Gedanken zu Nachhaltigkeit im Möbelbau/Industrie?

Friederich

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Ein Baum im Wald verrotten zu lassen erzeugt ebenso CO2, aber er nutzt dem Kreislauf mehr (Schatten, Nährstoffe, Habitat für nachwachsende Bäume, Insekten, etc.).
Bei einer sachgerechten Durchforstung verbleibt genug Schatten. Und etwas mehr Licht nutzt außerdem lichtbedürftigen Arten. Totholzbewohnende Insekten sind natürlich ein Argument, tote Bäume dauerhaft im Wald zu belassen. Die Forstwirtschaft belässt desween schn seit eniger Zeit immer öfter einzelne alte oder absterbende Bäum ganz bewusst im Wald. Ist jetzt aber wieder ein ganz anderes Thema.
Nährstoffentzug (auch wieder ein anderes Thema) durch das Entfernen von Holz aus dem Wald ist rel unkritisch. Der größte Teil der Biomasse, die ein Baum im Lauf seines Lebens erzeugt, bleibt trotzdem im Wald.
Es gibt ja schließlich auch gesunde, vitale Wälder, auf Standorten, die schon seit Jahrhunderten forstlich genutzt werden, und deren Böden trotzdem nicht verarmt sind. Viel wesentlich war die früher übliche Streunutzung; die hat den Böden tatsächlich langfristig geschadet.
 

Friederich

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Das kann nicht korrekt sein. Wie soll ein junger Wald mehr CO2 binden als alte Flächen? Der junge Wald muss ja erstmal soviel Biomasse aufbauen wie der alte Wald schon hat,
Er hatte hier zwei Aspekte vielleicht etwas durcheinander gebracht.
Die Funktion eines Waldes als CO2-Speicher, und die (fälschlicherweise unterstellte) als CO2-Senke.
 

Friederich

ww-robinie
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Es werden alte 60 Jahre alte Bäume gefällt, um den Dachstuhl zu machen.
Eigentlich nicht. Bzw dann würde etwas schieflaufen. Schon aus rein wirtschaftlicher Sicht.
Es sollen in einer fachgerechten Bewirtschaftung nur die Bäume geerntet werden, die auch ihr Erntealter erreicht haben. Vorzeitige Nutzung, sofern sie nicht der Durchforstung dient, ist nämlich unwirtschaftlich.
 

inselino

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CO2 + 2 H2O --> CH2O + O2 + H2O

Da sich dem Chemiker bei dieser Gleichung die Nackenhaare aufstellen der kurze Hinweis, unsere Bäume produzieren dankenswerterweise kein Formaldehyd (CH2:emoji_open_mouth:, das kommt erst durch den Leim in die Holzprodukte :emoji_wink:

Insgesamt vermischen sich hier aber sehr viele unterschiedliche Bereiche, das lässt sich bei diesem Thema oft nicht vermeiden sollte man aber beachten.

Aus Klimaschutzperspektive brauchen wir so schnell wie möglich die Abschaffung jeglichen Menschengemachten CO2 Ausstoßes (und ebenso weiterer Treibhausgase wie Methan). Dazu zählt allem voran die Verbrennung von Kohlenstoffträgern wie Öl und Gas, aber ebenso die Verbrennung von Holz.
Bei der Verrotung von Holz wird auch eine ganze Reihe Kohlenstoff im Boden gebunden und dieser wird in ein paar Millionen Jahren wieder zu neuem Öl. Im Gegensatz zur Verbrennung, wo deutlich mehr Kohlenstoff in CO2 umgesetzt wird.
Aus der Klimaschutzperspektive muss ganz klar gesagt werden, so schnell wie möglich kein Holz mehr verbrennen, geheizt werden muss mit regenerativen Energien also Solarthermie Wärmepumpe mit regenerativem Strom etc.
Mit einher geht dann vermutlich auch eine Reduktion des Fleischkonsums etc.

