Belastbarkeit Stab/Sprosse Esche?

Chri

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Hi,

ich bin beim Suchen nach Informationen zur Belastbarkeit von Holzstäben auf einen älteren Eintrag hier gestoßen der mich von Buche zu Esche gebracht hat.
https://www.woodworker.de/forum/threads/buche-oder-esche-für-sprossen.91968/

Nach meiner Schulter OP bin ich wieder dabei etwas Kraft aufzubauen und verwende dazu hauptsächlich Bänder. Für einige Übungen würde ich gerne die Bänder mit einem Stab kombinieren. Beispiel wäre ein Latzug um z.b. Klimmzüge zu simulieren.

Ich tue mir zugegeben schwer zu sagen wieviel Zug da tatsächlich zusammenkommt und wie weit ich das treiben möchte aber wenn man einmal von max. 100 kg ausgeht wird das nicht so verkehrt sein.
Der Lastaufbau ist nicht ruckartig und man kann wohl bei einigen Übungen auch die Kräfte mit 2 Bändern außermittig, näher zueinander, ansetzen was das Ganze wesentlich weniger anspruchsvoll für den Stab macht - aber darum gehts primär ja nicht.

Meine Frage: wie belastbar ist so ein Stab tatsächlich.
Angenommen ich kann einen 25 oder 30 mm astfreien Stab in Esche mit einer Länge von ca. 120 cm auftreiben.
Welche Kraft würde dieser aushalten bevor er bricht wenn das Band mittig platziert wird und die Hände ganz außen ansetzen.
Analog wär das Beispiel von einer 120 cm Sprosse in dessen Mitte jemand mit 100 kg steigt.

Besten Dank!

PS: mir ist bewusst ich könnte auch eine Metallstange/rohr verwenden - Holz wäre mir aber lieber
 

agnoeo

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Ich kann dir nichts zu konkreten Zahlen sagen, nur den Hinweis geben, das astfrei schon sehr hilfreich ist, besser aber gar keine auslaufende Faser vorhanden ist; bei fertigen Stäben muss man da vielleicht etwas suchen. Spalten aus einem Stammabschnitt ist vermutlich ein unverhältnismäßiger Aufwand in dem Fall.

Aus dem Bauch wären mir 25mm auf 120cm schon was wenig, kann natürlich immer sein, dass es hält. Was prinzipiell gehen sollte ist die Bänder auch an den Enden zu befestigen, dann solltest du nur noch eine Stauchung des Stabs in Längsrichtung haben (bin weder Physiker noch Ingenieur, macht gerne ein fachlich bessere Beschreibung :emoji_slight_smile: ).

Gruß, David
 

Martin45

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Ein Kinderklettergerüst aus Nadelholz hat 38mm Sprossen bei 52cm Länge. Die Stäbe sind in jeder Seite was eingelassen, also effektiv weniger Biegelänge, vielleicht knapp 45cm.
30mm bei 120cm Länge empfindet mein Bauch bei 100kg schon als eher wenig.
 

Paulisch

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Wo ist unser @keks010982
dynamische/statische Lastfähigkeit Esche, sowas hat der doch im Kopf :emoji_sunglasses:

Sind Sprossenwände nicht aus Buche?
Und ich denke wenigstens 40mm rund.
Da ziehe ich mich sogar hoch mit 110kg Kampfgewicht
 

IngoS

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Hallo

Habe gerade Mal probiert.
Gardinenstange, 28mm Durchmesser, gerade gewachsenes Holz ohne Fehler. Bei Stützweite von 120cm ergibt sich bei rund 100kg Punktlast eine Durchbiegung von 8cm. Gebrochen ist der Stab nicht. Nach Endlastung blieb aber eine gewisse Verformung (ca. 1,5cm) bestehen.
Würde also eher 40mm Durchmesser vorschlagen.

Gruß Ingo
 

Mitglied 24010 keks

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Wo ist unser @keks010982
dynamische/statische Lastfähigkeit Esche, sowas hat der doch im Kopf :emoji_sunglasses:
Da isser... :emoji_grin:
Hmmm statisch geht ja, aber dynamisch habe ich echt keine Ahnung. Jetzt soll die Last ja langsam eingeleitet werden, also sind wir ja eher wieder bei Statik...
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich für Laubholz gar kein Gefühl habe und diese Dimensionen auch eher nie vorkommen.

Frag mich lieber nach einem Deckenbalken oder Sparren... Da ist mein Gefühl meist nicht ganz schlecht. :emoji_grin:

Da es mich aber interessiert, werde ich morgen (wenn der Computer wieder an ist) die Testergebnisse von Ingo @IngoS mal eintippen. Es ist immer spannend was Berechnung und Realität ausmachen... Ingo magst du noch sagen was das für ein Holz war? Mich interessiert eigentlich nur ob Laub oder Nadel... Mehr Unterschiede gibt's in der Statik eh nicht...

