Welchen Werkstoff für Werk-bzw. Hobelbank (OSB, Multiplex, ...)?

Woodian

ww-pappel
Registriert
22. August 2020
Beiträge
6
Ort
Leipzig
Hallo!

Ich baue mir gerade meine erste eigene Werkbank und bin auch schon mit dem Gestell aus Kiefernholz fertig. Nun fehlt mir noch eine Tischplatte.

Ich bin aktuell hin und her gerissen, welchen Werkstoff ich nehmen sollte und in welcher dicke. Das Problem ist ebenso, dass ich aktuell in meinem Keller ein rel. LF von 75-85% habe. Deswegen tendiere ich aktuell zu günstigeren Werkstoffen (statt bspw. Leimholz-Buche) und bin mir aber noch nicht sicher ob ich nun auf 25mm OSB gehe oder Multiplex Buche/Birke?

Vom Preis her tendiere ich zu OSB (25mm), frage mich aber, ob das ausreicht.

Folgende Maße bräuchte ich: 70cm x 140cm

Um die Tischplatte soll dann noch ein Rahmen kommen (ca. 10cm hoch), damit ich eine Vorderzange anbringen kann. Ebenso würde ich noch Löcher in die Platte bohren um Werkstücke einfacher befestigen zu können.



Was meint ihr?
 

Elender Kruzefix

ww-eiche
Registriert
18. September 2016
Beiträge
362
Ort
WUG EI RH
Hallo,
meine ehrliche Meinung: weder noch.
bei eBay Kleinanzeigen oder sonstigen Portalen eine günstige Hobelbank ergattern und gut is.
Habe meine nachts um 2Uhr entdeckt und am nächsten Morgen um 9Uhr abgeholt. 200EUR, gebraucht aber sehr guter Zustand.
Bedarf etwas Glück und Zeit, ist aber meiner Meinung nach zum Hobeln (du schreibst Hobelbank) die bessere Wahl.

Grüße
Benni
 

FredT

ww-robinie
Registriert
26. Juni 2014
Beiträge
5.216
Ort
Halle/Saale
Für eine Werkbank MDF und wg der Durchsteckzwingen bis max. 19mm dick. Für andere Einsatzzwecke auch schon mal "richtige" Arbeitsplatten aufbauen.
Und nein, nicht alle möglichen Löcher einbringen, sondern nur alle nötigen...
 

OmnimodoFacturus

ww-robinie
Registriert
11. Februar 2020
Beiträge
700
Ort
Nordbayern
Weil es zu grob ist, splittert, sehr scharfkantig ist und ausreißt. Geh einfach mal in den Baumarkt und fass eine OSB Platte an, dann merkst du warum. Man kann OSB super als Wandverkleidung, Boden und eventuell für die Korpusse von Werkstattmöbeln benutzen. Als Werkbank eher nicht. Aber probier es doch einfach aus, so viel Geld geht nicht kaputt wenn du nach 2 Wochen merkst das passt nicht und wenn es dir taugt, dann ist ja alles gut.
 

kberg10

ww-robinie
Registriert
12. Juni 2019
Beiträge
1.003
Ort
Hopfgarten
Únd je schwerer umso besser, sonst läuft dir deine Hobelbank davon.
3 x OSB + 1 x Siebdruck oben drauf und vorne seitlich runterziehen
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
5.927
Ort
Taunus
Hallo,

Hobelbänke sind immer aus Massivholz, in unseren Breiten üblicherweise ged. Buche, seltener Eiche, im skandinavischen Raum auch Birke, welche mit unserer Birke nicht vergleichbar ist, im engl. sprach. Raum auch Ahorn vor allem dem aus Kanada.
Multiplex ist kein gutes Material für eine Hobelbank, die dünne Deckschicht lässt kaum eine einzige Überarbeitung zu.
Holzsauerkraut auch OSB genannt hat an einer Hobelbank nichts zu suchen, Regalböden und Speicherausbau ist das einzige was mir zu OSB einfällt.

Gruß Dietrich
 

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.514
Ort
Graasten
Hast du einen ADH?
Handelsübliche 75x59mm Latten abgerichtet und verleimt sind für den Anfang gut...

Bzgl der Dicke:
Entweder dünn, sodass die Zwingen durchpassen. Oder mindestens 45mm dick, dass du Niederhalter etc. Für 19mm oder 20mm System nutzen kannst.
 

