Fräsen Gegenlauf/ Gleichlauf

gleiter

ww-robinie
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Wenn ich 10mm-Nuten fräsen will, nehme ich einen 8mm-Fräser, den ich dann um 2mm versetze, weil eine Seite bei einer vollen Fräsnute immer schlechter wird.

Gruß Fritz

Und ich mache das mit dem 10er Fräser. Führe die Nut wie gefordert in der "richtigen" Fräsrichtung aus und fahre dann - eben gegen die eigentliche Laufrichtung - wieder zurück.

Schon klar - das erfordert viel Kontrolle, auch viel Kraft um die Maschine am unkontrollierten Ausbrechen zu hindern. Ganz langsam gefahren geht das. Und nimmt die Überstände an der schlechten Seite weg.

Für diese Art des Arbeitens braucht es aber wirklich viel Wissen und Erfahrung im Umgang mit der Maschine, einfach so auf die Schnelle ist das Desaster vorgegeben.

Zudem muß das Werkstück ordentlich fest gespannt sein, da darf sich nichts bewegen. Der Fokus darf alleine auf das Führen der OF gerichtet sein.
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Und ich mache das mit dem 10er Fräser. Führe die Nut wie gefordert in der "richtigen" Fräsrichtung aus und fahre dann - eben gegen die eigentliche Laufrichtung - wieder zurück.


Gleiter,

Du hast grundsätzlich Recht.
Fest eingespannt ist das ok.
Wir wollten aber doch einem Beginner Hilfestellung leisten, und da ist die Ausrüstung sicher nicht so professionell, wie in Deiner Werkstatt.
Tatsache ist aber auch, daß ich mit einem Ø 10mm-Fräser keine 10mm-Nut fräsen kann. Die wird immer einige Zehntel breiter.
Schon deshalb fräse ich, wenn es auf Präzision, besonders in sehr harten Hölzern ankommt, lieber schmaler und weite im Gegenlauf und zuletzt in einem gebremsten Gleichlauf auf das genaue Maß auf.

Gruß Fritz
 

bello

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Hallo Roland,

ich arbeite auch gelegentlich mit dem CMS-Modul und einer OF 2200.

In Deinem Fall hätte ich es folgendermaßen gemacht: 1. Fräsung ab 10 mm, dann Brett auf dem Tisch liegend um 180° gedreht und die zweite Fräsung hergestellt, damit hast Du ach dort wieder den Anschlag "ab" 10 mm. Die folgenden Fräsungen dann genauso.

Gruß
 

raziausdud

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Hallo zusammen,

ganz schön kompliziert das Ganze: mal Oberfräse handgeführt, mal im Frästisch, mal von oben, mal von unten gesehen und dann noch alles ohne Bilder miteinander diskutieren ...

Ich habe auf dem Fuß der Oberfräse, oben und unten jeweils mit einem dicken Marker die Drehrichtung des Fräsers markiert. Auf dem Frästisch zusätzlich zur Drehrichtung auch noch Pfeile für die Vorschubrichtung fürs Gegenlauffräsen angebracht. So brauche ich nie lange nachzudenken.

Ich könnte es jetzt wieder kompliziert machen :emoji_slight_smile:, indem ich schreibe: an der dem Anwender zugewandten Seite des Fräskopf - beim Frästisch - ist die Vorschubrichtung anders als an der vom Anwender abgewandten Seite des Fräskopfs. Dann müsste auch der Anschlag mal vor mal hinter dem Fräskopf sein. In der Tat arbeite ich manchmal mit zwei (Längs-)Anschlägen und dann auch zwei Querstoppern, wenn ich eine definierte Fläche ausfräsen will. Im ersten Arbeitsgang wird das Werkstück an den vorderen Anschlag von mir herangezogen, im zweiten Arbeitsschritt wird das Werkstück in der Gegenrichtung von mir an den hinteren Anschlag gedrückt. Das Werkstück wandert somit quasi im Kreis über den Fräskopf. Verständlich ...:confused: und hoffentlich nicht ein grober Verstoß gegen Sicherheitsregelnn ...:emoji_open_mouth:

Herzliche Grüße
Rainer
 

narrhallamarsch

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Hallo verehrter Narrhallamarsch,

ich unterstelle jetzt nicht, daß Du blindwütig Festool verteidigst, ich frage ganz einfach: Kennst Du diesen Frästisch?

