Fräsen Gegenlauf/ Gleichlauf

WinfriedM

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Stell dir einfach vor, der Fräser würde dein Werkstück "antreiben". Dann würde ein linksdrehender Fräser dein Werkstück doch von links nach rechts befördern. Das wäre Gleichlauf. Wenn du dagegen arbeitetst, also von rechts nach links ist es Gegenlauf. Immer gegen die Richtung, wo der Fräser dein Werkstück durch seine Drehbewegung hinbefördern würde.

Ich hoffe, ich hab jetzt keinen Dreher drin...
 

Holz-Fritze

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Danke Euch!
Aber was muss ich machen? Gegenlaufräsen oder?:confused:

(Will mit einen 10mm Nutfräser rechteckige Vertiefung einfräsen!)
Material ist 18mm Tischlerplatte.
!

Wenn es eine Nut von 10mm bei einem 10mm Fräser ist, dann hast du auf der einen Seite Gleichlauf auf der anderen Seite Gegenlauf. Also ist es völlig Wurscht.
 

Sägenbremser

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Das geht hier ja munter zu:emoji_slight_smile:

nur zum Verständnis, wir reden hier von
Handhoberfräsen im Leistungsbereich bis
so ca. 2Kw(Lichtstrom), Fräswerkzeugen
mit einem Durchmesser von unter 60mm
und Drehzahlen von deutlich über 15000n?

Kenne keinen Tischler der bei Einlassarbeiten
riskieren würde im Gegenlauf zu arbeiten, zu
gross ist die Gefahr das es am Auslassende zu
schwer zu behebenden Aussplitterungen kommt.

Klassische Beispiel wären die früher noch in den
Fensterstock einzufräsenden Schliessstücke. Das
hat doch niemand im Gegenlauf bei Nadelholz
versucht, das wurde aber jeden Tag mehrere
hundert Mal gemacht in jeder Werkstatt und ich
habe niemals erlebt das da ein Werkzeug/Stück
durch die Gegend geflogen wäre.

So eine Oberfräse meldet sich schon früh an, wenn
es zum rattern kommen sollte, evtl. ist das Gerät
auch einfach zu leicht gebaut.

Was sollte es den erst beim Zinkenfräsen ergeben,
da fährt der Fräser einfach im Gleichlauf in das volle
Holz ein und anders würde es auch keinen fliesssenden
Arbeitablauf geben, die Zinkenflanken würden am Ende
immer ausgerissen werden.

So eine Oberfräse ist ein Florett, kein schwerer Säbel und
damit geht vieles was unsere Tischfräse nicht leisten kann,
oder man sollte es damit lieber nicht versuchen wollen.

LG Harald
 

Holz-Fritze

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Hallo Harald,

ja aber TfW möchte aber an einer zur Tischfräse umgebauten Oberfräse arbeiten. Da ist das mit dem Gegenlauf schon wieder sinnvoll.

Aber im Metallbereich wird wenn die Oberfläche eine hohe Güte haben soll oft im Gleichlauf bei niedriger Spanabnahme gearbeitet. Aber da sind die zu bearbeitenden Materialien auch festgespannt und man muss darauf achten, dass die Spindeln möglichst Spielfrei sind.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Fritz

bei meinen kleinen Metallbearbeitungs-
maschinchen von Emco geht das fast nur
im Gleichlauf richtig gut. Habe aber auch
die Keilleisten fast auf null Spiel gestellt, das
kurbelt sich zwar etwas schwerer, aber ich habe
ja Zeit und Geduld, hatte ich früher fast nie:emoji_grin:

LG Harald
 

pine

ww-birke
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Stell dir einfach vor, der Fräser würde dein Werkstück "antreiben". Dann würde ein linksdrehender Fräser dein Werkstück doch von links nach rechts befördern. Das wäre Gleichlauf. ...

Das will nicht in mein Hirn, das muss doch falsch sein. Oder meinst du mit linksdrehend was anderes als ich.

edit: doch jetzt versteh ichs. Ist aber sehr sehr schlecht von linksdrehend und rechtsdrehend zu sprechen. Kann man nämlich interpretieren als 1) in die Richtung oder 2) aus dieser Richtung kommend...