Aus ökologischer Perspektive geht es im Wald ja auch um Arterhalt etc. Das ist für den Klimawandel aber nicht so direkt wichtig. Wenn noch einige hunderte seltene Vögel, Nashörner, Eichhörnchen oder Fledermäuße aussterben ist das der Natur und dem Klimawandel erstmal relativ egal. Dennoch haben wir als Menschen zumindest hier in Deutschland soetwas einen hohen Stellenwert eingeräumt, weßhalb ja vor Bau einer Autobahn entsprechende Tiere umgesiedelt werden müssen oder ganze Bauvorhaben aufhalten bzw. verzögern.

Wenn wir über globale Verteilung von Rohstoffen reden kommen wir in den Bereich globaler Gerechtigkeit. Der hängt eng mit unserem Konsum zusammen und aufgrund unterschiedlicher technischer Lösung in verschiedenen Ländern (in China kommt eben viel Strom aus Kohle) hängt unser Konsum wieder mit dem CO2 Ausstoß zusammen. Klimatechnisch könnten wir aber weiterhin in China produzieren und Kohle verbrennen, wenn wir gleichzeitig in Mecklenburg Vorpommern CO2 in Tanks unter die Erde pressen.
Menschlich ist das natürlich eine Katastrophe und eine langfristige Lösung ist das auch nicht unbedingt.

Aber es gilt eben zu beurteilen, gegen welchen Umstand man jetzt prioritär vorgehen möchte. In Hinblick auf Holz als Rohstoff ist es zumindest aus chemischer Sicht um CO2 zu binden sicherlich sinnvoll, mehr Häuser und Konstruktionen aus Holz anstatt aus Stahl und Alu zu bauen. Allerdings sind unsere Holzwerkstoffe oft so behandelt, dass wir sie nicht verroten/kompostieren können. Wenn das möglich wäre, würde eben viel CO2 in Hummusschichten gebunden werden, die erstmal CO2 aus der Atmosphäre holen.
 

Friederich

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...sehr einleuchtenden und datenbasierten Sicht?
Vorsicht!
Coronaleugner, Impfgegner, Klimaleigner, Kreationisten, Mondlandungsleugner.., und was noch Alles so kreucht und fleucht, berufen sich auch gerne auf unwiderlegbare Fakten und Daten; und ihre Argumentation klingt für ihr Anhänger auch völlig logisch und einleuchtend.
 

brubu

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Theoretisch sollte bei allen Rohstoffen eine Kaskadennutzung stattfinden. Massivholz zuerst als Massivholzprodukt, dann im Recycling als Span-oder
Faserplatten, weiter im Recycling nochmals dasselbe, dann im letzten Schritt wenn nicht mehr anders als Rohstoff verwertbar erst die thermische
Verwertung mit Nutzung der Wärme.
In der Praxis sieht es leider anders aus.
Gruss brubu
 

Friederich

ww-robinie
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Und vor allem ...
Nicht "vor allem".
Deine nichtmal halb durchdachten Behauptungden und Schlussfolgerungen haben weder mit meinem Beitrag, noch mit dem ganzen Threadthema irgendwas zu tun.

Hier geht es nicht darum, ob der Klimawandel überhaupt schädlich ist.
 

S04

ww-kastanie
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" Der Raum den, diese Bäume nach der Fällung hinterlassen, wird sehr schnell genutzt drch nachwachsende Bäume, oder durch ihre Nachbarbäume, welche dann sofort mit stärkerem Zuwachs reagieren."
dann sag doch mal wie es sich global verhält, anscheinend hast du da Zahlen?

Wälder in Osteuropa - Kahlschläge oft die normale Form der Waldbewirtschaftung
Die letzten Urwälder Europas fallen der Holzmafia zum Opfer

Da braucht man sich Das Thema Regenwald/Tropenholz kommt natürlich auch noch hinzu. Spätestens dann ist dieses " Es ist schon länger bekannt, dass nachwachsende Waldflächen mehr CO2 binden als "alte" Flächen." eine Farce. Gleiches gilt für Regenwälder/Tropenholz in großen Teilen. Und nichts anderes habe ich in #25 geschrieben. Deswegen halte ich deine ursprüngliche Aussage für problematisch. Es verkürzt und vereinfacht und Menschen könnten zu dem Schluss kommen, dass wir dem Wald/der Natur/der Umwelt geradezu einen Gefallen tun, wenn wir Bäume fällen. Nein, wir tun uns damit einen Gefallen, weil wir Bauholz bekommen. Ich halte deine ursprüngliche Aussage nicht für falsch, verführt aber leicht zu einem falschen Schluss.

