Holzrohre herstellen

outdoorfreak

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Hallo,

kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich Holzrohre ohne Drechselbank herstellen kann? Die Holzrohre sollten sehr stabil sein, am besten aus schichtverleimten Sperrholz.

Mit Bohrmaschine und augesetztem Spiralbohrer in einen Rundstab bohren ist ja so ne Sache, die leicht schief gehen kann. Man kann schnell schief bohren und und den Rundstab kaputt machen.

Der Rundstab soll nen Umfang von 50mm haben und das Loch 30mm.

Liebe Grüsse
 

outdoorfreak

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Nochmal: Die Länge sollte 50cm sein.

Hi Magmog: Ich hab mir mal ein Rohr der Fa Lignotube gekauft. Die haben das Rohr aus Furnieren gewickelt. Ich nehme an, dass das ne industrielle Technik ist, die ich in meiner Werkstatt nicht nachmachen kann.

Soll ich das Rohr dann besser aus einem Rundholz aus Massivholz machen?
 

raziausdud

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Hallo Outdoorfreak,

aus 4, 6, 8, 12, 16 im Querschnitt prismatisch geformten Leisten verleimen, das zukünftige Innere vorher bearbeiten, wenns "richtig" rund sein soll, das Äußere am Ende. Vorher mal ein bisserl rechnen und/oder zeichnen.

Grüße
Rainer
 

ChrisOL

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Das wird bestimmt der Rahmen für das Fahrrad. Justus hat schon eine gute, pragmatische Lösung präsentiert.

30mm Umfang im Inneren, das machen die wenigsten Furniere mit.
 

WoodyAlan

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Was heißt denn „sehr stabil?

Bambus ist von Haus aus hohl und „sehr stabil“. Da werden ganze Hochhausgerüste gebaut...
 

miho

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Als man aus Baumstämmen noch Rohre gemacht hat waren für Löcher etwa 5cm und die Stämme 30cm im Durchmesser. Rohrlänge so 2m. Habe ich Mal im Museum in Ruhpolding gesehen. Die hatten da eine Vorrichtung mit einem langen Bohrer.
Aber warum nicht Bambus? Was soll es denn werden?
 

outdoorfreak

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Nein Bambusrohre sind nicht stabil. Sie reissen in Faserrichtung. Ich hab schonmal ein Fahrradrahmen aus Bambus gebaut. Hat mich nicht überzeugt.

Und runde Holzkreise mit einem Loch aufeinander verleimen ist auch keine gute Lösung. Das kann auch bei Belastung brechen.
 

miho

ww-eiche
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Nein Bambusrohre sind nicht stabil. Sie reissen in Faserrichtung. Ich hab schonmal ein Fahrradrahmen aus Bambus gebaut. Hat mich nicht überzeugt.
Normales Holz reisst auch parallel zu den Fasern. Räder aus Bambus gibt's ein paar. Ein Freund hat eins und das hält. Ist sicher auch eine Frage der Auswahl des Holzes.
Besser als Bambus wird es wohl nicht werden. Aber was willst du machen? Immer noch einen Rahmen fürs Fahrrad?
 

outdoorfreak

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ja, es soll immer noch ein Rahmen fürs Fahrrad werden.

Normales Holz reisst auch parallel zu den Fasern.

Deshalb hab ich einen Rahmen aus schichtverleimten Furnieren hergestellt. Allerdings ist der jetzt ein bisschen schwer geworden. Deshalb wollte ich aus jetzt die Stangen innen hohl machen, dass es ein Holzrohr wird. Alternativ könnte ich die Mitte wegbohren, so dass nur rechts und Links 1cm und 5 Furnierlagen à 5 Lagen übrig bleiben und in der Mitte dann ein Freiraum. Wäre dann kein Rohr, aber währe immerhin leichter als Vollstangen.

Meiner Meinung nach kann man nichts selber bauen, was annähernd so stabil ist wie Bambus. Bei vergleichbarem Gewicht natürlich.

Bambus ist sehr leicht. Das stimmt. Ich hab aber mit dem Holzhammer draufgehauen und es gab Risse. Ich hab allerdings auch mit dem Holzhammer auf den Rahmen aus Aluminium-Rohren draufgehauen und das gab auch Dellen, die das Alu-Rohr auch schwächten.

Wenn ich auf die schichtverleimten "Rohre" aus Holz mit dem Hammer draufhaue, gibt es keine Dellen. Das ist superstabil. Allerdings leider auch ein bisschen schwerer als ein Rahmen aus Bambus oder Alu.

