Zufriedenheit im Beruf Tischler

Caro:)

ww-fichte
Registriert
27. April 2025
Beiträge
22
Ort
NRW
Hallo,
anfangene Auszubildende im Beruf Tischler hier!
Ich stelle mir den Beruf wirklich toll vor, mit Holz zu arbeiten ist glaube ich (und hoffe ich) genau meins. Man hört aber auch immer wieder dass man sich dort kaputt arbeitet und dass der Gehalt vorne und hinten nicht reicht.

Vielleicht können hier ein paar erfahrene Tischler*innen ein bisschen erzählen wie das so ist - ist der Gehalt wirklich so schlimm oder kommt man damit doch ganz gut über die Runden? Lässt sich Freizeit gut vereinbaren oder arbeitet man am Ende nurnoch ohne Zeit für sich zu haben?
 

isso

ww-robinie
Registriert
21. Januar 2025
Beiträge
1.398
Ort
sonstwo
Ja, aber ich finde es nicht schlimm und habe sicher nicht den Anspruch, dass meine MA genauso "bescheuert" sind.

Ein wichtiger Punkt, den ich auch noch nicht vollständig lösen kann, ist die Unersetzbarkeit des einzelnen. Das geht ab einem gewissen Punkt auch deutlich mit finanziellem Aufwand einher. Das bedeutet auch deutlich mehr machen zu müssen.

Mehrfach versucht, ist mir zu stressig.

Also ist es gut wie es ist oder besser kriege ich es nicht hin.

Das ist in Ordnung so.
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
14.608
Ort
am hessischen Main & Köln
Guuden,

Zufriedenheit finde ich seit über 50 Jahren in meinem Beruf.
Bereits als Kind müsste ich immer werkeln, mein Mutter würde immer genervt,
wenn irgendwo Handwerker arbeiten, ich musste stehen bleiben und zuschauen.
Danach begann die Fragerei bis zur Erschöpfung.

Oder anders, hätte es den Beruf nicht bereits gegeben, ich hätte ihn für mich erfunden!
..... und meine Familie hat er nicht nur ernährt, Haus und Bett bezahlt, den Kindern sehr gute
Bildung ermöglicht, sondern einiges darüber hinaus.

Die Zukunft des Berufs sehe ich positiv, jüngere die seit 30-40 Jahren im Job stehen
erzielen seit mehreren Jahren Erlöse wie ich in 40 Jahren nicht erleben durfte.
Auch wenn es momentan etwas strenger ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

marcushobelt

ww-birnbaum
Registriert
20. Juli 2014
Beiträge
200
Ort
Baden Württemberg
Ich bin seit über 20 Jahren Tischler und übe den Beruf immer noch aus. Macht meistens auch Spaß, klar gibt's auch mal Arbeit die etwas eintönig ist. Der Verdienst reicht zum Leben und Urlaub ist auch drin. Bekannte die in der Industrie arbeiten verdienen besser, aber Geld allein macht auch nicht glücklich. Ich habe eine 38,5 Stunden Woche, ab und zu mal Überstunden, also bleibt genügend Zeit für Hobby usw. Ich z.Bsp. bin noch bei der freiw. Feuerwehr aktiv. Für sowas bleibt schon Zeit.
Viel Erfolg mit der Ausbildung.
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
3.019
Ort
Mittelfranken
Ich kann nur raten, jetzt erstmal die Ausbildung durchzuziehen. Du hast ja schon angefangen.

Danach ist Dir dann sicher klarer, was Du willst und brauchst, dann kannst Du Dir den nächsten Schritt überlegen. Da gibt es viele Möglichkeiten, heute ist es viel mehr üblich, den Job zu wechseln. Es wurden ja schon einige Wege genannt.

Eine Ausbildung sollte man aber durchziehen. Nix ist schlimmer als drei Sachen angefangen und nichts zu Ende gebracht.

Wenn Du dann feststellst, dass Du mehr Geld brauchst, musst Du Dich halt weiterbilden und mehr Verantwortung übernehmen. Wenn es weniger körperliche Arbeit sein soll, mehr nach Planung und Design orientieren. Und so weiter.

