Klettergerüst mit Rutschenpodest für den Garten

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Hallo zusammen,

bin neu in diesem Forum, daher zunächst ein herzliches Dankeschön für all das Fachwissen und die Anregungen die ich hier bereits durch passives Lesen sammeln konnte.
Dennoch kann ich mich bei meinem aktuellen Projekt nicht zu einer Entscheidung durchringen und möchte euch daher um Hilfe bitten.

Es geht um ein Klettergerüst im Garten für meine Kinder, ähnlich wie man sie auch käuflich erwerben kann. Das ganze soll jedoch mit einem Podest mit Rutsche und später eventuell noch mit einem kleinen Häuschen erweitert werden. Das Bauen stellt für mich auch einen netten Ausgleich zum Bürojob dar, daher möchte ichs gerne selber machen.

Mit einer groben Zeichnung habe ich schon angefangen, die ist jedoch in einem sehr frühen Stadium:
Entwurf.png

Angebaut werden sollen dann z.B. eine Siebdruckplatte mit Klettersteinen, sowie ein paar andere Spielgeräte und natürlich ein Geländer und eine Leiter für das Rutschenpodest. Später habe ich vor im hinteren Teil noch ein Spielhäuschen anzubauen (bodeneben, kein Stelzenhaus).

Für die Konstruktion dachte ich an 9x9 Kanthölzer, wenn es das Budget zulässt aus Douglasie, ansonsten eben Fichte/Tanne/Kiefer.

Nun stellt sich mir die Frage wie das ganze zusammenhalten soll. Bei den vorgefertigten Dingern sieht man ja alle möglichen Befestigungsarten.

Hier mal eine Auflistung was ich mir schon alles für den oberen Rahmen des Kletterteils überlegt habe:
  1. Überblattung und mit 10er Schrauben von oben durchschrauben:
    Verbindung1.png
    • Schutz vor Wasser an den Schraubenköpfen? Kunststoffkäppchen finde ich etwas albern und außerdem unnötige Stolperfallen beim herumkraxeln.
    • Reicht der verbleibende halbierte Querschnitt?
  2. Stumpfes zusammenschrauben, z.B. mit 6er oder 8er Spax HI.FORCE und IN.FORCE:
    Verbindung2.png
    • Funktioniert das bei 9x9 Querschnitt und Verschraubung ins Hirnholz überhaupt?
    • Ist das bei quasi „hängender“ Last genauso sicher wie bei aufliegenden Sparren (Conny-Reimann-Carport-Video)?
  3. Seitliches Anschrauben:
    Verbindung3.png
    • Unpraktisch für die Befestigung der Kletteranbauten.
    • Mit welchen Schrauben?
    • Dann eventuell nicht-quadratischer Querschnitt für die Balken?

Grundsätzlich zusätzliche Aussteifungen:
  • Eventuell alle Verbindungen verstärken mit Metallwinkeln (nicht gerade hübsch)?
  • Eventuell Kopfbänder einbauen?

Ist eine dieser Ideen irgendwie brauchbar oder wie würdet ihr den Rahmen oben festmachen?

Von Vorteil wird sicher sein, daß weder große Schneelast noch große Windlast zu erwarten sind, jedoch sollten 4-5 Kinder a 25-40kg sicher oben drauf sitzen oder dran rumkraxeln können.

Die Themen Rutschenpodest, Geländer und viele tausend andere Fragen kommen dann besser später dran… :emoji_wink:

Beste Grüße,
HoffiW
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein
Variante 3 ist nach meinem Wissensstand die bessere weil man dann nicht in das Hirnholz schrauben muss. Außerdem trägt hauptsächlich die Höhe, du kannst also wenn nichts dagegen spricht da auch dünnere und dafür höhere Balken nehmen.

Du wirst auf jedenfall Aussteifungen brauchen (Dreiecke, Kopfbänder, ...) da das ganze sonst hin und her wackelt und umkippen kann.

Ich habe mir für ein ähnliches Projekt direkt beim Sägewerk was zusägen lassen+Hobeln war günstiger, dafür halt höhere Holzfeuchte und du solltest keine sauber gekappten Balken erwarten.
 

