Griffe von Stemmeisen ölen

hütte

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So, nachdem ja einige von euch in ihren Werkstätten Stechbeitel nachgemessen haben, Melanie aka HKP84 mit dem MDF-Problem sogar nette Fotos über gekrümmte Spiegelseiten eingestellt hat, war auch ich in der Werkstatt und habe so um die 10 Kirschen mit Haarlineal vermessen.

Ergebnis: Außer einem 6mm breiten Stechbeitel liegt aus meiner Sicht alles im Rahmen. Auf einer Länge von ca. 60 bis 80 mm liegen die Täler und Berge längs der Spiegelseite gemessen alle unter 1/10 mm. Überrascht haben mich sechs alte Engelke Lochbeitel, hier ist alles richtig eben! Vermutlich liegt das aber an dem im Vergleich zu normalen Stechbeitel riesigen Querschnitt.

Auch meine SDS-Plus Stechbeitel von Narex (China?) sind einigermaßen eben entlang der Beitel-Längsseite, aber da ist das mir egal, denn die sind für's Grobe.

Wie zieht ihr die Spiegelseiten eigentlich ab? Ich mach das höchstens auf einer Länge von ca. 20 bis 30 mm, und da machen sich die Abweichungen von der idealen Form so gut wie nicht bemerkbar.

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hütte
 

narrhallamarsch

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Wie zieht ihr die Spiegelseiten eigentlich ab? Ich mach das höchstens auf einer Länge von ca. 20 bis 30 mm, und da machen sich die Abweichungen von der idealen Form so gut wie nicht bemerkbar.

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hütte


moin,

genauso mache ich es auch, es schneidet ja nur die schneide und der rest, der als referenzfläche genutzt wird muss nicht im tausendstel eben sein, das gibt der werkstoff holz eh nicht her.

gruß

frank
 

Sägenbremser

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Ja so machen des sicherlich die Meisten:emoji_slight_smile:

aber die Frage war ja der Lieferzustand von Stecheisen gewesen. Da ich keine
neuen Eisen mehr besitze und meine schon immer nach der Anschaffung im
Schraubstock leicht durchbiege, mußte ich mich an Neuware vergreifen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Sägenbremser

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Hallo Holzpaul

ist nicht so, daß ich aus meinen Stecheisen eine Banane gebogen hätte.

Die Krümmung im 1/10 Bereich erleichtert mir das Abziehen der Spiegelfläche.
Habe ich von meinem Altgesellen übernommen, hat sich bei mir als gut gezeigt,
stört nicht beim Stemmen. Erstaunlich wie kräftig man bei einem Beitel drücken
muss um die kleine Biegung zu bekommen.

Zum Nachstechen von Nuten habe ich auch 2 Marpleeisen richtig abgewinkelt,
da musste ich schon ein Eisenrohr aufstecken um was zu bewegen.

Liebe Grüsse, Harald
 

Snekker

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Es kommt immer darauf an wofür man die Stemmeisen braucht. Für Stemmeisen die in der Werkzeugkiste landen und für den Ausseneinsatz gedacht sind reicht es wohl sie mit Hartöl zu behandeln.
Ich bin ein ziemlicher Freak was Werkzeug betrifft. Die Griffe meiner Stemmeisen die nur in der Werkstatt gebraucht werden habe ich aus edlen Holz selbst gedrechselt und mit Hartwachs poliert. Ebenso hat kein Stahlhobel den ich gekauft habe noch seinen Original Handgriff. Manche halten das für übertrieben! Ich Sage nur dazu ich bin Tischler mit Leib und Seele, Andere motzen ihre Autos oder ihren Computer auf, ich mache das mit meinem Werkzeug.
 

Diamond

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Ich habe mir einen Satz MHGs die Kurzen gekauft. Ohne Metallring am Kopf. Diese sehen absolut ungeölt aus. Ist das bei eich auch so gewesen? Kann ich dafür Leinöl nehmen? Was könnt ihr mir da empfehlen.
Desweiteren, muss man die noch abziehen oder sind die einsatzbereit?
 

marcus_n

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Ich nehme für Holzgriffe immer Leinölfirnis. Geht wunderbar. Vor dem Ölen kurz mit Schleifvlies drüber. Stechbeitel müssen vor der Anwendung immer noch mal abgezogen werden.
 

