Meine Arbeitsplatte soll richtig schön werden

schickeplatte

ww-fichte
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hallo, Ihr fachkundigen und auskunftsfreudigen Leute!
Plane gerade unsere zukünftige Küche und möchte dort Buche-Massivholzplatten aus dem Baumarkt einbauen. Habe gehört, dass man die mit der richtigen Behandlung gut widerstandsfähig gegen die klassische Küchenbenutzung machen kann und sie dann auch noch schön und babypopoglatt werden.
Das wär natürlich ein Traum! Nur, -wie mach ich das? Bin Neuling und hoch motiviert, alles zu geben. Nur die richtige Anleitung fehlt (der Typ im Baumarkt schien mir nicht sehr kompetent).

Ich schreib jetzt mal, wie ichs machen würde und fänds klasse, wenn das jemand vervollständigen bzw. korrigieren könnte :emoji_slight_smile:

1) Was nehm ich für ein Öl? Taugen die "Arbeitsplatten-Öle" aus dem Baumarkt was? Hab hier was von Osmo oder Trip-Trap gelesen, das kenne ich aber bisher nicht. Wichtig wär mir, dass es möglich natürlich ist und ich es auch ohne Fachfrau-Beziehungen irgendwo kaufen kann.

2) Wie ich gelesen habe, wäre es gut, die Sägearbeiten für Spüle etc. vorher zu machen. Das werd ich aber wohl nicht schaffen, weil erst beim Umzug ganz klar wird, wie alles steht und dann muss es fix gehen. Kann dann nur die Sägekanten 1x ölen.

3) Vor dem ersten Ölgang würde ich einmal mit nem Schleifklotz drübergehen. Welche Körnung nehm ich da?

4) Dann pack ich das Öl großzügig drauf, lasse es 20-30 Min einziehen, nehm den Überschuss ab (so wie es auf der Dose steht), lasse es trocknen und dann? Nochmal anschleifen? Gleiche Körnung wie zu Beginn? Habe hier was von angewärmten Öl gelesen, dass mit "380er-Nassschleifpapier eingeschleift" wird... was heißt das genau? Ist das nicht ne Riesensauerei? Geht das per Hand?

5) Woran merke ich, dass ich oft genug geölt habe? Wie lange warte ich dazwischen? Habe insgesamt 3-4 Wochen Zeit.

6) Ich werde das Ganze wohl im November in einer Garage machen müssen - IM Haus wird umgebaut. Überlege, dort einen Heizofen aufzustellen, damit zumindest beim Einarbeiten die Temperatur nicht so frostig ist. Oder wärs besser, doch irgendwie IM Haus zu arbeiten?

7) Wenn die Platten dann hoffentlich so schön sind, wie geplant, gehts an den Einbau. Da ist es dann wichtig, sie nicht überall festzuschrauben, sondern nur punktuell, damit es nicht reißt, wenn das Holz arbeitet, richtig? das Gewicht sorgt ja auch schon ein Stück weit dafür, dass sie nicht abheben.
Wie bekomme ich denn einen schönen Übergang zwischen zwei Platten hin (ich muss ums Eck)? Hatte beim letzten Mal Silikon, das hielt aber nicht...

8) Hab ich noch was Wichtiges vergessen?

Lieben Dank für Eure Hilfe :emoji_slight_smile:
 

RS-Tischler Bo

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gerade geölte Küchenarbeitsplatten, sind ziemlichen Belastungen ausgesetzt. Einmal geölt, bleibt es geölt. Das bedeutet für dich in regelmäßigen Abständen, die Prozedur zu wiederholen. Sprich alle 2-3 Monate kurz anschleifen, Öl einschleifen, Trocknen, abpolieren. Ist dir das bewusst? Dann erkläre ich dir gerne wie du es am besten verarbeitest. Nicht das du dich nach einem halben Jahr ärgerst wenn deine Platte Wasser zieht.
 

carsten

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Hallo

2. Die Sägekante kann man auch im nachhinein mit Silikon abdichten.

3. Bei den üblichen Baumarktqualitäten reicht einmal mit nem Schkeifklotz drüber leider nicht aus. War letztens bei Freunden die das ähnlich gemacht haben. Habe die Platte kurzerhand mit in die Firma genommen und ein paar mal durch die Breitbandschleifmaschien gelassen. Aber selbst danach zeichneten sich die einzelnen Stäbe nach kurzer Zeit weider stark ab. Hier dürfte es an mangelnder Holzauswahl und ungleichmäßiger Holzfeuchte gelegen haben. Wenn du das Geld ausgeben kannst würde ich die nicht in einem Baumarkt kaufen sondern im Holzhandel.