Die Höhenverstellung erfolgt über ein Handrad, 0,1 mm Schritte, sehr genau.

Für die Verschiebung des Fräsanschlages hat er eine Skala in 2 mm Schritten, an diesem hängt noch der Absaugschlauch. Verschiebe diesen um 0,x mm, wenn Du die Frästiefe um einen Hauch verändern willst.

Selbst wenn Du von einem Fixpunkt ausgehst, dann wird Dein Lineal unterdem Fräsanschlag durchrutschen.
Der Winkelanschlag sitzt zwar auf den Tisch plan auf, ist aber nicht 90° senkrecht.

Brauchst Du mehr?

Roland

ja ich kenne diesen frästisch und weiß um seine grenzen:emoji_grin:

nuten auf der fläche sind mit einem frästisch immer grenzwertig, egal mit welchem.

aber wie schon einige vorredner meinten, wären bilder deines problems mit sicherheit hilfreich.

ich denke nämlich, dass wir hier aneinander vorbeireden...
 

Friesenbengel

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Gleichlauf.... Gegenlauf.....???
Ich kenne den Frästisch nicht aber:
Wichtig ist doch bei der ganzen Sache ob ich einen schabenden (Gleichlauf) oder schneidenden Schnitt (Gegenlauf) haben möchte. Das ist nicht unerheblich beim Holz.

Beispiel Lärche: Wenn es geht würde gerade beim Fräsen von Leisten im Gleichlauf arbeiten, um die Gefahr zu vermindern, dass sich zuviel Material automatisch verabschiedet. Das hat was damit zu tun, das Lärche ein Holz ist was gerne wegsplittert.
Wenn also zuviel Material auf einmal weggebommen wird, reißt dies im Gegenlauffräsen gleich dass ganze Stück kaputt und die Arbeit war für die Katz.

Natürlich muss man n büschen Acht geben auf die Finger. Ich hab erst vor kurzem nen beinahe Kontakt mit nem -wohlgemerkt- Falzkopf gehabt. Daweiß man auf einmal dass man ne Pumpe bei sich imKörper verbaut hat.
 

lunateide

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Hallo liebe Woodworker,

vielen Dank an alle, die sich bis in die tiefe Nacht mit meinem Problem beschäftigt haben; einem Problem, das gar keines war, denn die Gefahr, die ich vermutet hatte, war nicht vorhanden.

Doch was sollte das Ganze.
Nun in erster Linie war es als Übung an der Tischfräse gedacht, Frästiefe genau einzustellen und die Position des Fräsanschlages so genau wie möglich zu positionieren.

Endgültig steht dahinter, ein Hilfsmittel zum Fräsen von Fingerzinken zu basteln, ähnlich dem INCRA System

[ame=http://www.youtube.com/watch?v=y9B_HRUQHtY]INCRA LS Demo, Part 1 of 3 - YouTube[/ame]

Ich wollte mangels Routine noch nicht mit aufrecht stehendem Material arbeiten,
deshalb habe ich mit liegendem Material experimentiert.

Es hat aber funktioniert. Zu meiner Platte mit 7 Nuten habe ich heute ein Gegenstück gefräst.
Beide Platten lassen sich fugendicht ineinanderschieben.

Gruß
Roland
 

heiko-rech

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Hallo,

Beispiel Lärche: Wenn es geht würde gerade beim Fräsen von Leisten im Gleichlauf arbeiten, um die Gefahr zu vermindern, dass sich zuviel Material automatisch verabschiedet.

