Holzrohre herstellen

outdoorfreak

ww-buche
Registriert
8. Dezember 2011
Beiträge
282
Ort
saarland
Ja Yoghurt,

von einem Kanonenbohrer hab ich auch mal was gelesen. Muss man dazu nicht eine Drechselbank haben, um den zu benutzen oder geht auch eine Bohrmaschine?
 

michaelg

ww-birke
Registriert
30. April 2006
Beiträge
55
Ort
saarbrücken
die firma lignotube gibt es glaube ich nicht mehr. die webseite ist offline. schade.
das mit dem furnier wässern und dann um ein rohr wickeln hatte ich auch schon versucht. nach dem trocknen bleibt es in der form. aber dann dort leim einzubringen und einen verlässlichen hohen pressdruck halte ich für sehr schwierig. aber irgendwie hat es ja bei lignotube geklappt.
die haben das verfahren patentiert, dann könnte man in der patentschrift ja rausfinden wie sie es gemacht haben.
grüße
michael
 

raziausdud

ww-robinie
Registriert
22. Juni 2004
Beiträge
4.312
Ort
Südniedersachsen
Hallo nochmal,

zum Pressdruck beim Um-ein-Rohr-Wickeln eine Idee: ein fast passendes Rohr längs aufschlitzen, es müsste etwas zu klein im Umfang sein. Dann mit Klebeband straff umwickeln oder eine Schnur drumwickeln, die man durch Unterschieben kleiner Keile strafft (hab ich vor Jahren mal beim Pfeil-Bogenbau gesehen). Man könnte meines Erachtens so allerdings nur Lage für Lage einzeln und mit Leimabbindzeit anbringen.

Ob man ein Furnier straff richtig um ein Rohr wickeln kann, müsste man mal ausprobieren: Anfang festkleben, dann wickeln, am Ende mit Klebeband straff fixieren. Ich sehe da noch, dass durch den Anfang eine kleine Stufe für die nächste Lage entsteht, die dürfte sich nach ein paar Lagen jedoch verlieren. Und wie die Anfangsklebung am Rohr wieder losbekommen ...?

Zusätzlich einen Leim/ein Harz benutzen, der/das keine hohen Druck benötigt.
Rainer
 

WANNA1904

ww-kirsche
Registriert
12. Februar 2015
Beiträge
149
Ort
NRW
Hey
... ich hab auch so ein Rohr aus Furnieren von der Firma Lignotube, ...
... Kann man solche Rohre auch mit Starkfurnier von 2mm wickeln?...
... Hab mal was gelesen, dass man Holz auch miteinander verschweissen kann, anstatt zu verkleben. ...

Ist immer wieder lustig von Dir zu lesen.
z.B. "Holz schweißen": 1. Reaktion: was ein Quatsch / Troll; 2. Reaktion: googeln; 3. Reaktion: Ups, gibts wirklich; 4. Reaktion: Ach so, das übliche.

Und die 4. Reaktion ("Ach so, das übliche") ist der Grund, das es lustig ist.
Du wirfst regelmäßig Ideen in den Raum, die erstmal abstrus klingen, dann aber eine realen Hintergrund haben und schließlich garantiert nicht für Deine Anwendungen geeignet sind. (letzter Punkt ist nur meine Meinung - ich hoffe für Dich, das ich mich täusche)

Soweit ich das erkenne, sind sowohl das "Holzhärten" als auch die "Ligno-Rohre" und das "Holzschweißen" allesamt Hightec-Verfahren, die recht neu an Unis oder Firmen entwickelt wurden, (daher) (noch) nicht ausgereift/marktfähig/durchgesetzt sind und definitiv für eine gute Umsetzung Sondermaschinen/-anlagen benötigen (sicher einige Stellen vor dem Komma).

Und das willst Du dann "mal eben so" zuhause nachmachen. Respekt und viel Erfolg.

Aber, auch noch eine inhaltliche Antwort auf eine Deiner Fragen:
... Nur wie verbinde ich diese Rohre miteinander ohne Hülsen aus Metall zu verwenden?...

Sagen wir mal so - wenn Du erstmal solche Rohre funktionssicher herstellen kannst, wirst Du mit leichten Anpassungen auch passende Muffen wickeln können. Und beides würde ich einfach mit demselben Leim/Kleber/... verbinden, der beim Wickeln benutzt wird.

Gruß Jens (der noch immer nicht weiß, ob er den Troll füttert oder nicht - dem das aber auch egal ist)
 

miho

ww-eiche
Registriert
30. Juni 2012
Beiträge
365
Ort
Erlangen
ja, es soll immer noch ein Rahmen fürs Fahrrad werden.

Der aus schichtverleimten Stangen wiegt 3,5 Kilo während einer aus Alu 2,5 wiegt. Meiner müsste also 1 Kilo abspecken. Und dass kriegt man warscheinlich nur mit Rohren hin.
Das ist doch schon ein guter Wert. Dein Material ist für die Anwendung halt nicht ganz optimal. Irgendwo musst Du Kompromisse machen. Ein paar Vorschläge zur Optimierung hast Du ja schon bekommen.
Letztendlich muss auch die Konstruktion zum Material passen. Nicht umsonst sieht ein Rahmen aus Stahl anders aus als einer aus Alu oder Carbon.
Zeig doch Mal paar Bilder. Dann kann man besser Hinweise geben.

