Buchenplatte Schleifen + Ölen, leider rau

Joja

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Hallo liebes Woodworker Forum :emoji_slight_smile:

meine kürzlich geölte Arbeitsplatte stellt mich vor ein kleines Problem.
In Sachen Holzbehandlung habe ich noch keine Erfahrungen und habe mich daher über YouTube Videos schlau gemacht. Ihr könnt mir sicherlich helfen :emoji_blush:

Vorweg alle wichtigen Angaben:

Platte: Buche 260x80x2,7mm, unbehandelt, Bauhaus
Schleifgerät: Bosch Multi Schleifmaschine PSM 200 AES
Öl: IKEA BEHANDLA Holzöl (Innengebrauch), 0,75 (nicht mehr erhältlich)

Vorgehen:

A: Unterseite
1) Geschliffen mit P120 und P180 + entstaubt
2) Erster Ölauftrag, Überstand mit Baumwollunterhemd entfernt
3) Kein weiterer Ölauftrag, nur an bestimmten Stellen Öl nebeldünn aufgetragen


B: Vorderseite

1) Geschliffen mit P80, P120, P180 + entstaubt
2) Erster Ölauftrag, Überstand mit Baumwollunterhemd nach ca. 30 Minuten entfernt
3) ca. 16 Stunden trocknen lassen
4) Platte gewässert (Mit Baumwollunterhemd nebeldünn Wasser auf der Platte verteilt)
5) ca. 1 Stunde trocknen lassen
6) Geschliffen mit P240 mit niedrigster Schleifschwingzahl (Stufe 1) + entstaubt
7) Zweiter Ölauftrag (Öl nebeldünn mit 20mm Pinsel aufgetragen)

Das Ergebnis gefällt mir an sich sehr.
Das Holz ist dunkler, nicht klebrig oder fettig und Flecken kann ich keine erkennen.
Nur fühlt sich die Platte leider weiterhin ein wenig rau an, wenn ich mit den Händen drüberstreiche.
So als ob kleine Härchen da noch abstehen.

Auch wenn es viel besser als vorher ist, frage ich mich, was ich tun kann, damit es noch glatter wird.

Habt ihr Ideen?
Vielleicht mit weißem Pad polieren (ohne zusätzlich Öl)?

Ich frage lieber vorher, bevor ich etwas verschlimmbessere.
Zudem habe ich das Gefühl, dass ich beim ersten Ölauftrag eventuell zu wenig Öl verwendet habe, da so gut wie kein Überstand vorhanden war. Kann das eine Rolle spielen?

Danke Euch im Voraus und schöne Grüße
Joja :emoji_blush:
 

Michel1984

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Generell hast du ein paar sachen gemacht, die so nicht machen würde. Wässern nach dem grundieren bringt nichts. Wässern immer vor dem ersten Öl/Lackauftag. Das Wasser sorgt dafür, dass sich die Holzfasern aufstellen, diese können nach dem trocken weggeschliffen werden. Wenn das Holz bereits versiegelt ist, bringts Wasser nichts mehr.
Dann sollte beim ölen nicht zu fein geschliffen werden. Max 150er Körnung.
Den Zwischenschliff würde ich mit der Hand machen (180er)
Lieber 3x ganz dünn Öl auftragen als 2x satter.
Beim letzten mal ölen gleich mit einem Pad einarbeiten.

Natürlich hängt die Haptik nicht zuletzt vom Öl selber ab! Ich hatte auch schon Öle die eine schönere Oberfläche als Ergebniss hatten (Zweihorn) und welche mit denen ich weniger zufrieden war (Biofa)
 

Hedoan

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Hi!
Dass man nach dem ersten Ölen wässert habe ich noch nie gehört, eigentlich immer vor dem Ölen.

