Gästebett 200x140cm aus Esche, Ahorn, Birne und Kirsche

Lorenzo

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Hallo Leute,

ich habs letztens mal wieder in die Werkstatt geschafft. Also, die Schwiegermama war ja zu Besuch, ach wie wunderbar. Aber alles hat seine guten Seiten, und extra für ihren Besuch hab ich ein Bett gebaut. Eine Matratze gabs noch, Holz hat ich auch noch bisschen was übrig. Ich will ja nicht immer sagen dass ich Reste verwerte... aber zumindest zum Teil stimmts halt auch diesmal. Esche für Seiten, Kopf- und Fußteil waren die letzten 4 Riegel von dem Holz, hatten bisschen Wurmbefall, und waren nicht grad üppig bemessen. Einmal aufgetrennt und gespiegelt verleimt kamen knapp 20cm Höhe, und 18mm Dicke bei den benötigten Längen raus. Der Ahorn für die Beine ist das erste Holz dass ich vom Mobilsägerbesuch vor gut 3 Jahren jetzt verarbeite, ebenso die Latten aus Kirsche, die den Rost für die Matratze bilden. Die Auflage für die Latten ist aus nem Restchen Birne das lang genug war.
Die Seiten, Beine und die Auflage für den Rost sind fest verleimt, Kopf und Fußteil werden mit nem Zapfen durch die Beine geschoben und dann verkeilt. Das Bett ist komplett metallfrei. Nicht dass das besonders wichtig wäre, aber so hat ich alles Zuhause und musste nix kaufen. Das Bett lässt sich sehr platzsparend auf dem Dachboden verstauen wenn es nicht gebraucht wird.

Esche roh

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Der Ahorn

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Ahorn ausgehobelt, die Esche auf einer Seite abgerichtet und nen Winkelkante gefügt, dann ab auf die Bandsäge

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Dann wird verleimt
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Die Latten aus Kirsche, noch mit Überlänge
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Doppelter Zapfen mit Nutzapfen für die fest verleimten Seitenteile, ein einzelner duchgehender Zapfen für Kopf- und Fußteil. Außerdem die Auflagen für den Rost. das war ursprünglich ein Teil, das hab ich am Queranschlag auf der Säge genutet und dann aufgetrennt und nochmal gehobelt.

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Lorenzo

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Anriss der Beine. Die längeren Zapfen gehen mit etwas Platz nach oben hin an den kürzeren Zapfen der Seiten vorbei durch die Beine. Der obere Zapfen der Seitenteile bekommt in seinem Zapfloch ein bisschen Platz und ist nicht verleimt. Der wird durch einen Dübel gehalten, das Loch durch das der Dübel geht ist ein Langloch, und so versetzt angebracht dass es die Beine und Seitenteile zusammenzieht.
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Ich vermiss die Lalo... (@uli2003?) Vielleicht schau ich doch mal nach ner Stemmmaschine die viereckige Löcher macht.

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Dann wird Ecke für Ecke angepasst

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Anschließend die gezahnten Leisten an die Seiten geleimt. Hier hab ich zum ersten mal den Trick mit bisschen Zucker probiert. Richtig gut. einfach an ein paar Stellen bisschen Zucker auf den Leim und die Leiste lässt sich super ausrichten, das rutscht sonst rum wie blöd, und macht ne gute Ausrichtung zum Geduldsspiel. Und das wos ja durchaus auch bisschen schneller gehen darf bevor der Leim anzieht...

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Dann wird bisschen verputzt, Auch die Zapflöcher für die langen,durchgehenden Zapfen werden sauber abgestochen.

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Und probehalber durchgesteckt:

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Dann noch bisschen nachverputzt. Ich hab auch an den Innensteiten der Beine, da wo Kopf- und Fußteil durchgeschoben werden, nochmal die Außenkontur selbiger angerissen und dort auch eine Vertiefung von 2mm eingelassen. Das sieht sauberer aus wenn alle Teile in den Beinen leicht versenkt sind. Außerdem hält es die Seiten schön gerade.

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Lorenzo

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Hier kann man die Vertiefung ganz gut erkennen. Die Innenseiten der Beine wurden verjüngt. Keile an der Bandsäge weggesägt, und dann per Hobel verputzt.

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Die fest verleimten Zapfen bekommen ja Dübel die die Teile zusammenziehen. Ich hab erst mal ne Dachlatte durch den Hobel gelassen, so dass ich die Zapflöcher füllen kann. Die Zapfen haben keine besonders große Fläche, ich wollt keine Leimobfläche verschenken durch Ausrisse. So konnt ich in einem Satz durchbohren, dann die Seiten einstecken, und dort mit Versatz zur Brüstung hin die Dübellöcher in den Zapfen anreissen.