Und zum Leim: Versuch es doch Mal mit klassischem Haut oder Knochen oder Fischleim.
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Sowas hier?

Aber mal eine dumme Frage: Wenn das für ein Fahrrad ein Rahmen werden soll, warum muss der denn Innen hohl sein? Beim Stahlrahmen ist das schon klar, da wird es stabiler und leichter, wenns nicht gefüllt ist, aber beim Holz ist das ja nicht so das Problem, oder?
 

Hoffi93

ww-ulme
Registriert
20. Mai 2017
Beiträge
182
Ort
Kirf
Da bin ich anderer Meinung . Als langjähriger Mountainbiker bin ich der Meinung das gerade an einem besonderen Bike, wie einem aus Holz, das Gewicht solange es im Rahmen (upps zweideutig ) liegt keine Rolle spielt . Ob das Bike nachher 12 oder 13 Kilo wiegt, wäre mir egal solange ich weiß das es ein Unikat ist . Denke ein selbstgebautes Mountainbike sollte sowieso nur nach ausgiebigen Tests in der Öffentlichkeit und ohne große Belastung (Downhill) gefahren werden was die Auswirkungen von einem Kilo mehr Gewicht noch weiter minimiert .

Mfg Hoffi
 

outdoorfreak

ww-buche
Registriert
8. Dezember 2011
Beiträge
282
Ort
saarland
Ja, mein Rahmen aus schichtverleimten Vollholz-Stangen wiegt 3,5 Kilo und das ist einfach noch zu schwer. Es sollte mindestens 500g leichter werden. Ideal wäre natürlich, wenn ich es schaffe es 1 Kilo leichter zu machen. Dann wiegt es genausoviel wie einer aus Aluminium.

Und zum Leimersatz. Ich werde es mal mit Birkenpech versuchen. Also Birkenrinde, die einem luftdichten Gefäss erhitzt wurde. Daraus entsteht Kleber. Der Kleber der Steinzeit.

Und mein Holz-Bike wird wohl wenn es fertig wird so zwischen 12 und 13 Kilo wiegen.
 

Hoffi93

ww-ulme
Registriert
20. Mai 2017
Beiträge
182
Ort
Kirf
Bei 13 Kilo würde ich, wenn es alle Funktionen erfüllt, keine Experimente mehr machen die zudem noch unnötig aufwendig sind bzw sehr schwer realisierbar .

Hoffi
 

outdoorfreak

ww-buche
Registriert
8. Dezember 2011
Beiträge
282
Ort
saarland
ja, das ist auch meine Meinung. Von extrem Leichtbau Bikes unter 10 Kilo halte ich auch nichts. Lieber ein paar Kilo schwerer, aber dafür sicher sein, dass es stabil ist.


Weiss jemand von euch, wo man so einen Kanonenbohrer herkriegt. Hab bei Ebay ein paar gefunden, die sind aber nicht lang genug. Ich bräuchte schon einen, der 50 cm lang ist.

Und kann mir auch jemand sagen, warum Kanonenbohrer geeigneter sind als Spiralbohrer?

Oder kann man sich so einen Kanonenbohrer auch selbst herstellen aus einem Vollstab aus Eisen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Besserwisser

ww-robinie
Registriert
16. August 2010
Beiträge
2.947
Ort
NRW
Kann mann, klar, wenn mans kann.
Aber warum denkst du rund, wenn's so kompliziert ist? Du willst ja eben nicht in Metall bauen, dann mach's halt, wie man in Holz bauen würde. Und das ist nicht rohrförmig.
feed the troll ...
 

VolkerDK

ww-robinie
Registriert
23. August 2018
Beiträge
1.519
Ort
Graasten
Das wird nie was. Tut mir leid, ist aber so. Viel zu optimistisch.
Klar, irgendwelche de-naturierten Holzfasern wie Carbon wickeln und in Expoxy traenken oder so, hat ja dann mit Holz nichts mehr zu tun.

Fahrzeugrahmen wurden ja schon immer aus Eschenholz gebaut, das wuerde sicherlich gehen, aber nicht bei 12 kg.
Die Aufnahmen fuers Tretlager und die Gabel muessen ja nun auch entsprechend stabil sein....
 

michaelg

ww-birke
Registriert
30. April 2006
Beiträge
55
Ort
saarbrücken
kanonenbohrer sind von ihrem schliff her nur für metall geeignet. du müsstest, wenn du einen teuren kanonenbohrer kaufst den umschleifen für holz. ob ein kanonenbohrer in einem so ungleichmässigen material wie holz auf 30cm länge noch gerade bohren würde halte ich für fraglich.

dann lieber mit einem scharfen holz zentrierbohrer, evtl von beiden seiten.
 

