wie versprochen: der Praxisbericht
Letzte Woche ging es endlich los... wir konnten ins Haus und das Holz wurde geliefert, ingesamt 5,65m Buchenleimholz 3,8 cm dick. Zusätzlich noch dünnere Platten für die Theke und ein Garderobenbrett
Aufgrund des guten Wetters und der praktischen Vorzüge habe ich doch in der Garage gearbeitet und es hat alles gut geklappt. Dank des Fensters und der Tür zum Garten gab es genügend Licht und Sauerstoff zum Trocknen.
Nach einem 180er Vorschliff mit dem Exzenter zum Entfernen von Schmutzstellen, kleinen Transportmacken und Kanten an den Übergängen der Stäbe, habe ich die Platten entstaubt, gewässert und gut trocknen lassen.
Dann gab das erste Ölbad und zwar mit Junckers RusticOil, das mir von einem netten Menschen empfohlen und zu Testzwecken überlassen wurde. Dieses Öl ist zwar kein Naturöl, aber es lässt sich sehr gut verarbeiten, feuert schön rötlich an und der Geruch ist angenehm. Die Belastungsfähigkeit (Wasser, heißer Kaffee, Tomatenmark, Fingernägelkratzer) war in meinen Tests genauso wie beim Steinert Drechsleröl. Es entstanden auch nach 3 Ölaufträgen schon nach kurzer Einwirkzeit matte Stellen bzw. glänzende Kratzlinien. Das Drechsleröl macht das Holz etwas gelb, was mir nicht so gut gefiel.
Im Vergleich dazu blieb das Holz mit Osmo-Topoil von allen "Angriffen" völlig unbeeindruckt, wurde aber kaum angefeuert.
Um beide Vorzüge zu vereinen, habe ich mich entschieden, ein nicht-schichtbildendes Öl mit einem schichtbildenden Öl-Wachs-Gemisch zu kombinieren.
So gab es jetzt also den ersten Auftrag rundherum mit RusticOil, der zweite Auftrag (nur die Oberfläche +Kanten) wurde mit einem 220er Schleifpad eingeschliffen, der dritte Auftrag war dann das TopOil und der vierte auch. Jeweils mit ca. 24 Stunden Trocknungszeit dazwischen. Ich habe erst den zweiten Ölauftrag eingeschliffen, um dem Holz die Möglichkeit zu geben, genug Öl aufzunehmen. Im Test wurde das Holz beim frühereren Einschleifen etwas grau. Aufgetragen haben ich die Öle jeweils mit einer eigenen Microfaserrolle. Das ging sehr gut und die Rollen habe ich zwischen den Aufträgen in kleinen Schraubgläsern gelagert.
Das Ergebnis ist jetzt optisch sehr gut, allerdings ist die Platte an manchen Stäben durch das TopOil doch wieder rauh geworden. Das habe ich nach dem 3. Auftrag im Umbaustress nicht kontrolliert und vielleicht nicht bemerkt. Ich werde nun deshalb heute einen leichten Zwischenschliff machen und ein letztes Mal TopOil auftragen -hoffentlich mit einem glatten Endergebnis.