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Und weil ich neugierig war, hab ich das ganze einmal zusammengesteckt. Die Verbindungen sind alle ziemlich straff, so konnt ich gleich mal aufs Bett krabbeln und kucken wie sich das anfühlt. Ich kann mich mit meinem ganzen Gewicht auf einem Fuß auf 3 Latten stellen, mittig zwischen den Seiten. Und es sind insgesamt 25 Latten. Und wahrscheinlich würden mich 2 auch tragen, ich hab mich nur nicht getraut.. :emoji_wink:
Und es ist schon ohne Keile und Leim echt stabil gewesen und hat keinen Mucks von sich gegeben.

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Dann hab ich noch 9mm Rundstäbe aus Esche hergestellt

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Lorenzo

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So, die letzten Bilder für heute. Ich war zum Schluß bisschen fotofaul... Ich werd das Bett demnächst nochmal aufbauen und Fotos vom fertigen Zustand machen, das hab ich vor dem Besuch des Schwiegerdrachens nicht geschafft.

Meine Genko kam zum Einsatz, ich hab für die Keile die Lächer durch den Zapfen vorgebohrt. Ein Loch senkrecht, und eins mit geschwenktem Kopf für die Schräge des Keils. Dann mit dem Akkuschrauber und nem 2mm kleineren Bohrer noch bisschen Material rausgeholt und den Rest gestemmt.

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Die Keile sind aus nem Untersetzer gesägt. Ich hab mal ein Viererset auf dem Flohmarkt gekauft. Ich bin ja eigentlich schon gegen die Verwendung von Tropenhölzern, und ich werd mir auch keine mehr bewusst kaufen, aber da konnt ich dann doch nicht widerstehen. Also neu beim Händler werd ich mir keine Exoten kaufen, aber das was ich noch hier hab verwend ich auch. Zum Beispiel noch richtig dunkles rotes Meranti für das ich ne Haustür vom Straßenrand zersägt hab...
Die Stopfen um die Eschendübel zu verdecken sind ebenfalls aus Ebenholz.

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Die Überstehenden Zapfen wurden natrülich noch bisschen gefast, die Innenseiten bekamen eine Schicht HWÖ (Remmers natureffekt) und die Außenseiten noch ne zweite. Der Rost ist natürlich unbehandelt geblieben.
Die Keile ziehen das Bett bombenstabil zusammen, und ich hab natürlich auch schon mal drauf geschlafen. Es ist wunderbar. Mucksmäuschenstill. Absolut geräuschlos, so wie das sein muss. Ich hab auch mal die Stabilität angetestet. Da kann man nicht nur die Oma drauf schlafen lassen, dann können sich auch mal 2 Leute teilen die sich mögen. Ich war schon bisschen gespannt was die Stabilität angeht. Die Bettseiten sind doch sehr schlank. Vielleicht hälts keine 100 Jahre... Ich schätz ich werds nicht persönlich rausfinden :emoji_slight_smile:
 
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Lorenzo

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Danke euch!

Was für eine geniale Kellerwerkstatt!!! Mein Neid sei mit Dir!
Aber auch das Bett sieht schon sehr schön aus! Respekt!
Nix Keller, Kuhstall :emoji_slight_smile: Und bei größeren Sachen, wie nem Bett z.B., hät ich gern mehr Platz. Gern gleich doppelt so viel.. :emoji_slight_smile:
Wie ist das mit den rausstehenden Ecken? Stößt man sich da nicht unbeabsichtigt dran?
Kann man machen, ja :emoji_wink:
Ich habs geschafft ohne schwere Verletzungen, und selbst die liebe Schwiegermama hat es unversehrt wieder nach Hause geschafft.
 
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KalterBach

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Je nach Lernfähigkeit nur einmal.
Ist das gleich wie bei Tischen. Auch nur einmal, aber irgendwie habe ich alle paar Jahre mal ein schmerzhaftes Déjà-vu. :emoji_thinking:

Er hat doch geschrieben daß es für die Schwiegermutter ist :emoji_grin:
Ja. Aber in meinem Haus gäbe es nichts, was explizit nur für eine Person reserviert wäre. So viel Platz habe ich nicht zu verschenken.

Sonst gefällt es mir auch gut.
 

Lorenzo

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Ich hab mal ein Bett gebaut, da wurden die "losen" Seitenteile über ne Gratfeder von oben in die Beine geschoben. Damit gibts dann natürlich kein kantiges Problem mehr. Aber die Verbindung ist anfällig für Schwankungen in der Holzfeuchte.

