Gästebett 200x140cm aus Esche, Ahorn, Birne und Kirsche

Manohara

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Zitat Lorenzo:
Dann hab ich noch 9mm Rundstäbe aus Esche hergestellt

hast Du dafür eine Maschiene?
und noch'n Zitat:
Da ist das Holz schon recht morsch, und auch verwumt. Aber ich habs bewusst nicht schmaler gehobelt oder an der Stelle abgenommen.

ich finde, sorgfältig gemachte Arbeiten - gerade MIT Holzfehlern - zeigen die Aufmerksamkeit des Herstellers und sind erfreulich.
Ähnlich wie heutzutage gestopfte Socken. Früher war das ein Hinweis auf Armut, heute ist es kaum noch zu finden und man kann damit angeben.
 
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Lorenzo

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Dank euch!

Das Bett so einem Kunden anzubieten ist, glaube ich, nicht besonders erfolgversprechend. Heutzutage ist die Arbeit teuer, und das Material billig. Ich finde das keine gute Entwicklung, zumindest nicht in dem Ausmaß in dem sie stattgefunden hat. Die Arbeit bleibt die gleiche, es ist eher sogar ein bisschen aufwändiger als mit perfektem Material. Ich könnte also den Preis nicht günstiger machen weil ich Material mit Fehlern verwende.
Und die Leute sind heutzutage verwöhnt. Selbst im Möbeldiscounter gibts saubere Verbindungen, angeklebte Kunststoffkanten ohne Fuge und leicht zu pflegende Beschichtungen.
Man müsste also Kunden finden die die handwerkliche Arbeit bezahlen wollen, und dann noch eine Freude daran haben dass Material, na sagen wir mal, mit Charakter, verwendet wird.

Wenn man sich alte Möbel anschaut, vor allem Bauernmöbel, dann sieht man Zinkungen die große Fugen haben, alles was man nicht direkt gesehen hat war nicht sauber ausgehobelt und astig. Die Möbel gibts zum Teil jetzt noch und sie funktionieren. Das Material wurde so gut wie möglich ausgenutzt, und es war für die Käufer sicher trotzdem eine große Investition. Ganz andere Grundeinstellungen zu Arbeit, Material und Wert.

Zu den Rundstäben Manohara: Ich hobel quadratische Leisten in 9x9mm aus, und dann kommen die in eine kleine Lade. Nut in Kantholz, ein Dübel am Ende als Stop, und dann hobel ich die von Hand aus. Hier hab ich noch nicht mal was angerissen, weil der Dübel eh nicht mehr sichtbar ist. Ich hab da auch nicht mehr groß dran geschliffen oder so. Ein Ende noch ein bisschen angespitzt und dann durchgeklopft. Das angespitzte Ende an einer Seite noch bisschen flacher gemacht, damit es gut in das versetzt gebohrte Loch im Zapfen reingeht, und dann zieht sich die Verbindung schön zusammen.
Hier musste das ganze sauberer aussehen, da hab ich an den Enden mit nem Bohrer den Durchmesser angerissen, und am Ende dann noch geschliffen. Das geht echt schnell, und wenn man immer von Anfang an sauber nen Span abnimmt, der immer gleich dick ist, geht das sehr präzise.
 

teluke

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Man müsste also Kunden finden die die handwerkliche Arbeit bezahlen wollen, und dann noch eine Freude daran haben dass Material, na sagen wir mal, mit Charakter, verwendet wird.
Der Normalfall wird sein dass ein Kunde glaubt dass das Möbelstück, bei Verwendung solchen Holzes, deutlich günstiger sein muss.
Das ist natürlich nicht der Fall.
Ich habe im Moment eine "Kundin" (extra in Anführungszeichen) die besteht auf die Verwendung von sehr rustikaler Eiche.
Aber sowas erlebt man sicher selten.
 

fried.chycken

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Ich find's klasse.

Ich hab mir aber auch einen Kleiderschrank aus wurmstichiger Eiche bauen lassen - nicht unbedingt aus Designgründen, sondern weil ich es schade fand, dass das Material sonst ins Brennholz geht.

War allerdings eine sehr kleine (Massivholz-)Tischlerei auf dem Land. Ein bisschen Einfluss auf den Preis hatte es, Schnäppchen war's aber dennoch keins.

Dafür kann ich da hoffentlich mit 90 und nach 12 Umzügen noch meine Unterhosen reinlegen.

Natürlich steckt aber mehr Holz drin als in einem Recht schlanken Bett, deswegen macht es sich vermutlich im Preis eher bemerkbar.
 

fried.chycken

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Wenn du mal wieder was brauchst, dann meld dich @fried.chycken. Ich denk im September isses soweit. Dann meld ich mein Gewerbe an. :emoji_slight_smile:
Behalte ich im Kopf, drücke die Daumen und wünsche maximale Erfolge mit der Selbstständigkeit.

Allerdings bin ich ja auch bereits mit dem Haus- und Hofschreiner versorgt :emoji_wink:

Und ein bisschen was kann ich mittlerweile selbst :emoji_innocent:
 

ChrisOL

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Hi Lorenzo, die Esche hast du gut zusammengestellt, die Maserung ist klasse. Dann die vielen unterschiedlichen Holzarten, ja das ist deine Handschrift. :emoji_slight_smile:

verkeilte Zapfen finde ich eine Klasse Verbindung, sieht gut aus mit dem dunklen Keil. Für ein Bett bei mir hätte ich aber Angst um die Beine. Berliner Betthaken waren meine Wahl.