An deiner Stelle würde ich noch einmal von Hand überschleifen mit 240 von Hand und nochmal Öl drüber.
Für ein noch glatteres Gefühl könntest du noch ein Wachs verwenden.
 

carsten

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Hallo

in dem Fall liegt das meiner Erfahrung nach eindeutig an dem Öl. Das behandla war so ziemlich das billigste vom billigen. Das es Schrott ist / war hat wohl auch IKEA erkannt und es deshalb aus dem Programm genommen.
Vorteil es ist so dünn dass es auch kein Problem darstellt. Würde einfach noch mal mit Korn 180 leicht darüberschleifen, so dass die Platte glatt und nicht mehr rauh ist. Danach mit einem empfehlenswerten Öl ( zweihorn NPO ist auch nicht anfeuernd = Platte wird nicht nennenswert dunkler) andere wären z.B. Natural Hartöl mit Weißpigment oder Osmo HARTWACHS-ÖL EFFEKT NATURAL neu ölen
Über Nacht trocknen lassen und noch eine zweite dünnere Schicht auftragen.

Das behandla für minderwertige Objekte aufbrauchen.
 

Johannes

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Hallo,
ich vermute, du hast das Schleifpapier zu lange benutzt (=stumpf). Also mit frischem Schleifpapier von Hand in Faserrichtung überschleifen, und anschliesend mit einem Lappen mit Öl überwischen.

Es grüßt Johannes
 

Joja

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Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

Leider habe ich das mit den Wässern wohl missverstanden.
Ich dachte, das müsse vor dem letzten Ölauftrag geschehen.
Schade, dass ich keinen Nutzen mehr aus dem Effekt ziehen kann, da die Platte bereits versiegelt ist.

@Michel1984:
Beim Ölen sollte man bis max. 150 schleifen? Ist das nicht viel zu wenig bzw. was ist der Grund dahinter? Ich hatte es so gelesen, dass man sich hocharbeiten soll bis auf 240, vielleicht sogar 320.

@Little John:
Das 240er Schleifpapier war ganz frisch und es fühlt sich nicht stumpf an. Von Bosch, neu gekauft.

Ich werde euren Rat folgen und mit 180er nochmal drüberschleifen. Dann dünn ölen. Das ganze 2x.
Erstmal mit dem Ikea Behandla, wenn es dann weiterhin nicht passt, kaufe ich ein neues Öl.
Könnt ihr mir ein Pad für den letzten Ölauftrag empfehlen?
Istdas hiergut?

Eine wichtige Frage bzgl. Brandgefahr:
Die ölgetränken Tücher habe ich draußen, auf Pflastersteinen ausgebreitet, hingelegt.
Ab wann kann ich die gefahrlos in die Mülltonne werfen? Nach einer Woche im Freien?

Danke für die rege Beteiligung und die freundlichen Tipps, echt ein tolles Forum hier :emoji_slight_smile:
 

Michel1984

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Ich mach beim letzten Schliff immer nur 150, weils erfahrungsgemäß nicht spürbar glatter wird bei feinerem Papier.
Zwischenschliff dann mit 180er/oder wenn wirklich nötig 240er.
Hat aber bei mir eher wirtschaftliche Gründe, ich spar mir dadurch 1-2 Schleifgänge.

Den Lappen kannst du, sobald er trocken ist in die Mülltonne werfen.
 

Joja

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Okay, die Lappen sind trocken, hab ich jetzt so ohne weiteren Schutz in die Mülltonne geworfen. Danke :emoji_slight_smile:

Viele schreiben, dass man händisch schleifen solle.
Bei meinem Multischleifer ist so ein Klettsystem, wo ich das 180er draufpacken kann, die Schwingzahl einstellen kann und dann sehr gleichmäßig schleifen kann.
Macht es vom Ergebnis her einen großen Unterschied, wenn händisch anstatt maschinell geschliffen wird?

Was haltet ihr von Nassschleifen? Also wenn ich das Öl beim letzten Mal mit Nassschleifpapier auftrage, anstatt mit einem Pinsel?
 

carsten

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Hallo

der Endschliff vom Holz richtet sich bei mir a nach dem Holz selbst: ein grobporiges Holz wie Eiche schleife ich bis max Korn 150, Bei Buche als feinporigeres Holz dann eher 180. Aber auch nach dem Öl: Stark schichtbildende Öle kann man auch noch feiner schleifen. Bei weiniger schichtbildenden schleife ich die zweite Schicht mit Schleifpapier oder einem Vlies ein. Schleifpapier Körnung 220 -320 je nachdem was ich gerade greifbar haben, allerdings ohne Maschine sondern per Hand. Möchte mir die Maschine ungern mit Öl "versauen".
 