Um das zu entscheiden, solltest Du aber erstmal die Ausbildung machen und anfangen zu Arbeiten - viel ergibt sich dann von selbst.
 

antoni

ww-buche
Registriert
27. November 2024
Beiträge
255
Ort
Stanf ort
Wenn du Geselle bist, stehen Dir viele Türen offen.
Dem einen liegt das Arbeiten an CNC Anlagen, dem anderen die Restauration. Wieder andere machen ganz anderes lieber. Das musst du dann sehen, wenn du fertig bist. Wichtig ist vielleicht auch, daß du sozial abgesichert bist. Das geht aber vermutlich nur in größeren Betrieben. In kleineren wird deine Arbeit dafür mehr wahrgenommen. Ob sie allerdings automatisch mehr gewürdigt wird, ist von Fall zu Fall verschieden.
Du solltest jedenfalls frühs mit einem guten Gefühl los gehen. Und da ist es eigentlich egal, welcher Beruf ausgeübt wird.

Ich nehme an, es gibt auch bei dem schönen Tischlerhandwerk genug Lehrlinge, die vorzeitig das Handtuch werfen. Vieles liegt nicht nur am Beruf und vieles nicht nur an Dir.
Lerne aus, werde Geselle und den Rest erlebst du.

Antoni
 

seschmi

ww-robinie
Registriert
23. Mai 2008
Beiträge
3.019
Ort
Mittelfranken
Das Kündigungsschutzgesetz gilt erst ab 11 Mitarbeitern.

In der Realität spielen natürlich ganz andere Faktoren eine Rolle, zum Beispiel eine stabile Auftragslage. Ein Betrieb mit 20 Mitarbeitern kann nicht so einfach kündigen, kommt aber ohne ständige große Aufträge ganz schnell in Schieflage. Die Leute müssen ja bezahlt werden.

Die Industrie kann da natürlich manchmal mehr bieten.

Ich denke aber wirklich, als Azubi sollte man sich erstmal drauf konzentrieren, was zu lernen und ein guter Handwerker zu werden. Dann kann man weitersehen.
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
5.143
Ort
HinternDiwan
Mach doch mal ein Thread auf mit deiner Frage, wenn du schon nicht selber drauf kommst.
Kommen bestimmt ein paar Antworten zusammen...

Antoni

Nö, weils mich nicht betrifft und ich selber mehr Leute in großen Firmen/Behörden und was weiss ich kenne, die in dieser Konstellation unglücklich und krank geworden sind...
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.733
Ort
vom Lande
ich werfe mal den Ratschlag in den Raum, Möbeltischler zu lernen. Bautischler haben sich zumindest hier nur noch auf Fenster- und Türherstellung nebst Einbau, spezialisiert.
Ach echt, kann man sich das in Deiner Gegend aussuchen ? Zu meiner Ausbildungszeit hieß der Lehrberuf Tischler und beinhaltete die Bau wie auch die Möbeltischlerei.
 

wasmachen

ww-robinie
Registriert
6. Januar 2013
Beiträge
5.143
Ort
HinternDiwan
Ach echt, kann man sich das in Deiner Gegend aussuchen ? Zu meiner Ausbildungszeit hieß der Lehrberuf Tischler und beinhaltete die Bau wie auch die Möbeltischlerei.

Der Lehrberuf selber war hier der gleiche, die Betriebe nicht und auch bei der LAP wurde auf die 'Fachrichtung' Rücksicht genommen...

Das, was im vorherigen Beitrag 'spezialisierter Bautischler' bezeichnet wurde, wird hier als 'Fenster'- bzw 'Türenmonteur' bezeichnet. Sind hier selten gelernte Tischler....
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
11.733
Ort
vom Lande
Der Lehrberuf selber war hier der gleiche, die Betriebe nicht und auch bei der LAP wurde auf die 'Fachrichtung' Rücksicht genommen...