Gleiches gilt für deine Aussage, @Philipp. Ebenfalls in der Theorie nicht falsch, aber verkürzt und vereinfacht dargestellt. Man kann das auch als Aufforderung missverstehen, bedenkenlos weiter CO2 zu emittieren. Wir unterstützen den Wald nicht dadurch, dass wir noch mehr CO2 in die Atmosphäre pusten, es gibt genug natürliches CO2 in der Atmosphäre. Stichwort Kohlenstoffkreislauf und Zellatmung. Die Wälder brauchen vieles aber bestimmt nicht unser CO2 aus Abgasen.

Guten Abend,

ich bin rein Hobbymäßig unterwegs und mich interessiert auch Nachhaltigkeit im Möbelbau.

Ich höre ebenso den podcast "Peter und der Wald", der sich kritisch mit Forstwirtschaft und Nutzung von Holz auseinandersetzt, Punkte, die sich durch diverse Gespräche durchziehen:
- Verfeuern von Holz im allgemeinen ist nicht akzeptables greenwashing
- Zu Denken, dass der Mensch Wälder anfassen muss, damit es ihm besser geht, ist Irrglaube
- Abholzung sollte in Europa unterlassen werden, man kann sich klimatisch Holzkonsum in dem Maße nicht leisten (inkl. Bau mit Holz). Dies betrifft natürlich auch den Möbelbau mit teils sehr hohen Verschnitt und nicht langlebigen Produkten.

Meiner Einschätzung nach kann das nur über einen noch höheren Holzpreis vonstatten gehen. Das hätte zur Folge, dass sich Upcycling wieder mehr lohnt (bspw. zeitaufwendiges Leimholzplatten Herstellung aus Resten, Restaurierung oder Holzlager aus Altmöbeln). Auf der anderen Seite, hätte das wirtschaftlich starke Folgen für die existierenden Schreiner?

Da ihr viel mit dem Werkstoff Holz zu tun habt und auch teils beruflich davon abhängt, wie steht ihr zu den Punkten Nachhaltigkeit und Möbelbau? Falls schon mal von Peter Wohlleben gehört, wie steht ihr zu seiner sehr kritischen, aber für mich sehr einleuchtenden und datenbasierten Sicht?


Von daher abschließend von mir zurück zum Ausgangspost.
-Holz verfeuern=Greenwashing:
Kommt auf den Vergleich an. Im Vergleich zu Solar oder Erdwärme wahrscheinlich schon.
- Zu Denken, dass der Mensch Wälder anfassen muss, damit es ihm besser geht, ist Irrglaube:

Jaein. Siehe #40. Manche Eingriffe machen schon Sinn. Der Wald kann aber besser ohne uns leben als wir ohne ihn. Ob menschliche Eingriffe hilfreich sind, ist aber tatsächlich ein interessanter Punkt sowohl in der Waldwirtschaft als auch in der Unterhaltung von Naturschutzgebieten. Bei letzterem geht es vor allem um invasive Arten. Soll man der Natur freien Lauf lassen ala Darwin, auch wenn seltene heimische Pflanzen und Tiere verdrängt werden? Oder bekämpft man die invasive Art, um die den Bestand der heimischen zu schützen? Aber das ist Off-Topic.

