tischlerinnen?

yoghurt

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Hallo,
sich lustig zu machen oder auf einem alten Standpunkt zu beharren ist immer leicht. Wenn man sich aber - und sei es nur auf literarischer Ebene* - mal mit dem Thema beschäftigt, dann kann man - mit offenem Herzen - leicht feststellen, dass es Menschen gibt, die mit der eigenen geschlechtlichen Zuordnung Probleme haben und darunter sehr leiden. Hier zu helfen, durch einen offenen Umgang, durch die Frage: "wie möchtest Du angesprochen werden?" oder durch das anfügen von "/d" in einer Stellenanzeige kann doch kein großes Problem darstellen - oder?

Nur als Beispiel: In meinem weistesten Bekanntenkreis gibt es eine Frau, die jetzt ein Mann ist. Das habe ich als wir uns kürzlich auf einer Party gesehen haben erstaunt zur Kenntnis genommen. Ganz im Ernst: inwiefern tangiert mich das? Überhaupt nicht! Sie war immer ein netter Typ, er ist es auch.....

*ich empfehle "Middlesex" von Jeffrey Eugenides
 

Holzrad09

ww-robinie
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Frage sie doch einfach, Herr holzrad09.
Ich kenne leider keine (n) (s) !
Edit: ... oder Frau holzrad09, wer weiß?
Belasse es bei Holzrad, den Rest überlasse Ich Deiner Fantasie !
sich lustig zu machen oder auf einem alten Standpunkt zu beharren ist immer leicht.
Das habe / wollte Ich keines Fall`s, der skeptische Smiley bezieht sich darauf, das beim weglassen von d in Stellenausschreibungen ggfs. Strafen drohen können.
Gerade bei Kleinbetrieben muss es doch einem Unternehmer selbst überlassen sein können, ob er eine dritte Toilette / Umkleideraum einrichtet.

Wie man diese Leute nun anspricht, hätte mich aber trotzdem mal interessiert.
LG
 

yoghurt

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Hallo,
ich denke, die Anzahl der separaten Toiletten sind als Hindernis der Beschäftigung aller Nicht-Männer schon lange entfallen.

Die Anrede bzw. Personalpronomen sind ebenso divers, wie die zu bezeichnenden Menschen. Es gab vor einer Weile einen Artikel dazu in der Zeit- die Quelle kann ich am Mobiltelefon nicht recherchieren. Im Zweifelsfall einfach höflich fragen! Das ist ja so, wie wir alle steuern, ob wir gesiezt oder geduzt, mit vollem Vornamen oder Kurzform angesprochen werden.

Was die Stellenanzeigen betrifft, mag es schon überzogen wirken, man kann nur hoffen, dass etwaige Strafen gering ausfallen. Auf der anderen Seite hält auch jeder Unternehmer alle Anforderungen für das stellen von korrekten Rechnungen ein.
 

zündapp

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Habe gerade das Thema überflogen. Reichlich Stoff zum Nachdenken. Unsere Leistungsgesellschaft mit Doppelverdienern passt leider nur schlecht zu Kindern, eine Lösung ist nicht in Sicht. Da wäre dringend Handlungsbedarf in unserem Land.

Gehandelt wird dann aber Ruck-Zuck und rigoros beim erwähnten "d". Was bei mir den Eindruck erweckt, dass dies eher die Lebenswelt unserer Politiker widerspiegelt.

Gruß,
Wolfgang (selbständig, passe morgen den halben Tag aufs kranke Kind auf)
 

predatorklein

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Moin

Gehandelt wird dann aber Ruck-Zuck und rigoros beim erwähnten "d". Was bei mir den Eindruck erweckt, dass dies eher die Lebenswelt unserer Politiker widerspiegelt.

Dem kann man irgendwie schon zustimmen :emoji_wink:
Bin 2 mal im Jahr in Berlin , die diskutieren tatsächlich immer noch , ob man bei Ampeln das " Ampelmännchen " geschlechterneutral darstellen muß .

Mit " Otto Normal " haben die meisten unserer Politiker nur noch wenig gemein .
Interessant ist aber , daß auch unter uns " Normalos " viele keinen Plan haben , wie für manche die Realität aussieht .

Ich " bearbeite " nur noch einen relativ kleinen Kundenkreis .
Viele dieser Leute sind inzwischen gute Bekannte geworden .
Mit denen kann man auch mal " Tacheles " reden .