6. Zum trocknen des Öles braucht es neben Wärme auch hauptsächlich Sauerstoff, also Garage gut lüften. Zum anderen arbeitet gerade Buche sehr stark. Für das Arbeiten des Holzes ist weniger die Temperatur entscheidend als vielmehr die Luftfeuchtigkeit. Der Unterschied zwischen Grage und Wohnung könnte sich als ungünstig herausstellen.

7. Richtig. Für einen Eckverbindung ist Silikon ungeeignet.
Von unten sollten mind. zwei Arbeitsplattenverbinder gesetzt werden und zur Höhenfixierung ein paar Lamellos. Der Stoß muss mindestens im Bereich der Profilierung abgesetzt werden.
 

WinfriedM

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Ist auch meine Erfahrung, Baumarktqualität muss ordentlich geschliffen werden, z.B. mit einem Exzenterschleifer. Beginnen würde ich mit Korn 100, dann 120, dann 180, evtl. noch 240, falls noch Schleifspuren zu sehen sind.


Mit einem guten Öl würde ich auch anfangs alle 2-3 Monate nachpflegen, aber nach einem Jahr reicht in der Regel dann Nachpflege alle 6-12 Monate. Beim Öl das Merkblatt lesen, auch wenn viele Öle ähnlich verarbeitet werden, gibt es auch Ausnahmen. Ich würde bei einem Produkt, was ich nicht kenne, auch immer erstmal ein Probebrett machen. In der Regel reichen bei den meisten Ölen 2-3 Behandlungen. Zwischen den Behandlungen reicht in der Regel ein Zeitraum von 24 Stunden. Zum Trocknen sollte es am besten Zimmertemperatur haben und gut Sauerstoff da sein.

Auch ohne nass einschleifen und ohne Öl erwärmen bekommst du erstklassige Oberflächen hin. Gerade bei Buche. Ob diese Techniken überhaupt einen positiven Effekt bringen, ist sehr schwer nachzuweisen. Führende Ölhersteller empfehlen sowas nicht, folglich wird der Effekt auch nicht so nennenswert sein. Was allerdings oft empfohlen wird und was ich auch mache: Den Überstand nicht einfach nur abziehen, sondern ihn kräftig mit kreisenden Bewegungen ins Holz einmassieren (oder maschinell einpadden). Das drückt nochmal etwas Öl zusätzlich in die Poren.

Bei geölten Flächen ist übrigens wichtig, dass nirgendwo dauerhaft Feuchtigkeit stehen bleibt. Also z.B. im Bereich der Spüle sollte man immer recht bald das Holz trocken wischen. Hab letztens in einem Ferienhaus eine Platte gesehen, die hinter der Spüle zur Wand hin schon völlig schwarz war. Um die Spüle drumrum waren überall die Lamellen aufgerissen.
 

schickeplatte

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oder doch lackieren?!

Erstmal Danke für Eure Kommentare :emoji_slight_smile: Habe gestern noch die Zusammenfassung der bisherigen Foren-Einträge zum Thema Ölen entdeckt- das war auch schon aufschlussreich... also WENN ichs mache, habe ich jetzt ne genauere Vorstellung, aber was RS-Tischler so schreibt lässt mich zweifeln, ob es wirklich das Richtige ist :confused:
Wasser etc. direkt wegwischen mach ich immer und mir einmal die Arbeit mit dem Ölen und Schleifen zu machen ist kein Thema, da hab ich Spaß dran, aber das Ganze alle 2-3 Monate auffrischen??? Ich glaube, das ist im Familienalltag kaum umzusetzen. Ich dachte, wenn ich gute Materialien nehme (werd mal im Holzhandel nach Platten schauen) und mir bei der Erstbehandlung richtig Mühe gebe, hält das erstmal für ein paar Jährchen... Winfried klingt da ganz zuversichtlich..?