Gruß Daniel
 

Paulisch

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Da isser... :emoji_grin:
Hmmm statisch geht ja, aber dynamisch habe ich echt keine Ahnung. Jetzt soll die Last ja langsam eingeleitet werden, also sind wir ja eher wieder bei Statik...
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich für Laubholz gar kein Gefühl habe und diese Dimensionen auch eher nie vorkommen.

Frag mich lieber nach einem Deckenbalken oder Sparren... Da ist mein Gefühl meist nicht ganz schlecht. :emoji_grin:

Da es mich aber interessiert, werde ich morgen (wenn der Computer wieder an ist) die Testergebnisse von Ingo @IngoS mal eintippen. Es ist immer spannend was Berechnung und Realität ausmachen... Ingo magst du noch sagen was das für ein Holz war? Mich interessiert eigentlich nur ob Laub oder Nadel... Mehr Unterschiede gibt's in der Statik eh nicht...

Gruß Daniel

Naja Last langsam einleiten. Wenn man den letzten Zug noch schaffen will dann zappelt man schon mal wie n Hering am Haken :emoji_grin:
 

Paulisch

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Na aber wenn der Stab dann wegen der Sicherheit 100x100 KVH hat, dann wird es erst richtig sportlich :emoji_grin:
 

IngoS

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Ingo magst du noch sagen was das für ein Holz war?

Hallo,

Eine alte Gardinenstange halt, wird sicher ein Laubholz sein und dann auch noch ein ausländisches, wohl ein Tropenholz. Auf jeden Fall recht zäh. Habe mich gewundert, dass es bei der Durchbiegung nicht gebrochen ist.

Gruß

Ingo
 

Paulisch

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Gibts auch in größeren Querschnitten.

@Paulisch: 14/14 sind in cm gemeint. Also 14cm breit und 14cm hoch. Es ist aber üblich im Sprachgebrauch die Einheit wegzulassen, weil es kaum zu verwechseln ist. KVH in 14x14mm macht keinen Sinn und in 14x14dm gibts das dann tatsächlich nicht.

Das war auch nicht ganz ernst gemeint.
Aber danke :emoji_grin:
 

Mitglied 24010 keks

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Das hat der schon verstanden der Bub! :emoji_grin:
Klar gibt es größere Querschnitte! 14/24 ist der größte den ich bei meinem Händler bekomme. Bei Quadrat ist bei meinen Händlern bei 14/14 Schluss.
 

Mitglied 24010 keks

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Die Linien der Jahresringe unbedingt senkrecht zur Belastung stellen.
Hmmm das ist Interessant! Wir kommst du zu dieser Aussage? Gibt es dazu Literatur?
Ich habe vor einigen Jahren sehr viele Nadelholzproben im Labormaßstab kaputt gemacht um genau diesen Fall zu untersuchen... Es gab keine statistisch relevanten Unterschiede zwischen Rift, Halbrift und Flader...

Gruß Daniel
 

Daniboy

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....25 oder 30 mm astfreien Stab in Esche mit einer Länge von ca. 120 cm auftreiben.
Welche Kraft würde dieser aushalten...

Rechnerisch bricht:
⌀25 mm bei ca. 50 kg (und 8 cm Durchbiegung)
⌀30 mm bei ca. 90 kg (und 7 cm Durchbiegung)
⌀40 mm bei ca. 200 kg (und 5 cm Durchbiegung)

(Nachtrag: @keks010982 - "zu Fuß" gerechnet mit:
Biege-Bruchspannung: 105 N/mm², E-Modul: 12000 N/mm² )
 
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Martin45

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Hmmm das ist Interessant! Wir kommst du zu dieser Aussage? Gibt es dazu Literatur?
Ich habe vor einigen Jahren sehr viele Nadelholzproben im Labormaßstab kaputt gemacht um genau diesen Fall zu untersuchen... Es gab keine statistisch relevanten Unterschiede zwischen Rift, Halbrift und Flader...
Gruß Daniel
Ich denke das kennt man von jedem guten Schippenstiel. Es geht ja auch um die Durchbiegung und nicht unbedingt um den Kaputt-Fall.
 

Paulisch

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Ich denke das kennt man von jedem guten Schippenstiel. Es geht ja auch um die Durchbiegung und nicht unbedingt um den Kaputt-Fall.
Ich hab das bei verschiedene Äxten und Beilen beobachtet, dass das vermutlich mehr ne glaubensfrage ist. Erzählt wurden beide Versionen zu hauf und genauso werden die auch gebaut. Die gibts mit stehenden und liegenden Ringen. Ich persönlich lass die Ringe zur langen Seite stehen
 

agnoeo

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Esche und Eiche kann ich mir vorstellen dass die eher delaminieren bei einer Belastung senkrecht zu den Wacgstumsringen. Esche kann man zb Kloppen um einzelne Schichten für Korbflechten zu gewinnen und manchmal scheinen mir die Markstrahlen der Eiche Sollbruchstellen zu sein.

Gruß, David
 
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