Scheiben vom Olivenholz abschneiden

thludwig

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Hallo zusammen.

Ich bin neu hier, 55, gelernter Elektromechaniker und meine Erfahrungen in Holzbearbeitung sind äußerst bescheiden. Motiviert durch (eventuell einschlägig bekannte) Youtube-Kanäle hab ich mir in den letzten paar Jahren ein bisschen Werkzeug und Maschinen gekauft und musste feststellen, dass wenn ich die Sachen zuhause habe, sie auch immer öfter einsetze, weil mir Ideen kommen, wie ich damit ein "Problem" lösen könnte.

Ich mag Olivenholz sehr und habe jetzt zwei "Abfallstücke" eines Olivenbaumstammes oder -astes (rund 20cm unförmiger Durchmesser, siehe Bild) gekauft, mit denen ich gerne ein bisschen rumprobieren möchte. Ich habe keine konkrete Vorstellung, was daraus werden soll. Die Stücke sind groß genug, dass man auch kleine Schüsselchen damit machen könnte. Aber mit der Schnitzkunst ist es bei mir noch weniger her :emoji_expressionless:
Wenn irgendwie ein schöner Topf-Untersetzer dabei rauskommt, bin ich zufrieden.

Mein Plan wäre zunächst mal, von den Holzstücken eine Scheibe abzuschneiden, sie abzurichten und auf Dicke zu hobeln (ich hab mir dafür ein Baumarkt-Gerät von Scheppach gekauft, das ich jetzt doch schon mehr gebraucht habe, als ich vorher gedacht hätte). Dann schleifen und ölen.

Eine Bandsäge habe ich nicht und habe auch nicht vor, mir extra dafür eine zu kaufen, zumal der Durchmesser der Stämme auch eine gewisse Größe an Bandsäge mit entsprechender Sägehöhe erfordern würde.
Für das Abschneiden der Scheibe habe ich daher nach ein paar Überlegungen daran gedacht, mir eine Japansäge zu kaufen, das Holzstück in eine Vorrichtung zu "spannen" und die Scheibe abzuschneiden. Ich würde mir mangels Erfahrung mit einer Japansäge eine Führung in Form von zwei Brettern bauen, in die ich mit der Kreissäge einen Schlitz reinsäge, damit ich einigermaßen gerade sägen kann. Auf dieser Führung würde ich auch das Holz befestigen und ausrichten, so dass es gerade liegt.

Was haltet ihr davon?
Olivenholz ist ja Hartholz. Ist die von mir gewählte Japansäge (ich hatte eine DICTUM Kataba Kariwaku Daiku 330 im Sinn) dafür überhaupt geeignet? Ich brauche halt eine Säge ohne Rückenverstärkung, weil ich ja den Stamm durchsägen möchte.

Habt ihr bessere Ideen/Vorschläge, wie ich dan am einfachsten Scheiben abschneiden kann?


Gruß aus de Palz :emoji_slight_smile:
Thorsten
 

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pedder

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Die Säge hat Zähne, die eigentlich zum Absetzen, also Schnitte quer zur Faser, gemacht sind.
Willst Du Bretter abschneiden oder Hirnholz scheiben?
(Zu letzterem würde die die Säge, aber nicht die Idee mit dem Hobeln passen.)
 
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carsten

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Hallo

dito zur Säge kann ich wenig bis nix sagen. Aber Beim Hobeln schließe ich mich den Vorpostern an. Hirnholz hobeln = Sehr gefährlich.
Mit der Maschine Abrichten händisch geführt = Lebensgefahr für die Finger / Hand

Und beim Dickenhobeln wir die Maschine mehr zum Hacker und das Ergebnis ist schlechter als der Sägeschnitt.
Neben Oberfräse und Planfräsvorrichtung kenne ich Schnitzscheiben alá arbotech und Fächerschleifscheibe als Mgl eine Hirnholzplatte einzuebenen.
 

thludwig

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Also die Säge würde zumindest passen. Ja, ich möchte Hirnholz absägen. Keine Bretter, sondern Scheiben mit Rinde ringsrum (so erkläre ich als Laie das :emoji_wink:)

Also nicht in den Dickenhobel damit, ok.

Mit Fräsen meinst du mit der Oberfräse drüberfahren, richtig? Das könnte ich zumindest für die groben Unebenheiten machen und den Rest dann schleifen.

Danke für eure Rückmeldungen!

Gruß
Thorsten
 

derdad

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Sie dir Videos bzgl "planfräsen mit Oberfräse" an.
Ist eine simple Sache. Doch man kann es wie bei allem, mit verschiedenem Aufwand betreiben. Je nach eigenen Vorstellungen.
LG Gerhard
 

Harrer

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Wenn die Scheiben nicht zu dünn werden sollen mit der Brennholzwippsäge möglichst parallele Scheiben abschneiden. Wenn das Sägeblatt scharf ist reicht danach anschleifen.

