Hui hier gehen jetzt aber zwei Dinge durcheinander. Wir reden hier von zwei unterschiedlichen Gefahrenquellen.
Die Entzündlichkeit eines Stoffen (zu erkennen an den Warnzeichen auf der Packung heutzutage rote Raute, früher oranges Viereck mit Symbol) haben wenig bis nichts damit zutun, dass sich ein Stoff bei der Aushärtung entzündet.
Es geht erstmal nur darum, unter welchen Bedingungen sich ein entzündungsfähiges Gas/Luftgemisch bildet. Beispiel hier wären Lacke mit Lösemitteln drin. Die Lösemittel sind sehr gut brennbar, darum hat das Behältnis ein passendes Warnzeichen. Es ist aber nicht so, dass sich darum die Lackrolle leicht selbst entzündet.
Dafür kann man den Lack vermutlich mit einem Feuerzeug deutlich besser anzünden, als den Leinölfirnis.
Bei der Trocknung/Aushärtung laufen bestimmte chemische Prozesse ab, die Wärme entwickeln. Wenn sich diese Wärme in einem Tuch staut, kann es zur Entzündung kommen. Beschleunigt werden kann das ganze natürlich durch Sonne/dunklen Lappen etc.
Der gleiche Effekt kann sogar mit maximal unbrennbarem Wasser auftreten. Als Beispiel ist hier nasses Stroh zu nennen. Ein Bekannter bei der Feuerwehr in der Schweiz rückt öfter zu Scheunenbränden aus, bei denen die BRandursache in nassem Stroh besteht. Wenn dieses im Sommer anfängt zu rotten wird es warm wie in einem Komposthaufen und das darüber liegende trockene Stroh kann Feuer fangen.
In der Schule hat damals ein Mülleimer gebrannt, weil jemand Ein Papiertuch mit Zinkhydroxid-Lösung entsorgt hat. Das Wasser verdunstet, das Zinkhydroxid kristalisiert aus und diese Kristalisationswärme reicht, um Papier zu entzünden. Dennoch ist nirgendwo auf der Packung ein "Gefahr leicht entzündlich" Schild drauf.
Edit: Bitte nicht falschverstehen, ich finde es extrem wichtig, auf diese unsichtbaren Gefahren hinzuweisen, nur bei dem durcheinander blutet das Chemikerherz ein wenig