Gedanken zu Nachhaltigkeit im Möbelbau/Industrie?

uli2003

ww-robinie
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Hier sind ja auch Selbständige unterwegs; ich denke nicht, dass Jeder von glaubt, dass sein Betrieb kontinuierlich und bis in alle Ewigkeit bezüglich Umsatz, Fläche oder Beschäftigtenzahl wachsen soll oder muss.
Ich habe im Bekanntenkreis einige Außendienstler großer Firmen. Da unterhält man sich auch mal über die Planzahlen/Vorgaben für das laufende oder kommende Geschäftsjahr. Eine Steigerung wird eigentlich immer erwartet, und der Außendienstler ist auch meistens überzeugt davon, dass dies klappt.
Leider sieht es dann am Ende doch oft nicht so aus. Es gibt halt nur einen Markt für alle.
 

KaiX0

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Und warum unterstellst du irgendeine Gläubigkeit? Wie überhaupt kann man an einen Begriff glauben? Der Begriff ist lediglich ....ein Begriff; eine Beschreibung eines Vorgangs.
Eventuell ist der Begriff 'Glauben' in diesem Kontext missverständlich. Gemeint ist die gemeinsame Überzeugung von der Existenz, dem 'Wert' eines kulturellen Konstrukts. In unserem Kulturkreis 'glauben' wir an die Existenz der Menschenrechte, an Geld und Aktien, Nationen etc. Nichts davon existiert real. Wir formulieren Regeln, schreiben Gesetze, legen Tauschwerte fest...All dies verliert sofort seine Gültigkeit, wenn wir nicht mehr daran 'glauben'. Ich gebe Dir ein Stück bemaltes Papier für Deine Arbeit funktioniert nur, weil wir beide an den Wert 'glauben'. Spätestens in Zeiten von (Hyper)Inflation ist Dein Glaube aber erschüttert und Du würdest lieber in Gold oder Lebensmitteln etc. bezahlt werden.
Diese Fähigkeit, eine gemeinsame Geschichte zu erzählen und daran zu glauben, macht uns so erfolgreich. Sie ermöglicht es, das zehntausende Menschen, die sich nie sehen oder sprechen werden, über lange Zeiträume gemeinsam an einer Marsmission arbeiten.

Und in der Welt der Ökonomie glauben wir nun einmal an Wachstum. Ohne Wachstum kein Fortschritt, keine Verbesserung. Genau das stelle ich zur Diskussion. Wie ist denn Wachstum definiert? Vereinfacht: Mehr Konsum erzeugt mehr Wohlstand (für alle ). Dummerweise werden die Ressourcen für jeden Konsumartikel (auch immaterielle sind gemeint) der 'natürlichen' Welt entnommen und in die 'künstliche|menschengemachte' Welt überführt...
Und genau dies sollte uns bewusst werden...
 

civil engineer

ww-robinie
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Du verstehst glaube ich gar nicht was ich meine. Thema war doch das wiederverwenden der Ziegel. Und WENN man es schafft dahin zu kommen, dass das geht und wir uns mal davon verabschieden, dass immer alles perfekt sein muss und Dinge, die Jahrhunderte lang völlig ok waren mittlerweile als unzumutbar angesehen werden, dann spielt eine kleine schallbrücke überhaupt keine Rolle mehr.

Doch, ich verstehe schon, was Du meinst. Für Dich, wenn Du es selbst machst, kannst Du natürlich von den aaRdT und "Perfektion" abweichen. Mache ich für mich persönlich und an meinem Eigentum ebenso.

Beispiel: In meinen Bädern im eigenen Haus gibt es weder am Boden noch im Spritzwasserbereich an der Wand eine Abdichtung unter den Fliesen. In einem Bad habe ich unter den Fliesen OSB, Holzschalung, Holzbalkendecke mit Einschub, Wände sind Gipskarton (keine imprägnierte Platte). Warum ist da keine Abdichtung: Weil die Bäder nur ich und meine Lebensgefährtin nutzen. Weil ich weiß, dass wir nicht wie die Vandalen darin agieren. Weil ich weiß, dass Wasser, das vielleicht mal aus der Wanne oder der barrierefreien Duschtasse schwappt, sofort wieder weg gewischt wird. Weil wir nicht 2 Stunden unter der Dusche stehen und die Wand dadurch 2 Stunden mit Wasser beaufschlagt wird. Weil die Wände nach dem Duschen mit einem Schieber abgezogen werden. Warum keine impränierte Platten? Weil ich privat der Meinung bin, dass ein häusliches Bad kein Feuchtraum ist. Weil sofort nach dem Baden / Duschen gelüftet wird.