- Abholzung sollte in Europa unterlassen werden, man kann sich klimatisch Holzkonsum in dem Maße nicht leisten (inkl. Bau mit Holz). Dies betrifft natürlich auch den Möbelbau mit teils sehr hohen Verschnitt und nicht langlebigen Produkten.
Entscheidend ist hier für mich zweierlei: Der Begriff "Holzkonsum" und der begriff "langlebiges Produkt" und dann wird schon klar, in welche Richtung das geht. Gerade Holz ist endlich und der weltweite Hunger (China z.B.) ist problematisch. Die Welt wird lernen müssen, dass Ressourcen begrenzt sind, selbst wenn die Nachfrage höher ist. Du kannst heute alle Wälder der Welt roden, aber das bringt dir nichts, wenn du in 10 Jahren dann viel weniger hast. Wenn wir heute nicht mit den Ressourcen leben, werden wir später erst recht dazu gezwungen sein, mit knappen Ressourcen zu leben, weil die Bäume nicht in dem Tempo nachwachsen, wie sie gefällt werden. Wenn ich einen 30 Jahre alten Baum fälle und ihn nutze, kann ich erst in 30 Jahren wieder an der gleichen Stelle "ernten". Ich muss also sehen, dass ich für die nächsten 30 Jahre genug Holz woanders her bekomme.

Langlebige Produkte ist das Stichwort. Und da haben Holzmöbel einen Vorteil im Vergleich zu manch anderer Nutzung von Holz. Da kommen wir aber in Richtung Konsumkritik. Funktioniert halt nicht, wenn man alle 2 Jahre das Wohnzimmer neu einrichtet und die alten Möbel auf dem Müll landet. Deswegen würde ich auch nicht pauschal schreiben, dass Stahl oder Beton per se schlechter sind, sofern die Nutzungsdauer entsprechend länger ist.

Von daher ist das meiste eigentlich schon altbekannt und auch auf andere Sparten/Konsumgüter anwendbar:
-Gebrauchtkauf ist ressourcenschonender als Neukauf (Kleinanzeigen, Fairphone etc. pp.)
-Einheimisch ist besser als exotisch (schon alleine der Transportwege wegen)
-Langlebige Produkte sind zu bevorzugen (besser 1x 50€ mehr in ein Gerät investieren, als später mal wegen Defekt ein zweites Gerät kaufen zu müssen).
-Das bedeutet in letzter Konsequenz auch, dass weniger konsumiert und damit weniger verkauft und hergestellt wird (sorry lieber Tischler, Selbstständige und Unternehmer).

So das war mein Wort zum Sonntag. Viel Spaß noch in diesem Thread.
 

berliner_1982

ww-ahorn
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-Das bedeutet in letzter Konsequenz auch, dass weniger konsumiert und damit weniger verkauft und hergestellt wird (sorry lieber Tischler, Selbstständige und Unternehmer).

Oder noch mehr Grips den echten Wert von Rohstoffen einpreisen (aktuelle Emissionsrechte noch weiter gedacht).

Ein Recht auf Reparatur für bspw. 15 Jahre und extrem schmerzhafte Preise für Rohstoffe. Wenn es subventioniert würde, gäbe es denke schon einen Markt für Unternehmen, die reparieren und instandsetzen. Dann kommen wir wieder zurück zum Tischler, der Möbel instand setzt oder aus aus der Mode kommende Möbel (Altholz) upcycling betreibt. Positive Folgen hätte es auch auf Produktdesign und Geräte reparabel zu machen. Die Frage ist natürlich wie groß so ein Reparatur Markt sein kann, oder ob Konsum grundsätzlich eingeschränkt werden muss.

Am Ende denke wird es evtl. nur über eine wirtschaftlich forcierte Verknappung gehen, der Mensch ist einfach nicht gemacht langfristig zu handeln.


Wie oft repariert ihr Holzmöbel, betreibt Upcycling bzw. tauscht Eure Möbeln aus? Gibt es hier Tischler die sich auf das Reparatur / Restaurierung Segment spezialisiert haben? Wie geht es Euch wirtschaftlich? Vermutlich nur lohnend bei Vintage Möbeln?
 