Der aus schichtverleimten Stangen wiegt 3,5 Kilo während einer aus Alu 2,5 wiegt. Meiner müsste also 1 Kilo abspecken. Und dass kriegt man warscheinlich nur mit Rohren hin.
 

raziausdud

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Hallo Outdoorfreak,

wenn Du mit verleimten Furnieren zufrieden bist, dann fang doch mit dem Furnieren um ein Rohr entsprechenden Durchmessers an, das Du anschleißend herausziehst. Ich denke auf ca. 10mm Durchmesser kommt man da schon, natürlich nur quer zur Faser des Furniers. Das Furnier vorher wässern und in Form gebracht trocknen lassen, eventuell in zwei Durchgängen. Dann verleimen.

Ich hab hier so etwas ähnliches mit Durchmesser 20mm.

Rainer
 

outdoorfreak

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Hallo Rainer,

ich hab auch so ein Rohr aus Furnieren von der Firma Lignotube, die 30° versetzt miteinander um einen Stab gewickelt wurden. Dieses Rohr ist megastabil. Hab auch da mit dem Hammer fest draufgehauen und es ist nichts kaputt gegangen und auch keine Delle war sichtbar.

Hier ein Bericht über so ein Lignotube Rohr:

https://www.bm-online.de/aktuelles/markt-branche/rohre-aus-furnier-sind-leicht-und-sehr-belastbar/

Kann man solche Rohre auch mit Starkfurnier von 2mm wickeln?


Nur wie verbinde ich diese Rohre miteinander ohne Hülsen aus Metall zu verwenden?

Hab mal was gelesen, dass man Holz auch miteinander verschweissen kann, anstatt zu verkleben. Ich mag den giftigen chemischen Holzleim eh nicht und such nach einer anderen Methode Holz miteinander zu verbinden.
 

jotwin

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Hallo Rainer,

Hab mal was gelesen, dass man Holz auch miteinander verschweissen kann, anstatt zu verkleben. Ich mag den giftigen chemischen Holzleim eh nicht und such nach einer anderen Methode Holz miteinander zu verbinden.

Hi,
wo hast Du die Info her, dass Weißleim giftig ist?
Wikipedia sagt:

Umweltaspekte und Toxikologie
Untersuchungen auf Haut- und Schleimhautverträglichkeit im Tierversuch (LD50, Fütterung an Ratten, dermale Applikation) zeigten keine negativen Auswirkungen. Polyvinylacetat kann in Form von Dispersionen leicht ins Abwasser gelangen. Zwar ist es nach heutigem Wissen nicht toxisch, jedoch wurde es im wässrigen Milieu nur sehr schlecht abgebaut. Die Aufbereitung dispersionshaltiger Abwässer in Kläranlagen ist in der Regel kein Problem, sie sind leicht auszufällen und lagern sich dann im Klärschlamm ab, mit dem sie dann entsorgt werden können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Polyvinylacetat

Gruß
Jo
 

yoghurt

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Deshalb hab ich einen Rahmen aus schichtverleimten Furnieren hergestellt. Allerdings ist der jetzt ein bisschen schwer geworden. Deshalb wollte ich aus jetzt die Stangen innen hohl machen, dass es ein Holzrohr wird. Alternativ könnte ich die Mitte wegbohren, so dass nur rechts und Links 1cm und 5 Furnierlagen à 5 Lagen übrig bleiben und in der Mitte dann ein Freiraum. Wäre dann kein Rohr, aber währe immerhin leichter als Vollstangen.

Hallo,
wenn Du das schon mal gemacht hast, sollte es Dir doch möglich sein beim Schichtverleimen gleich die Hohlräume freizulassen? Ich weiß ja nicht, wie dick Deine Lagen sind und wie viele Du davon verleimst? Dann könnte der Hohlraum einen eckigen Querschnitt bekommen, was aber ja egal wäre, wenn es nur um die Reduktion des Gewichtes geht? Außerdem weiß ich nicht inwieweit es Sinn ergibt den Außendurchmesser zu vergrößern und dabei die Wandungsstäre zu verringern?

Ansonsten lautet das Stichwort "Kanonenbohrer", mit denen kann man so bohren. Wobei das natürlich nicht das Muffenproblem löst.

Der "Hammertest" sagt bestimmt etwas aus - aber vermutlich nicht das, was Du wissen willst.
 
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