ChrisOL

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Das Behandla Öl von Ikea war mit viel Wasser und Emulgatoren verdünnt. Damit ist die Holzoberfläche quasi jedesmal mit gewässert worden. Daher die abstehenden Fasern.

Ganz leicht mit neuem, feinen Papier drüberstreicheln.
 

derdad

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Viele schreiben, dass man händisch schleifen solle.
Bei meinem Multischleifer ist so ein Klettsystem, wo ich das 180er draufpacken kann, die Schwingzahl einstellen kann und dann sehr gleichmäßig schleifen kann.
Macht es vom Ergebnis her einen großen Unterschied, wenn händisch anstatt maschinell geschliffen wird?
Aus meiner Erfahrung macht man händisch größere Bewegungen und erzeugt weniger Druck. Dadurch schneidet man bei geölten Flächen die Fasern besser ab.
Kleine Bewegungen und Druck erzeugen mehr Wärme und dadurch "schmiert" das Öl das Papier zu und es plättet die Faser mehr als es schneidet.
LG Gerhard
 

Joja

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Das Behandla Öl von Ikea war mit viel Wasser und Emulgatoren verdünnt. Damit ist die Holzoberfläche quasi jedesmal mit gewässert worden. Daher die abstehenden Fasern.

Ganz leicht mit neuem, feinen Papier drüberstreicheln.

Heißt, ich könnte mit feinem Papier noch mal sanft drüber gehen - und danach nicht mehr ölen, einfach so lassen?
Das hatte ich mir nämlich auch schonmal überlegt:
Nach dem Schleifen (egal welche Körnung) fühlt sich der Tisch sehr glatt an. Sobald ich Öl auftrage wird es wieder etwas rauer.

@derdadDanke, das ist sehr verständlich erklärt und leuchtet mir ein.
 

Joja

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Wow super, das hat schon geholfen. Danke :emoji_slight_smile:

Ich habe eine weitere Platte, die ich ölen möchte - wieder eine unbehandelte Buchenplatte.
Bei der ersten Platte habe ich ja einiges falsch gemacht, daher möchte ich bei dieser, mit Eurer Hilfe, korrekter vorgehen:

1) 80/120/180 Schleifung mit der Maschine + Entstauben
2) Holz wässern + trocknen lassen (wie lange?)
3) Erneute 180 Schleifung von Hand + Entstauben
4) Erster Ölauftrag + trocknen lassen (4 Stunden)
5) Punkt 3) und 4) erneut durchführen.
6) Beim Letzten Ölauftrag das Öl mit weißem Pad einpolieren
7) evtl. nach der Ölung und Trocknung erneut mit frischem 240er Schleifpapier drüberstreicheln

Dazu drei Fragen:

- Habt ihr Verbesserungsvorschläge zur Vorgehensweise?

- Auf der Platte sollen Lebensmittel verzehrt werden, welches Öl könnt ihr mir empfehlen? Was haltet ihr vom Clou Arbeitsplatten-ÖL? Preislich ist das in dem Rahmen, der mir passt :emoji_grin: *Link*

- Welches weiße Pad ist empfehlenswert?

Danke für eure Unterstützung :emoji_relaxed::emoji_thumbsup:
 

Holzsinn

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Lebensmittelecht sind Öle, die speichel-und schweißecht sind nach DIN 71/3 bzw. den Aufdruck: Sicherheit für Kinderspielzeug DIN EN 63 ... (weiß ich leider nicht mehr) haben. Natural hat mehrere entsprechende Öle. Ob das Clou Arbeitsplattenöl so gekennzeichnet ist, weiß ich nicht.

