Gibts eigentlich eine "Hitliste" der Hersteller ?

IngoS

ww-robinie
Registriert
5. Februar 2017
Beiträge
9.067
Ort
Ebstorf
was eine Maschine eben zu einer echten Profimaschine macht und nicht zur Hobbyistenware. Gib mir doch mal bitte ein Beispiel an einem konkreten Werkstück,

Hallo,

einmal zur Betriebsdauer unterschiedlicher Maschinen:
Ein Automotor wird für 1000 Betriebsstunden ausgelegt, ein Schleppermotor für 10.000 Betriebsstunden und ein Gasmotor für ne Biogasanlage für 20.000 Betriebsstunden.
Mit einem Hersteller von Hochdruckreinigern hab ich mal gesprochen. Zwei Geräte mit nahezu gleichen Leistungsdaten. Das Hobbygerät ist für 120 Betriebsstunden ausgelegt, das Gewerbegerät für 1000 Betriebsstunden.

Gewerbegeräte sind für größere, schwerere Werkstücke ausgelegt und haben größere Arbeitsbereiche. (Treppenbau)
Der Hobbyhobel darf z.B nur 2 oder 3mm pro Durchgang abnehmen, ein Profigerät 10 und mehr mm.
Um beim Hobel zu bleiben, längere Tische und breitere Hobelwellen vereinfachen die Arbeit, die also schneller vonstatten geht.
Vorwählbare Maße, z.B. beim Dickenhobel, beim Parallelanschlag der Säge, bei der Winkeleinstellung des Sägeaggregats machen das Arbeiten exakter und schneller. hier könnte man noch Etliches anführen.

Die Profimaschinen sind einfach deutlich effektiver und produktiver.

Allerdings kenne ich auch mehrere Kleintischlereien (Einmannbetriebe), die z.B. mit Felder Kombimaschinen gute Arbeit leisten.
Eine Tischlerei, die sich mit Scheppach Maschinen ausgerüstet hat.

Will sagen, Was als Ergebnis hinten raus kommt, hängt nicht unbedingt von der Maschinengröße ab, sondern ganz wesentlich von dem, der hinter der Maschine steht.

Gruß

Ingo
 

magmog

ww-robinie
Registriert
10. November 2006
Beiträge
13.066
Ort
am hessischen Main, 63500
Guuden,

beim Profi wie beim Werkler kommt es auch darauf an was man macht.
Reine Montagebetriebe müssen gelegentlich Teile anpassen oder benötigen gleich für den nächsten Morgen etwas mit Sondermaß, da kann Mensch
zur Not mit einer Maschine von Güde klar kommen.
Ein Treppenbauer oder Massivholztischler sterbt zwangsläufig
nach dem Besten was der Markt hergibt.
So wie es Werkler gibt, die ganze Wände mit gefüllten Systainern stehen haben,
'ne Altendorf, 'ne Hofmann Kombi und noch ne' schöne alte Bäuerle TF dazu.
Selbst Breitbandschleiferle gibt es in privaten Räumen, so manche Profi träumt noch davon eine eigene zu besitzen!
 

PurplePony

ww-robinie
Registriert
29. Juli 2007
Beiträge
2.717
Ort
NRW
Hobbyhandwerker machen sich um das Thema Maschinen wesentlich mehr Gedanken als Handwerker die damit Geld verdienen müssen.
Ich glaube auch aus dem Grund, dass sie einfach nich wissen wonach sie bewerten sollen.

Auch hier im Forum gibt es Mitglieder, die - von meinem persönlichen Standpunkt aus - sehr viel Geld in Ihren Maschinepark stecken aber keine blassen schimmer haben wie man die Maschine richtig benutzt.

Am Ende ist die Maschine so gut wie der der dran steht. Ich habe vor ein paar Jahren einem Altgesellen eine gebrauchte HKS abgekauft. In seinem Keller hatte er eine vergleichsweise leichte Metabo FKS.
Was der damit bauen konnte war wesentlich besser als das was ich mit Zugang zu einer großen Produktionsfläche zustande kriege.

Ich an einer neuen, gut ausgestatteten F45 bin mit Sicherheit nur halb so effektiv wie ein geübter Geselle an einer Bernardo FKS.
Was ist jetzt die bessere Kombi?
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.346
Ort
Kiel
Ich an einer neuen, gut ausgestatteten F45 bin mit Sicherheit nur halb so effektiv wie ein geübter Geselle an einer Bernardo FKS.
Was ist jetzt die bessere Kombi?