Was ist mit einem Öl-Wachs-Gemisch wie Osmo Topoil- versiegelt das besser als reines Öl?

Eigentlich will ich mich nicht vom Ölen verabschieden, aber vielleicht wäre dann ein matter Lack oder eine Lasur doch besser geeignet? Wichtig ist mir, dass die Platte möglichst unempfindlich, pflegeleicht und langlebig ist (also die Oberfläche möglichst dauerhaft glatt und versiegelt), dass das Holz noch aussieht wie Holz und dass es nicht stinkt bzw. ungesund ausdampft.

Was denkt Ihr?
 

carsten

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Hallo

matte Lacke sind optisch sehr empfindlich gegen Kratzer und Abnutzung ( Glanzstellen).
Lasuren sind für Arbeitsplatten gänzlich ungeeignet da zu weich.
Eine Vollholzplatte ist immer Pfelgeintensiver als eine Dekorplatte. Ich gesthe das ich zu faul bin und deshalb eine Dekorplatte genommen habe, die ist pflegeleicht, langlebig ( bei meinen Eltern schon mehr als 20 Jahre) und ausdampfen tut da auch nix.
Wenn du also in diese Richtung deine Schwerpunkte setzt würde ich eher eine schicke Dekorplatte empfehlen als Frust zu schieben, wenn regelmäßig eine Nachpflege ansteht.
 

WinfriedM

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Öl wird langfristig besser abschneiden. Lack ist erstmal sehr pflegeleicht, aber wenn erstmal die ersten defekten Lackstellen da sind (Risse, Macken), sieht es schnell schäbig aus und muss dann aufwändig saniert werden. Öl hingegen pflegt man jährlich mal nach und dann kann so eine Platte ewig halten.

Osmo Topoil ist gut für Arbeitsplatten geeignet. Es gibt viele weitere Arbeitsplattenöle. Mit wenigen Ausnahmen sind Wachs-Öl Produkte eher nicht für Arbeitsplatten geeignet.
 

Jörg1968

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Osmo Topoil

Hallo

Ich habe jetzt Eiche Arbeitsplatten seit 3 Jahren im Einsatz. Behandelt wurden sie mit Osmo Topoil, Vorschliff mit 180er Korn. Es gibt ein Pflegespray von Osmo. Das wird 2-3 mal im Jahr abends aufgesprüht und verrieben. Ohne weitere Behandlungen ist die Platte morgens wieder fit. Eigentlich kein Aufwand.
Stehendes Wasser umd die Spüle etc. wird gleich aufgenommen. Bis heute sieht die Platte gut aus. Bis auf die unvermeidlichen Kratzer ist sie immer noch top. Ich würde die pLatte beim nächsten Mal wieder so behandeln.

Gruß Jörg
 

schickeplatte

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Hey, das klingt doch schon viel besser! *freu*

Wir haben derzeit ne "schwedische" Massivholzplatte, die leider nur kurz nach dem Einbau gut aussah. Jetzt ist sie rauh, hat graue Stellen und klebt rund um den Herd. Von daher habe ich auch kurz über eine Dekorplatte nachgedacht, aber... nein, das wäre Kapitulation! Ich habe mich damals nicht informiert und die Platte nur sehr halbherzig behandelt, außerdem ist das bestimmt kein hochwertiges Holz. Dekor hat Vorteile,klar, aber optisch wäre das trotzdem immer noch ein Abstieg! Und auch sonst: Ich plane seit Wochen an dieser Küche, werde sie selbst einbauen und die Platte soll der krönende Abschluss des gelungenen Projekts sein...Dann mach ichs diesmal lieber richtig, investier Zeit und Geld und freue mich dann aber Tag für Tag daran. Geöltes Holz ist einfach unschlagbar schön.....
Und ich glaube, da ich ja in diesem Bereich keine Fachfrau mit dem entsprechenden Adlerblick bin, kann ich auch eher über eine Macke o.ä. hinwegsehen. Unser Esstisch ist z.B. auch vor Jahren das letzte Mal geölt worden, trotzdem finde ich ihn noch schick. Vielleicht kriegt er ja dann auch noch ne Behandlung:rolleyes:

Mich juckts in den Fingern - Ich werde gutes Holz und Osmo-Öl besorgen, mir ein luftiges Plätzchen IM Haus suchen und dann schleifen und ölen bis der Arzt kommt. :emoji_slight_smile: Der Tip mit dem Osmo-Spray fürs Nachölen ist gut!!! Trocknen über Nacht klingt familienkompatibel.