Wenn ich beruflich ein Bad plane, muss ich alle aaRdT einhalten. Ich muss mit dem DAU rechnen und entsprechend den Gegebenheiten Abdichtungen planen und einbauen lassen. Mache ich das nicht und der DAU setzt in der Mietwohnung permanent sein Bad unter Wasser und wischt nichts weg, lüftet nicht und dadurch fault die Holzbalkendecke, dann ist mein Chef the biggest Looser, weil ich "gemurkst" habe und er den Schaden auf seine Kappe nehmen und sanieren muss. Der Fliesenleger wird auch gleich mit dabei sein, weil der hätte es auch wissen müssen. Weil ein Gutachter und die Richterin die Sache nach den aaRdT beurteilen und nicht sagen werden, der Mieter war ein Vandale und hat die Sache durch falsches Verhalten abgewohnt und beschädigt.

Ich persönlich hätte kein Problem, mir vom Waldbauern Holz zu kaufen, im Sägewerk schneiden zu lassen und für mein Haus daraus einen Dachstuhl zu bauen. Da brauch ich keinen Sortierer und keinen, der mir irgendwas bestätigt.

Ich persönlich hätte auch kein Problem gebrauchte Ziegel selbst in meinem eigenen Haus zu vermauern.

Beruflich allerdings würde das vermutlich so ablaufen: Der Maurer sieht sich die Steine an und teilt dem Auftraggeber gemäß VOB/B §4 (3) seine Bedenken gegen die vom Auftragnehmer gelieferten Stoffe (also die Ziegel) mit, weil über die Qualität der Ziegel nichts vorliegt. Keine Steinfestigkeitsklasse bekannt, keine Rohdichteklasse, .... Und der Maurer hat auch keinen Bock, für das Zeug zu haften. Wer geht jetzt für die Ziegel in die Haftung? Der nachhaltig bauen wollende Auftraggeber? Der wird sagen: Ich bin nur Laie, der was für die Umwelt machen will, Ihr seid die Fachleute, Ihr müsst mir sagen ob das hält. Den Rest kann sich jeder, der mit der Materie zu tun hat, selbst ausmalen.
 

brubu

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Hallo
Privat kann man viel so machen wie man will. Bei einer Immobilie würde ich in grösseren Zeiträumen denken. Was ist mit den Nachbewohnern?
Gehen die auch so sorgfältig mit dem Haus um und wissen wie heikel es gebaut ist? Im Alter sind Eigentümer oft auf die Mieteinnahmen angewiesen
weil sie selber in einem Heim sind. Folglich sollten Häuser eher für allgemeine Nutzung gebaut werden, nicht für einen sehr sorgfältigen "Menschentyp". Geschrieben von einem der für sich auch viel anders macht.
Gruss brubu
 

Mitglied 59145

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Es ist manchmal zum verrückt werden. Beispiel Ziegel.....

Da sind Steine in einer Fassade vermauert, 150 Jahre lang, um das heute wieder so zu machen braucht es einen Nachweis über die Haltbarkeit......

Schon irgendwie befremdlich. Klar haben sich Baustoffe entwickelt und das mit den Dämmwerten ist schon ein wichtiger Punkt, keine Frage.

Wir verkaufen ja oft Balken für den Innenbereich, da kommt oft die Frage wie man das Holz schützen müsse. Ich antworte dann immer "die letzten paar Hundert Jahre hat es so geschafft, für die nächsten paar hundert habe ich keine Bedenken".

Man muss halt das Baumaterial passend einsetzen, ob alt oder neu.

Gruss
Ben
 

brubu

ww-robinie
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Noch etwas zu den unsinnigen Leistungserklärungen die es heute bald für alles braucht. Damit habe ich mich etwas, nur wenig, genauer befasst.
Mindestens bei uns muss nur 1 Wert deklariert sein und dieser muss nicht einmal den effektiv vorhandenen Werten entsprechen. Er darf nur nicht besser deklariert sein als der Wert des Materials effektiv ist.

Für mich fertiger Blödsinn weil diese Papiere in der Praxis nicht viel bringen. Und damit meine ich wirklich Praxis und nicht Gerichtspraxis, Juristerei
etc. Vielleicht sieht jemand darin wirklich praktischen Sinn und kann es mir erklären. Ich habe bei vielen Vorschriften den Eindruck, die entstehen unter
dem Einfluss der Grossindustrie die damit ihre Märkte sichern und den kleinen Anbietern das Leben schwer machen, bzw. die damit aus dem Markt
drängen.