Dammal
 

thludwig

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Eine Brennholzwippsäge ...... davon hab ich noch nix gehört. Da ich ansonsten keine Verwendung dafür habe, würde ich auf den Kauf einer solchen Säge gerne verzichten.

Das mit dem Planfräsen hab ich mir schon mal angeschaut. Da hab ich jetzt überhaupt nicht dran gedacht. Ich muss mal schauen, wie ich das mit dem besten Aufwand-Nutzen-Verhältnis hinkriege. Da sind YT-Videos bestimmt hilfreich.

Wenn ich mir zuerst eine plane und gerade Fläche säge, kann dieser Schritt ja vielleicht auch entfallen und ich kann direkt zum Schleifen gehen.

Gruß
Thorsten
 

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die Schönheit von Olivenholz offenbart sich mehr im Längsholz.
Da einzelne Brettchen verleimen zu einem Schneidbrett finde ich schöner.

Auch die Bruchgefahr ist geringer, bei zu dünnen Scheiben passiert das leicht.
Der Kern wird evtl. auch reißen.

Obwohl ich hier mitten unter Olivenbäume wohne, fällt nur wenig Holz in meine Hände.
Dünnere Äste (10-15cm) schon mal öfter durch Sturmschäden.
Mit der Kettensäge geh ich da nicht ran...
Damit setzte ich dann Akzente auf Möbelstücke als Griff zum Beispiel oder als Zangenschlüssel für die Hobelbank.


meine damalige Bandsäge hatte damit Schwierigkeiten, lag aber auch an einem stumpfen Blatt.
Dann ging es eben so:
IMG_5375.JPG
IMG_5636.JPG
IMG_5642.JPG

IMG_5667.JPG


vielleicht kann dir einer (ein Forumsmitglied in deiner Nähe) deinen Stammabschnitt auftrennen?
 
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odul

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Eine Brennholzwippsäge ...... davon hab ich noch nix gehört. Da ich ansonsten keine Verwendung dafür habe, würde ich auf den Kauf einer solchen Säge gerne verzichten.

Das mit dem Planfräsen hab ich mir schon mal angeschaut. Da hab ich jetzt überhaupt nicht dran gedacht. Ich muss mal schauen, wie ich das mit dem besten Aufwand-Nutzen-Verhältnis hinkriege. Da sind YT-Videos bestimmt hilfreich.

Wenn ich mir zuerst eine plane und gerade Fläche säge, kann dieser Schritt ja vielleicht auch entfallen und ich kann direkt zum Schleifen gehen.

Gruß
Thorsten

Bei glatten Stämmen und dünnen Scheiben habe ich das auch schon gemacht. Bei diesen verwachsenen Teilen hätte zuviel Bedenken, dass mir die Brocken um die Ohren fliegen.


Korrektur: wollte post #7: "Wenn die Scheiben nicht zu dünn werden sollen mit der Brennholzwippsäge möglichst parallele Scheiben abschneiden. Wenn das Sägeblatt scharf ist reicht danach anschleifen." zitieren.
 
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thludwig

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@Macchia: das sieht natürlich sehr edel aus :emoji_heart_eyes:
Ich probiere da erst mal rum. Wenn ich mit den Scheiben keinen Erfolg habe oder ich nicht zufrieden bin, geh ich mal an die Bretter...wobei da eine Bandsäge wahrscheinlich schon das Mittel der Wahl wäre.

@odul: was meinst du? Bei welcher Tätigkeit? Beim Planfräsen?
 

Mitglied 67188

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also bevor man sich eine Wippsäge kauft, kauft man doch eher eine Bandsäge....
 

thludwig

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@Peter Schiendzielorz: OK, ich kann ja mal mit meiner Frau reden, schließlich steht Weihnachten vor der Tür und sie will ja sicher nicht, dass ich sie für geizig halte :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Aber ja, für die Kohle dann eher die Bandsäge.

vielleicht kann dir einer (ein Forumsmitglied in deiner Nähe) deinen Stammabschnitt auftrennen?

Hm, das wäre natürlich cool, wenn es jemanden in meiner Umgebung gäbe, der mir da weiterhelfen könnte. Neustadt an der Weinstraße, oder auch im Raum Mannheim, Ludwigshafen.