Harrer

ww-esche
Registriert
16. Oktober 2016
Beiträge
434
Ort
Tuntenhausen
Servus
Wenn Douglasie zu teuer wird dann nimm Kiefer. Fi/Ta ist schneller weg als du kucken kannst. Kierfer ist da viiiiieeeeelllll langlebiger.
Dammal
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Vielen Dank für eure ersten Antworten.

Variante 3 war eigentlich meine unbeliebteste, da hier das Anbringen der Anbauten am kompliziertesten wird. Hmm...

Ich habe inzwischen zufällig eine Aufbauanleitung für ein kommerzielles Produkt gefunden (weiß nicht ob ich das hier so posten darf, wenn nicht bitte melden, dann entferne ichs wieder).

Dort wird die Befestigung pro Pfosten von oben mit je einer 10x180 Schraube plus einem 60x60x40 Metallwinkel mit 4+4 4x30 Schrauben vorgenommen.
Scheint auch zu reichen. Zudem gibt es dort keine direkten Querbalken, sondern nur die Latten welche oben die beide Elemente verbinden.

Habe versucht in Rot eine Schraube bzw. Winkel dazuzumalen:
aufbauanleitung.png

EDIT: Bildquelle: http://www.gartenpirat.de/tpl/download/spielgeruest.pdf
 

peter bussmeyer

ww-buche
Registriert
2. November 2016
Beiträge
279
Ort
Kassel
Hallo HoffiW,
ich frage mich immer was so als Fertigprodukt (billig) angeboten wird. Für mich sieht das ziemlich windig aus und kann nur funktionieren, wenn die Stützen unten eingespannt sind. Sonst besteht die Gefahr, dass der ganze Salat zusammenklappt.
Gruß
peter
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.937
Ich habe inzwischen zufällig eine Aufbauanleitung für ein kommerzielles Produkt gefunden (weiß nicht ob ich das hier so posten darf, wenn nicht bitte melden, dann entferne ichs wieder).
Hallo, stell den Link der Quelle noch darunter, dann sollte es in Ordnung sein.
Oder direkt die Grafik von der Seite verlinken, damit die Quelle erkennbar ist.
Bei dem abgebildeten Gerüst fehlen ganz klar Winkelversteifungen. Als Kopfbänder oder ausreichend starke Metallwinkel.
Mit ausschließlich rechten Winkeln klappt es zum Parallelogramm zusammen.
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Ja, es gibt sogar welche gleicher Machart nur aus 7x7 Kantholz.
Für das gebotene sind die Preise dafür teilweise trotzdem exorbitant. Allerdings muss man auch zugestehen, daß die ganzen Gerätschaften wie Reckstange, Kletternetz usw. dann auch mit dabei sind.

Ursprünglich wollte ich ja ein Stelzenhaus bauen, auch da ist es teilweise erstaunlich was alles so scheinbar "geprüft und abgenommen" wird.

Andererseits findet man auf den Heimwerkerseiten dann übertrieben gesagt Bauwerke mit durchgehend 12er Pfosten und an jeder Ecke doppelt Schwerlastwinkel. Das scheint mir dann auch manchmal zu viel des Guten. :emoji_wink:

Ich versuche ein vernünftiges Mittelmaß zu finden. Zumal das Bauwerk auch nicht ewig halten muss.

Die Stützen werde ich übrigens auch an einbetonierten H-Ankern festmachen.
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Habe die Bildquelle hinzugefügt. Ich denke das funktioniert gerade so, weil zum einen die Leisten als Versteifung wirken und zum anderen alle Pfosten an einbetonierten Ankern befestigt werden.