Bei uns gibt es Bereiche die nach Stand der Technik-Papiere gehandhabt werden weil nicht jede Einzelanfertigung deklariert oder sogar zertifiziert werden kann. Beispiel @teluke wird wohl seine Öfen in Einzelanfertigung danach bauen. (Nehme ich mal an) So könnte es durchaus sein, dass nach
diesen Regeln auch gebrauchtes Material verwendet werden könnte.
Gruss brubu
 
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Gelöscht Mitglied 91199

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Doch, ich verstehe schon, was Du meinst. Für Dich, wenn Du es selbst machst, kannst Du natürlich von den aaRdT und "Perfektion" abweichen. Mache ich für mich persönlich und an meinem Eigentum ebenso.

Beispiel: In meinen Bädern im eigenen Haus gibt es weder am Boden noch im Spritzwasserbereich an der Wand eine Abdichtung unter den Fliesen. In einem Bad habe ich unter den Fliesen OSB, Holzschalung, Holzbalkendecke mit Einschub, Wände sind Gipskarton (keine imprägnierte Platte). Warum ist da keine Abdichtung: Weil die Bäder nur ich und meine Lebensgefährtin nutzen. Weil ich weiß, dass wir nicht wie die Vandalen darin agieren. Weil ich weiß, dass Wasser, das vielleicht mal aus der Wanne oder der barrierefreien Duschtasse schwappt, sofort wieder weg gewischt wird. Weil wir nicht 2 Stunden unter der Dusche stehen und die Wand dadurch 2 Stunden mit Wasser beaufschlagt wird. Weil die Wände nach dem Duschen mit einem Schieber abgezogen werden. Warum keine impränierte Platten? Weil ich privat der Meinung bin, dass ein häusliches Bad kein Feuchtraum ist. Weil sofort nach dem Baden / Duschen gelüftet wird.

Wenn ich beruflich ein Bad plane, muss ich alle aaRdT einhalten. Ich muss mit dem DAU rechnen und entsprechend den Gegebenheiten Abdichtungen planen und einbauen lassen. Mache ich das nicht und der DAU setzt in der Mietwohnung permanent sein Bad unter Wasser und wischt nichts weg, lüftet nicht und dadurch fault die Holzbalkendecke, dann ist mein Chef the biggest Looser, weil ich "gemurkst" habe und er den Schaden auf seine Kappe nehmen und sanieren muss. Der Fliesenleger wird auch gleich mit dabei sein, weil der hätte es auch wissen müssen. Weil ein Gutachter und die Richterin die Sache nach den aaRdT beurteilen und nicht sagen werden, der Mieter war ein Vandale und hat die Sache durch falsches Verhalten abgewohnt und beschädigt.

Ich persönlich hätte kein Problem, mir vom Waldbauern Holz zu kaufen, im Sägewerk schneiden zu lassen und für mein Haus daraus einen Dachstuhl zu bauen. Da brauch ich keinen Sortierer und keinen, der mir irgendwas bestätigt.

Ich persönlich hätte auch kein Problem gebrauchte Ziegel selbst in meinem eigenen Haus zu vermauern.

Beruflich allerdings würde das vermutlich so ablaufen: Der Maurer sieht sich die Steine an und teilt dem Auftraggeber gemäß VOB/B §4 (3) seine Bedenken gegen die vom Auftragnehmer gelieferten Stoffe (also die Ziegel) mit, weil über die Qualität der Ziegel nichts vorliegt. Keine Steinfestigkeitsklasse bekannt, keine Rohdichteklasse, .... Und der Maurer hat auch keinen Bock, für das Zeug zu haften. Wer geht jetzt für die Ziegel in die Haftung? Der nachhaltig bauen wollende Auftraggeber? Der wird sagen: Ich bin nur Laie, der was für die Umwelt machen will, Ihr seid die Fachleute, Ihr müsst mir sagen ob das hält. Den Rest kann sich jeder, der mit der Materie zu tun hat, selbst ausmalen.
Siehst du. Dann sind wir ja einer Meinung :emoji_slight_smile:
 

joh.t.

ww-robinie
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Doch, ich verstehe schon, was Du meinst. Für Dich, wenn Du es selbst machst, kannst Du natürlich von den aaRdT und "Perfektion" abweichen. Mache ich für mich persönlich und an meinem Eigentum ebenso.