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Alceste

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Gott wie mir sowas auf den Senkel geht -ich habe nach Zahlen zu der von dir immer angeführten globalen Situation gefragt. Anstatt da jetzt ehrlich mit "Sorry hab ich nicht" zu antworten, postest du mir Links von Deutschlandfunk und SRF? Dein Ernst? Keinen Beleg für eine Behauptung zu haben ist nicht schlimm, passiert jedem mal, immerhin "lernen" wir einen Haufen Kram der falsch ist, aber das dann auch noch so dreist vertuschen zu wollen und nicht dazu zu stehen... ohne Worte.

Von daher abschließend von mir zurück zum Ausgangspost.

Auch ein super Stil, einfach die Diskussion pseudohaft zu beenden, indem man resümiert, und darauf hofft alle anderen zum aufgeben zu zwingen.

Die Welt wird lernen müssen, dass Ressourcen begrenzt sind,

Gerade diese Ressource ist nicht in diesem Sinne begrenzt, das ist doch das Wunderbare dabei... aber ich sehe schon wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Dann leb in deiner Welt des Verzichts und hoffe, dass du dafür im Gegensatz entlohnt wirst - das Mittelalter hat angerufen und will seinen Ablasshandel zurück.

Beton per se schlechter sind,

Ne Beton ist klasse, verbraucht nur einen Haufen Wasser (keine nachwachsende Ressource).


seit wann ist das gebraucht?

Einheimisch ist besser als exotisch

Da widersprichst du dir doch schon selbst - wenn das einheimische Produkt / die Ressource von minderer Qualität ist, dann kann es mitunter schon sein, dass sich der höhere Energieaufwand zum Transport lohnt. Besonders dann wenn der Transport eh mit überschüssiger, regenerativer Energie erfolgt. Oder noch besser, wenn das Zeug woanders mit regenerativen Energien erzeugt wrd (z.B. Teslas).

Langlebige Produkte sind zu bevorzugen

Das gleiche in Grün - nein sind sie nicht. Meine Graule werde ich bestimmt irgendwann meinen Enkeln vererben. Die ist viel haltbarer als jede Festool, aber die willst du nicht auf Montage in den 3. Stock schleppen (und der Kunde will die Sauerei nicht). Wenn deine gesamten Mitarbeiter invalide geworden sind, weil das DIng sau schwer ist, dann ist das auch keine nachhaltige Nutzung von Arbeitskraft. Du negierst hier auch vollkommen "Stand der Technick" - ich vermute mal du schreibst hier nicht von einer Zuse, oder einem mit Netzwerkmodul nachgerüsteten C64!

und damit weniger verkauft und hergestellt wir

jo und dann erledigt sich auch langsam die Überpopulation von selbst, aber die Bäume haben dann ne gute Wachstumsgrundlage, ne?
 

Diesel1982

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Ich gebe dir Recht, Holz zu ersetzen ist unmöglich, eher den Verbrauch deutlich zu reduzieren.

Strengt man sich nur nicht genug an oder ist es einfach nicht machbar? Wieviel Potential liegt noch im Upcycling / Recycling oder ist der Besitz und Konsum das größere Problem. Die immer größer werdenen Buden müssen ja möbiliert werden. Zusätzlich reduzieren sich gefühlt die Zyklen wo man sich neuen Kram zulegt (Austausch Sofa / Tisch etc)

ich wollte heute einen alten Eichen-Wohnzimmertisch der Nachbarn aus dem Sperrmüll retten um das Holz weiterzunutzen.
1. es war eine versteckte Schraube im Holz die mir mein neues Sägeblatt gekillt hat.
2. kam beim Hobeln noch eine versteckte Schraube zum Vorschein aber dem Messer ist zum Glück nix passiert und…
3. war es dann unter dem Lack bzw. der Beize dann auch noch Roteiche.

hab alles geschnappt und wieder zum Sperrmüll rausgebracht.

