Haltbarkeit Fensteranstrich

miho

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Da gehört Fachwissen dazu nicht nur "pinseln" und gut ist.
Na der nicht billige Fachbetrieb hat das Fachwissen offenbar nicht gehabt oder es nicht angewandt...
Drum muss ich es mir wohl selbst drauf schaffen...
Auf dem dritten Bild sieht es wirklich so aus, als wäre der Decklack da mangels Grundierung abgesoffen. Dass er dann schon nach kurzer Zeit hinüber ist, verwundert nicht ernsthaft.
Woran machst Du das fest? Dass die Strukturen des Holzes durch den Lack/ Lasur sichtbar sind?
 

Mitglied 120553

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Passt das zu Sikkens Rubbol Satin BL? Sikkens ' Sortiment ist groß und beim Durchschauen sehe ich hauptsächlich Grundierung zum Spritzen.

Da gibt es bei Sikkens ein technisches Merkblatt . Man sollt bei Farben bzw. Lacken immer im System bleiben . Das heißt keine fremden Grundierungen verwenden . Dort wird dieser empfohlen . Da würde ich aber den Händler gleich fragen , ob er den dunkel einfärben kann/darf .
 

Franz-Josef_B.

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Woran machst Du das fest? Dass die Strukturen des Holzes durch den Lack/ Lasur sichtbar sind?
Ja, und zwar allzu stark. Es ist zwar nur ein Foto, aber mein erster Eindruck war: "abgesoffen!"
Man sollt bei Farben bzw. Lacken immer im System bleiben .
Das stimmt grundsätzlich. Wenn es unbedingt Sikkens-Lack sein soll, dann am besten auch deren Grundierung nehmen. Allerdings kocht auch Sikkens nur mit Wasser.
 

Mitglied 120553

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Allerdings kocht auch Sikkens nur mit Wasser.

...... oder auch mit klassischer Verdünnung . Sikkens Rubbol sagt erstmal wenig über die Beschaffenheit des hier verwendeten Lackes . Den gibt es ja auch als Alkydharzlack im Eintopfsystem . Da fällt dann diese lästige weiße Grundierung komplett weg :emoji_thinking: . Ich bin grundsätzlich kein Fan von wasserbasierten Lacken . Da ist meiner Meinung nach der Lackverlauf und insbesondere das Deckungsvermögen beim Auftrag mit dem Pinsel immer noch schlechter wie bei einem Lack auf Lösungsmittelbasis . Vereinzelt soll es ja auch zu Unverträglichkeiten gekommen sein wenn man auf Wasserlack mit Lösungslack streicht . Das kann aber auch umgekehrt gewesen sein .
 

miho

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Es muss nicht unbedingt Sikkens sein. Es ist halt bisher, nach allem was ich weiß, Sikkens drauf. Deshalb würde ich in dem System bleiben.
Ich glaub ich rufe da mal an und frage nach, was die da empfehlen.
 

Franz-Josef_B.

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Ich bin grundsätzlich kein Fan von wasserbasierten Lacken . Da ist meiner Meinung nach der Lackverlauf und insbesondere das Deckungsvermögen beim Auftrag mit dem Pinsel immer noch schlechter wie bei einem Lack auf Lösungsmittelbasis .
Das stimmt, aber wegen der Geruchsbelästigung durch lösungsmittelbasierte Lacke ist die Wasserbasislinie schon attraktiv.
Vereinzelt soll es ja auch zu Unverträglichkeiten gekommen sein wenn man auf Wasserlack mit Lösungslack streicht . Das kann aber auch umgekehrt gewesen sein .
Eher umgekehrt. Ich habe schon oft wasserbasierte Grundierung mit lösungsmittelbasiertem Lack überarbeitet und nie Probleme damit gehabt, zumindest bei Jansen und Brillux.
 

Mitglied 120553

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Das stimmt, aber wegen der Geruchsbelästigung durch lösungsmittelbasierte Lacke ist die Wasserbasislinie schon attraktiv.
Eher umgekehrt. Ich habe schon oft wasserbasierte Grundierung mit lösungsmittelbasiertem Lack überarbeitet und nie Probleme damit gehabt, zumindest bei Jansen und Brillux.