Beispiel: In meinen Bädern im eigenen Haus gibt es weder am Boden noch im Spritzwasserbereich an der Wand eine Abdichtung unter den Fliesen. In einem Bad habe ich unter den Fliesen OSB, Holzschalung, Holzbalkendecke mit Einschub, Wände sind Gipskarton (keine imprägnierte Platte). Warum ist da keine Abdichtung: Weil die Bäder nur ich und meine Lebensgefährtin nutzen. Weil ich weiß, dass wir nicht wie die Vandalen darin agieren. Weil ich weiß, dass Wasser, das vielleicht mal aus der Wanne oder der barrierefreien Duschtasse schwappt, sofort wieder weg gewischt wird. Weil wir nicht 2 Stunden unter der Dusche stehen und die Wand dadurch 2 Stunden mit Wasser beaufschlagt wird. Weil die Wände nach dem Duschen mit einem Schieber abgezogen werden. Warum keine impränierte Platten? Weil ich privat der Meinung bin, dass ein häusliches Bad kein Feuchtraum ist. Weil sofort nach dem Baden / Duschen gelüftet wird.

Wenn ich beruflich ein Bad plane, muss ich alle aaRdT einhalten. Ich muss mit dem DAU rechnen und entsprechend den Gegebenheiten Abdichtungen planen und einbauen lassen. Mache ich das nicht und der DAU setzt in der Mietwohnung permanent sein Bad unter Wasser und wischt nichts weg, lüftet nicht und dadurch fault die Holzbalkendecke, dann ist mein Chef the biggest Looser, weil ich "gemurkst" habe und er den Schaden auf seine Kappe nehmen und sanieren muss. Der Fliesenleger wird auch gleich mit dabei sein, weil der hätte es auch wissen müssen. Weil ein Gutachter und die Richterin die Sache nach den aaRdT beurteilen und nicht sagen werden, der Mieter war ein Vandale und hat die Sache durch falsches Verhalten abgewohnt und beschädigt.

Ich persönlich hätte kein Problem, mir vom Waldbauern Holz zu kaufen, im Sägewerk schneiden zu lassen und für mein Haus daraus einen Dachstuhl zu bauen. Da brauch ich keinen Sortierer und keinen, der mir irgendwas bestätigt.

Ich persönlich hätte auch kein Problem gebrauchte Ziegel selbst in meinem eigenen Haus zu vermauern.

Beruflich allerdings würde das vermutlich so ablaufen: Der Maurer sieht sich die Steine an und teilt dem Auftraggeber gemäß VOB/B §4 (3) seine Bedenken gegen die vom Auftragnehmer gelieferten Stoffe (also die Ziegel) mit, weil über die Qualität der Ziegel nichts vorliegt. Keine Steinfestigkeitsklasse bekannt, keine Rohdichteklasse, .... Und der Maurer hat auch keinen Bock, für das Zeug zu haften. Wer geht jetzt für die Ziegel in die Haftung? Der nachhaltig bauen wollende Auftraggeber? Der wird sagen: Ich bin nur Laie, der was für die Umwelt machen will, Ihr seid die Fachleute, Ihr müsst mir sagen ob das hält. Den Rest kann sich jeder, der mit der Materie zu tun hat, selbst ausmalen.
Letztendliuch gibt es keine Zertifizierungsmöglichkeit für jahrhundertealte Erfahrung.
Es müßte dafür eine Normungskategorie geben die so formuliert ist, dass man recyceltes Baumaterial in sowas einsortieren könnte...
 

teluke

ww-robinie
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Die Zertifizierung ist ein zweischneidiges Schwert.
Mancher Murks wird dadurch verhindert, aber mancher Fortschritt eben auch.

Ich konstruiere meine Öfen schon immer auf optimale Funktion, das mache ich auch heute noch.
Aber dadurch dass ich meine Feuerräume habe prüfen lassen müssen kann ich nicht mehr sagen hier wären 5cm länger/kürzer/höher/niedriger besser.
Ich kann nur das optimal einsetzen was ich habe.
Es verbietet sich ja schon aus Kostengründen alles was denkbar ist und manchmal sinnvoll wäre prüfen zu lassen.

Bei der Neuerstellung der BImSchV Stufe 2 hatte ich dafür plädiert jeden (ab wirklich jeden) Ofen durch einen amtlich Beauftragten (Bezirksschornsteinfegermeister) prüfen zu lassen, dafür aber ein entsprechend einfaches Verfahren zu wählen.
Das hätte den Fortschritt zugelassen den ich meine und schlechte Öfen wären durchgefallen.

