Gedanken zu Nachhaltigkeit im Möbelbau/Industrie?

uli2003

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Ich schaffe ca 3 bis 400 St in 8 Std. Also klopfen und palletieren.
Dann sind das etwa 1 Euro pro Stein Nachhaltigkeitszuschlag zuzüglich Transportkosten und Beschaffung.
Einen klassischen Backstein bekommt man heute für einen Euro, ein Kalksand-Vollstein für etwa 30 Cent.
 

teluke

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Bei uns in der Nähe gibt es, zumindest vor einem Jahr habe ich das noch gesehen, eine uralte Ziegelei mit Kohleringofen.
Die machen nach wie vor handgestrichene Ziegel, auch mit historischen Ziegelmarken.
Sehr interessant. Die hauen die Masse mit den Händen in Holzformen und kippen dann den geformten Zeigel auf ein besandetes Brett.

Vor ca. 20 Jahren habe ich mir, in einer anderen alten Ziegelei, einen Abbrandverlauf im Ringofen angeschaut.
Extrem interressant.
Das steht ein Mann auf dem Ofen und schaufelt Kohlegruß in die Brandschächte, immer schön mit dem Abbrandverlauf weiterlaufend.
 

Holzrad09

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Haben die Trümmerfrauen auch zwölf-fuffzig Mindestlohn bekommen?
Natürlich nicht, die haben damit Ihr Haus wieder aufgebaut ....., aufbauen lassen ....., 1961 kamen doch die ersten Türken. :emoji_fearful:

Wenn sie bei diesen Preisen 30 Stk in der Std abklopft, dann kann sie gerne 12,50 Eu Mindestlohn kriegen, da darf der Abbruch aber nix kosten.
Ein Freund hat sich in den 90ern aus Abbruchsteinen ein Einfamilienhaus gebaut, er hat mit dem Doppelachsanhänger rangekarrt und eine Truppe Balkanasylanten aus`m Jugoslawienkrieg mit Bauerfahrung haben Ihm die Hütte hochgemauert.
LG
 

uli2003

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Wenn sie bei diesen Preisen 30 Stk in der Std abklopft, dann kann sie gerne 12,50 Eu Mindestlohn kriegen,
Zum Mindestlohn gibt's auch ein Brutto...

Das ist schon inkl. Steuern, der Euro passt schon. Abbruch kostet aber auch, Transport immer mehr.

Ein Freund hat sich in den 90ern aus Abbruchsteinen ein Einfamilienhaus gebaut, er hat mit dem Doppelachsanhänger rangekarrt und eine Truppe Balkanasylanten aus`m Jugoslawienkrieg mit Bauerfahrung haben Ihm die Hütte hochgemauert.
Das kann man machen. Woher der Bauherr sein Einkommen hatte wissen wir jedoch nicht. Und der Zoll redet mittlerweile auch ein Wörtchen mit.

Kann man alles machen. Für die breite Masse - definitiv nein. Sicherlich ist es eine Marktnische zum Geldverdienen.
 

KaiX0

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Ein interessantes Gedankenexperiment, das zumindest thematisch verwandt mit diesem Thread ist, findet in dem Buch 'Die Welt ohne uns' statt. Dort wird die Frage, was bleibt erhalten, wenn die Menschheit unvermittelt verschwindet, behandelt. Betonbauten fallen w.i.m.r.e. zuerst!
 

Mitglied 59145

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@uli2003 Ich weiss schon warum wir das nicht machen. Aber im Prinzip reicht ein kleines Beil. Die Paletten müssen halt so stehen, dass man sie mit Stapler oder Kran verladen kann.

Gruss
Ben
 

civil engineer

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Vorteil Backstein zum Beton ist halt, den Backstein kannst du sauber kloppen und einfach wieder nutzen.
Schön. Womit dämmst Du dann die Wände aus dem wieder verwendeten Stein. Die Wärmedammwerte sind ja für die heutigen Anforderungen ja viel zu schlecht. Außer man mauerst die Wände mit mächtigen Wandstärken, was bei gleicher nutzbare Fläche höheren Flächenbedarf nach sich zieht.
 

Mitglied 59145

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Dan nimmst sie halt für Innenwände, geht ja eher ums Prinzip was so passiert und eigentlich gut machbar ist. Und wieso sollte man eine Wand aus neuen Ziegelstein besser dämmen können als eine aus alten?