Jetzt wäre da momentan nur nochmal die Frage der Befestigung an den Unterschränken: Was heißt "Der Stoß muss mindestens im Bereich der Profilierung abgesetzt werden" auf Neulingdeutsch?

Danke fürs Erfahrungen teilen :emoji_slight_smile:
 

hexenhaus

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Ölen von Massivholzarbeitsplatten für die Küche

Hallo,

ich habe vor knapp 5 Jahren mit der Hilfe dieses Forum unsere Küche mit massiven Buchenholz-Arbeitsplatten erstellt. Die dazu eingestellten Fotos sind aus der Foto-Gallerie irgendwie verschwunden, mal sehen, ob ich sie noch auf meiner Festplatte finde.

Was wird benötigt:
1 Dose Öl (aus dem Baumarkt)
Exzenterschleifer mit Schleifpapier Korn 180 (kann man auch mieten)
1 Schleifklotz aus Kork (aus dem Baumarkt)
3 Bögen Nassschleifpapier Korn 320 (gibt es z.B. bei feinewerkzeuge).
ein altes T-Shirt

1. Das Öl:
Ich habe das Hartöl von Ultranature verwendet, aber hier im Forum wurden schon sehr viele Alternativen genannt, die man genausogut verwenden kann. Für unsere Wickelkommode habe ich das Osmo-Hartwachsöl verwendet. Das Hartöl von Ultranature feuert stark an, was zu unserer weißen Küche toll aussieht. Das Osmo-Hartwachsöl eher nicht. Bei letzterem habe ich aber keine Erfahrungen mit der Haltbarkeit im Kücheneinsatz.

2. Die Vorbereitungen:
Unsere Leimholzplatten stammen aus dem Baumarkt. Wir hatten uns aus einem riesigen Stapel die besten drei herausgesucht. Ich habe sie mit einer Maschine mit Korn 180 geschliffen.
Dann habe ich mit nach einer tollen Anleitung aus dem Forum einen Ballen zum Ölen aus einem alten T-Shirt hergestellt. Ich benutze ihn noch heute und bewahre ihn in einem Schraubglas auf. Er hat zwischendurch nur einen neuen Überzug bekommen.

3. Das Ölen:
Dann habe ich in einen kleinen Topf heißes Wasser aus dem Wasserkocher gekippt und da hinein die offene Öldose gestellt. Nach 5 Min. habe ich mit einem sehr dicken Pinsel das Öl großzügig aufgetragen. Die Platten haben gesaugt wie nix und ich musste nach ein paar Minuten erstmal Öl nachlegen. Ich habe bei den langen Platten abschnittsweise gearbeitet und z.B. am Spülenausschnitt gestoppt, den Abschnitt aber in jedem Arbeitsgang versetzt.
Dann habe ich einen Bogen Nassschleifpapier gedrittelt, um den Korkklotz gewickelt und dann das Öl nass mit der Hand eingeschliffen. Ich hatte dabei einen Putzhandschutz an. Dabei entsteht auf der Oberfläche so eine Art Schleifschlamm, der die Poren zusetzt und für das Babypopo-Gefühl sorgt.
Vorsicht: Boden abdecken. Es spritzt immer mal ein bisschen und die Spritzer gehen nur sehr schlecht weg.
Das Einschleifen habe ich zweimal gemacht und danach nochmal in zwei Arbeitsgängen ganz dünn Öl mit dem Ballen auftragen. Das Ergebnis war super. Das habe ich auf Oberseite und Kanten, d.h. auch in den Ausschnitten so gemacht. Die Unterseite habe ich übrigens nur zwei mal geölt: einmal mit Einschleifen und einmal so.