Gruss Matze
 

Friederich

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dass wir dem Wald/der Natur/der Umwelt geradezu einen Gefallen tun, wenn wir Bäume fällen.
Das wär natürlich kompletter Unsinn. Ich jedenfalls habe nichts gesagt woraus man diesen Schluss ziehen könnte.
Wir tun fürs Klima etwas Vorteilhaftes, wenn wir den in Holz gebundenen Kohlenstoff möglichst lange konservieren, indem wir das Holz zu Häusern und Möbeln verbauen. Damit wird nämlich das CO2 in der Biosphäre reduziert.
Und indem wir damit fossile Energieträger ersetzen. Was zwar den Gehalt in der Atmosphäre nicht reduziert, ihn aber wenigstens nicht noch weiter erhöht.
 
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Lico

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Eine Anmerkung zum Thema Nachhaltigkeit noch von mir. man muss sich davor hüten, alles in schwarz weiß Logik zu sehen. Der Teufel steckt wie immer irgendwo zwischen den Stühlen. Ein Beispiel, das mich betrifft dazu:
Bei unserem Wochenendhaus muss das große Schiebefenster zur Terrasse erneuert werden. Das ist nach fünfzig Jahren inzwischen wirklich rott.
Meine Aufgabe ist zu entscheiden, Kunststoff (PVC) oder wieder Holz. Das alte Fenster landet mit Sicherheit in der Verbrennung, wenn ich nicht das eine oder andere Stück noch retten kann. PVC ist tatsächlich ein wahres Teufelszeug, also spontan natürlich wieder Holz, was sonst? ABER: Alte PVC-Fenster werden zu 100% recycelt, 100%, kein Downcycling. Die machen da wieder Granulat draus und verarbeiten das wieder zu Fenstern. Ich hab jetzt keine Ahnung, wie oft das geht, aber PVC ist sehr lange haltbar. Das ist ja unter anderem das Fiese an dem Zeug. Fenster aus Holz landen nach Ende ihrer Nutzungsdauer zu 100% in der Verbrennung, wenn nicht so Spinner wie ich danach gucken, ob man nicht das eine oder andere Stück noch zu Leisten verarbeiten kann. Was ist also nachaltiger?

Ulli
 
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Gott wie mir sowas auf den Senkel geht -ich habe nach Zahlen zu der von dir immer angeführten globalen Situation gefragt. Anstatt da jetzt ehrlich mit "Sorry hab ich nicht" zu antworten, postest du mir Links von Deutschlandfunk und SRF? Dein Ernst? Keinen Beleg für eine Behauptung zu haben ist nicht schlimm, passiert jedem mal, immerhin "lernen" wir einen Haufen Kram der falsch ist, aber das dann auch noch so dreist vertuschen zu wollen und nicht dazu zu stehen... ohne Worte.



Auch ein super Stil, einfach die Diskussion pseudohaft zu beenden, indem man resümiert, und darauf hofft alle anderen zum aufgeben zu zwingen.



Gerade diese Ressource ist nicht in diesem Sinne begrenzt, das ist doch das Wunderbare dabei... aber ich sehe schon wir kommen auf keinen gemeinsamen Nenner. Dann leb in deiner Welt des Verzichts und hoffe, dass du dafür im Gegensatz entlohnt wirst - das Mittelalter hat angerufen und will seinen Ablasshandel zurück.



Ne Beton ist klasse, verbraucht nur einen Haufen Wasser (keine nachwachsende Ressource).



seit wann ist das gebraucht?



Da widersprichst du dir doch schon selbst - wenn das einheimische Produkt / die Ressource von minderer Qualität ist, dann kann es mitunter schon sein, dass sich der höhere Energieaufwand zum Transport lohnt. Besonders dann wenn der Transport eh mit überschüssiger, regenerativer Energie erfolgt. Oder noch besser, wenn das Zeug woanders mit regenerativen Energien erzeugt wrd (z.B. Teslas).



Das gleiche in Grün - nein sind sie nicht. Meine Graule werde ich bestimmt irgendwann meinen Enkeln vererben. Die ist viel haltbarer als jede Festool, aber die willst du nicht auf Montage in den 3. Stock schleppen (und der Kunde will die Sauerei nicht). Wenn deine gesamten Mitarbeiter invalide geworden sind, weil das DIng sau schwer ist, dann ist das auch keine nachhaltige Nutzung von Arbeitskraft. Du negierst hier auch vollkommen "Stand der Technick" - ich vermute mal du schreibst hier nicht von einer Zuse, oder einem mit Netzwerkmodul nachgerüsteten C64!



jo und dann erledigt sich auch langsam die Überpopulation von selbst, aber die Bäume haben dann ne gute Wachstumsgrundlage, ne?