Fragt man die , was " unser Bäckermädl " netto verdient , höre ich oft , daß die mindestens 1500 € netto haben muß .
Eher mehr .
Weil man mit weniger ja gar nicht leben kann .
Schön wär´s , wenn das stimmen würde :emoji_thumbsup:

Meine Nachbarin meinte kürzlich , daß auch viele von uns in einer " Blase " leben .
Dem kann ich nur zustimmen .
Frankreich und die " Gelbwesten " geben m. M. nach einen Vorgeschmack auf das , was uns in D in den nächsten 5 - 10 Jahren erwartet .

Gruß
 

uli2003

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Ist die Welt verkehrt, weil es Dinge gibt, für die man kein Verständnis aufbringen möchte, weil man es einfach nicht will?
sich lustig zu machen oder auf einem alten Standpunkt zu beharren ist immer leicht. Wenn man sich aber - und sei es nur auf literarischer Ebene* - mal mit dem Thema beschäftigt, dann kann man - mit offenem Herzen - leicht feststellen, dass es Menschen gibt, die mit der eigenen geschlechtlichen Zuordnung Probleme haben und darunter sehr leiden. Hier zu helfen, durch einen offenen Umgang, durch die Frage: "wie möchtest Du angesprochen werden?" oder durch das anfügen von "/d" in einer Stellenanzeige kann doch kein großes Problem darstellen - oder?

Ich finde schon. Ich finde derartige Überlegungen auch abstrus und kann sie nicht gutheißen. Überall wollen wir mittlerweile alles Bio haben, alles soll natürlich sein, aber eines interessiert scheinbar nicht: Die Natur kennt beim Menschen nur zwei! Geschlechter.
Und das wird auch so bleiben. Wer damit physisch nicht klarkommt, dem kann durch ein 'd' auch nur temporär geholfen werden.
Und da sollte auch eine Einsicht vorhanden sein.

Das d, e, i oder * ist für mich so unnötig wie vegane Wurst.

Das hat nichts mit meiner Toleranz gegenüber diesen Personen zu tun.

Grüße
Uli
 

Hondo6566

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Es ist ja unbestritten dass Menschen sich in ihrer Haut bzw. Geschlecht nicht wohl fühlen, sich unsicher sind oder wissen dass sie im falschen Geschlecht leben. Gibts ja in Flora und Fauna ähnlich.
Diesem "Zwischenstatus" aber einen extra Namen zu geben, ihm in unserer Gesellschaft und Gemeinwesen so viel Platz einzuräumen ist m.E. mehr als übertrieben wenn nicht gar unsinnig, denn den Betroffenen hilft das ganze wenig wenn Sie mit Diverser angesprochen werden.
Gruß Andreas
 

yoghurt

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Hallo,
"tatsächliche" - in diesem Sinne organische Zwitter sind sehr selten. Kommen aber tatsächlich vor.

Die Frage nach dem Handeln der Politik sehe ich etwas differenzierter. Natürlich sind manche Politiker schon aufgrund ihres Einkommens mancher Alltagssorgen entrückt. Keine Frage, da gibt es eine "Blasenbildung". Gleichzeitig halte ich es für zu kurz gegriffen, zu meinen "die alle" seien nur des Geldes wegen in der Politik und wären in der Wirtschaft nicht zu gebrauchen. Nein, die allermeisten Politiker besitzen schon den Willen unsere Gesellschaft nach ihren Wertmaßstäben positiv zu gestalten. Dabei stecken sie eben in sehr komplexen Strukturen von Machterwerb und Machterhalt, die man zwar gerne nicht hätte, die aber schlicht zur Funktionslogik der Demokratie dazugehören. (Ich hätte auch gerne eine staubfrei und leise Tischlerei - da gibt es auch eine dem widersprechende Funktionslogik!)

Das andere ist aber, dass das Thema "Kinderbetreuung" durchaus angegangen wird. Nur im Gegensatz zur Einführung eines dritten Geschlechts sind die benötigten Mittel ganz andere. Es braucht sehr viel mehr Geld für den Ausbau der Kinderbetreuung und es braucht auch sehr viel qualifiziertes Personal - Erzieher. Auch mancher Kindergarten muss erst gebaut werden. Das geht halt nicht von jetzt auf gleich. (Trotzdem könnte da mehr passieren - keine Frage!)
 

uli2003

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"tatsächliche" - in diesem Sinne organische Zwitter sind sehr selten. Kommen aber tatsächlich vor.
Ja klar, es gibt auch siamesische Zwillinge, Menschen mit 6 Fingern an der Hand, Trisomie, und weiß ich noch was. Fehlentwicklungen gab es immer, und wird es immer geben. Dafür braucht es aber keine neue Anrede.
 

