ist nicht deine. Damit musst du dann klarkommen.
 

Martin45

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Zum Panhans fügeanschlag mit der Eloxierten Schiene und der Schwalbenschwanzführung kann ich sagen das der definitiv robust genug ist.
Ja, der ist wirklich schon sehr stabil. Aber verstellt sich mit dem Schwalbenschwanz schwerer als z.B. ein Hofmann Rundrohr. Gefühlt steht der nach hinten auch mehr raus (Platzbedarf), als bei Hofmann &Co. Das sage ich aber subjektiv, nachgemessen habe ich es nie.
 

Paulisch

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Ja, der ist wirklich schon sehr stabil. Aber verstellt sich mit dem Schwalbenschwanz schwerer als z.B. ein Hofmann Rundrohr. Gefühlt steht der nach hinten auch mehr raus (Platzbedarf), als bei Hofmann &Co. Das sage ich aber subjektiv, nachgemessen habe ich es nie.
Das stimmt, der Anschlag möchte mit Kraft bedient werden! Aber ich glaube da kann ich mit nem Panzer drüber fahren, ohne das sich da was verzieht
 

wasmachen

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Benben, alles fit.
Finds aber interessant, dass du weisst das wir hier bei mir Tischplatten immer zu zweit machen da wir ja beide Maschinen haben.
Komisch nur, dass ich weiss das ich die quasi immer alleine mache.
Ne Langband hätt ich zwar auch gerne (wieder), die stirbt aber wesentlich früher da zuviel Platzbedarf.
Oder andersherum: die Breitband ist die universellere Maschine.
Bei der Tischplatte bin ich aber damit nicht schneller. Außer, die wird gebürstet.
 
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Mitglied 59145

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Lass gut sein, das hat keinen Sinn. Du unterstellst, mehrfach,und diskutierst Dinge, die nicht diskutiert werden müssen.
 

Kunstbohrer

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da man zum Vierseiter meistens zumindest eine ADH hat, verstehe Ich nicht was die Aufregung soll.
Eine gute Kombi ist ja bis auf die Tischlänge nicht schlechter vom Ergebnis als aufgelöste Maschinen.

Das Thema Breitband können wir ja mal außen vor lassen, das ist ja ein ganz anderes Thema
 

DZaech

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Wie ich schon mehrfach feststellen musste, gibt es bei der Vierseiter ja/nein-Diskussion einfach zwei sehr festgefahrene Lager. Habe das Thema auch im "echten" Leben schon mehrfach diskutiert mit verschiedenen Kollegen. Die Einen schwören drauf und können nicht ohne, die Anderen sehen keinen Sinn oder Verwedung dafür. Ich glaube das lässt sich auch nicht ändern, ist halt so :emoji_stuck_out_tongue:

Ich für meinen Teil könnte vieles ohne den Vierseiter einfach nicht, oder nur schlecht (bzw. mit viel Zeit- und Kraftaufwand) erledigen. Das habe ich zu der Zeit festgestellt als ich die Maschine noch nicht hatte (Vorher als ich angestellt war, hatten wir einen, da war man sich sehr daran gewöhnt).

Ich mache fast alles alleine, und schwere, lange Teile über die Abrichte zu schieben gehört mit Sicherheit nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Grad heute Morgen das Material für einen Tisch ausgehobelt, zugegeben der ist jetzt aussergewöhnlich gross und dick, die Platte wird 320 x 110 cm Fertigmass haben, Endstärke ca. 53mm. Die Lamellen aus 60er Eiche sind 340cm lang, teilweise bis 17cm breit und echt schwer. Mit dem Vierseiter ist das Material (mit zweimal durchlassen) innert einer halben Stunde ohne körperliche Anstrengung fertig ausgehobelt. Das wäre konventionell absolut utopisch, mindestens doppelt so lange (wobei das nicht reicht) hätte ich, dazu noch das jonglieren auf Rollenböcken und Tischverlängerungen. Nein Danke. Und bei langen teilen ist die erreichbare Geradheit auf der Abrichte oft auch eher zweifelhaft. Der Materialverlust ist auch um einiges höher.

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Für solche Arbeiten liebe ich den Vierseiter, das geht so einfach, ohne Drücken, schwer Heben oder sonstige Anstrengungen. Und das Ergebnis ist für mich absolut in Ordnung, gerader krieg ich's auf meiner Abrichte sowieso nicht hin bei der Dimension. Die Leimpresse macht den Rest.