Die Bilder sind top!
 

TimeForWood

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ja

Denke ich habs nun verstanden!

Danke für den Tipp mit den "antreiben des Werkstückes", gute Eselsbrücke!:emoji_wink:

Also ist es so...

Gegenlauf:
Wenn Oberfräse dreht links rum (von Oben auf Oberfräsentisch geschaut), dann schiebe ich von links nach Rechst durch! Also Entgegen quasi!

Gleichlauf. Schiebe ich quasi mit der Drehrichtung. Rechts nach links.

Nun sagte jemand hier, ist eh alles egal beim zweischneidigen Nutfräser?
Jedoch sind die Messer nicht von beiden Seiten gleich beim Nutfräser!
Somit kann es ja nicht ganz egal sein!

Auf jeden Fall habe ich die Fräsungen nun fertig!

Danke für die Diskussion!
 

WinfriedM

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Links- und Rechtsdrehend ist eigentlich genau definiert. Rechts herum geht die Uhr, links entgegengesetzt der Uhr. Im englischen verwendet man auch clockwise (CW) und counterclockwise (CCW), typisch bei Motoren. Und bei Schrauben spricht man ja auch von Rechtsgewinde (rechts herum anziehen) und Linksgewinde.

@TimeForWood: Ich glaub, jetzt hast du es genau verkehrt herum. Ein linksdrehender Fräser dreht seine Schneide vorne (wo du stehst) von links nach rechts. Schießt dein Werstück also nach rechts.

Nicht bei einem Nutfräser ist es egal, sondern beim Nutfräsen. Da gibt es kein Gleich- und Gegenlauf.
 

raziausdud

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Zu Drehrichtung und Position der Anschläge:

Mir hilft es am besten, wenn ich schaue, was an der "Fräsfront" passiert, also an der Stelle, gegen die der Fräskopf beim Vorschieben drückt. Dreht sich dort der Fräskopf nach links/entgegen dem Uhrzeigersinn, möchte der Fräskopf auch das Material nach links "Abschießen". Den Anschlag muss nun so liegen, dass dieses Abschießen verhindert wird.

Dieser Betrachtung ist es egal, ob man nun eine Oberfräse von oben oder unten bzw. einen Frästisch von unten oder oben betrachtet, auch ob man im Vollen fräst oder nur Teile abnimmt.



Zu Gleichlauf und Gegenlauf:

Die Begriffe benötigt man sicher fürs gegenseitige Verständnis - was aber trotzdem wie man hier sieht sehr verwirrend sein kann. Ich selbst brauche diese Begriffe nicht, ich schaue lediglich, ob der Fräskopf bei Vorschub aus dem Material heraustritt (Rissgefahr), das Material also an den Fräskopf heranzieht oder ins Material eintritt und es dabei quasi abstößt. Auch daraus ergibt sich die Position des Anschlags, der dies verhindert.

Herzliche Grüße
Rainer
 

Holz-Fritze

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Ehrlich so langsam muss ich sagen, wenn man das von der Logik her nicht versteht, sollte man vielleicht erst mal die Finger von Tischfräsen lassen und überlegen einen Lehrgang zu machen.

Oder es sich von jemanden zeigen lassen der das gelernt hat.

(Allerdings musste ich das auf der Arbeit auch mal jemanden erklären der gelernter Schreiner war allerdings nie in seinem Beruf gearbeitet hat.)
 

pine

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Verstanden habe ich das sehr gut. Wie gesagt die Bilder aus Post 49 sind sehr gut.

Die Zitate in Post 59 widersprechen sich mMn, aber gut. Thread ist jetzt dick genug :emoji_slight_smile:.
 

TimeForWood

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Also ich habe es nun nach langen hin und her verstanden!
Verwirrung gab es aber auch, weil es diese zwei Arten gibt! Gleichlauf u.s.w

Vielen Dank nochmal, für die Sache mit dem Anschlag! Da habe ich bisher noch nicht über nachgedacht! Das man dies auch berücksichtigen sollte! oder kann!