Gleichlauffräsen bei manuellem Vorschub ist seitens der BG nicht erlaubt. Wenn weniger Material abgeommen werden soll, einfach in mehreren Zustellungen arbeiten.

Zum Gleichlauf - Gegenlauf hier noch zwei Bilder:
of17_g.jpg


of18_g.jpg


Gruß

Heiko
 

lunateide

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Guten Abend liebe Woodworker,

ich hab den Dreh jetzt raus, den Fräsanschlag mit hoher Genauigkeit zu platzieren und zu verschieben.

Die Tücke des Objektes lag darin, daß sich der justierte Anschlag meistens ein klein wenig verschob, wenn ich die Schraube festgezogen habe.

Ich habe deshalb den Anschlag mit einem Stück Siebdruckplatte aufgedoppelt, beide durch spezielle Schraubzwingen miteinander verbunden und dazwischen einige Spielkarten gesteckt.
Zur Feinjustierung kann ich jetzt je nach Bedarf eine oder mehrere Karten hinzufügen oder wegnehmen.

Gnade mir Gott, wenn die Liebste demnächst ihre Romme´karten sucht und in meiner Werkstatt findet
(Bezüglich des verschwundenen Backpapieres, das ich so dringend beim Leimen gebraucht habe, hat sie mich eh in Verdacht).

Zum Schluß eine letzte Frage:
Kann man einen einmal geschärften Nutfräser noch für Fingerzinken verwenden oder ist der Abtrag beim Schärfen so gering, daß es sich nicht auswirkt.

Gruß
Roland
 

Friesenbengel

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Hallo,



Gleichlauffräsen bei manuellem Vorschub ist seitens der BG nicht erlaubt. Wenn weniger Material abgeommen werden soll, einfach in mehreren Zustellungen arbeiten.


Gruß

Heiko

Öhh BG? Achso.... ja da war ja mal was. Ich glaub dann sollte in so manschen Betrieben ne Kamera stehen, mit Liveschaltung zu denen. Jeder hat in seinem Gehörschutz einen Empfänger von dem man dann das Gebrülle des zusehenden hört. Inklusive automatischer Nackenschlag-Einrichtung:emoji_grin::emoji_grin:

Zu lunateide:
Dir ist bewusst, dass ein nachgeschärfter Schaftfäser den Flugkreis verändert hat?!

Spaß beiseite. Ist natürlich Oberfies und gefährlich. Es gibt aber Situationen, da geht es nicht anders.:emoji_open_mouth:
 

WinfriedM

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Nee, ist schon richtig. Stell dir vor, der Fräser ist ein Autoreifen und rollt auf der Vorschubachse. Dann würde der in beiden Bildern in dieser Drehrichtung nach oben rollen. Ist die Vorschubrichtung nun genau in diese Richtung, ist es Gleichlauf, was oben der Fall ist.

Es geht im Grunde darum, was passiert, wenn der Fräser sich ins Holz festhackt. Bei Gleichlauf fliegt dann Holz oder Fräse in die Richtung, in die man schon geschoben hat.

Das Bild ist aber schon gemein, weil die Richtung der Pfeile was anderes vermuten lassen. Vorschubrichtung meint auch "Vorschubrichtung der Fräse", nicht des Holzes.
 

heiko-rech

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Hallo,
- es ist aber auch verwirrend :rolleyes:

da gebe ich dir Recht. Für jemanden, der keine Erfahrung mit Fräsen hat ist das schon sehr verwirrend. Mit Vorschubrichtung ist bei den Bildern wie Winfried schon schrieb die Maschine gemeint, nicht das Holz.

Für Oberfräsen ist das Thema vielen Fällen ganz einfach.
Gegenlauf hat man wie folgt:
Bei einer Außenbearbeitung, also z.B: die Außenkanten eines Brettes profilieren, die Maschine immer gegen den Uhrzeigersinn um das Brett herum bewegen. Bei Innenfräsungen, also z.B. ein Profil an ein Loch in einer Platte fräsen, immer im Uhrzeigersinn.