Melanie
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carsten

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Hallo

gewässert hab ich bei Öl noch nie. Das macht der Schreiner bei Wasserbeizen, da sich hier die Holzfasern aufstellen können und die Gefahr beim Schleifen groß ist die Beize durchzuschleifen. Durch das Wässern wird diese Aufstellen der Fasern vorweggenommen und diese dann mit leichten "Strichen" mit schrafen Schleifpapier gekappt. Es wird nicht mehr geschliffen.
Bei den Ölen die ich bsi dato verarbeitet habe konnte ich ein Aufstellen von Fasern nicht beobachten. Zudem ist das Schleifen einer nicht gefärbten Oberfläche wesentlich ungefährlicher.
Wirklich Schaden tut es aber nicht.

Sowoh das clou Holzöl, Hartöl wie auch Hartwachsöl und das Arbeitsplattenöl erfüllen laut Datenblatt die Anforderung speichel und schweißecht.

Wie lange das Öl zum Trocknen braucht ist von dem jeweiligen Öl abhängig, wie dick es aufgetragen wurde, auch vom Holz. Wichtig ist auch ein reger Luftaustausch und auch die Temperatur ist nicht ganz unwichtig. Im Zwiefel das entsprechde Datenblatt zu Rate ziehen.
4 Stunden scheint mir utopisch kurz zu sein. Bei dem Clou Hartöl als Beispiel ist eine Trocknung / Uberarbeitbar von 12 -24 Stunden angegeben.
Stapelfähig nach 2-3 TAGEN.
Ein weißes Pad hab ich noch nie genutzt. nach dem letzen Auftrag wird garantiert nicht mehr mit irgendeinem Schleifpapier drübegegange.

Nachtrag da du ja explizit das Arbeitsplattenöl angesprochen hast: copy und Paste aus dem Datenblatt : Trocknung:emoji_frowning2:bei 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchte) Bei guter Belüftung ist der Anstrich nach 24 – 48 Stunden überarbeitbar. Vollständige Belastung nach 10 Tagen. Während der ersten 3 Trocknungstage die behandelte Oberfläche vor Wasser schützen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Holzsinn

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Ich gebe seit langem Kurse für Holzenthusiasten, in denen ich immer wieder gerne erkläre, dass Wässern ausser zum Aufstellen evtl niedergedrückten Fasern auch als Kontrolle dient, ob die Oberfläche sauber, fett-und leimfrei ist. Solche Flecken sieht man nämlich nicht unbedingt im trockenen, vor allem geschliffenen, aber dafür umso mehr im feuchten Zustand. Wässern muss der Profi nicht machen, das dauert einfach zu lang, aber Laien gibt es Sicherheit für den gewagten Schritt der nicht mehr umkehrbaren Oberflächenbehandlung. Klingt jetzt vielleicht etwas dramatisch, aber meiner Erfahrung ist, dass Neulinge vor dem letzten Schritt zur Fertigstellung eines Projekts Respekt haben.
Daher ein Hoch auf das Wässern!:emoji_thumbsup:

Die weißen Pads helfen Öl einzumassieren und schleifen gleichzeitig leicht. Das Procedere kommt aus dem Fussbodenbereich, wo mit Einscheibenmaschinen und entsprechenden Pads Öl aufgetragen, verteilt und gleichzeitig der Überstand abgenommen wird. Das schadet beim Handauftrag auch nicht und hilft dem Holzfreund, ein Gefühl für die Haptik einer geölten Oberfläche zu bekommen.

Viel Erfolg!
Melanie
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carsten

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Hallo

OK unter den Aspekten hab ich das noch nicht betrachtet. Da macht beides Sinn. Das Wässern als Kontrolle alternativ auch mit erdünnung nutze ich nur bei dem überarbeiten alter Flächen.
 

Rookie77

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Für mich als Anfänger auch gut zu wissen. Gewässert habe ich bisher nicht.
Allerdings habe ich mich dem Clou Hartwachsöl sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei der Kinderwerkbank meiner Tochter habe ich es sogar geschafft, die Oberfläche der Buche Leimholzplatte und die Ränder vom Multiplex spiegelglatt zu bekommen, sodass sie glänzen.
 