Die Idee mit dem lose eingelegten Lattenrost muss ich mir merken. So verstaut sich das viel leichter.
 

Lorenzo

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Dank dir Chris. Ich bin von der verkeilten Verbindung ganz begeistert muss ich sagen. Ich hatte bisschen Sorge wegen dem wenigen Vorholz. Ich wollte den Zapfen nicht unnötig weit aus dem Bein stehen lassen. Sieht doof aus, und ja, die Beine.. also, die menschlichen. Wobei das in meinen Augen echt nicht so ein Problem ist. Muss man nur nen kleinen Hingucker draus machen, dann schafft man das schon dran vorbei :emoji_wink: Auf jeden Fall zieht der Keil die Verbindung echt richtig stramm zusammen. Super. Werd ich auf jeden Fall noch öfter verwenden.
Ich find den losen Lattenrost auch praktisch. 2 Zurrbänder drum rum, dann kann man den echt platzsparend irgendwo verstauen.
 

husky 928

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Mir gefällt das Bett ausgesprochen gut, sowohl von der Gestaltung und der Ausführung, ganz besonders aber die Holzauswahl.
Gerade die Verwendung der "Schadstelle" finde ich genial:emoji_thumbsup:.

Ich bin von der verkeilten Verbindung ganz begeistert
Das ist auch so eine...wie soll man das sagen...Würdigung des Werkstoffes. Hätte man ja schließlich auch mit Berliner Betthaken
machen können. Zerlegbar wäre es dann auch, ist aber halt lange nicht das gleiche.

Eine Frage hab ich trotzdem dazu: hättest du die Verkeilung auch an die langen Seiten machen können? Quasi um der Schienbein
Verbläuung aus dem Weg zu gehen. Oder würde das statische Probleme geben?
 

Lorenzo

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Das wäre prinzipiell schon gegangen. Aber die die Esche war dafür nicht lang genug. Ich hätte auch die Zapfen an den Seitenteilen gerne länger gemacht, in den Beinen wär noch Platz gewesen. Ich hab das Maximum rausgeholt, und da blieb eigentlich nur noch die Variante übrig.
Für die Verkeilung an den Seiten hätte ich immerhin 16cm mehr gebraucht. Es war also nicht wirklich knapp.
 

Hubraumschrauber

ww-esche
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Hallo Lorenzo,
Tolles Bett und Projekt, auch wenn ich das von den Fähigkeiten nicht selber bauen kann.

Ich habe ne Frage zu dem wurmigen Holz.

Ich vermute du hast die Bohlen in einem Art Holzschopf/ Unterstand gelagert. Also Ohne Kammer an der frischen und tw. feuchten Luft.
Woher weißt Du, bzw wann weißt Du, dass dieser Befall nicht in der Werkstatt weiter geht bzw. Nicht erneut anfängt.

Deine Werkstatt ist ja ein ehemaliger Kuhstall, der Bauartbedingt sicherlich näher am Klima der frischen Luft als an einer Trockenkammer liegt.

Hintergrund meiner Frage.
Meine Werkstatt ist auch in einem ehem Stall. Der beheizt ist. Brennholz lagere ich 2m neben dem Ofen, also relativ warm. Ich höre aus dem Brennholz neben dem Ofen teilweise mahlgeräusche vom Fressen.
Ich würde nicht wissen, ohne Mehl zu sehen, ob die Viecher nur Pause machen, oder ob und wann es wieder los geht, wenn das jetzt kein Brennholz wäre sondern Buchen-Bohlen, die wurmstichtig sind oder waren.
 

Lorenzo

ww-robinie
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Hey. Danke dir.

Zu deinen Fragen: Also, die Esche hab ich kammergetrocknet gekauft. Und danach auch nicht mehr im Freien gelagert. Die war immer im Haus. Die Würmer waren spätestens nach der Kammer hinüber.

Ich hab aber auch recht viel Holz auf dem Dachboden der Scheune (siehe hier), auch vor gut 3 Jahren frisch eingeschnittenes. Ich fang jetzt grad damit an das zu verarbeiten, und bis auf die 2 Äpfel, die wohl auf der Wiese schon Würmer hatten, hab ich nirgendwo Wurmbefall. Ich hab 2 oder 3 mal umgelagert in den 3 Jahren, und dann schau ich einfach nach frischem Mehl. Wenns schlimm wäre, würd ich das Holz kleinschneiden und wo anders lagern als das Möbelholz steht. Vor dem Verarbeiten kommts nochmal für einige Wochen in die Werkstatt. Da ist es dann aber schon lange genug getrocknet, so dass ein Wurmbefall schon unwahrscheinlich ist. Das Holz das in die Werkstatt wandert schau ich vorher an, wenn ich keine Löcher, und kein Holzmehl finde, dann is alles gut.

Ich entferne aber auch die Rinde beim Schreinerholz, das ist beim Brennholz halt eher nicht der Fall. Drum ist das Brennholz auch viel häufiger verwurmt.
Aber allzu große Sorgen würd ich mir da nicht machen. Brennholz nicht direkt neben dem Schreinerholz lagern, vor allem nicht solang das Schreinerholz noch nass is. Und ab und zu nach dem rechten sehn. In der Werkstatt hab ich noch nie frischen Befall irgendwo bemerkt.
 
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