Das ist genau der Grund, warum Hobbyisten so gute Maschinen brauchen:
Sie müssen das eigene Unvermögen ausgleichen.
Und ja, das beziehe ich ausdrücklich auf mich.
 

netsupervisor

Gäste
"Das ist Geschmackssache", sprach der Bauer und sprang in die Güllegrube.
Die Liste ist die Wiedergabe einer persönlichen Glaubenseinstellung, aber nicht allgemeinverbindlich.

Es gibt keinen heiligen Gral, nichts was ich mir denke, das muss ich kaufen oder das brauche ich für ein höheres Level an Fertigkeit. Der limitierende Faktor ist das eigene Wissen und Erfahrung. Das ist wie der Fahranfänger im Formel 1 Auto, der wird vom Berufs-Pendler links überholt., und von hinten kommt schon Sebastian V im Golf. Ich habe letztens von einem Berufschullehrer eine Kiste Fach-Lehrbücher fürs Schreinerhandwerk bekommen, jetzt erst les ich mich nach Jahrzehnten über Dinge schlau, die ich vorher einfach nicht wusste!

Bei mir "schimmert" es auch nur im Hobbybereich. Mit meine früheren Maschinen (Metabo Magnum) hab ich aus meiner Sicht ansehbare Möbel und Einrichtung gebaut. Mit meinen jetzigen Maschinen (Hammer B3 und Jet Hobelmaschine) geht das jetzt etwas leichter.
Ich glaub man verlustiert sich oft im Glauben, dass man etwas Neues und viel Besseres braucht.


Hobbyhandwerker machen sich um das Thema Maschinen wesentlich mehr Gedanken als Handwerker die damit Geld verdienen müssen
Das trifft für mich als Hobbyhandwerker den Nagel auf den Kopf.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.542
Ort
vom Lande
Sie müssen das eigene Unvermögen ausgleichen.
Eine Maschine gleicht nichts aus.
Mein Lehrausbilder meinte damals zu mir - was Du mit der Maschine machst, das musst Du auch von Hand können !
Mit der Maschine ist man halt schneller.

Damals um 1900, als die ersten Holzbearbeitungsmaschinen in den Tischlereien Einzug hielten ( natürlich nicht alle auf einmal ), war der Wettbewerbsvorteil zu finanziell schlechter gestellten Kleinbetrieben, die sich das nicht gleich leisten konnten, nur unwesentlich. Klar konnte der eine Betrieb nun schneller Rahmenhölzer aushobeln, der andere ohne Maschine ging aber deswegen nicht Pleite.

Heutzutage ist es ja kein richtiger Handwerksberuf mehr, da muss man eher ein CNC Display als einen Profilhobel bedienen können.
LG
 
Zuletzt bearbeitet:

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.346
Ort
Kiel
Eine Maschine gleicht nichts aus.
Mein Lehrausbilder meinte damals zu mir - [...]
Damals um 1900, als die ersten Holzbearbeitungsmaschinen in den Tischlereien Einzug hielten
Wie alt bist Du denn?

Ansonsten: Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich auf einer 50 € von Aldi arbeite oder einer für 5.000 € von Felder oder einer für 35.000 € von Martin.
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.346
Ort
Kiel
Nein, aber es gibt Badehosen, die machen jeden schneller. Wirklich wurden dann nach Sidney 2004 (?) verboten.

Also Ja: es ist in einem sehr begrenzten Umfang möglich, Übung und Talent durch besseres Werkzeug zu ersetzen.
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.542
Ort
vom Lande
Ansonsten: Natürlich ist es ein Unterschied, ob ich auf einer 50 € von Aldi arbeite oder einer für 5.000 € von Felder oder einer für 35.000 € von Martin.
Ich schreibe es mal aus Profisicht.
Wenn Ich ein Brett mit Baumkante habe und sie entfernen möchte, dann nehme Ich die Gestellsäge, habe Ich jedoch eine 50 Euro Aldisäge, dann lege Ich mir ein Richtscheit an die Baumkante, ziehe mit dem Bleistift einen Strich und besäume das Brett auf der Aldisäge, habe Ich aber eine Felder oder Martin, dann geht es sehr schnell, ändert aber nichts am Endergebnis. :emoji_slight_smile:
LG
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.346
Ort
Kiel
Ich gehe jede Wette ein, dass Dein Schnitt mit der Gestellsäge mehr Nacharbeit erfordert, als der mit der Martin.
Wenn ich eine Aufgabe nur alle 4-8 Wochen mache. Oder noch seltener, ist es nicht nur schneller, sondern auch zuverlässiger, wenn ich auf guite Maschinen zurückgreife. Bei groben Arbeiten mag das noch leicht sein, aber wenn Du Zapfenverbindungen schneidest, kommt es sehr wohl auch auf das Werkzeug an, wenn ich nicht unbegrenzt Zeit zum Üben habe.