Friederich

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Überall wollen wir mittlerweile alles Bio haben, alles soll natürlich sein, aber eines interessiert scheinbar nicht: Die Natur kennt beim Menschen nur zwei! Geschlechter.
Definitiv Nein. Und das nicht nur beim Menschen. Und auch noch so häufig, dass es irgendeinen natürlichen Sinn haben muss. Sonst wärs schon lange ausgemendelt.
 

uli2003

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Und auch noch so häufig, dass es irgendeinen natürlichen Sinn haben muss.
Beim Menschen? Nein. Die Ursachen sind medizinisch auch geklärt. So ein komplexes System wie der menschliche Körper kann auch schon mal Fehler haben, und die finden scheinbar nur im Gender-Bezug größere öffentliche Beachtung. Sonst würde jede Fehlbildung anderer Art auch einen Sinn ergeben.
 

Friederich

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Beim Menschen und anderen Tieren.
Natürlich kann jeder Körper Fehler haben.
Eine Fehler macht keinen Sinn, wenns denn einer ist. Aber nicht jede Abweichung von der Norm ist aber ein Fehler., und mancher bug ist in Wirklichkeit ein feature.

Die Ursachen sind medizinisch auch geklärt..
Die Ursache für blaue Augen ist auch "medizinisch" geklärt.
 

uli2003

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Das ist unbestritten. Fehler machen nie Sinn, deshalb wollen wir ja auch keine Unfälle.

Aber wir alle machen Fehler, aus Unkonzentriertheit, Leichtsinn, Unerfahrenheit, und was es sonst noch so gibt. Und wenn beispielsweise der Raucher oder Alkoholiker sein Erbgut schädigt, dadurch dann ein in welcher Form auch immer fehlgebildetes Wesen bei der Fortpflanzung entsteht, macht das biologisch wenig Sinn.
Der Bruder meiner Frau hat Trisomie 21, das kommt deutlich häufiger vor als transsexuelle Menschen. Sorry, aber einen Sinn habe ich darin nie finden können.
 

yoghurt

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Hallo,
letztlich schaden wir aber auch niemandem, wenn wir einem kleinen Personenkreis zugestehen anders zu sein und anders wahrgenommen zu werden. Ein "/d" ist ja nicht wirklich ein Problem. Anders wäre es natürlich, wenn jetzt die komplette Gastronomie und alle öffentlichen Einrichtungen eine weitere Toilettenanlage benötigten - aber davon habe ich noch nix gehört.

Das Beispiel Trisomie 21 ist ganz interessant. Gerade bei den sog. "Downies" wird ja inzwischen sehr viel unternommen um diese Menschen zu fördern und in die "normale" Welt zu integrieren.

Fragwürdig ist für mich eher, dass dieses "Dritte Geschlecht" so ein großes Thema ist. Es wird uns ja im Alltag kaum mal betreffen. Diskussionswürdig ist für mich eher, ob in Zeiten von Rechtspopulismus - der ja auf so etwas anspringt wie ein pawlow'scher Hund - das Ganze nicht eine Nebelkerzenfunktion erfüllt. Die Politik, Gesellschaft, Medien und auch wir diskutieren hier fröhlich über dieses (Entschuldigung!) Pseudo-Problem. Viel interessanter sind für mich Rentenpolitik, Gesundheitspolitik, Pflege, Wohnungsmarkt, Klimawandel und eben auch die Förderung der Integration geflüchteter Menschen. DAS wären Themen, die uns gesellschaftlich beschäftigen MÜSSEN. Das dritte Geschlecht kann man nebenher einführen - was soll's?

(BTW: Ich werde gerade Vater. Sollte das Kind nicht eindeutig weiblich oder männlich sein - ich habe keinen Grund davon auszugehen - bin ich ganz beruhigt, dass man dem Kind heutzutage dann kein Geschlecht mehr zuweisen muss und versucht diese papiernen Fakten chirurgisch umzusetzen. Was mich betrifft, ich will ein gesundes und glückliches Kind! Der Rest ist mir wurscht!)
 

joh.t.