Aber ich würde das schon gerne mal probieren mit der Japansäge und ob das mit der Vorrichtung so hinhaut, wie ich mir das vorstelle. Wie es so schön heißt: Versuch mach kluch :emoji_slight_smile:

Was ich auch mag an den Scheiben ist die Rinde, die (hoffentlich) noch mit dranhängt. Und das Unregelmäßige. Wir haben auf Kreta einen Ständer für Weinflaschen gekauft. Der ist recht schepp (hochdeutsch: schief) und hat teilweise noch Rinde dran. Sieht eher aus wie Rest-/Abfallholz und war's wohl auch....aber uns gefällt's.

Ich bestell mir jetzt mal die genannte Säge, sofern niemand einen Einwand gegen diese Säge vorbringt, und dann sehe ich weiter.

Ich danke euch allen für euren Input! :emoji_thumbsup:



Gruß
Thorsten
 

Wildhauer

ww-nussbaum
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Als Holzbildhauer habe ich zwar nicht soviel Ahnung und Kenntnisse wie die o.g. Fachleute, aber in meiner Jugend gab es Sägen, die nannten sich u.a. Fuchsschwanz oder Bügelsäge. Damit ließen sich auf einfachste Weise Holz sägen.:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

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Ich bestell mir jetzt mal die genannte Säge,
die Säge ist prinzipiell geeignet.
Die Vorrichtung dafür ist mir noch etwas unklar.
Letztendlich ist es besser man lernt ohne Führung.
Ich würde erstmal an einem Balkenstück aus Fichte üben.
Die Sägen sind "sehr" empfindlich am Verbindungsstück vom Griff zum Blatt.
Zwei- dreimal die Säge zu sehr gedrückt (ausversehend, sie zieht man ja) schon ist der Teil geschwächt /verbogen
und wird immer leichter wieder dort verbiegen.
Erkundige dich vorher per YT (am besten japanische) wie man damit umgeht und wie man effektiv an solche Querschnitte rangeht.
Die richtige Technik ist hier entscheidender als eine Führung.

Das wird eine geduldige Arbeit werden bei Olive....
 
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Mitglied 67188

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aber in meiner Jugend gab es Sägen, die nannten sich u.a. Fuchsschwanz oder Bügelsäge. Damit ließen sich auf einfachste Weise Holz sägen.:emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
das ist schon richtig.
Doch mühsam bleibt 20cm Olive in Scheiben schneiden trotzdem, ob Fuchsschwanz oder Kataba.
Es ist sehr individuell, der eine kommt damit besser zurecht der andere mit was anderem.
Für mich war es ein Aha Effekt mit den japanischen Sägen, liegt mir halt mehr.
 

pedder

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Wenn man das Werkstück vernünftig einsspannt und etwas Übung mit der Säge hat,
kann man parallele Scheiben mit einem Dickenunterschied von deutlich unter 5/10mm sägen.

Wir haben das bei einem Treffen mal als Wettbewerb gemacht.
Die papanische Säge lag im Ergebnis auf Platz zwei zwischen Klaus und mir mit unserem Fuchsschwanz.
Es kommt nicht nur auf die Säge sondern auch auf den Sägenden (m/w/d) an.
 

raziausdud

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Eins der „Geheimnisse“ des freien* Sägens per Hand ist das genaue Anreissen (Anzeichnen).

Das könnte man hier - weil die Stücke sehr unregelmäßig sind - mit einer stabilen Pappe machen, denn wenn sich die freien Enden ohne Druck zu einem Ring treffen, liegt die Kante in einer Ebene. Dann die anliegenden Stellen markieren.

•Es gibt auch Führungen für Handsägen, Stichwort: Gehrungssägen. Allerdings nicht ganz so einfach, ein krummes Stück Holz immer gleich orientiert anzulegen. Festschrauben auf einem Führungsbrett dürfte da hilfreich sein (bräuchte man bei jeder Art strombetriebener Sägen ebenfalls).

Rainer
 
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thludwig

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Morschen.

Ich hab mal auf die Schnelle skizziert, was ich mit der (ganz simplen) Vorrichtung meine. In der Mitte liegt dann halt das Holz. Über die Schlitze in der Grundplatte spanne ich das Holz mit Gurten fest, damit es gerade liegt, unterlege ich es mit Holzkeilen o.ä. Meiner Hoffnung nach müsste es mir dann gelingen, einigermaßen gerade Schnitte zu kriegen.

Aber ja, die Säge ist nur ein Teil des Erfolgs, der andere ist der Sägende. Hier wird nur Übung helfen. Aber ich muss ja mal den ersten Schritt machen, damit ich weiß, wo ich stehe. Vielleicht klappt es auf diese Weise ja schon gut, ansonsten muss ich üben und/oder umdenken.

Gruß und schönes Wochenende
Thorsten
 

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