Diamond

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Normales Leinöl oder Walnussöl wäre auch möglich? Welchen Schleifwinkel haben die Beitel bei im Original Zustand?
 

marcus_n

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Speiseleinöl ist nicht abgekocht und enthält trübe Schwebstoffe. Die Trocknungszeit verlängert sich um Wochen. Walnussöl trocknet auch innert Tagen. Ich empfehle Leinölfirnis. In der Regel zweimal gekocht und gefiltert. Schleifwinkel bei Beiteln 25°.
 

fessla

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Warum macht ihr euch so viele Gedanken über das richtige Öl für Stemmeisen?? Nehmt doch einfach das was ihr für andere Holzarbeiten auch nehmt, so falsch kann es nicht sein. Im Grunde kann man die mit JEDEM Holzöl behandeln, egal ob Hart-Hartwachs- oder Leinöl.
 

pedder

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Bei meinen Sägen betreibe ich relativ viel Aufwand. Truoil und Carnaubawachs.

Ein normaler Hammerstiel bekommt bei mir aber auch gern einen Anstrich mit firnis oder Arbeitsplattenöl oder was gerade zur Hand ist
 

Herbert 10

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aber sicher doch , da geht um nix.
@ pedder : Das du deinen Sägen ganz besondere Zuneigung erteilst verstehe ich ja .
Aber warum nimmst du da carnaubawax ?
Ich nehme das ab und zu bei Drechselobjekten für eine besondere Optik .
Widerstandsfähig ist aber was anderes :emoji_wink:
 

Diamond

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Könnte ich die auch auf 30 Grad + 5 Grad Mikrofase schleifen? Soll ja angeblich besser für Hartholz sein und die schärfe soll länger halten oder?
 

IngoS

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Könnte ich die auch auf 30 Grad + 5 Grad Mikrofase schleifen? Soll ja angeblich besser für Hartholz sein und die schärfe soll länger halten oder?

Hallo

Mach da nicht so eine große Wissenschaft von. Ich bearbeite mit meinen Stechbeiteln Hartholz und Weichholz und habe in den letzten 40 Jahren noch nie den Keilwinkel gemessen.

Gruß Ingo
 

Sel

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Weil es grade passt...

Meine Stemmeisen von Kirschen sind super poliert und obendrein verchromt. Allerdings wurde ein relativ grober Vorschliff poliert. Besonders an den langen Kanten des Eisens. Die Kanten sind mit deutlichem Radius versehen. Eben durch "gewaltsames" Polieren. Schade, denn eine saubere, gerade noch nicht scharfe Kante, das wäre mir viel lieber. Und was soll der wirklich unnötige Chrom, der bereits an einigen Stellen abblättert? Der verwendete Stahl ist sehr hart, merkt man beim Schliff. Doch ein Absplittern der Schneide beim Arbeiten passiert seltenst (und wenn, dann nur bei extrem harten Holz oder Fehlern beim Stemmen). Meine Meinung: sehr guter Stahl!

Der Schliff ist original schon sehr gut, aber bei keinem Eisen ist die Schneide in einem rechten Winkel, teilweise bis 1° "schief"! Der Schnittwinkel ist auch bei jedem Eisen ein klein wenig anders, das ist vorerst vernachlässigbar. Merkt man jedoch beim ersten Nachschliff, der macht extrem viel Arbeit.

Der Holzgriff liegt gut in der Hand, ist sauber gefertigt und stabil. Die Lackschicht muß aber wirklich nicht so dick sein. Lustigerweise macht Kirschen seine Billigstaufkleber (!) obendrauf, die lösen sich echt schnell ab.

Von den Stemmeisen eines deutschen Markenherstellers und bei dem Preis der Werkzeuge habe ich das nicht erwartet. Bin etwas enttäuscht. Als Vergleich habe ich bissel China-Ramsch (=echt Schrott), zwei Lidl-Produkte (sind verwendbar, Stahl ist zu weich) und ein Stemmeisen unbekannter Herkunft. Nur dieses eine Eisen ist gefühlt besser beim Stahl als die von Kirschen, ich muß aber mal den Griff tauschen.

Trotzdem, die Kirschen-Werkzeuge passen für mich. Mit einem gewissen Vorbehalt kann ich sie als gute Werkzeuge weiterempfehlen.

LG Sel
 

Mitglied 30872

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... Allerdings wurde ein relativ grober Vorschliff poliert. Besonders an den langen Kanten des Eisens. Die Kanten sind mit deutlichem Radius versehen. Eben durch "gewaltsames" Polieren. Schade, denn eine saubere, gerade noch nicht scharfe Kante, das wäre mir viel lieber. Und was soll der wirklich unnötige Chrom, der bereits an einigen Stellen abblättert? ...

Die Kirschen-Eisen gibt es aber auch in geschliffener Ausführung, ohne verrundete Kanten.

Und wieso Chrom?
 
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