Als Alternative zum geprüften Ofen ist das theoretisch zwar möglich aber, der BSFM muss dann so prüfen wie die Prüfstelle das macht.
Das geht natürlich nicht, bzw. wäre viel zu aufwändig.
Hier hätte man ein praxisgerechtes Verfahren ermöglichen müssen und man hätte die "Persilschein"-Prüfungen einstellen müssen.
Mit dem paktischen Betrieb haben die nicht viel zu tun.

In der Vorbereitung auf die Prüfung hatte ich damals die nötige Messtechnik (für viel Geld) gekauf und auch gleich noch ein Update unserer Türen entwickelt.
Die Prüfung war kein Problem, wäre sie auch mit den vorherigen Türen nicht gewesen.
Aber, und da liegt der Hase begraben.
Geprüft wird der Feuerraum in einer standardisierten Umgebung.
Hat er sein Prüfsiegel dann kann der nächste Ofenbauer den Feuerraum einbauen wie er will.
Dabei kann dann z.B. der gemauerte Zug auch nur halb so lang sein wie, für den vorgeschriebenen Wirkungsgrad eigentlich erforderlich.
Merkt kein Mensch, das Prüfzertifikat liegt ja vor.

Schuld ist hier klar die Industrielobby. Die ist mit hohen Stückzahlen und "Persilscheinen" einfach am besten dran.

Ich rechne trotzdem nach wie vor jeden einzelnen Ofen (EN15544) und genau so wird er dann auch gebaut.
 
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uli2003

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Schuld ist hier klar die Industrielobby. Die ist mit hohen Stückzahlen und "Persilscheinen" einfach am besten dran.
Ist die da wirklich 'Schuld', oder macht sie den Kauf für eine Mehrzahl erst erschwinglich? Man kann das ja auf viele geprüfte Elemente ausdehnen, deren Einzelprüfung bzw. die vorangehende Berechnung für die meisten unerschwinglich wäre.
 

teluke

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In dem Fall schon.
Bei vielen Dingen die so wie geprüft auch genutzt werden natürlich nicht.

Ich hatte ja auch geschrieben dass ein vernünftiges Prüfverfahren dazugehört hätte.
Nicht eines das Stunden braucht und Ausrüstung im Wert einer besseren FKS.
So wie zulässig ist das viel zu teuer.
 

Friederich

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Ohne Wachstum kein Fortschritt, keine Verbesserung
Das könnte man schon eher so sagen.... Neuentwicklungen kosten ja Geld. Teilweise sehr viel Geld.
Und umgekehrt führen Neuentwicklungen, sofern gelungen, zu Wachstum. Denn wer würde schon in Neuentwicklung investieren, wenn er nicht die Hoffnung hätte, die entsprechenden Ausgaben und Risiken würden sich lohnen/rentieren. Also dazuführen, dass es ihm danach besser geht.
 

tomkaes

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Thomas, ich glaube wir reden aneinander vorbei. Ich bin der Meinung man kann sowas durchaus machen.

Natürlich kann man das, wird in der Denkmalpflege täglich umgesetzt. :emoji_wink:

Wenn du als Privatmann wideraufbereitete Ziegelsteine im Reichsformat für deine Innenwände einsetzen möchtest,
musst du nur noch einen Maurer finden, der das noch kann, und am besten für 1,- €/Std. mauert.
Du brauchst ~ 55 Steine/m² Mauerwerk, der Arbeitszeitansatz ist ungefähr das doppelte (!) von einem aktuellen LHZ,
von geklebten Plansteinen will ich im Vergleich mal lieber nicht anfangen.

Das ist alles mit entsprechendem Aufwand statisch und bauphysikalisch nachweisbar,
das bezahlt weder mir noch dem Maurer irgendwer, der noch ganz bei Trost ist.
Diese Art von Nachhaltigkeit muss man sich erst mal leisten können und wollen.
 

joh.t.

ww-robinie
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bei den Zwergen
Ist die da wirklich 'Schuld', oder macht sie den Kauf für eine Mehrzahl erst erschwinglich? Man kann das ja auf viele geprüfte Elemente ausdehnen, deren Einzelprüfung bzw. die vorangehende Berechnung für die meisten unerschwinglich wäre.
.Nein.
Sie schafft sich die kleine Konkurrenz vom Hals.
Gleiches s. Auch CE Zeichen für Haustüren...
Anderes Gebiet gleiches Thema.
Wenn du im handwerklichen Rahmen zb Käse machen willst, sind die Auflagen für die Räumlichkeiten, die Gerätschaften sohoch, dass du die Investitionen dafür alleine gnicht stemmen kannst.
In F ist das möglich.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Natürlich kann man das, wird in der Denkmalpflege täglich umgesetzt. :emoji_wink:

Wenn du als Privatmann wideraufbereitete Ziegelsteine im Reichsformat für deine Innenwände einsetzen möchtest,
musst du nur noch einen Maurer finden, der das noch kann, und am besten für 1,- €/Std. mauert.
Du brauchst ~ 55 Steine/m² Mauerwerk, der Arbeitszeitansatz ist ungefähr das doppelte (!) von einem aktuellen LHZ,
von geklebten Plansteinen will ich im Vergleich mal lieber nicht anfangen.

Das ist alles mit entsprechendem Aufwand statisch und bauphysikalisch nachweisbar,
das bezahlt weder mir noch dem Maurer irgendwer, der noch ganz bei Trost ist.
Diese Art von Nachhaltigkeit muss man sich erst mal leisten können und wollen.
Thomas, es geht mir weder darum irgendwelche Normen zu widerlegen oder die Wirtschaftlichkeit zu beurteilen.
Ich sagte zu den dinen lediglich, dass man sich evtl mal hinterfragen sollte, inwieweit dieses Plus an Komfort die materialverschwendung rechtfertigt. Gleiches gilt meines Erachtens nach beim Abriss alter Gebäude.

Da sprichst du aber ein ganz anderes Thema an. Es ist natürlich höchst fragwürdig, dass eine Handwerker Stunde derart viel kostet und weder beim Chef, noch beim Gesellen große Reichtümer hängen bleiben und es im Endeffekt dazu führt, dass ein Handwerker sich keinen Handwerker leisten kann.
Beschäftige ich bei mir offiziell einen Handwerker, dann kostet der in drei vier fünf Tagen in etwa so viel, wie ich in einem Monat verdiene. Und Zimmerleute gehören ja nun schon zu den spitzenverdienern im Handwerk. Da liegt der Hund aber woanders begraben.

Ich meine lediglich, dass man ressourcenschonender agieren sollte. Dazu zählt auch ein Gebäude nicht abzureißen, sondern ggf zu ertüchtigen. Ressourcen sind endlich. Der erhöhte Energiebedarf sollte eher über innovative heiz- oder energiekonzepte gelöst werden.
Es kann ja nicht sein, dass wir intakte Gebäude schreddern und dann irgendein Gebäude mit styropor wdvs dämmen und gleichzeitig jammern, dass der Sand knapp wird
 

brubu

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Ich habe es vor längerer Zeit schon einmal beschrieben. Schweizer Fernsehen (von vielen als schlecht verschrien) brachte eine Sendung wie Normen
entstehen. Zuerst wurde über Sinnvolles berichtet wie z.B. Gewinde. Dann wie heute Normen entwickelt werden. Wenn es in einem Gewerk keine Norm gibt kann ein Hersteller bei der EU einen Antrag einreichen eine Normierung zu erstellen. Dann werden alle Länder befragt, glaube inkl. Schweiz,
wenn der Entscheid positiv ausfällt, stellt jedes Land einen Verantwortlichen und die Industrie inkl. Antragsteller darf mitbestimmen.

So können Hersteller sich den Wissensvorsprung verschaffen und möglichst ihre werkinternen Regeln versuchen in die Norm einzubringen.
Die kleinen Hersteller sind nicht einbezogen und müssen hinterher für viel Geld ihre Produktion anpassen. Darum halte ich von vielen Normen wenig. Das ist eher Marktverzerrung zu Gunsten der Grossindustrie, gefördert durch die hohe Politik.

Offenbar sind bei uns die Vorschriften noch ganz leicht besser. Deshalb habe ich @teluke mit den Öfen angesprochen. Bei uns gibt es tatsächlich
"Stand der Technik Papiere" (STP) da ist zum Beispiel festgelegt wie ein Ofen in Einzelanfertigung gebaut werden kann ohne teure Prüfung.
Das ist kein Baukasten oder genaues Typensystem, da sind nur die minimalen Sicherheitsanforderungen festgelegt, im Prinzip das Fachwissen
des Ofenbauers (bei uns Hafner). Ich verstehe selber nichts davon, uns sind die Vorschriften anhand der Einzelfertigung von Öfen bildlich erklärt worden.