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bei den Zwergen
Das Problem ist oft darauf zurückzuführen, dass viele Menschen ein Problem mit unterschiedlichen Menschen haben, bzw nicht alle Menschen genau sind wie sie . Und das nicht in Ihren Kopf reinbekommen.
 

yoghurt

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Das Problem ist oft darauf zurückzuführen, dass viele Menschen ein Problem mit unterschiedlichen Menschen haben, bzw nicht alle Menschen genau sind wie sie . Und das nicht in Ihren Kopf reinbekommen.

Das sehe ich auch so!

Ich finde es manchmal auch absolut unertäglich, dass nicht alle Menschen so sind wie ich! Aber dann lächle ich einfach - ich kann sie ja nicht alle töten!
 

uli2003

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Die Politik, Gesellschaft, Medien und auch wir diskutieren hier fröhlich über dieses (Entschuldigung!) Pseudo-Problem.
Für mich ist das auch ein gemachtes Problem, welches eigentlich keines ist. Für mich ist das dritte Geschlecht schlichtweg nicht vorhanden. Ich finde auch keinen Ansatz für die Notwendigkeit, einer so denkenden kleinen Personengruppe ein solches zuzugestehen.
Denn wenn, dann müsste das im Sinne der Gleichheit überall geschehen.

Das Beispiel Trisomie 21 ist ganz interessant. Gerade bei den sog. "Downies" wird ja inzwischen sehr viel unternommen um diese Menschen zu fördern und in die "normale" Welt zu integrieren.
Das ist ja nach Ausprägung nicht so ganz einfach. Das Beispiel driftet aber insofern von dem 'divers' Wunsch ab, als dass die Betroffenen das selbst nicht wahrnehmen, sondern ganz zufrieden in ihrem Körper sind.

Grüße
Uli
 

Holzrad09

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Was die Stellenanzeigen betrifft, mag es schon überzogen wirken, man kann nur hoffen, dass etwaige Strafen gering ausfallen.
Hier mal ein Urteil aus 2011, wo man vergaß eine Stelle mit m/w auszuschreiben https://tipps.jobs.de/teure-stellenausschreibung/

Um mal kurz zum Thema zurückzukommen, Ich war mal in einer kleinen Firma, wir waren 4 Leute, der Senior, der Junior und 2 Gesellen.
In dieser Werkstatt gab es weder eine Frauentoilette, noch einen Frauenumkleideraum und hätte es den Chef im Falle von Personalmangel zu einer Stellenausschreibung veranlasst, hätte er zwar m/w angegeben, aber eine Kollegin hätte seinerseits unser Team garantiert nicht bereichern dürfen.
Und ein "d" heutzutage wahrscheinlich auch nicht, soviel zur Realität.
LG
 

predatorklein

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Hallo

Diskussionswürdig ist für mich eher, ob in Zeiten von Rechtspopulismus - der ja auf so etwas anspringt wie ein pawlow'scher Hund - das Ganze nicht eine Nebelkerzenfunktion erfüllt. Die Politik, Gesellschaft, Medien und auch wir diskutieren hier fröhlich über dieses (Entschuldigung!) Pseudo-Problem. Viel interessanter sind für mich Rentenpolitik, Gesundheitspolitik, Pflege, Wohnungsmarkt, Klimawandel und eben auch die Förderung der Integration geflüchteter Menschen. DAS wären Themen, die uns gesellschaftlich beschäftigen MÜSSEN.

Umgekehrt sollten wir uns aber auch mal fragen , ob die von dir angesprochenen Probleme , die alle noch nicht mal ansatzweise gelöst wurden , mit ein Grund sind , warum immer mehr rechts gewählt wird ?

Und woher kommen denn die rechten Wähler ?
Haben die vorher die NPD gewählt ?
Oder sind das alles Nichtwähler , die jetzt plötzlich wählen gehen ?

Eher nicht .
Die sind von anderen Parteien abgewandert , weil sie mit deren Politik nicht mehr einverstanden sind .

Das mit Abstand beste Mittel gegen rechts wäre eine Politik für den " kleinen Mann " .
Der liegt nämlich auf dem Rücken und strampelt vezweifelt mit den Beinen .

Das Durchschnittsgehalt bei uns liegt bei ca 34.000 € brutto im Jahr .
Die momentane Durchschnittsrente bei 1250 € .
Hört sich alles nicht so schlecht an .

Dem steht entgegen , daß ca 35 % aller Erwerbstätigen für ihren Vollzeitjob gerade mal 1000 - 1300 netto in der Tasche haben .
Da ist unser " Bäckermädl " mit dabei ( 1100 € wenn überhaupt ) .
Und weitere 10 % haben zwischen 1300 und 1500 € netto in der Tasche .
Und da sind einige Jungs aus dem Handwerk mit dabei .