Gruß

Heiko
 

blankscheit

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Zweifingerregel

Ein einfaches Hilfmittel hat jeder Schreiner, der sich noch nicht ganz verstümmelt hat, immer dabei: die rechte Hand.

1. Faust machen, Handrücken oben
2. Daumen nach links raus
3. Zeigefinger nach vorn ausstrecken

Die Faust ist die Oberfräse. Der Daumen zeigt auf das Werkstück und der Zeigefinger zeigt in die richtige Richtung für den Fräsenvorschub.
 

200k

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Ich kannte nur die Dreifingerregel :emoji_grin:
//http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Finger-Regel

Aber die ist auch sehr hilfreich.:cool:
 

blankscheit

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Zweifingerregel ausbaubar

Wenn die von mir zitierte Regel zu anspruchslos seinsollte, ist sie auch sehr gut zur Dreifingerregel ausbaubar:

Als zusätzlicher Schritt kommt das "Ausfahren" des Mittelfingers senkrecht nach unten (nicht nach oben!!) hinzu. Der Mittelfinger steht dann stellvertretend für den Fräser.:emoji_grin:
 

TimeForWood

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Hallo

Was soll dieser Schei....mit diesen Gleichlauf und Gegenlauffräsen!
Das ist wirklich hier absichtliches durcheinander bringen!

Ich bin schon wieder durcheinander!!!
 

ponG

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Was soll dieser Schei....mit diesen Gleichlauf und Gegenlauffräsen!
Das ist wirklich hier absichtliches durcheinander bringen!

Ich bin schon wieder durcheinander!!!

Entweder man nimmt sich die Zeit, sich damit zu befassen, mal logisch drüber nachzudenken und dann loszulegen, oder man sollte es direkt ganz bleiben lassen.

Nichts für ungut, aber wenn du das erste mal ein Kantholz mit dem Frästisch durch die Werkstatt geschossen hast und siehst, was da für Kräfte wirken, wirst du auch geduldiger werden und erstmal kurz im Geiste durchgehen, was du vorhast.
 

WinfriedM

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Der Physik ist es egal, ob du die scheiße findest oder nicht. Die einzige Chance ist, sie zu verstehen und dich ihr unterzuordnen. :emoji_wink:
 

TimeForWood

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Hallo

Hallo
Auch mit dieser 3-Fingerregel!

Gilt das auch, wenn Die Oberfräse unter dem Tisch verbaut ist, also andersrum!!???

Wenn Ich von oben auf die Oberfräse schaue, die im Tisch verbaut ist! Also ich von oben, auf den Nutfräser schaue, der nach oben ja rausguckt!, und die Drehrichtung ist dann links herum, des Nutfräsers (Immer von oben drauf geschaut, ich stehe an der langen Seite des Frästisches, vor dem Frästisch).
Von welcher Seite muss ich dann das Werkstück durchschieben??
von Rechts oder von Links??:confused:


Ich kann da nichts mit anfangen, wenn Ihr schreibt "Immer gegen den Uhrzeigersinn um das Werkstück"....:emoji_frowning2:
 

Holz-Fritze

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Wenn es ein HM bestückter Fräser ist immer auf der Seite schieben wo das HM Plättchen aufgesetzt ist, also zu dir schaut.
 

TimeForWood

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Danke Euch!

Danke Euch!
Aber was muss ich machen? Gegenlaufräsen oder?:confused:

(Will mit einen 10mm Nutfräser rechteckige Vertiefung einfräsen!)
Material ist 18mm Tischlerplatte.


Danke für die Bilder! Auch Danke für die Fausregel! Holz-Fritze!:emoji_slight_smile:
Sehr nett!
Denke nun ist der Drops gelutscht! Damit kann ich wohl was anfangen!
 
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