Nach "Stand der Technik Papiere" können wir mit allgemein erhältlichem Material, (Gipskarton, andere Gipsprodukte, sogar Massivholz ohne spezielle Prüfung z.B. Brandschutzverkleidungen erstellen. Materialhersteller haben heute meist ihre geprüften Konstruktionen und Zulassungen, die sind dann
optimiert auf geringere Stärken oder bestehen aus schwererem Material um an der Kostruktion zu sparen. Zulässig ist aber beides.

Unsere Berufsverbände haben leider zu wenig Macht oder sind nicht fähig sich mehr für einfache Lösungen einzusetzen, die jeder Handwerker umsetzen kann.
Gruss brubu
 

teluke

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In der Schweiz müssen Grundöfen auch nach der EN15544 konstruiert werden.
Wir haben schon einige Öfen in der Schweiz gebaut machen das aber seit ein paar Jahren nicht mehr.
Bausätze liefern wir noch aber Ofenbauer schicke ich nicht mehr dahin.
Sind mir ein paar Schikanen zu viel.
 

tomkaes

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:emoji_worried:
Der erhöhte Energiebedarf sollte eher über innovative heiz- oder energiekonzepte gelöst werden.
Es kann ja nicht sein, dass wir intakte Gebäude schreddern und dann irgendein Gebäude mit styropor wdvs dämmen und gleichzeitig jammern, dass der Sand knapp wird

Wie definierst du intakt?
Ein Plattenbau in Ostdeutschland ist auch intakt; wenn der Fernwärmeversorger leider mit Öl/Gas feuert, sitzen die Bewohner freiwillig kalt, weil sie die Mietnebenkosten nicht mehr aufbringen? Oder schon mal eine Nachtspeicherheizung (finanziell von der Nachzahlung) erlebt? :emoji_worried:

Der Kies ist u.a. deshalb knapp, weil jeder ein freistehendes Haus haben möchte oder gerade realisiert, und nebenbei sich auf der Demo gegen das neue Kieswerk engagiert, weil das alte u.a. dank seines Hauses ausgebeutet ist.
Windkraft, find ich super, aber nicht bei mir. :emoji_worried:
Bayern: Windkraft 10H Regel. Erledigt. :emoji_rage:
Offshore Strom: Stromtrasse nicht durch mein Bundesland. :emoji_worried:
E-Mobilität: Verkaufsschlager Q5 Hybrid: ein Geschenk, das jedem Geschäftsführer zusteht :emoji_worried:

Wir sollten alle mal aufwachen und umsetztbare Strategien entwickeln.
(Die Börsenwerte der Großen sprechen vom Gegenteil)

Ruhig Tom, deine Pumpe :emoji_cry:
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Wie definierst du intakt?
Ein Plattenbau in Ostdeutschland ist auch intakt; wenn der Fernwärmeversorger leider mit Öl/Gas feuert, sitzen die Bewohner freiwillig kalt, weil sie die Mietnebenkosten nicht mehr aufbringen? Oder schon mal eine Nachtspeicherheizung (finanziell von der Nachzahlung) erlebt? :emoji_worried:

Der Kies ist u.a. deshalb knapp, weil jeder ein freistehendes Haus haben möchte oder gerade realisiert, und nebenbei sich auf der Demo gegen das neue Kieswerk engagiert, weil das alte u.a. dank seines Hauses ausgebeutet ist.
Windkraft, find ich super, aber nicht bei mir. :emoji_worried:
Bayern: Windkraft 10H Regel. Erledigt. :emoji_rage:
Offshore Strom: Stromtrasse nicht durch mein Bundesland. :emoji_worried:
E-Mobilität: Verkaufsschlager Q5 Hybrid: ein Geschenk, das jedem Geschäftsführer zusteht :emoji_worried:

Wir sollten alle mal aufwachen und umsetztbare Strategien entwickeln.
(Die Börsenwerte der Großen sprechen vom Gegenteil)

Ruhig Tom, deine Pumpe :emoji_cry:
https://images.app.goo.gl/p9r4yY7KJNsAYQLw6

Ich bin mir sicher du kennst dieses Diagramm... nahezu jedes Haus ist mit überschaubarem Aufwand auf die dämmstärke von 20 cm zu bringen...
Noch bisschen solar aufs Dach und ich denke das kann noch gut 100 Jahre stehen, bis sich die Energieeinsparung im Vergleich zu Abriss und Neubau amortisiert haben...