Einfach mal überlegen , was die nach 45 Jahren Arbeit an Rente kriegen , da wird einem übel .

Und ein Mindestlohn von 9 € ist eine absolute Lachplatte .
Und dafür hat sich die Politik teilweise noch selbst gefeiert ?
Echt jetzt ?

und hätte es den Chef im Falle von Personalmangel zu einer Stellenausschreibung veranlasst, hätte er zwar m/w angegeben, aber eine Kollegin hätte seinerseits unser Team garantiert nicht bereichern dürfen.

Läuft doch überall so .
Ein Kleinbetrieb kann durch eine weibliche Mitarbeiterin , die plötzlich schwanger wird , ganz leicht in Schwierigkeiten kommen .

Geht man das Risiko also ein wenn man nicht muß ?
Klare Antwort : Nein

Gruß
 

yoghurt

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Hallo,
wir kommen natürlich vom Hölzchen aufs Stöckchen....
Die oben von mir und Predatorklein benannten Probleme haben eins gemeinsam. Sie sind im Rahmen unserer föderalen, durch Dauerwahlkampf geprägten Demokratie nur schwer anzugehen. Um in vertrauten Bildern zu sprechen: das sind die dicken Bretter, die es zu bohren gilt! Und da tun sich Menschen schwer, wenn sie ständig beobachtet werden und bei jeder falschen Bewegung um die Mehrheit im Bundesland XY fürchten müssen. (Extreme Beispiele dieses Verhaltens nenne ich jetzt nicht - kann sich ja jeder denken!)

Einfacher ist da die Symbolpolitik entsprechend meines Lieblingsbeispiels Kindergeld. Das wird dann erhöht und damit steht man gut da. Dass die Erhöhung 2€ pro Kind ausmacht und bei armen Familien nix bringt, bei Sozialfällen gar auf das ALG II angerechnet wird, dass der Mittelstand seinen Kindern ne Kugel Eis mehr kauft und die Top-Verdiener den Unterschied (2€!!!!) nicht zur Kenntnis nehmen, das fällt nicht weiter auf.... In der Summe hat man Steuermilliarden an die Steuerzahler zurückgegeben!

Mein Gedanke ist , dass man die Wahlperioden verlängern sollte um den Akteuren den Atem für die dicken Bretter zu geben. Dazu die Anzahl der Bundesländer verringern und deren ewige Mitsprache im Bundesrat einschränken sollte. Wahlen in Bund und Ländern synchronisieren. Dann könnten die Parteien mit einem klaren Programm 5 Jahre regieren. Das Programm und die Vor- und Nachteile wären klar erkennbar. Nach fünf Jahren könnten die Wähler entscheiden, ob sie diese Regierung weiter haben wollen oder die völlig andere Programmatik der Konkurrenz bevorzugen. Dann braucht man auch keine Populisten mehr, die laut schreien, dass es alles viel besser und einfacher geht.

Aber da beißt sicht die Katze in den Schwanz! Eine Föderalismusreform wäre schon ein dickes Bongossibrett....

Weiteres Thema übrigens (ich bin gerade betroffen) Die Arbeitgeber meiner besseren Hälfte versuchen gerade ihr die Überstunden als Weihnachtsgeld zu vergüten. Könnte ja egal sein, bloß wird die Bezahlung im Mutterschutz nicht nach dem Weihnachtsgeld sondern nach dem Durchschnittsverdienst berechnet.
Warum sind die Schwangerschaften bzw. die Bezahlung im Mutterschutz eigentlich Sache der Arbeitgeber und nicht des Steuerzahlers? Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz!

Und da wären wir auch mal bei einer Maßnahme die WIRKLICH gegen die Diskriminierung von Frauen helfen würde.....
 

uli2003

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Warum sind die Schwangerschaften bzw. die Bezahlung im Mutterschutz eigentlich Sache der Arbeitgeber und nicht des Steuerzahlers? Der Sinn erschließt sich mir nicht ganz!

Und da wären wir auch mal bei einer Maßnahme die WIRKLICH gegen die Diskriminierung von Frauen helfen würde.....

Ist doch alles im Rahmen der U2-Umlagepflicht erstattungsfähig, U1/U2-Umlagen und Insolvenzgeldumlage ausgenommen?
 
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