Was für fast alle 4S spricht ist der extrem lange Aufabetisch.

Ja die 200cm Aufgabetisch und Fügelineallänge machen schon vieles einfach. Man muss ganz klar schauen dass die Teile nicht gerade gedrückt werden, sonst kommt es genauso krumm raus wie es reingelassen wurde. Vorschubrollendruck stets anpassen, oder beim Schruppdurchgang auch mal mit dem Spantiefenhebel etwas nachhelfen. Je nachdem halt auch die erste Rolle mal wegschwenke bei einem "wilden" Teil, oder auf der Abrichte die gröbsten Knickstellen etwas vorhobeln.
 

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Wenn Platz keine Rolle, bzw weniger eine Rolle spielt, kann man das durchaus machen.

Ohne Hobel braucht es zum 4Seiter eine BBS oder ich arbeite mit Verleimprofil.

Böden bekommst du aus nem Vierseiter auch nur bis knapp über 24cm.

Als zusätzliche Maschine hätte ich beide, also auch die BBS, gerne stehen.

Bei beiden Maschinen ist der Platzbedarf halt nicht nur die Stellfläche, die Werksücke brauchen ebenfalls Platz. Da ist die Langband der BBS auch deutlich im Vorteil. Hat man diesen Platz nicht, endet das wie mit der Bandsäge. Erst freiräumen mag keiner.

Das sind aber sehr individuelle Geschichten.

Das mit dem Material sparen kann ich mir nicht vorstellen, wobei 53 aus 60er Material bei der Länge eindeutig nicht zu toppen ist, keine Frage!

Wir schneiden auf 60mm um 50er Platten zu fertigen, allerdings ist das Material da schon lufttrocken. Daher muss das schon echt gerades und feines Zeug sein was du da hast. Tut der Sache aber keinen Abbruch, ist schon sehr wenig zerspantes Material!

Richtig schwere Sachen schneiden wir einfach an der Blockbandsäge einseitig gerade, dann durch den Dickenhobel. Das funktioniert absolut top. Auch winkelig geht damit sehr genau, das ist dann aber schon etwas mehr Aufwand als einfach draufzuwerfen.

Ich finde das zeigt sehr deutlich wie unterschiedlich man Problemstellungen lösen kann.

Die Dinger brauchen alle Platz und sind für mich Ergänzungen um in kleinen Teilbereichen einer Fertigung effizienter zu werden. Wir arbeiten momentan zu viert in der Tischlerei. Da willst du alles was irgendwie im Weg sein könnte rausschmeißen.

Veranschlagt man für den 4 Seiter ca 15m² in einer beheizten Halle, sind das in meiner Kalkulation ca 90€ im Monat. Das heißt 1,5 Stunden muss ich damit sparen, wenn das Ding weder kaputt geht noch Geld gekostet hat, was ja einfach nicht so ist. Gehe ich von 5k Invest plus 1k für umräumen etc aus, bin ich schon bei 3 bis 4 Std pro Monat. Das würde wahrscheinlich alles noch hinkommen. Aber das Teil steht dann halt in der Werkstatt und stört andere Abläufe. Das kann man schlecht beziffern.

Da sind aber in jedem Betrieb die Strukturen anders.
 

Paulisch

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Wenn Platz keine Rolle, bzw weniger eine Rolle spielt, kann man das durchaus machen.

Ohne Hobel braucht es zum 4Seiter eine BBS oder ich arbeite mit Verleimprofil.

Böden bekommst du aus nem Vierseiter auch nur bis knapp über 24cm.

Als zusätzliche Maschine hätte ich beide, also auch die BBS, gerne stehen.

Bei beiden Maschinen ist der Platzbedarf halt nicht nur die Stellfläche, die Werksücke brauchen ebenfalls Platz. Da ist die Langband der BBS auch deutlich im Vorteil. Hat man diesen Platz nicht, endet das wie mit der Bandsäge. Erst freiräumen mag keiner.

Das sind aber sehr individuelle Geschichten.

Das mit dem Material sparen kann ich mir nicht vorstellen, wobei 53 aus 60er Material bei der Länge eindeutig nicht zu toppen ist, keine Frage!

Wir schneiden auf 60mm um 50er Platten zu fertigen, allerdings ist das Material da schon lufttrocken. Daher muss das schon echt gerades und feines Zeug sein was du da hast. Tut der Sache aber keinen Abbruch, ist schon sehr wenig zerspantes Material!