Möglichkeiten gäbe es bestimmt. Zuschüsse, Steuervorteile und und und.
Aber gut, dann gibt es halt Schall und wärmebrücken
 

FredT

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Wobei, Styropor hat ja nun nix mit Sand zu tun ... Und Handwerker Handwerker leisten können ist auch sehr zweischneidig. Auf die Mitarbeiter im Betrrieb mag das ggf zutreffen; die Firmenchefs sind da wohl eher kaum betroffen. Da trifft wieder das Q5-Beispiel zu, aber auch das Feriengrundstück an der Müritz oder Ostsee, natürlich dann mit Boot in der Marina, und jedem mitarbeitenden Kind auch ein sehr guter Wagen vom Firmenpark. Mithin gehört, gerade in hiesigen Breiten, das Jammern mit zum Handwerk, und natürlich auch die "Repräsentation". Aber all das wird auch irgendwoher bezahlt sein müssen... Und dann wird, weil ja Kosten, nicht ausreichend ausgebildet, und nicht adäquat bezahlt. Tarif ist sowieso bäh...
 

tomkaes

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Ich bin mir sicher du kennst dieses Diagramm... nahezu jedes Haus ist mit überschaubarem Aufwand auf die dämmstärke von 20 cm zu bringen...

Leider nicht mit überschaubaren Kosten ...
Mit deinem Stundenlohn ist Abriss und Neubau fast immer wirtschaftlicher wie die Sanierung jedes Hauses.
Wenn ich mich hätte bezahlen müssen, wären wir vor Einzug Pleite gewesen.

Dann stelle ich lieber statt der 80 qm Ziegelwohnfläche über 3 Stockwerke im Ortskern auf 1000 qm Baugrund
ein sparsames 2-Familienhaus mit +200 qm WFL da drauf, habe die EG Wohnung barrierefrei (!) vorbereitet,
und spare mir das nächste Neubaugebiet im Außenbereich, für das ich erstmal den Wald plattmachen muss,
und anschließen feststelle, das die Stellplätze nicht ausreichen, da nichts mehr fußläufig erreichbar ist.

Nutzt mir aber auch nichts, da die Hälfte der Parzellen unverkäuflich sind, da die Landwirte als Eigentümer
die 3. Fruchtfolge erleben, und mit einer Parzelle die Anliegerkosten bezahlt haben.
Bebauungszwang keiner. :emoji_rage:

Willst du ein tägliches Live-Video wie sowas geht?
Bilder mit Rehen auf dem Feld vorher?
2x Liebherr 928 täglich nachher?
Bei > 250 leerstehenden Immobilien (auch mit Ziegel Reichsformat falls gewünscht) im gleichen Ort ... :emoji_worried:
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Leider nicht mit überschaubaren Kosten ...
Mit deinem Stundenlohn ist Abriss und Neubau fast immer wirtschaftlicher wie die Sanierung jedes Hauses.
Wenn ich mich hätte bezahlen müssen, wären wir vor Einzug Pleite gewesen.

Dann stelle ich lieber statt der 80 qm Ziegelwohnfläche über 3 Stockwerke im Ortskern auf 1000 qm Baugrund
ein sparsames 2-Familienhaus mit +200 qm WFL da drauf, habe die EG Wohnung barrierefrei (!) vorbereitet,
und spare mir das nächste Neubaugebiet im Außenbereich, für das ich erstmal den Wald plattmachen muss,
und anschließen feststelle, das die Stellplätze nicht ausreichen, da nichts mehr fußläufig erreichbar ist.

Nutzt mir aber auch nichts, da die Hälfte der Parzellen unverkäuflich sind, da die Landwirte als Eigentümer
die 3. Fruchtfolge erleben, und mit einer Parzelle die Anliegerkosten bezahlt haben.
Bebauungszwang keiner. :emoji_rage:

Willst du ein tägliches Live-Video wie sowas geht?
Bilder mit Rehen auf dem Feld vorher?
2x Liebherr 928 täglich nachher?
Bei > 250 leerstehenden Immobilien (auch mit Ziegel Reichsformat falls gewünscht) im gleichen Ort ... :emoji_worried:
Thomas, du bist vermutlich deutlich schlauer als ich. Aber du argumentierst völlig an mir vorbei...
Scheiß egal, was wirtschaftlicher ist. Das spielt in diesem rein hypothetischen gedankenkonstrukt keine Rolle.

Es ist einfach traurig, dass es so ist. Wie die Realitäten aussehen, weiß ich selber. Davon muss mich keiner überzeugen...
 
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