Friederich

ww-robinie
Registriert
14. Dezember 2014
Beiträge
7.474
Von extrem Leichtbau Bikes unter 10 Kilo halte ich auch nichts. Lieber ein paar Kilo schwerer, aber dafür sicher sein, dass es stabil ist.
Ja nun, noch lieber ist einem natürlich, wenns leicht und trotzdem stabil ist. Das ist ja die technische Herausforderung.
Hohes Gewicht garantiert ja noch keine Stabilität.
Ein Rohr hat ja grundsätzlich höhere Stabilität als selbst ein deutlich schwereres Vollmaterial.
 

pixelflicker

ww-robinie
Registriert
8. August 2017
Beiträge
1.854
Ort
Mitten in Bayern
Tut mir leid, ich sehe lei
Ja nun, noch lieber ist einem natürlich, wenns leicht und trotzdem stabil ist. Das ist ja die technische Herausforderung.
Hohes Gewicht garantiert ja noch keine Stabilität.
Ein Rohr hat ja grundsätzlich höhere Stabilität als selbst ein deutlich schwereres Vollmaterial.

Ja, das aber das gilt ja bei Holz nicht unbedingt so. Holz besteht ja quasi nur aus aluter einzelnen "Rohren", also den Fasern.
Ich bin mir nicht sicher, ob ein Rohr aus Holz wirklich so viel Stabiler ist, als ein Vollmaterial mit derselben Holzmenge.
 

yoghurt

Moderator
Teammitglied
Registriert
7. Februar 2007
Beiträge
9.537
Ort
Berlin
Hallo,
ich empfehle mal in den Bildern und Beitragen von user ranx zu suchen. Ranx aka Uwe hat mal einen solchen Bohrer für einen anderen User angefertigt, der seinerseits an Beuten für die Imkerei damit bohren wollte.

Ab vom Thema frage ich mich ob nicht gespaltenes Holz mit kastenförmigen Querschnitt dem Material wie dem Ergebnis angemessener wäre. Wenn nicht gleich astreine Leisten aus hochwertigster Esche.
 

WinfriedM

ww-robinie
Registriert
25. März 2008
Beiträge
24.320
Ort
Dortmund
Ich bin mir nicht sicher, ob ein Rohr aus Holz wirklich so viel Stabiler ist, als ein Vollmaterial mit derselben Holzmenge.

Auf jeden Fall. Das siehst du doch schon bei Türen oder anderen Plattenmaterialien, wo innen nur etwas Pappe ist und außen z.B. Sperrholzplatten. Es ist physikalisch einfach so, dass bei Biegung die äußeren Schichten die Kräfte aufnehmen, der Kern nimmt fast nichts an Kraft auf. Den kann man getrost rausbohren, ohne das es wesentlich instabiler wird.

Aber nicht verwechseln: Ein 30mm Holzrohr ist immer instabiler, als ein 30mm Holzstab (voll).
 

Time_to_wonder

ww-robinie
Registriert
19. August 2014
Beiträge
5.408
Alter
50
Ort
Saarlouis
ja, das ist auch meine Meinung. Von extrem Leichtbau Bikes unter 10 Kilo halte ich auch nichts. Lieber ein paar Kilo schwerer, aber dafür sicher sein, dass es stabil ist.

Aber zumindest kann man sich bei den Jungs mal anschauen, wie ein Carbonrahmen konstruiert wird. Die schauen sich alle Punkte genau an, in welche Richtung welche Kraft auftritt. Danach wird dann die Konstruktion bemessen. Wenn man bei nem Carbonrad mit nem Hammer aufs Unterrohr haut, hat man warscheinlich nurnoch nen Haufen Sondermüll vor sich.

Also könnte sich Dein Kunstruktionsverfahren ja daran orientieren: Lagenweise Furnier kreuzweise übereinanderleimen, ohne Muffen und Verbindungsstellen, sozusagen in Monocoque-Bauweise. Womit da allerdings angefangen wird, damit das Ganze später hohl ist, weiss ich auch nicht.
 

outdoorfreak

ww-buche
Registriert
8. Dezember 2011
Beiträge
282
Ort
saarland
Hallo Leute,

ich hab die Lösung in einem Video entdeckt, wo die Herstellung von Blockflöten gezeigt wird.



Dort wird das Loch mit einem "Löffelbohrer" auf der Drehbank ins Holz gebohrt.. Ich komm jetzt doch nicht drumherum mir ein Dreibackenfutter zuzulegen.

Ja nun, noch lieber ist einem natürlich, wenns leicht und trotzdem stabil ist. Das ist ja die technische Herausforderung.
Hohes Gewicht garantiert ja noch keine Stabilität.
Ein Rohr hat ja grundsätzlich höhere Stabilität als selbst ein deutlich schwereres Vollmaterial.

Ja, das stimmt auch. Ein höheres Gewicht bedeutet nicht unbedingt auch höhere Festigkeit.

@Time_to_wonder

Ich will eine Stange aus Holz, schichtverleimt 90° mit Furnieren verleimt wurde innen hohl machen, so wie im obigen Video gezeigt wurde.

Und nochwas: Holz ist auch ein Faserverbundwerkstoff genau wie Carbon. Die Matrix ist Lignin und die Fasern bestehen aus Cellulose.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben Unten