Die Wasserlacke enthalten aber auch Lösungsmittel . Die riechen zwar nicht , aber durch die problemlose Reinigung der Pinsel unter dem Wasserhahn landen deshalb Unmengen dubioser Inhaltsstoffe in unseren Klärwerken . Das Trinken von Wasserlack im Vergleich zu Kuhmilch vom Discounter ist nicht gesünder , obwohl dies ab und zu von den Herstellern behauptet wird :emoji_thinking::emoji_cold_sweat: .
 

Mr.Ditschy

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Wie sonst ... dennoch wird mit "lösemittelhaltig" die nicht wasserlöslichen Lacke bezeichnet.

Der Maler kriegt von mir keine Arbeit mehr. Wenn ich dann doch wieder alles selbst recherchieren muss, kann ich es auch gleich komplett selbst erledigen. Eigentlich wollte ich mir die Zeit sparen, indem ich es von einem Profi machen lasse...
Naja, ist immer schwer einzuschätzen, denn relevant ist was damals vereinbart wurde und im Angebot zu welchem Preis steht (ebenso relevant, wie die Fenster zuvor ausschauten und welcher Lack nun tatsächlich drauf war, wobei 10-15 Jahre Haltbar vom Hersteller auch nicht lange ist, die sicher Jahre zuvor auch schon abblättern mussten).
Zumindest nach VOB gibt es m.W. fünf Jahre (früher waren es zwei), also demnach könntest den Maler freundlich kontaktieren und würde ich zumindest versuchen, denn die neu gestrichenen Fenster schauen sicher nicht erst seit Gestern so aus.

Selbst erledigen geht natürlich alles, benötigst nur die richtigen Materialien und zu achten ist, dass der Anstrich immer rechtzeitig wieder erneuert wird (Holzfenster sind nun mal aufwendig).
Ich würde wenn Holzfenster zu Lasur raten, doch deine sind deckend, da bin ich raus (doch wenn grau, warum damals dann nicht Kunststoff? Damit hättest Ruhe).
 

ClintNorthwood

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Die allerallerallererste Frage sollte sein, in welchem Monat wurde das ausgeführt.
Zu früh im Jahr ist schlecht. Zu spät im Jahr auch.
Weiß eigentlich jeder halbgute Profi.
Und die es wissen und trotzdem machen weil Umsatz Moral schlägt und Pfusch kaum Folgen hat, werkeln viele munter so weiter. In Kombination mit Geiz frist Hirn kommt es dann so gut wie immer zu unguten Ergebnissen auf Kleinanzeigenniveau.
Mit Farbe ist es so wie im Betonbau.
Der günstigste Beton fachgerecht eingebaut ist besser als hochwertiger Beton unfachmännisch verarbeitet.

Was in diesem Zusammenhang viel interessanter wäre die Frage, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, diese Arbeit erfolgreich zu reklamieren.

VG
 
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Franz-Josef_B.

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Die Wasserlacke enthalten aber auch Lösungsmittel . Die riechen zwar nicht , aber durch die problemlose Reinigung der Pinsel unter dem Wasserhahn landen deshalb Unmengen dubioser Inhaltsstoffe in unseren Klärwerken . Das Trinken von Wasserlack im Vergleich zu Kuhmilch vom Discounter ist nicht gesünder , obwohl dies ab und zu von den Herstellern behauptet wird
Das sind aber eher akademische Fragestellungen. In der Praxis sieht es nun mal so aus, dass es in einem Zimmer, dessen Fenster mit lösungsmittelhaltigem Lack beschichtet wurde, über Wochen recht unangenehm und streng riecht, während dies bei Nutzung wasserbasierter Lacke nur in sehr abgeschwächter Form der Fall ist, wobei die Gerüche in letzteren Fall von vielen Leuten auch viel eher goutiert werden.

Dass Wasser auch ein Lösungsmittel ist und dass die historisch gewachsenen Bezeichungen daher ein bisschen unscharf sind, ist mir auch klar, aber in diesem Fall habe ich mich der Verständlichkeit halber damit arrangiert.
 