4. Die Nachbehandlung:
Im ersten Jahr habe ich noch so alle drei Monate mit dem Ballen geölt. Im zweiten und dritten Jahr vielleich noch zweimal im Jahr. Jetzt mache ich es nur noch nach Lust und Laune an den stark beanspruchten Stellen. Viele Ecken sind somit schon seit zwei Jahren nicht mehr behandelt worden und brauchen das auch nicht. Auch rund um die Spüle sieht es noch richtig gut aus.

Unsere Küche ist dabei im vollen Einsatz.

Fazit: Massivholz- bzw. Leimholzarbeitsplatten für die Küche würde ich immer wieder machen.

Es gibt nur einen einzigen Nachteil: Niemals Blechdosen darauf stehen lassen. Das macht sehr hässliche schwarze Ränder, die man komplett rausschleifen muss. Ist mir schon passiert. Trocken ist kein Problem, aber auch nur ein bisschen Feuchtigkeit reicht aus.

Grüße Astrid
 

schickeplatte

ww-fichte
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geöltes Testbrett wirft neue Fragen auf

War heute im Holzfachmarkt stöbern und habe mir dort Osmo TopOil besorgt. Hab dann eben ein länger nicht nachgeöltes, aber glattes Frühstücksbrettchen damit bearbeitet, um es mal zu probieren, bevor es ernst wird. Wie das ablief hat mich etwas überrascht!
Schon beim Einreiben des Brettes war die Konsistenz des Öls trotz Raumtemperatur 25°C ziemlich zäh, es erinnerte mich stark an UHU und liess sich schlechter verteilen, als ich das erwartet hatte!! :confused: Habe dennoch versucht, das Öl mit 320er Nassschleifpapier einzuarbeiten. Durch den Abrieb wurde es natürlich noch zäher und ergab richtige Streifen. Ich glaub, wenn ich das so 20-30 Min hätte einziehen lassen, wäre das Ergebnis eine klebrige Schicht gewesen, die ich nicht mehr einfach hätte abnehmen können. Deshalb habe ich sofort ordentlich mit Küchenkrepp drübergerieben, so dass das meiste davon aufgenommen wurde.
Das ist jetzt ne Stunde her, das Brett klebt nicht und ist noch glatter als vorher.
ABER: gesättigt sieht das Holz nicht wirklich aus, die feinen Rillen vom Schneiden zeichnen sich auch immer noch weißlich ab (fühlen kann man sie aber kaum).

HABE ICH DA NUN EINEN FEHLER GEMACHT UND WENN JA, WO LAG DER GENAU?

Ist die Konsistens des Öls immer so zäh, und deshalb das Anwärmen auf 50-60°C? Spätestens auf der Arbeitsplatte kühlt es doch wieder ab und wird wie vorher, oder nicht?
War es schon zuviel oder eher zuwenig Öl? Ich habe mich gewundert, wie viel ich brauchte, um es überhaupt verteilen zu können... (ca. 2-3 Esslöffel für die Vorderseite des kleinen Brettchens) und nun ist ja das meiste im Küchenpapier gelandet :emoji_frowning2: so reicht die 0,5 l-Dose niemals wie angegeben für 12qm... Habe ich die falsche Vorstellung von "nass" einschleifen? Bin grad echt ratlos...
Gibt es ein anderes Öl, das genauso gut ( und auch lebensmittelecht) ist, aber dünnflüssiger in der Konsistenz?

Wie macht Ihr das eigentlich mit den Lappen/Rollen/Pinseln während der Pinkelpause zwischen zwei Werkstücken? Bei der Konsistenz von heute stell ich mir vor, das jegliches Material schon nach wenigen Minuten steif wird und klebt! Hilft Einschlagen in Plastik- oder Alufolie?

Habe im Markt ein Polierkissen von Osmo aus feiner Stahlwolle gesehen, kann man sowas benutzen wie ein Polierpad, z.B. zum nassschleifen? Das Schleifpapier ist so starr, besonders mit Korkklotz...

Was eigent sich am besten, um das Öl aus dem Lappen, Pinsel usw. rauszukriegen? Terpentinersatz?

Letzte Frage, diesmal zum Holz: Der Marktmensch meinte, das jeder Hersteller von Buche-Leimholzplatten das Holz aus Frankreich bekommt, da gäbe es nur zwei Bezugsquellen. Von daher gäbe es auch keine Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern bzw. zwischen Holzfachmarkt und Baumarkt um die Ecke. Wie seht Ihr das?