Woodian

ww-pappel
Registriert
22. August 2020
Beiträge
6
Ort
Leipzig
Hallo,

Hobelbänke sind immer aus Massivholz, in unseren Breiten üblicherweise ged. Buche, seltener Eiche, im skandinavischen Raum auch Birke, welche mit unserer Birke nicht vergleichbar ist, im engl. sprach. Raum auch Ahorn vor allem dem aus Kanada.
Multiplex ist kein gutes Material für eine Hobelbank, die dünne Deckschicht lässt kaum eine einzige Überarbeitung zu.
Holzsauerkraut auch OSB genannt hat an einer Hobelbank nichts zu suchen, Regalböden und Speicherausbau ist das einzige was mir zu OSB einfällt.

Gruß Dietrich
Muss man als Anfänger für eine "einfache" Anfänger Werk/Hobelbank wirklich alles aus Massivholz bauen?

Wie verhält sich Massivholz (bspw. Buche) bezüglich Feuchtigkeit (75-85%) im Gegensatz zu OSB, MDF, MPX und HDF?
 

Michel1984

ww-esche
Registriert
4. März 2020
Beiträge
421
Ort
Bayern
Hallo,

Hobelbänke sind immer aus Massivholz, in unseren Breiten üblicherweise ged. Buche, seltener Eiche, im skandinavischen Raum auch Birke, welche mit unserer Birke nicht vergleichbar ist, im engl. sprach. Raum auch Ahorn vor allem dem aus Kanada.
Multiplex ist kein gutes Material für eine Hobelbank, die dünne Deckschicht lässt kaum eine einzige Überarbeitung zu.
Holzsauerkraut auch OSB genannt hat an einer Hobelbank nichts zu suchen, Regalböden und Speicherausbau ist das einzige was mir zu OSB einfällt.

Gruß Dietrich

Er will sich ja eine Werkbank bauen von Hobelbank hat er nix geschrieben.
Dann hat er eine hohe Luftfeuchtigkeit, wenn diese konstant ist, gibt's nicht die Riesenprobleme, aber die wird auch mal abnehmen. Dadurch kann es bei Massivholz zu erheblichen Problemen kommen.

...und nur weil traditionelle Hobelbänke aus Massivholz sind, heißt es nicht, dass die besser sind!
Klar kann man die öfter abschleifen und besser ausflicken. Ich hab meine Hobelbank seit 20 Jahren und noch nie abgeschliffen...
 

Dietrich

ww-robinie
Registriert
18. Januar 2004
Beiträge
5.927
Ort
Taunus
Hallo, in der Überschrift steht "Werk- bzw. Hobelbank".

Eine Hobelbank wird nicht geschliffen sie wird gehobelt, bspw. mit einer Raubank.
Mit Schleifen wird ein Biberschwanz draus.

Gleichbleibende Feuchte ist für Holz nie ein Problem, im Wasser sollte die Hobelbank aber nicht stehen:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

Woodian

ww-pappel
Registriert
22. August 2020
Beiträge
6
Ort
Leipzig
In der Überschrift steht es schon drin und er erwähnt eine Vorderzange! Das deutet doch wohl eindeutig auf Hobelbank hin.
Ich überlege gerade, ob nicht eine T-Nutschiene mit Haltern auch reichen würde :emoji_open_mouth: Mit dem Festool Multifunktionstisch soll man ja auch recht weit kommen. Dieser verwendet ja solche Schienen und benötigt keine Vorderzange.
Mir geht es vorallem darum, nicht sinnlos Geld auszugeben und dann nach 6 Monaten ne schiefe Buchenholzplatte im Keller stehen zu haben ...
Ebenso geht es mir darum die Werkbank selber zu bauen, um daran weiter zu lernen. Wie ich sie weiter baue ... da bin ich komplett offen. Ich will erstmal klein starten und benötige nicht sofort eine Werkbank, die für ewig halten soll und mit allen Funktionen ausgestattet ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mater1984

ww-robinie
Registriert
26. März 2013
Beiträge
1.580
Ort
Bretzfeld (bei Heilbronn)
Wie verhält sich Massivholz (bspw. Buche) bezüglich Feuchtigkeit (75-85%) im Gegensatz zu OSB, MDF, MPX und HDF?