Mitglied 120553

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miho

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Ich habe als Anhaltspunkt nur eine Dose Farbe unseres Vorbesitzers. Die hat er wohl vom Fensterbauer empfohlen bekommen:
PXL_20231008_154109539.jpg
Vor unserer Renovierung der Fenster wurde m.W. nichts daran gestrichen. Mit dem Lack wurden nur mal ein paar Bohrungen für eine Markise behandelt. Der Maler hat für die Renovierung auch eigenen Lack mitgebracht.
 

miho

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ich sehe gerade noch: Der Lack vom Vorbesitzer ist aus 2008. Die Fenster sind laut Datum in den Glaselementen (wie heißt die Leiste zwischen den Glasscheiben da?) von 2004. Wozu der Vorbesitzer den Lack mal gekauft hat, kann ich nicht mehr nachvollziehen.

Hier noch aus dem Angebot des Malers die durchzuführenden Arbeiten und das Material.


1696932354421.png
 

WinfriedM

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Zumindest ist wohl klar, dass der Maler Sikkens Rubbol BT Satin genommen hat, insofern er sich an seinen Angebotstext gehalten hat. Und das ist ein wasserbasiertes Produkt. Wenn im Angebot/Rechnung nichts von Grundierung steht, wird er es wohl auch nicht gemacht haben. Das wäre dann der Fehler, auf den einige schon hingewiesen haben. Wenn man nur leicht anschleift, ohne das die Altbeschichtung komplett defekt ist, braucht es keine Grundierung. In deinem Fall musste wohl aber teils bis auf das rohe Holz runtergeschliffen werden. Und da hätte dann Grundierung hingehört.

Theoretisch kann es natürlich auch sein, dass der Maler einen ganz anderen, deutlich billigeren Lack verwendet hat. Ist ja ein Standard-RAL Farbton, den jeder Farblieferant mischen kann. Aber gehen wir mal davon aus, dass es ein seriöses Unternehmen ist.
 

Mitglied 120553

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Gut , dann wäre das mit der Farbe nun endgültig geklärt . Danach vermisse ich aber an den abgeblätterten Stellen die vorgeschriebene Grundierung (weiß) . Andere Stellen sehen mir auch nicht angeschliffen aus , sondern so , als ob die Endbeschichtung als Füllgrund für Risse , Fugen oder Absätze der alten Beschichtung missbraucht wurde . Auch ist mir ein Rätsel warum er nur auf der Wetterseite zweimal die Endbeschichtung aufgetragen hat . Sikkens schreibt bei Renovierungsanstrichen einen zweimaligen Anstrich vor . In drei Tagen hätte ich diese Arbeiten sicher nicht geschafft . Bin aber auch kein Maler . Egal , die Arbeiten sehen meiner Meinung nach nicht fachgerecht ausgeführt aus . Ich glaube doch , bei offensichtlichen Mängeln der ausgeführten Arbeit hat man 4 Jahre Zeit dies anzuprangern . Ich würde den Maler also herbei zitieren und gegebenenfalls mit einem Gutachter drohen :emoji_thinking: .
 

miho

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Aber gehen wir mal davon aus, dass es ein seriöses Unternehmen ist
Davon gehe ich auch immer noch aus.
In drei Tagen hätte ich diese Arbeiten sicher nicht geschafft . Bin aber auch kein Maler
Das war nicht ein Maler alleine. Die haben zu zweit und teilweise zu dritt gearbeitet, um es in der Zeit zu schaffen.
Ich würde den Maler also herbei zitieren und gegebenenfalls mit einem Gutachter drohen
Ich werde ihm die Bilder zeigen und erstmal seine Reaktion abwarten.
 

brubu

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Holzimprägniergrund tönt für mich nach öliger Imprägnierung. Die braucht aber um die 3 Tage um richtig zu trocknen und sonst hält die Farbe nicht richtig. Da hat sich einmal ein Farbspezialist über gewisse Fensterhersteller beklagt die die Trocknungszeiten nicht so genau einhalten.
Gruss brubu
 
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