Ist halt nen Backstein und kein Ytong. Ist schon klar.

Gruss
Ben
 

Mitglied 59145

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... und damit produzierst du dir X lfm Wärmebrücken auf der Bodenplatte oder an der (Dach-/Kehlbalkendecke ... :emoji_cry:

Es gibt ja immer noch Ziegelstein, die werden ja auch irgendwo genutzt.

Es gibt doch so 2 schalige Bauweise?

Ich meinte jetzt auch wirklich Innenwände und nicht die Innenseite einer Aussenwand. Wie das mit so modernen Bauten aussieht weiss ich allerdings wirklich nicht, da habe ich wirklich zu wenig Berührungspunkte.

Irgendwer kauft die jedenfalls immer :emoji_wink:

Gruss
Ben
 

tomkaes

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Mitglied 59145

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Ja, Vollziegel. Meist im Reichsformat. Klar ist das heute nicht mehr der Standard, aber immer noch ein gut zu recycle der Baustoff. Wobei wir viel davon für so "nachhaltige Gartengestaltung" und sowas verkaufen.

Gruss
Ben
 

Gelöscht Mitglied 91199

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... und damit produzierst du dir X lfm Wärmebrücken auf der Bodenplatte oder an der (Dach-/Kehlbalkendecke ... :emoji_cry:
Na ja, so ultra dramatisch ist das ja nun auch nicht. Wenn man die Energie gegenrechnet, die für das brennen der neuen ziegel verwendet wird, dann kann man die Hütte mit den paar wärmebrücken vermutlich ein ganzes Menschenleben bewohnen
 

tomkaes

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Na ja, so ultra dramatisch ist das ja nun auch nicht. Wenn man die Energie gegenrechnet, die für das brennen der neuen ziegel verwendet wird, dann kann man die Hütte mit den paar wärmebrücken vermutlich ein ganzes Menschenleben bewohnen
Das unterschätzt du, glaub es mir einfach mal.
Wenn du dir die Energie fürs brennen leisten kannst, ich nicht.
Ich bin aber auch faul, und kratz ungern den Schimmel hinter den Fußleisten ab ... :emoji_wink:
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Das unterschätzt du, glaub es mir einfach mal.
Wenn du dir die Energie fürs brennen leisten kannst, ich nicht.
Ich bin aber auch faul, und kratz ungern den Schimmel hinter den Fußleisten ab ... :emoji_wink:
Na ja. Ich weiß schon, dass du da deutlich mehr ahnung von hast als ich. Aber Deiner Argumentation zur Folge müsste jedes Haus, das um Baujahr 1900 errichtet wurde dieselben Probleme haben. Die wurden ja auch einfach hochgemauert ohne gedämmte bodenplatte und estrichdämmung etc. Oft genug wurde das mit dem Estrich ja noch nachgeholt. Da müsste es ja dann erst richtig schlimm sein...
Auserdem kann man da ja auch kreative Lösungen finden. Die Rede war ja von trennwänden. Bin zwar kein Maurer aber die könnte man eventuell auch auf den Estrich mauern, ähnlich wie leichtbauwände. Und schon hätte man gar keine wärmebrücken mehr. Jedenfalls nicht durch den Stein verursacht
 

uli2003

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müsste jedes Haus, das um Baujahr 1900 errichtet wurde dieselben Probleme haben.
Meines ist von 1911. Ich habe nicht die Probleme, weil ich keine Bodenplatte habe. Der Boden wurde geschlämmt, dann kam auf Klötzchenstapel die Balkenlage, darauf 30er Dielen. Darunter ist etwa 0,5m Hohlraum bis auf den Boden, rundum belüftete Bruchsteine als Sockel.
Als Kind war ich durch die Revisionsklappe mal da drunter und hab den Boden mit dem Wagenheber wieder auf Höhe gebracht.
Schimmel haben wir nicht, aber auch keine Schweißfüße.
Energetisch leider eine Katastrophe.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Meines ist von 1911. Ich habe nicht die Probleme, weil ich keine Bodenplatte habe. Der Boden wurde geschlämmt, dann kam auf Klötzchenstapel die Balkenlage, darauf 30er Dielen. Darunter ist etwa 0,5m Hohlraum bis auf den Boden, rundum belüftete Bruchsteine als Sockel.
Als Kind war ich durch die Revisionsklappe mal da drunter und hab den Boden mit dem Wagenheber wieder auf Höhe gebracht.
Schimmel haben wir nicht, aber auch keine Schweißfüße.
Energetisch leider eine Katastrophe.
Ja, meistens kippt da ja früher oder später irgendein Besitzer vorschnell Estrich rein. Und dann hat man die von tomkaes beschriebene Situation sogar auf die Spitze getrieben
 