Joja

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Kleines Feedback von mir:

Habe die erste Platte nochmal mit 180er geschliffen, wodurch die spürbaren "Härchen" verschwunden sind und sich auch nach dem Ölauftrag keine Neuen aufgestellt haben. Die Platte ist nun schön glatt, trotz Ikea Öl :emoji_grin:

Bei der zweiten Platte bin ich ähnlich vorgegangen, nur habe ich vor dem ersten Ölauftrag gewässert. Auch hier bin ich zum Schluss nochmal mit 180er drüber gegangen und die Platte ist schön glatt. Dabei habe ich das Clou Arbeitsplatten Öl benutzt. Es ist deutlich dickflüssiger und dunkelt mehr - in Richtung rot/gelb.

Was mich etwas verwundert hat:
Trotz voller drei Tage Trockung ist beim Endschliff mit 180er, das Schleifblatt extrem schnell stumpf und "verschmutzt" gewesen.
Könnt ihr mir sagen, woran das gelegen haben kann?

Danke für Eure wunderbare Hilfe, das hat meinen Platten nochmal den letzten Schliff gegeben :emoji_grin:
 

magmog

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Guuden,

Platte: Buche 260x80x2,7mm, unbehandelt, Bauhaus
---> Muss nicht gut sein, kann aber.
Öl: IKEA BEHANDLA Holzöl (Innengebrauch), 0,75
(nicht mehr erhältlich) --->Warum wohl?? Wässriges feststoffarmes Billigzeug!
Vorgehen:

A: Unterseite
---> Ein mal Öl, und gut ist

B: Vorderseite

1) Geschliffen mit P80, P120, P180 + entstaubt
---> Höher als 120 ist bei Öl nicht zielführend
2) Erster Ölauftrag, Überstand mit Baumwollunterhemd nach ca. 30 Minuten entfernt
--->entfällt
3) ca. 16 Stunden trocknen lassen
--->entfällt
4) Platte gewässert (Mit Baumwollunterhemd nebeldünn Wasser auf der Platte verteilt)
---> dieser Punkt hätte auf 1) folgen müssen, ruhig mit einem Schwamm, warmem Wasser und etwas feuchter. Trocken wischen.
5) ca. 1 Stunde trocknen lassen
---> trocken lassen bis es optisch trocken ist, und dann nochmal 4 mal so lange.
6) Geschliffen mit P240 mit niedrigster Schleifschwingzahl (Stufe 1) + entstaubt
--->nix Maschine, von Hand mit Schleifklotz und 180-er ++ ganz leicht längs drüberhuschen, bis die andere Hand nur noch "Glatt" fühlt. Du reißt sonst nur neue Fasern an, die dann wieder anrauhen. Geht ratz fatz. Enttauben
7) Zweiter Ölauftrag (Öl nebeldünn mit 20mm Pinsel aufgetragen)
---> entfällt, Kinderpinselchen für solch eine Fläche ist am falschen Ende gespart!.
8)--->Erster Ölauftrag mit breitem Pinsel, besser noch mit Schwamm.
9)--->Nach RICHTIGER Durchtrockung, falls nötig von Hand mit Schleifklotz und 240-er ++ ganz leicht längs drüberhuschen, bis die andere Hand nur noch "Glatt" fühlt.
10)---> so viele Aufträge wie gewünscht, jeweils gefolgt von 8) und9), falls notwendig, 9) meistens nicht mehr.

So wie die Lage jetzt ist, ordentliches Öl/Hartwachsöl besorgen, dann ab 9)... loslegen, IST nötig!
 

Joja

ww-pappel
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@magmog: Danke für deine vielen Anmerkungen, leider etwas zu spät^^
Habe die Platten gemäß den vorangegangenen Tipps behandelt und bin sehr zufrieden.
Die beiden Platten sind nun wirklich sehr glatt, fast so als ob man drauf ausrutschen könnte.
Wahrscheinlich führen mehrere Wege/Vorgehensweisen zum Ziel.

Danke für eure Hilfe :emoji_blush:
 
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