Das, was im vorherigen Beitrag 'spezialisierter Bautischler' bezeichnet wurde, wird hier als 'Fenster'- bzw 'Türenmonteur' bezeichnet. Sind hier selten gelernte Tischler....
Meines Wissens konnte man früher nur Bau oder nur Möbeltischler werden, man konnte aber auch Bau & Möbeltischler werden. Will man heutzutage hierzulande nur Fenster und Haustüren herstellen, dann kann man auch Glaser - Fachrichtung Fensterbau lernen.
Früher war es der Rahmenglaser.
Will man die Sachen nur montieren, muss man weder Tischler noch Glaser sein, da reicht Brotfahrer vollkommen aus ....
LG
 

joh.t.

ww-robinie
Registriert
14. November 2005
Beiträge
8.099
Ort
bei den Zwergen
Moin,

ich werfe mal den Ratschlag in den Raum, Möbeltischler zu lernen. Bautischler haben sich zumindest hier nur noch auf Fenster- und Türherstellung nebst Einbau, spezialisiert.

LG H. Schmidt
Es gibt in D im Gegensatz zu F nur einen Lehrberuf Tischler/Schreiner.
Hängt vom Betrieb ab in dem man lernt.

Muss man sich genau aussuchen und gegebenenfalls auch die Region wechseln etc.
 

Holzfummler

ww-robinie
Registriert
16. Januar 2013
Beiträge
2.266
Ort
Berlin
anfangene Auszubildende im Beruf Tischler hier!
Moin Caro:emoji_slight_smile:,
wie heisst es so schön " Jeder ist sein eigener Glückes Schmied".
Wenn du fachlich und menschlich gut bis sehr gut bist, authentisch bleibst, wird es mit Geld, Liebe, Work-Balance etc schon klappen. Ist auch immer eine Frage der eigenen Zielsetzung und- verfolgung.
Nach rd. 50 Jahre Berufserfahrung ist meine Feststellung, Geld läßt mich ruhiger schlafen aber macht nicht glücklich.
Und außerdem, das Leben geht manchmal ganz andere Wege als ursprünglich geplant.
LG
Thomas
 

Caro:)

ww-fichte
Registriert
27. April 2025
Beiträge
22
Ort
NRW
Moin,

ich werfe mal den Ratschlag in den Raum, Möbeltischler zu lernen. Bautischler haben sich zumindest hier nur noch auf Fenster- und Türherstellung nebst Einbau, spezialisiert.

LG H. Schmidt
Klappt hoffentlich! Die Firma in der ich lerne macht tatsächlich so ziemlich alles (Terrassen, Spanndecken, Fenster, Türen, und was es sonst noch alles gibt) AUßER Möbelbau. Das ist in den letzten Jahren so wenig angefragt worden, dass es zwar noch angeboten wird, die Azubine aus dem letzten Jahr meinte aber, dass sie in den drei Jahren nur zweimal an einem Möbel mitbauen durfte. Sie wechselt jetzt den Betrieb, das werde ich wahrscheinlich dann auch machen. Die Erfahrung sammeln ist ja ganz gut, ich weiß auch dass man nicht immer nur tolle Sachen in einem Beruf macht, aber so ein paar Möbel würde ich doch gerne bauen. :emoji_grin:
 

Caro:)

ww-fichte
Registriert
27. April 2025
Beiträge
22
Ort
NRW
Wenn du fachlich und menschlich gut bis sehr gut bist, authentisch bleibst, wird es mit Geld, Liebe, Work-Balance etc schon klappen. Ist auch immer eine Frage der eigenen Zielsetzung und- verfolgung.
Nach rd. 50 Jahre Berufserfahrung ist meine Feststellung, Geld läßt mich ruhiger schlafen aber macht nicht glücklich.
Und außerdem, das Leben geht manchmal ganz andere Wege als ursprünglich geplant.
LG
Thomas
Das hört sich sehr beruhigend an.
 

Caro:)

ww-fichte
Registriert
27. April 2025
Beiträge
22
Ort
NRW
Ich bin seit über 20 Jahren Tischler und übe den Beruf immer noch aus. Macht meistens auch Spaß, klar gibt's auch mal Arbeit die etwas eintönig ist.
Welche Arbeiten machst du denn am liebsten, und welche stören dich eher?
Ich habe eine 38,5 Stunden Woche, ab und zu mal Überstunden,
Dann arbeitet ihr eher in der Werkstatt, oder? Sonst geht das in meinem Kopf nicht auf, wenn man bspw. unterwegs ist, etwas aufbauen, da kann man ja schlecht sagen dass man einfach fährt, oder?
Viel Erfolg mit der Ausbildung.
Danke!
 
Oben Unten