Allerliebster Alceste, ich weiß nicht so ganz, warum du so eine Schärfe reinbringst aber nun gut. Deine Aussage war: "Es ist schon länger bekannt, dass nachwachsende Waldflächen mehr CO2 binden als "alte" Flächen". Dazu habe ich in #25 geschrieben, warum ich dem nur eingeschränkt zustimme. Dazu zwei Artikel mit Beispielen, wo die Einschränkungen meiner Meinung nach zutreffen.

Nein, Zahlen habe ich in der Tat keine rausgesucht. Welche konkret hast du erwartet? Wie viel Wald im Jahr weltweit gerodet wird und nicht wieder aufgeforstet wird? Auf die Schnelle sagt wikipedia: " Im Jahr 2017 verringerte sich die Waldfläche weltweit um 29,4 Millionen Hektar, also 294.000 km². Im Zeitraum 2000 bis 2012 gingen insgesamt 2,3 Millionen km² Wald verloren." Eine WWF Studie aus 2021 sagt, dass 16% der Abholzungen von Tropenholz durch EU-Importe zustande kamen. Geht da wohl in erster Linie um Flächen für Soja, Palmöl etc. Damit liegt die EU auf Platz 2 hinter China. Nein, ich habe die Quellen nicht geprüft, mag sich jeder ein Urteil drüber bilden. Zu den Einschränkungen in #25 stehe ich auch nach wie vor und nichts anderes wollte ich in diesem Thread mitteilen. Willst du mir da anhand der Beispiele widersprechen? Auf diesen Flächen wächst kein Baum mehr, der CO2 bindet. Von dem Ökosystem Wald, was verloren geht ganz zu schweigen.

Und natürlich wird die Menschheit lernen müssen, dass Ressourcen begrenzt sind. Ein Baum braucht nunmal eine bestimmte Anzahl an Jahren zu wachsen. Das kann man nicht beschleunigen, nur weil man dringend Bauholz braucht. Du kannst woanders einen Baum fällen, dann muss dir aber klar sein, dass du den im nächsten Jahr nicht mehr fällen kannst. Bei der Fischerei das gleiche Problem im Übrigen. Wenn ich 100 Fische haben will, in dem See aber nur 50 drin sind, geht das nicht auf. Schon gar nicht, wenn ich ein paar übrig lassen muss, damit die im kommenden Jahr Nachwuchs bringen, den ich dann im Jahr darauf fangen kann. Da kann die Nachfrage noch 50x so groß sein. Das hat wenig mit Ablasshandel zu tun. Wir leben auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen, Punkt.

Holz hat das große Glück, ein nachwachsender Rohrstoff zu sein. Aber das braucht halt Zeit. Ob das auf Dauer mit dem Materialhunger bspw. in China so gut geht, ich weiß es nicht. Angebot und Nachfrage. Steigende Preise haben wir oft genug durchgekaut hier.

Volle Zustimmung zum Beton, der Wasserverbrauch ist ein großes Problem. Gibt aber natürlich Bauten, die trotzdem aus Beton oder Stahl mehr Sinn machen als aus Holz. Darum ging es mir nur :emoji_wink:

Fairphone nehme ich zurück, sorry! Das habe ich tatsächlich durcheinander gebracht. Mein Fehler. Asgoodasnew gäbe es beispielsweise aber.