Naja. Hoffe für mein Konstrukt finde ich auch eine Lösung. Vielleicht mache ich mir auch zu viel Gedanken.
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
@ChristophW: Ich habe deinen Vorschlag mal nachgezeichnet. Ist mit Sicherheit zweckmäßig, finde ich optisch mit dem überstehenden Rahmen leider aber irgendwie komisch. Wird damit eher zur Pergola. :emoji_wink:
Außerdem wird der Anbau der Spiel- und Kletterlemente durch den Abstand erschwert, wie man am Beispiel des angedeuteten Kletternetzes sehen kann.
Naja ich schlaf jetzt mal drüber, danke für eure Mithilfe und bis morgen.
Entwurf3.png
EDIT: Jetzt mit Bild.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.937
Ich denke das funktioniert gerade so, weil zum einen die Leisten als Versteifung wirken und zum anderen alle Pfosten an einbetonierten Ankern befestigt werden.
Die Leisten wären nur dann versteifend, wenn sie breiter wären und mit jeweils zwei Schrauben auf einer Seite statt nur einer.
Fest im Boden eingespannte Pfosten dagegen würde funktionieren.

Kopfbänder kannst du auch ganz einfach als aufgeschraubte Bretter ausführen. Oder etwas schöner mit halbem Schwalbenschwanz eingelassen:
Das geht recht einfach, wenn man zuerst den Schwalbenscwanz sägt und dann das Brett anlegt und auf die Balken abzeichnet.
 

Anhänge

  • Kofbandbrett_Schwalbenschwanz.jpg
    212,4 KB · Aufrufe: 39

fahe

ww-robinie
Registriert
15. Juni 2011
Beiträge
8.158
Ort
Coswig
...zumindest in der einen Richtung kann die Kletterwand die Aussteifung übernehmen. Kopfbänder kannst Du ja je nach Geschick auch auch innenliegend und eingezapft planen.

Ansonsten: Exorbitant würde ich die Preise der Dinger jetzt nicht bezeichnen. Das mit der Kletterwand soll spitz kalkulierte 270 Glocken kosten. Je nach Bezugsquelle wirst Du da mit einer halbwegs vernünftigen Konstruktion tendentiell darüber liegen.

Ob ich den lieben Kleinen ein Klettergrüst aus KDI-Holz, wie im verlinkten Fall, hinstellen würde, könnte man auch noch einmal überlegen...:emoji_wink:
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein
Hallo HoffiW,
ich frage mich immer was so als Fertigprodukt (billig) angeboten wird. Für mich sieht das ziemlich windig aus
Der Hersteller schreibt ja sogar dazu:
  • Max 50 KG
  • Max 5 Kinder
  • Max 14 Jahre
  • Regelmäßig Schrauben und Verbindungen prüfen
Und halt das üblich nur unter Aufsicht und nur für den Hausgebrauch...

Ich glaub auch das man Kostenmäßig da kaum drunter kommt...
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Ja das stimmt, aber qualitativ hoffentlich. :emoji_wink:
KDI habe ich für mich auch ausgeschlossen.

Genau, ein die Richtung (dort wo im ersten Bild das Männchen steht) werde ich eine Siebdruckplatte mit Klettergriffen montieren, das dürfte als Aussteifung reichen.

In die andere Richtung käme ja das Rutschenpodest, welches ich z.B. mit Kopfbändern stabilisieren könnte. Dort stören die nicht so sehr, weil ich bei 1,5m Höhe eh keine Spielgeräte drunter hängen kann.

Hat jemand schonmal mit den Spax Schrauben gearbeitet? Tellerkopf Teilgewinde zum zusammenziehen und dann Zylinderkopf Vollgewinde zum fest machen?
Ginge das bei den 9x9 Kanthölzern überhaupt?
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein
Wie ich gerade gelernt habe sollte es für die Platte dann mind 25mm sein, wenn du dann noch Kopfbänder beim Rutschposdest hast sind die beiden Ebenen zumindest schon mal abgedeckt.