Wenn meine Tochter einen geraden Schnitt in einem Regalbrett braucht, rate mal, wie sie das beim ersten Mal hinbekommt:
Mit der Gestellsäge oder der Tauchsäge mit Schniene?
 
Zuletzt bearbeitet:

Rookie77

ww-robinie
Registriert
31. Oktober 2019
Beiträge
1.172
Ort
Weilerswist
Mir als Hobbyhandwerker ist der Faktor Zeit tatsächlich auch wichtig.

Hab das ja schon mal irgendwo hier geschrieben. Ich kann eine Holzverbindung meditativ wochenlang mit einem Löffel schnitzen, oder ich halt ne Sekunde die Domino ans Holz und bin fertig. Aus diesem Grund geht es mir bei meinem (überschaubaren) Maschinenpark darum, auch Zeit bei der Herstellung zu sparen, die ich dann mit meinen Kindern verbringen kann.

Außerdem sind nur Maschinen vorhanden, die wirklich genutzt werden. Also wie ein Messi einfach alles "besitzen" wollen, kommt mir nicht in die Tüte. Da wird dann auch mal was entweder günstig gebraucht/neu angeschafft oder was günstiges nach dem Einsatz wieder verkauft.

Einige Maschinen werden auch aus Platzgründen angeschafft. Deshalb steht hier keine große CNC, sondern eine kleine Shaper. Mit der kann ich auch spontan kreativ sein und evtl jemandem nebenbei mal eben eine Freude machen. Und ja, das Teil war teuer. Da ich zukünftig aber keine, schon geplante, FKS stellen kann, ging das Geld in die Richtung.

Eine "Hitliste" wird nicht funktionieren. So viele Hobbyisten haben eine GTX10XC im Keller stehen und loben sie bis zum Himmel, andere können mit dem Ding nix anfangen und nutzen andere Sägen mit schlechtem Ruf.

Und natürlich ist es auch wichtig, wer hinter der jeweiligen Maschine steht. Wenn man's eben kann, dann kann man's. :emoji_wink:
 

Holzrad09

ww-robinie
Registriert
3. Februar 2015
Beiträge
10.542
Ort
vom Lande
Ich gehe jede Wette ein, dass Dein Schnitt mit der Gestellsäge mehr Nacharbeit erfordert, als der mit der Martin.
Verleimfähige Schnitte wirst Du mit beiden Sägen nicht erreichen. Nicht an einer geschüsselten Bohle und mit Längschnittsägeblatt. :emoji_stuck_out_tongue:
Um was wollen wir wetten ? :emoji_slight_smile:
 
Zuletzt bearbeitet:

mkraus

ww-birke
Registriert
20. Juni 2018
Beiträge
64
Ort
Zolling
Die Profimaschinen sind einfach deutlich effektiver und produktiver.

Das kann auch im Hobby-Bereich ein wesentliches Kriterium sein. Man hört und liest ja oft, dass es im Hobby auf Zeit nicht so ankommt. Das würde ich in dieser Allgemeinheit zurückweisen. Wenn ich eine Maschine ständig justieren muss oder vor jeder Benutzung nochmal alle Einstellungen prüfen muss, weil ich davon ausgehen sollte, dass diese nicht mehr stimmen, dann nervt das und kann einem schnell den Spaß verderben. Insbesondere kostet es aber jeder Menge Zeit. Ich bin beruflich gut eingebunden und habe vier Kinder. Zeit in der Werkstatt ist kostbar. Die möchte ich nicht allenthalben mit dem Justieren von Maschinen verschwenden. Lieber gebe ich etwas mehr Geld aus, und habe eine Maschine, bei der das nicht nötig ist.

Ein besseres Ergebnis erwarte ich mir dadurch nicht, lediglich effizienteres Arbeiten...

Viele Grüße,
Michael
 

pedder

ww-robinie
Registriert
19. Oktober 2007
Beiträge
8.346
Ort
Kiel
Verleimfähige Schnitte wirst Du mit beiden Sägen nicht erreichen.
Um was wollen wir wetten ? :emoji_slight_smile:
Ich erreiche verleimfähige Schnitte mit meiner Tauschsäge. Das reicht mir schon.
Lies noch mal das Beispiel mit meiner Tochter, wenn Du mich verstehen möchtest.
Es tut mir ja leid, Dich in die Welt der Laien zu führen, aber so ist das.

Vorsicht (Ironie): sprachlich richtig ist immer "neben" die Maschine :emoji_head_bandage: Zumindest bei der FKS
Sprachlich richtig ist nur neben der Maschine.
 
Oben Unten