Bei einheimisch/exotisch und Langlebigkeit sind wir, glaube ich, gar nicht weit auseinander, wenn wir das im direkten Gegenüber klären würden. Wie übrigens das allermeiste in unserer kleinen Privatdiskussion. :emoji_slight_smile:
An der Stelle habe ich sicher zu sehr pauschalisiert in der Hektik. Natürlich würde ich mir heute keinen PC mit Windows 98 mehr kaufen. Aber mein erster Blick geht schon immer auf den Gebrauchtmarkt. Stereoanlage, Möbel, Instrumente, (Elektro-)Werkzeug etc. :emoji_slight_smile:
 
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Holzrad09

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vom Lande
Fenster aus Holz landen nach Ende ihrer Nutzungsdauer zu 100% in der Verbrennung, wenn nicht so Spinner wie ich danach gucken, ob man nicht das eine oder andere Stück noch zu Leiste ....
Ja naja ....
Dein Fenster, welches verbrannt werden soll, spielt doch gar keine Geige ....
Hierzulande wurden Müllverbrennungsanlagen überdimensioniert und laufen auf Sparflamme, deswegen benötigen wir Müll aus dem Ausland.
https://www.welt.de/wirtschaft/article1580892/Deutschland-importiert-Neapels-Muell-und-Gift.html
LG
 

brubu

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Und wo landet dann wohl die Schlacke und die Luftverschmutzung aus der Müllverbrennung, die es trotz heutiger, guter Filter auch gibt?
Ich kenne das aus Deponien bei uns, da wird mit der Verbrennung Geld gemacht und die Bevölkerung darf die Deponien haben. In unseren
Anlagen landete auch schon Müll aus Italien und, wenn ich nicht irre, sogar aus Süddeutschland. Das dürfte aber vorbei sein weil die Anlage
geschlossen wurde.
Gruss brubu
 

KaiX0

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Mir ist Ziel des Threads hier nicht klar. Von ersten Gedanken schnell zum philosophischen, dann werden eigene Standpunkte behauptet, nicht mehr lange und es wird politisch.
Ich wäre bei dem Vorschlag von Pedder. Lasst es gut sein.
Mein Wunsch ist, das es hier weitergeht. Solange es respektvoll und im Bewußtsein des eigenen begrenzten Wissens erfolgt, finde ich es wertvoll. Vielleicht können wir uns auf etwas einigen?: Wir alle wissen um die Probleme. Niemand hat DIE Lösung, weil es eben nicht monokausal ist. Wir betrachten das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln, betonen verschiedene Aspekte. Ist das aussichtslos? Nein, denn der erste Schritt zur Lösung ist, sich des Problems bewusst zu werden. Was am Ende herauskommt, ist allerdings völlig offen.
Ich möchte dieses Forum, die Menschen die hier unterwegs sind, einmal ausdrücklich loben: Ihr seid unglaublich konstruktiv, oft auch klug, pragmatisch und in der Regel sehr reflektiert. In einem HANDWERKERFORUM! Von diesem Kommunikationsstil könnten sich viele 'Hochgebildete' einen ganzenn Stapel Scheiben abschneiden.
Und wen's nicht interessiert, so what, steig einfach aus...
 

yoghurt

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Danke für das Lob.

Ich habe hier leider schon ganz andere Erfahrungen machen müssen. @ChrisOL kennt das auch schon. Das wird dann schnell politisch und dann haben wir sehr schnell auch extreme Positionen hier. Ich bin darauf nicht scharf und habe das Thema daher unter Beobachtung.

Hinzu kommt der Faktor Öffentlichkeit und Internet. Manche Diskussionen, die im persönlichen Gespräch noch einzufangen wären, gehen hier durch die Decke wie eine abgerissene Klappe von der Hobelwelle….
 

uli2003

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Wadersloh
In einem HANDWERKERFORUM! Von diesem Kommunikationsstil könnten sich viele 'Hochgebildete' einen ganzen Stapel Scheiben abschneiden.
Willst du damit etwa sagen, dass wir Handwerker nicht hochgebildet sind? :emoji_nerd: :emoji_grin:

Ich sehe nun doch, dass sich alle weitestgehend einig sind. Aber allen fehlt dennoch der richtige Weg zum Ziel. DEN Weg gibt es halt nicht.
Und mit Extremismus hat man bisher immer am wenigsten erreicht.
 
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