Astrid, Danke Dir für die ausführliche Anleitung mit den praktischen Tips (Handschuhe, Boden abdecken :emoji_wink:
 

WinfriedM

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Die normale Vorgehensweise bei Osmo Topoil ist: Dünn mit Pinsel auftragen und trocknen lassen. Also nichts mit nass einschleifen etc...

Osmo Topoil ist auch ein Öl, was gerade nicht tief eindringt, sondern eine Schicht auf der Oberfläche bilden soll. Für eine sinnvolle Schichtdicke sollte man 2-3 mal auftragen. Nach dem ersten Auftrag (nach Trocknung von 12-24 Stunden) evtl. nochmal ganz leicht mit Schleifpad drübergehen.

Zähe Konsistenz??? Ich weiß nicht, was du unter zäh verstehst, ich finde das ist relativ flüssig, dünner als Salatöl.

Schau auch mal ins technische Merkblatt, was du dir bei Osmo herunterladen kannst.

Pinsel kannst du in einen Becher mit Öl stehen lassen, bei längeren Pausen dann mit Frischhaltefolie abdecken.
 

enibas5

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Hallo,

bin leider kein Experte, will Dich aber ermutigen nicht aufzugeben. Habe vor einigen Jahren selber eine Bucheplatte bearbeitet und es hat wirklich Jahre gedauert bis ich nochmal Hand anlegen musste - und dann auch nur Nachölen mit einem Schleifvlies.

Die Platte war glatt wie der von Dir gewünschte Baby-Popo und Flüssigkeit machte ihr nur etwas aus, wenn man wirklich schlampig war und über Stunden diese nicht wegwischte. Du musst Dir im Prinzip jetzt einmal richtig Arbeit machen und hast dann dafür aber Ruhe bei normaler Beanspruchung.

Ich habe damals Hartöl benutzt - ich glaube von Clou. Das war also überhaupt nicht dickflüssig wie Du es bei dem Osmo-Produkt beschreibst. Am Ende noch poliert und ich hatte eine wunderschöne, seidigmatte Oberfläche. Ich kann Dir daher zu dem Osmo-Öl nichts sagen. Nicht, dass Du das falsch verstehst - auch bei Hartöl habe ich mehrere Arbeitsgänge bis zur Körnung 240 und abschließend Stahlwolle benötigt - aber mit Erhitzen oder so war nix.

So jetzt überlasse ich das Feld den Experten - wollte Dir nur ein wenig Mut machen :emoji_wink:

Ach so - zu Deinem Frühstücksbrett: Kann es sein, dass du zu schnell zu fein geschliffen hast ? 320er Papier ist ja sehr fein - versuche für einen Test mal 100er oder 120er Schleifpapier zu benutzen - dann ölen - dann 180er Papier - dann solltest Du eigentlich schon einen guten Erfolg verzeichnen können.
 

schickeplatte

ww-fichte
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Dünner als Salatöl??? Find ich gar nicht, Wie gesagt, es hat mich an Uhu erinnert...

Aber was Du schreibst bzgl. des nicht-tief-E indringens passt zu dem, was ich gesehen habe. Vielleicht hätt ichs so stehen lassen sollen... ne Schicht hab ich jetzt nicht auf dem Brett, nicht ansatzweise.

Danke fürs Mut machen, kann ich brauchen! Ich will ja nicht die Platte versauen!
Vielleicht komm ich mit einem flüssigeren Öl besser zurecht...?
Das Brettchen war übrigens nicht neu sondern ist schon Jahre in Benutzung und dementsprechend glatt. Deshalb hab ich direkt 320er genommen.
 

WinfriedM

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Die Verarbeitung mit Topoil bei einer Arbeitsplatte ist wirklich einfach. Dünn streichen und fertig. Überstand nicht abwischen! Eine Schicht wirst du kaum sehen, weil es matt trocknet.

Lass dich nicht gleich entmutigen...

Ach ja, als Probe würde ich keine alten Brettchen nehmen, auf denen schon jede Menge Fett/Öl/Schmier drauf ist. Dafür ist Topoil nicht geeignet.
 

enibas5

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Das Brettchen war übrigens nicht neu sondern ist schon Jahre in Benutzung und dementsprechend glatt. Deshalb hab ich direkt 320er genommen.