Richtig schwere Sachen schneiden wir einfach an der Blockbandsäge einseitig gerade, dann durch den Dickenhobel. Das funktioniert absolut top. Auch winkelig geht damit sehr genau, das ist dann aber schon etwas mehr Aufwand als einfach draufzuwerfen.

Ich finde das zeigt sehr deutlich wie unterschiedlich man Problemstellungen lösen kann.

Die Dinger brauchen alle Platz und sind für mich Ergänzungen um in kleinen Teilbereichen einer Fertigung effizienter zu werden. Wir arbeiten momentan zu viert in der Tischlerei. Da willst du alles was irgendwie im Weg sein könnte rausschmeißen.

Veranschlagt man für den 4 Seiter ca 15m² in einer beheizten Halle, sind das in meiner Kalkulation ca 90€ im Monat. Das heißt 1,5 Stunden muss ich damit sparen, wenn das Ding weder kaputt geht noch Geld gekostet hat, was ja einfach nicht so ist. Gehe ich von 5k Invest plus 1k für umräumen etc aus, bin ich schon bei 3 bis 4 Std pro Monat. Das würde wahrscheinlich alles noch hinkommen. Aber das Teil steht dann halt in der Werkstatt und stört andere Abläufe. Das kann man schlecht beziffern.

Da sind aber in jedem Betrieb die Strukturen anders.
Entschuldige Ben, aber lass langsam gut sein.
Du bist drüber
 

Lorenzo

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gibt es bei der Vierseiter ja/nein-Diskussion einfach zwei sehr festgefahrene Lager
Scheint so :emoji_slight_smile:

Stefan? Du bist ja bei deinen Hobelüberlegungen eh bei mittelfristig. Ich kann mir vorstellen das es dich jetz ein bisschen bitzelt mal nen Vierseiter auszuprobieren.

Für mich hab ich jedenfalls rausgezogen, dass die Tatsache dass ich bisher nie mit einem gearbeitet hab nicht bedeuten muss das die Maschine uninteressant ist. Mich haben da einige Argumente schon angesprochen und ich würd gerne mal einen ausführlich antesten.

Vielleicht kaufen die Deutschen kein Vierseiter außer sie sind sehr spezialisiert, so wie die Amis auch nur sehr langsam zur Fks finden. Man machts halt so wie mans kennt.
 

wasmachen

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Spannend, das man jetzt zum 4seiter ne BBS braucht. Dito mit dem Verleimprofil.
Scheinbar gibts Tischlereien, die zu doof sind das zu kapieren.
N Compact z.b. ist ca 3m lang und grob 1,3m tief. Gehört somit nicht zu den kleinsten. Mit dem Platz davor und dahinter kann ich tlw auch was anderes machen. Bei mir z.b. ist davor und dahinter n Durchgang. Im Lehrbetrieb haben wir bei Länge +2m einfach bei der Werkstattür rausgehobelt. Genau so hingestellt, wie man sich das auch tlw bei anderen Maschinen überlegt.

Aber klar, für den Großteil der Betriebe wär die Blockbandsäge mit angeschlossener Langband die bessere Alternative. BS ist sowieso rechnerisch nicht darstellbar. Ich muss mir das echt mal Live anschauen, wenn ich wieder Richtung Norden komme....

Ich glaub, das kaum n Betrieb sinnvoll den m2 Preis für ne Maschine kalkulieren kann, da zumindest ich niemanden kenne der einfach mal 10-15m2 Betriebsfläche für 90 Schleifen dazubekommt....
Denke dagegen schon, dass man vorab sich Gedanken über Werkstattgrößen macht, und bei Zubauten, alleine aufgrund der Kosten, schon ein paar m2 mehr kalkuliert.

Wie 'berechnet' man eigentlich Mitarbeiterfluktuation, Zufriedenheit und weniger körperliche Belastung? Hat einer ne Zauberformel, auch wenn das ganze Gesabbel hier schon länger nichts mehr mit dem Fredtitel zu tun hat?

Bin jetzt aber raus, vll mag einer zum letzten Absatz n neuen Fred aufmachen....
 
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Paulisch

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Spannend, das man jetzt zum 4seiter ne BBS braucht. Dito mit dem Verleimprofil.
Scheinbar gibts Tischlereien, die zu doof sind das zu kapieren.
N Compact z.b. ist ca 3m lang und grob 1,3m tief. Gehört somit nicht zu den kleinsten. Mit dem Platz davor und dahinter kann ich tlw auch was anderes machen. Bei mir z.b. ist davor und dahinter n Durchgang. Im Lehrbetrieb haben wir bei Länge +2m einfach bei der Werkstattür rausgehobelt. Genau so hingestellt, wie man sich das auch tlw bei anderen Maschinen überlegt.