Ist die Vorschubrichtung denn bei jeden Fräser gleich? die meisten alle Gegenlauf?
 

eurostar

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So, jetzt habe ich mal eine spezielle Frage!

Wie der aufmerksame Forum-Leser weiß, arbeite ich gerade an einem Schrank aus Bambus. :emoji_slight_smile:
Ist zwar streng genommen kein Holz, sieht aber so aus!

Beim Bündigfräsen der Vorleimer habe ich das Problem, daß die Fasern die starke Neigung verspüren, auszusplittern! :emoji_grin:

Ich verwende einen Bündigfräser mit Kugellager!

Arbeite ich da besser im Gleichlauf?
 

beppob

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grüß dich jochen,

ist dein fräser richtig scharf ???

ja, im allgemeinen macht man das bei solittrigem holz (scheinbar gehört Bambus auch dazu :emoji_frowning2:) so, hat man ja normal auch nicht so viel spanabnahme, da kann man das auch gut halten, ohne das die fräse mit einem spazieren geht :cool:
 

WinfriedM

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Ist die Vorschubrichtung denn bei jeden Fräser gleich? die meisten alle Gegenlauf?

Hat mit dem Fräser nichts zu tun. In aller Regel arbeitet man im Gegenlauf, manchmal auch im Gleichlauf. Dann, wenn Gegenlauf Probleme macht, was man mit Gleichlauf verhindert kann und wenn die Kräfte beherrschbar sind. Wenn du z.B. Kanten mit kleinem Radius mit Handoberfräse verrundest, sind die Kräfte gering, das ist auch im Mitlauf beherrschbar. Ob sinnvoll, ist eine andere Frage.
 

Holz-Fritze

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Wie kann ich prüfen ob die Fräser scharf sind?

Mit den Stechbeiteln rasiert sich meine Frau zum Prüfen die Beine; aber mit der Oberfräse :emoji_grin: ?

Na mit der Fingerkuppe über die Kante des Fräsers streifen. Da merkt man schnell ob ein Fräser scharf ist oder ob die Schneidkante schon rund ist.
 

raziausdud

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Hallo nochmal,

grobe Schärfeprüfung: die Schneide sollte am Fingelnagel hängen bleiben/schaben - nicht rutschen.

Gleichlauf-Gegenlauf- Ausrisse: siehe mein letzter Betrag. Nochmal: immer überlegen, kommt der Fräser jetzt aus dem Material heraus (dann reißt er gern Fasern mit - und zieht das Werkstück an) oder taucht er von oben ins Holz ein (stößt Werkstück ab).

Herzliche Grüße
Rainer
 

TimeForWood

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Hallo

Hallo
Hast Du recht! War ne dumme Frage! Aber was wichtig ist, habe ich verstanden!
Was ich im Moment wissen muss.


Sagt mal!
Wie lange muss ich den Ponal Classic Weißleim trocknen lassen?
Habe die Schubladen nun verleimt mit Lamellos und verzwingt! Also mit zwingen zusammen gepresst!
Habe dies heute morgen um 10/11 Uhr gemacht!

Kann ich die Zwingen nun schon abnehmen? (brauche diese für die nächsten Schubladen)!
 

Sägenbremser

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Hallo Jochen

habe selber noch kein Bambus
gefräst, aber wenn du nicht sehr
viele Meter machen must, würde
ich bei dem Material im Gleichlauf
die Überstände wegfräsen. Da wird
der Fräser schneller stumpf aber du
hast ein sicheres Ergebnis.

Eine andere Variante wäre mit einem
stirnseitig schneidendem Fräswerkzeug
und einer 3/4 Platte unter der Fräsen-
grundplatte. Habe ich für meine alte
Scheer aus schwerem Guss zum Fräsen
der Anleimer. Ist auch ein spezieller
Kronenfräser dabei, dabei ist es fast
egal ob Gleich.oder Gegenlauf. Kannst
du dir aber auch aus HPL Vollkernplatte
selber baue, neben der Fräse genug
Material lassen, damit du viel Druck auf
die Platte bekommst und die ganze
Kiste nicht abkippen kann.

Viel Erfolg Harald
 
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