Ja, schon klar - aber mit so feinem Papier trägst Du ja eigentlich nix mehr ab, sondern "verschmierst" mehr oder weniger die Oberfläche, die - gerade weil sie schon Jahre im Gebrauch ist - alles Mögliche an Rückständen enthalten kann. Mit einem gröberen Papier kommst Du besser aufs eigentliche Holz, dass in tieferen Schichten laienhaft ausgedrückt "sauberer" ist.
 

schickeplatte

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Ach sooo.. das mit den tieferen "saubereren" Holzschichten klingt einleuchtend :rolleyes: Da wärs ja dann im Prinzip am besten, gar nicht nasszuschleifen, sondern erstmal ohne Öl die alte Oberfläche runterzuholen und dem Brettchen dann eine ganz neue Oberfläche zu verpassen. Aber Schwamm drüber, das Brettchen war ja nur ein Test. Trotzdem Danke für den Hinweis! Deswegen heißt das hier auch „Neuling fragt PROFI“ :emoji_slight_smile:
Werde mir im Markt Verschnitt von der Leimholzplatte besorgen, die letztendlich mein Werkstück wird und mich daran nochmal testweise verausgaben (und mich trauen, den Überstand nicht abzuwischen :emoji_wink:
Und falls mir das Ergebnis nicht passt, kann ich ja immernoch nach einem anderen Öl suchen. Ich glaub, ich habe mir anhand der Arbeitsanleitungen ("Holz saugt das Öl auf, Reste einmasieren oder Überschuss abnehmen, eintrocknende Ölschicht darf nicht zu dick sein usw.") einfach ein Bild vom Öl gemacht, dem das TopOil nicht entspricht. Daher meine Verwunderung beim Ausprobieren. Aber das klingt ja so, als wäre TopOil ohne Firlefanz die richtige Entscheidung für Anfänger. (Und wenn ich dann Fortgeschrittene bin, stelle ich mich der Disziplin des Nassschleifens...)

--->Ist es eigentlich nachteilig, wenn zwischen den einzelnen Ölauftragen nicht nur 24 Std. sondern sogar ggf. mehrere Tage liegen? Werde es vielleicht nicht jeden Tag schaffen, weiterzuarbeiten…

--->Daher auch nochmal die Frage nach dem Säubern des Werkzeugs: Eignet sich da Terpentinersatz gut? Oder Abbeizer? Hab sowas noch nie benutzt, bisher sind die Pinsel immer im Müll gelandet *schäm*

Würde auch gern die offenen Fragen von eben nochmal anbringen:
--->Habe im Markt ein Polierkissen von Osmo aus feiner Stahlwolle gesehen, kann man sowas benutzen wie ein Polierpad, z.B. zum nassschleifen? Das Schleifpapier ist so starr, besonders mit Korkklotz...oder reagiert Stahlwolle mit dem Öl und Holz so wie Blechdosen?

--->Letzte Frage, diesmal zum Holz: Der Marktmensch meinte, das jeder Hersteller von Buche-Leimholzplatten das Holz aus Frankreich bekommt, da gäbe es nur zwei Bezugsquellen. Von daher gäbe es auch keine Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern bzw. zwischen Holzfachmarkt und Baumarkt um die Ecke. Wie seht Ihr das?

*in meinem Kopf ist nur noch Holz und Öl-aber so ist das, wenn mich was gepackt hat*
Danke für Eure Ratschläge :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile: :emoji_slight_smile:
 

carsten

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--->Letzte Frage, diesmal zum Holz: Der Marktmensch meinte, das jeder Hersteller von Buche-Leimholzplatten das Holz aus Frankreich bekommt, da gäbe es nur zwei Bezugsquellen. Von daher gäbe es auch keine Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern bzw. zwischen Holzfachmarkt und Baumarkt um die Ecke. Wie seht Ihr das?