Ich wollte ne einfache, robuste und stabile lösbare Verbindung haben, und so wies is funktioniert das ganz gut.
Das Bett ist natürlich nicht nur für die Schwiegermama.
Ich halt auch nicht so viel davon jede mögliche Gefahr aus der Welt zu schaffen. Ich hab hier auch keine Tischkanten kinderspielzeugnormkonform gerundet, manche Sachen müssen einem einfach passieren. Is zwar nen Moment lang doof, hilft aber auf lange Sicht besser zurecht zu kommen.
 

schrauber-at-work

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@Lorenzo Stemmaschine steht ungenutzt eine bei meinem Altvorderen. Mit unterschiedlichen Schienen und Ketten. Fristet dort einfach ein erbärmliches dasein.
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Kannst denke ich zum "Schrottpreis" haben.
Bist ja hier im "Ländle" daheim, daher auch überschaubar Zwecks Transport.
Bei Interesse PN
 

Martin45

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War die SchwiMu schon wieder da?
Du hattest doch gerade erst neulich überschwänglich freudig über ihren Wochen-Besuch berichtet.
Beim Bett war ich mit dem "Holzdurcheinander" erst etwas skeptisch, sieht aber gut aus. Gefällt mir.
 

Lorenzo

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@schrauber-at-work: Das is ein super nettes Angebot. Aber ich wohn schon ne ganze Ecke weg, und ich würd ne Maschine haben wollen die ohne Nacharbeit und auch sehr kleine Löcher stemmen kann. Da ist der Kettenstemmer raus. Auch wenns ne sehr schöne robuste Maschine ist, und ich was in der Gewichtsklasse als Stemmmaschine so schnell sicher nicht find.

@Martin45: Gott bewahre, das Bett war zu besagtem Besuch schon fertig. Reicht auch erst mal bis Weihnachten oder so...
Der Holzmix ist ja schon auch so gewählt dass es keiner von diese qietschebunten Twingos is. Die bunten Sachen sieht man nicht wenn ne Matratze drauf liegt.
 
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teluke

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@Lorenzo Stemmaschine steht ungenutzt eine bei meinem Altvorderen. Mit unterschiedlichen Schienen und Ketten. Fristet dort einfach ein erbärmliches dasein.



Kannst denke ich zum "Schrottpreis" haben.
Bist ja hier im "Ländle" daheim, daher auch überschaubar Zwecks Transport.
Bei Interesse PN

Warum nutzt Du das Teil nicht?
Die Maschine gefällt mir.

Wie sauber werden damit die Kanten?
 

Lorenzo

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Ich glaub ich werd mir über kurz oder lang (lieber kurz) eine Schwingmeisselstemmmaschine holen. Lalos sind so pervers teuer geworden, da hol ich mir für weniger ne Maka..

@Frank73 : was hast du denn? Vermutlich so ne Record Power Tischmaschine? Magst du mir bisschen was zu deiner Maschine sagen?
 

Lorenzo

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Die Esche ist echt schön, find ich auch. Ich hab da vor längerer Zeit ein bisschen was davon für die Zwischenprüfung gekauft. Ein Brotschneidebrett ist auch schon draus entstanden. Sehr hell ist die Esche, die hellen Teile sind wirklich weiss. Und ich hatte ganz viele Seitenbretter, die haben einfach ne sehr schöne aufregende Fladerung.

Ich weiss, ich jammer mit der Werkstatt auf hohem Niveau. Aber die wird schon bald meine gewerblich genutzte Werkstatt sein, und es ist tatsächlich oft ein ganz schönes Gezuchtel. Das nächste Projekt wird ein 240x200cm Kleiderschrank. Ich werd sicher was dabei lernen. Oder anders gesagt, die Platzproblematik nervt mich jetzt schon... :emoji_wink: Es dauert einfach alles länger und die Wahrscheinlichkeit dass es irgendwo mal ne Macke gibt steigt einfach jedesmal wenn man wieder was verräumt.
Aber ich lieb die Werkstatt auch sehr! Ofen ist ja noch keiner drin, soll diesen Winter passieren. Ich komm ganz gut damit klar. Im Frühjahr gibts ne problematische Zeit, da ists in der Werkstatt noch richtig kalt, und draußen scheint die Sonne. Da muss ich aufpassen und nicht voll auf Durchzug gehen, sonst schwitzen die Maschinen eimerweise. Ich schau übers Frühjahr einfach die Werkstatt geschlossen zu halten und langsam aufzuwärmen, im Sommer ist das dann eh schöner. Wenns draußen 38° im Schatten hat, geh ich dann ganz entspannt bei 23° in die Werkstatt :emoji_slight_smile:
Gegen den Flugrost hilft nur regelmäßige Pflege und Nutzung. Meine Maschinen sind alle gebraucht gekauft, und nachdem sie bei mir angekommen sind erst mal komplett durchgewartet worden. Und ich schau dass sie nicht so zuschmoddern wies die Vorbesitzer zugelassen haben. Ich hatte bisher keine Probleme mit Rost. Außer so Dummheiten wie n schönes Glas Kaltgetränk dass auf nem Gusstisch nen schönen Ring hinterlässt... :emoji_wink:
 
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