Hallo,
das Problem habe ich gerade noch mal mit Christiane besprochen.
Sie hat aus ihrer Kindheit berichtet.
An ihrem Massivholzesstisch haben vier Kinder ihre Schularbeiten gemacht, gespielt und gebastelt. Mutter hat jahrelang an dem Tisch getöpfert und Vater hat auch schon mal die Schnitzel mit nem gezackten Klopfer bearbeitet und nicht immer nur das Fleisch getroffen. Natürlich wurde auch an dem Tisch gegessen. Schmarren, Flecken und Kratzer bleiben da nicht aus. Der Tisch bekam Charakter und zeugte von der intensiven vielseitigen Nutzung.
Da wurde nie was verboten, oder ständig zur Vorsicht ermahnt. Was für eine unbeschwerte Kindheit.
Wenn man schon einen Massivholztisch hat, der auch im Bedarfsfall mal übergeschliffen werden kann, ist doch alles in Ordnung.
Für jemanden, der schon eine Krise bekommt, wenn ein einzelner Sonnenblumenkern ein winziges Fleckchen hinterlässt, ist so ein Massivholztisch nichts. Die armen Kinder, die da ständig ermahnt werden müssen.
Auch unser Eichentisch hier im Hause wird für alles hergenommen. Auch ein Brandfleck von einer Wunderkerze ziert die Platte.
Ich rate da zu wesentlich mehr Gelassenheit. Flecken verblassen, oder werden durch andere Flecken überdeckt und sind dann nicht mehr zu sehen.
Da denke ich auch an einen Faden hier, wo Jemand unbedingt eine Tischplatte, wie einen hundertjährigen Wirtshaustisch mit krummen Brettern, Fugen und Macken erzeugen wollte, weil der ja so schön uhrig und gemütlich war.
Gruß Ingo