Hallo

um diesen "Fachmann" mach mal in Zukunft einen großen Bogen.
Das ist großer Schwachsinn hoch 5.
 

gordont

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War heute im Holzfachmarkt stöbern und habe mir dort Osmo TopOil besorgt. Schon beim Einreiben des Brettes war die Konsistenz des Öls trotz Raumtemperatur 25°C ziemlich zäh, es erinnerte mich stark an UHU und liess sich schlechter verteilen, als ich das erwartet hatte!!

Vielleicht war das TopOil nicht in Ordnung? Meins ist auch eher dünnflüssig.

Du kannst bei Osmo auf der Homepage über das Kontaktformular um Produktproben bitten und bekommst dann kleine 125ml Pröbchen kostenlos zugeschickt.

Dann könntest Du mal vergleichen, ob sich das von dem unterscheidet, was Du gekauft hast.

Beste Grüße
Gordon
 

WinfriedM

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Zum Pinselauswaschen nehme ich Waschbenzin. Terpentinersatz geht auch, ich mag aber den Geruch nicht.

Wir haben in Deutschland sehr viele Buchenwälder, Pollmeier.com z.B. bezieht sein Holz ausschließlich aus deutschen Wäldern. Baumarktware hat oft mal Probleme mit schlampiger Verarbeitung, z.B. zu wenig Leimauftrag, so dass diese reißen. Oder auch mal Lamellen, die hervorstehen oder tiefer liegen. Auch die farbliche Sortierung der Lamellen ist oft grauenvoll. Man kauft im Baumarkt meist unterste Qualität, aber so wollen es die Leute ja auch. Billig muss es sein.

Bei Topoil hatte ich noch keine Probleme, auch wenn ich 2-3 Tage zwischen den Aufträgen gewartet habe. Schau mal ins Merkblatt, ob da irgendwas steht.

Stahlwolle kann man nehmen, ich vermeide sie aber, weil kleinste Metallrückstände auf der Platte liegen bleiben können und diese dann verfärben. Besser ist Schleifvlies für den kurzen Zwischenschliff. Oder ein Stück Schleifpapier (z.B. Korn 320) doppelt nehmen und ohne Schleifklotz ganz sanft über die Fläche. Es geht dabei nicht um Anschliff, sondern nur darum, ein paar herausstehende Pickel/Fasern zu entfernen.
 

gordont

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Besser ist Schleifvlies für den kurzen Zwischenschliff.

Hallo Winfried,

ich habe bislang immer nur mit Schleifpapier gearbeitet. Jetzt wollte ich mir mal Schleifvlies für den Zwischenschliff zulegen, bin mir aber unsicher, welche Körnung. Bis jetzt habe ich da immer nur Beschreibungen wie very fine, ultra fine und ähnliche gesehen. Hast Du vielleicht Tipps für Hersteller, Typ und Bezugsquelle?

Besten Dank
Gordon
 

akada

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@schickeplatte:

hoffe, du hast nicht feiner als mit 120erP geschliffen... Ansonsten verschließen sich die Holzporen und das Öl kann nicht eindringen, es hat einfach keine Angriffsfläche.

Gruß

Akada
 

WinfriedM

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@Akada: Hast du das mal praktisch erprobt? Ich lese sowas immer wieder, konnte aber in praktischer Erprobung keinerlei Unterschiede in der Aufnahmefähigkeit feststellen. Hab das erst letztens nochmal getestet mit 8 Probehölzern aus Buche. Geschliffen wurde ein Teil der Proben mit Korn 120, der andere Teil bis Korn 320 hoch. Benutzt hab ich ein recht dickflüssiges lösemittelfreies Öl (Auro Einmalöl). Ich konnte keine signifikanten Unterschiede feststellen.

Persönlich schleife ich recht oft bis Korn 320 vor dem ersten Ölen. Dabei haben sich nie Probleme eingestellt.

Schleifvlies: Leider gibt es keine standardisierte Körnung, wie bei Schleifpapier. Was der eine Hersteller unter "Fine" versteht, kann bei einem anderen "Ultrafine" sein. Auch die Farben sind nicht standardisiert. Ich kaufe meist bei Ebay und nehme eher etwas sehr feines für den Zwischenschliff bei Öl, also "Very Fine" oder "Ultra Fine". Wenn man langfristig gleichbleibende Qualität haben will, dann kauft man besser bei den großen Herstellern wie 3M oder Mirka. Findet man auch bei Ebay.
 
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