MDF und HDF mögen keine Feuchtigkeit.
ich habe eine OSB Platte genommen und darauf eine 21 mm MDF von unten verschraubt. Allerdings ist meine Werkbank fest mit der Wand verbunden was Schall blöderweise überträgt aber dafür weniger Schwingungen auf der Werkbank erzeugt. Mit Osb wirst du nicht glücklich
 

werists

ww-robinie
Registriert
24. Juni 2014
Beiträge
1.059
Ort
Odenwald
Mir geht es vorallem darum, nicht sinnlos Geld auszugeben und dann nach 6 Monaten ne schiefe Buchenholzplatte im Keller stehen zu haben ...
Meine selbst gebaute "Hobelbank" aus Baumarkt-Buchenholzplatten steht seit einigen Jahren im ehemaligen Gartenhaus (bzw. früheren Hühnerstall) und ist immer noch gerade. Die wird auch mal kurzzeitig nass wenn ich mit den Wassersteinen schärfe oder etwas reinige.
Dass darauf gearbeitet wurde sieht man, macht aber nix. Eine OSB oder MPX-Platte wäre vermutlich schon hinüber.

Die Luftfeuchtigkeit schwankt in dem Raum auch enorm, da sind auch mal um die 80%. Die Platte (2x28mm aufgedoppelt) ist in der Mitte von unten mit dem Gestell fest verschraubt.
Alle aus Massivholz gebauten Möbel, Hobelbänke, Geräte, Kutschen, Schuppen, Häuser, usw. haben wechselnde Feuchtigkeit vertragen, dank korrekter Konstruktion.
 

mannimmond

ww-esche
Registriert
5. Januar 2012
Beiträge
480
Ort
Schwäbisch Gmünd
Bei dauerhafter Luftfeuchtigkeit über 60% wird vermutlich kaum ein hölzerne Material Problem los funktionieren. Entweder es quillt auf, oder es fängt an zu schummeln - oder eben beides. Wenn die Luftfeuchtigkeit stark schwankt, besteht bei Massivholz die Gefahr, dass es sich verzieht. Buche ist da schon relativ extrem, hängt aber auch deutlich von der Qualität ab. Mit einem MFT (egal ob Festool oder ein Nachbau) kommt man schon ziemlich weit, und wenn das Ding mobil ist (so wie das Original) kann man ach an Ort und Stelle, oder im Garten arbeiten. Ich würde sowas machen (hab ich auch).
 

Macchia

ww-robinie
Registriert
2. Mai 2014
Beiträge
8.398
Ort
Süd
Nimm eine gute Küchenarbeitsplatte aus Buche, die gibt es auch in 70cm Breite.
Vielleicht gibt es Empfehlungen für Leipzig?

In meiner Werkstatt geht die Luftfeuchtigkeit noch deutlich höher, teilweise bis fast auf Sättigung.
Sehe da kaum Probleme.
Die Leimfuge wird nicht aufgehen und wenn du die Platte so anschraubst das sie arbeiten kann
gibts auch keine Risse. (hier kommt es auf die Qualität an)
Das ist bei einem Wohnmöbel, bei dem dann Türen und Schubläden klemmen unschön.

Da hier im Wechsel von Hobel- und Werkbank gesprochen wird, sollte vorher klar sein ob du daran
wirklich hobeln möchtest...
Ein mobiler Campingmöbel-MFT scheidet damit aus, es sei denn du kannst ihn an die Wand schnallen.
Es heißt, dass eine zum hobeln geeignete Werkbank gut das eigene Körpergewicht haben sollte....
natürlich neben einem stabilen, verwindungssteifen Gestell.

Strebe eine Kombination aus Vorderzange und ein paar wenige Löcher an.
Falls du mit Niederhaltern arbeiten möchtest muss nicht zwingend die ganze Platte 45mm? dick sein
hier könnte man an betreffender Stelle aufdoppeln mit den Resten der Platte, geleimt hält das allemal.

Die Buchenplatte in mehreren Schichten mit Hartöl streichen (würde es trotz der diffusionsoffenen Öleigenschaft
auch beidseitig ölen)
wenn es da schimmlig ist kann eine spez. Ölgrundierung vorher aufgetragen werden...
Das ließt man sich dann aus den Datenblätter heraus. (auch an der Ölqualität nicht sparen)

Von OSB kann ich dir auch nur abraten...
Eine MDF Platte muss als Verschleißteil betrachtet werden, dann wäre das ok.
Man könnte eine dicke MDF Platte hernehmen, eine Echtholzkante aufleimen und obenauf eine 15mm
Verschleißplatte auflegen und mit gesteckten Holzdübeln fixieren.

Meine Wahl würde aber trotzdem zur Massivholzplatte ausfallen.
(in England sogar früher oft auch aus Kiefer)
 
Oben Unten