Aber klar, für den Großteil der Betriebe wär die Blockbandsäge mit angeschlossener Langband die bessere Alternative. BS ist sowieso rechnerisch nicht darstellbar.

Ich glaub, das kaum n Betrieb sinnvoll den m2 Preis für ne Maschine kalkulieren kann, da zumindest ich niemanden kenne der einfach mal 10-15m2 Betriebsfläche für 90 Schleifen dazubekommt....
Denke dagegen schon, dass man vorab sich Gedanken über Werkstattgrößen macht, und bei Zubauten, alleine aufgrund der Kosten, schon ein paar m2 mehr kalkuliert.

Wie 'berechnet' man eigentlich Mitarbeiterfluktuation, Zufriedenheit und weniger körperliche Belastung? Hat einer ne Zauberformel, auch wenn das ganze Gesabbel hier schon länger nichts mehr mit dem Fredtitel zu tun hat?

Bin jetzt aber raus, vll mag einer zum letzten Absatz n neuen Fred aufmachen....
BBS soll in dem Fall wohl Breitbandschleifer sein.
 

Mitglied 59145

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@wasmachen du bist vorlaut und sonst trägst hier wenig bei. Alle zu doof außer dir?

Kennen wir ja.

Klar bin ich zu doof vorher zu wissen wie groß der Laden wird, wirklich schön das von dir erklärt zu bekommen.

Ich habe hier nicht einmal gesagt was sich bei wem rechnet, Beispiel von meiner Situation.

Mitarbeiterfluktuation gab es seit 8Jahren nur von Betriebsseite oder wegen Wegzug. Aber danke dass du daran denkst. Wie war das, du arbeitest alleine, ab und an mal jemanden?
Danke für deine Tips mit scheinbar fundiertem Hintergrundwissen aus Erfahrung wie man das erreicht.

Ich bin sehr transparent, viele waren da und konnten sich überzeugen dass das schon dich durchdacht ist.

Für dich ist es nen bissl rustikaler Krempel, ich glaube du bist einfach zu eingeschränkt aus deinem Tal rauszugucken.

Die Maschinen sind alle absolut sinnvoll, aber als Ergänzung, also doppelt Platz und Unterhalt, genaugenommen mehr. Das darf man einfach nicht vergessen. Hinstellen kann ich die, der Platz ist mir aber zu schade. Ich denke das wird bei vielen anderen doofen Tischlern ähnlich sein.

Was du für eine hochnäsige Art der Kommunikation an den Tag legst, ist einfach abstoßend.

Vielleicht habe ich mir zu etwas viel Argumenten hinreißen lassen. Kann sein, da sind sie aber. Ob das für den einzelnen eine Rolle spielt, muss jeder selber wissen. Das ganze ist ein sauberer und freundlicher Austausch, der einzige der mit Polemik und "absoluten Weisheiten" kommt bist du.


Zur Mitarbeiterfluktuation, ich habe eine Stelle als Tischler ausgeschrieben. 8 Bewerber davon 2 Angestellt. Beide im Beschäftigungsverhältnis und jetzt eher nicht zweite Wahl. Innerhalb von 3Wochen, nur über Socialmedia,Mundpropaganda und auf der Webseite.

Bei allen anderen höre ich Fachkräftemangel, an Attraktivität als Arbeitgeber scheint es nicht zu hapern. Ich weiß, das liegt alleine am Material und unserer wahnsinnig technischen Ausstattung, natürlich an unseren wahnsinnig üppigen Neubauten.

Du, mit deiner Art, bist mir sowas von unsympathisch.

Sorry fürs OT
 

wasmachen

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Ben, lass stecken.... ist Ot.
Ich werd dich mal kontaktieren wenn ich in die Gegend komme.

Wäre toll, wenn nicht jeder Faden komplett abdriftet....
 

VolkerDK

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Gibt es von euch welche, die an einem AH mit integriertem Fügefräser arbeiten? So eine als Kölle AH50 (?) Hab ich mir mal angeguckt...vor langer Zeit...sieht man heute ja gar nicht mehr.
Ich kann mir vorstellen das besonders breite und schwere Riegel da schnell gehen?
 
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