brubu

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Wenn unten gut belüftet ist kannst du zwischen den Balken dämmen. Es ist etwas eng aber bei 0,5m unter den Balken möglich. Wir haben von unten
auf Beton gedämmt, der Hohlraum war aber 0,6-0,75m. Andernorts habe ich in einer Deckenkonstruktion mit 0,5m Hohlraum gearbeitet, über den
Unterzügen war 0,28m Platz hat gerade noch gut gereicht. Es war eine Decke in Elementen die sonst demontiert werden müsste, dafür war ich zu faul.
Gruss brubu
 

tomkaes

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Na ja. Ich weiß schon, dass du da deutlich mehr ahnung von hast als ich. Aber Deiner Argumentation zur Folge müsste jedes Haus, das um Baujahr 1900 errichtet wurde dieselben Probleme haben. Die wurden ja auch einfach hochgemauert ohne gedämmte bodenplatte und estrichdämmung etc. Oft genug wurde das mit dem Estrich ja noch nachgeholt. Da müsste es ja dann erst richtig schlimm sein...
Auserdem kann man da ja auch kreative Lösungen finden. Die Rede war ja von trennwänden. Bin zwar kein Maurer aber die könnte man eventuell auch auf den Estrich mauern, ähnlich wie leichtbauwände. Und schon hätte man gar keine wärmebrücken mehr. Jedenfalls nicht durch den Stein verursacht
Unsaniert (Undicht von der Luftdichtigkeit): "kein" Problem (außer Energieverbrauch / kalte Wandoberflächen)
Wände auf dem Estrich: Schallschutz hinüber, nur für temporäre Raumtrennungen.
+ untere Halterung der Wand fehlt.
usw. usw. :emoji_worried:

https://image.spreadshirtmedia.net/...on-so-machen-aber-dann-isses-halt-sticker.jpg
 
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uli2003

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Rein komme ich da auch, Material mitnehmen/zuschneiden/einbauen ist jedoch so gut wie nicht möglich. Da stehen alle 1,5m Stempel drunter, Dann muss man durch die Türöffnungen durch - und das auf Erdreich.
Nee, dann bleibt das erst mal so. Den schönen Pitchpine Boden nehme ich nicht raus :emoji_slight_smile:
 

Sebl

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Unsaniert (Undicht von der Luftdichtigkeit): "kein" Problem (außer Energieverbrauch / kalte Wandoberflächen)
Wände auf dem Estrich: Schallschutz hinüber, nur für temporäre Raumtrennungen.
+ untere Halterung der Wand fehlt.
usw. usw. :emoji_worried:

https://image.spreadshirtmedia.net/...on-so-machen-aber-dann-isses-halt-sticker.jpg

Wie ist das Detail Ungedämmter Wandfuß/keine Bodenplatte gegen Boden saniert dann richtig ausgeführt? Würde dir ja eine PN schreiben aber das geht aufgrund des Spaltkeilthemas ja nicht...
 

Johannes

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Hallo zusammen,
ich möchte gerne nochmal zur Ausgangsfrage zurück kommen. Die Frage ob es dem Wald besser ginge, wenn der Mensch ihn nicht durch Entnahme vieler Stämme beeinflussen würde, ist meiner Meinung nach müssig. Das Hauptproblem entsteht doch, durch den Gegensatz von wirtschaftlichem Wachstum und Nachhaltigkeit. Unsere Wirtschaft ist global aus Wirtschaftswachstum ausgerichtet. Im Klartext heißt das doch für Möbel, wir sollen uns alle paar Jahre neu einrichten. Meine Eltern haben sich in den 50gern Wohnzimmerregale in Nußbaumfurnierter Tischlerplatte gekauft. Dies wurden in den 60gern ergänzt und sind immernoch top in Schuß. Das ist für mich nachhaltig, aber dann wäre die Möbelindustrie am Boden.

Es grüßt Johannes
 
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