Also es gibt ja nun nicht "die" Spax Schraube was hast du den im Sinn? Ich habe solche https://www.befestigungsfuchs.de/Be...lzbauschrauben-Tellerkopf-TX40-verzinkt-8x100 verwendet, die ziehen schon heftig an, starker Schrauber und Zusatzhandgriff sind da aber von nöten.
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Ja im Prinzip solche. Beworben werden die von Spax halt als HI.FORCE und IN.FORCE und sollen Metallwinkel angeblich komplett ersetzen können. Kopfbänder sind dann vermutlich nötig, werden aber auf dieselbe Weise festgemacht.

spax.png

Hier noch ein Link wo man die Anwendung sieht:
Spax-Schrauben im Test | SELBER MACHEN Heimwerkermagazin

Es gibt von Spax auch verschiedene Werbevideos dazu. Allerdings zeigen die das immer nur bei waagrechten Balken auf senkrechten Pfosten (z.B. Carport). Bei mir wäre es ja quasi um 90° gedreht und eine "hängende" Last.

Sehe gerade daß die Tellerkopf da sogar in 85mm Kantholz geschraubt werden. Sollte also klappen. Nur ob die Vollgewindeschrauben dann das Holz nicht sprengen bei dem "kleinen" 9er Querschnitt weiß ich nicht.
 

ChristophW

ww-robinie
Registriert
27. November 2013
Beiträge
2.790
Ort
Schleswig-Holstein
Also die Schrauben habe eigentlich so eine Bohrspitze das klappt ganz gut, ob die für Schräges ein-schrauben ober so gut geeignet sind weiss ich nicht.
 

v8yunkie

ww-robinie
Registriert
7. März 2012
Beiträge
1.679
Ort
Niedernhausen
Spielgerät

Hast Du Dich schon mal nach dem geeigneten Holz umgeschaut? Ich denke, man muss da im guten Holzmarkt nach wirklich gutem, spielgerät-geeignetem Holz schauen.
Was man im normalen Baumarkt so bekommt, sieht teilweise echt gruselig aus - speziell wenn ich an das Splittern denke.

Und wenn es solches Holz im Holzmarkt gibt, wirst Du vermutlich feststellen, dass das u.U. teurer wird, als kaufen - obwohl mir klar ist, dass die Kosten ja nicht Dein Hauptargument fürs Selbstmachen sind.

Gruss,
Thomas
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Ja im Baumarkt muss man wirklich aussortieren. Habe mal für einfache Dachlatten den ganzen Ständer umschichten müssen, bis ich ein paar hatte die weder krumm noch verschimmelt waren.
Danach hab ichs direkt beim Sägewerk in der Nähe probiert, die kamen dann schon mit großflächig schwarzen Punkten bei mir an. Also auch nicht besser.

Für dieses Projekt hab ich mir mal grob die Preise für Douglasie beim Holzhändler und bei nem größeren Holz- und Spielgerätehändler in der Nähe geben lassen. Könnte passen, falls es noch ein bisschen Nachlass gibt.

Allerdings klar, daß die fertigen aus KDI Kanthölzern fast billiger kommen. Kann ich aber erst sagen, wenn ich ne genaue Materialliste und konkrete Angebote habe.
 

HoffiW

ww-kastanie
Registriert
11. April 2018
Beiträge
34
Inzwischen bin ich übrigens fast von den oben gezeigten Holzverbindern überzeugt. Dürfte irgendwie am unkompliziertesten sein. Und mein Nachbar ist Lackierer, der kann mir die bestimmt hübsch machen. :emoji_wink:

Hier der weiterentwickelte Plan:
Entwurf4.png

- Könnte ich mit den Verbindern eventuell sogar auf die Kopfbänder dort verzichten?

- Oben drauf wird nun auch ein Netz gewünscht, d.h. hier können keine Latten mehr zur Aussteifung eingezogen werden. Dürfte mit den Verbindern aber auch nicht nötig sein. Ansonsten zieh ich da auch noch quasi horizontale Kopfbänder ein?

- Geländer und Leiter fürs Rutschenpodest fehlen natürlich auch noch.

- Das Häuschen hintendran ist nur mal angedeutet, das wäre erst das nächste Projekt. Muss ich mir auch erstmal überlegen, wie zu verhindern ist daß die Kids dann vom Klettergerüst direkt aufs Dach steigen. :emoji_grin:

Was haltet ihr also von der Idee mit den Pfostenverbindern?
 
Oben Unten