Bandsäge: Wie Bandage ohne Ausbau ballig schleifen?

julioiglesias

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Für neue, nicht-ballige Bandagen habe ich mir sowas ausgedacht, irgendwann probiere ich das mal aus…
Hi, ich dachte an sowas:

Anhang anzeigen 148889

Leiste und Auflage so breit wie die Bandage aber länger als die notwendige Länge der Bandage. Bandage mit Doppelklebeband aufgeklebt. Schleifklotz ca. 10cm bis 20cm lang, wird durch die Leiste und die Auflage geführt. Schleifpapierstreifen entweder aufgeklebt oder mit KLett verbunden.....

Es wird so lange geschliffen bis der Schleifklotz ohne Druck von oben gleichmässig auf der Auflage aufliegt.

Dann Bandage entweder stumpf (90° zur Längrichtung) abgeschnitten und aufs Rad geklebt, oder im schrägen Winkel wie man es von Runddichtungen kennt die auf Mass in nicht kreisrunden Nuten verlegt werden müssen.
Letzer manueller Anpassungsschliff in der Fügestelle im montierten Zustand.
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich liege mit meiner Antwort wieder einmal neben dem Thema, möchte einfach davor warnen generell alle Bandagen ballig zu schleifen.
Bei uns kenne ich keine Bandsäge mit balligen Bandagen, vor ich hier Mitglied war wusste ich nichts von balligen Bandagen.
Wenn die Bandagen flach sind lässt man die Zähne oder bei schmalen Sägeblättern nur die Zahnspitzen über die Rollen vorstehen.
So bleiben die seitlichen Führungen immer gleich eingestellt und nur die Rückenrolle muss in der Tiefe nach Blattbreite eingestellt werden.
Abnützung an den Bandagen gibt es so praktisch nicht.
Bandagen müssen nicht zwingend ballig sein.
Gruss brubu
 

fahe

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Bei uns kenne ich keine Bandsäge mit balligen Bandagen, vor ich hier Mitglied war wusste ich nichts von balligen Bandagen.

Zu der Zeit waren die Schweitzer einfach zu sehr auf die Erfindung von Ricola zentriert. :emoji_wink:

"Um zu verhindern, dass der Riemen von den Scheiben läuft, kann die Lauffläche der Scheibe in geringem Maß nach außen gewölbt ausgeführt werden; der Riemen zentriert sich so von selbst (später genormt in DIN 111:1982-08)." kann man bei Wikipedia zu Flachriemen lesen.

Und genau diesem Prinzip folgt auch die Balligkeit von Bandsägenrädern. Den Altvorderen schien das eine einfache Möglichkeit, das Abspringen der Sägebänder zu verhindern.

Große Trennbandsägen haben oft gar keine Bandagen... und auch keine Balligkeit. Aber auch eine festere Konstruktion und andere Bandspannungen. Das sind aber eher vage Vermutungen.
 

brubu

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Transmissionen mit balligen Riemenscheiben kennen sogar wir. Bandsägeblätter gelten bei uns nicht als Antriebsriemen..........
Bandsägen sind eher älter als diese Geschichte ab 1930 https://www.ricola.com/de/ricola/unternehmen/geschichte
Fazit: Bei uns laufen die Bandsägen ob mit oder ohne Kräuterbonbons präziser, daher können wir auf die Balligkeit verzichten.
Gruss brubu
 

fahe

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...ging um die Physik. Umfangsgeschwindigkeit und so, aber das weißt Du ja. :emoji_wink: by the way: Das obere Rad wird bei meinen Sägen vom Sägeband "angetrieben". :emoji_sunglasses:
 
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raziausdud

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Das kam mir gerade in den Sinn … (bei Bedarf kanns auch ein eigenes Thema werden. Oder wurde das schon irgendwo „durchgekaut“?):

Was haltet Ihr von der Vorstellung, dass das auch mit flachen Bandagen - also nicht ballig, nicht bombiert - nur deshalb (auch - und nach @brubu ‚s Beitrag sogar besser) funktioniert, weil das dabei ja am Rand laufende Sägeband die Bandage an ihrem Rand mehr eindrückt als in der Mitte, womit im Prinzip doch eine Balligkeit wirksam wird…

Rainer
 
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Fatso Katz

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Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Insb. weil das Band ja auf der Spitze der Balligkeit läuft. Demnach müsste nach deiner Theorie das Band nach hinten wandern, wo der Umfang der Bandage dann größer ist.
Es gibt ein gutes Video von Matthias Wandel auf YouTube, in dem er erklärt, warum die balligen Bandagen/Antriebsräder funktionieren.

Ich denke bei flachen Bandagen läuft das Band deshalb, weil die beiden Räder in einer Ebene (komplanar) liegen und die Bandagen "parallel" zueinander laufen (parallel ist nicht der richtige Begriff, ein besserer fällt mir gerade nicht ein).
 

raziausdud

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Insb. weil das Band ja auf der Spitze der Balligkeit läuft. Demnach müsste nach deiner Theorie das Band nach hinten wandern, wo der Umfang der Bandage dann größer ist.
Nicht ganz …

Ich meinte das so, dass die Spitze der Balligkeit bei einer flachen (!!!) Bandage kurz hinter der Vorderkante dynamisch entsteht. Entsteht! Durch Verformung/Eindrücken der ansonsten flachen Bandage an ihrer Kante durch das an der Vorderkante laufende gespannte Sägeband, welches sich auch minimal verformt. In der Mitte bleibt die flache Bandage flach, weil - wie soll ich das beschreiben - da mehr Bandagenmaterial ist als an der Kante. Oder so: an der Kante fehlt die unterstützende Wirkung des benachbarten Materials.

Die Wirkung einer Balligkeit ist mir und sicher vielen bekannt. Es ging mir um eine mögliche Erklärung, warum es auch ohne Balligkeit offensichtlich auch gut funktioniert.

Danke für den Hinweis auf Matthias Wandel. Das schaue ich mir mal an.

Rainer
 
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Lorenzo

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Ich hatte vor längerer Zeit auch mal mit nem Techniker von Hema telefoniert. Der hat nicht erwähnt dass die Bandagen extern aufvulkanisiert werden, vielleicht hat sichs aber auch inzwischen geändert. Was ich noch genau weiss ist dass er meinte sie würden die Bandagen abdrehen. Die Fläche der Bandage wird mit nem Radius von 2m abgedreht. Die Balligkeit ist also wirklich sehr gering!

Ich würde die Gummibandage ohne Not niemals gegen eine aus Gummikork tauschen, und das sag ich obwohl, oder weil ich am unteren Rad tauschen musste. Und es funktioniert auch gut Gummikork. Aber wenn die alte Bandage kein riesiges Loch gehabt hätte wo man eh schon am Guß vom Rad war hät ich nciht getauscht. Lieber nen ganzen Tag dran rumschleifen und wieder herrichten. Der Gummi hat einfach ne viel viel höhere Haltbarkeit.

Ich hab übrigens mit der Ziehklinge gearbeitet, mit ner Rundung von r2000. Und mein oberes Rad wurde von einem alten Sägeband angetrieben. Führung bis runter auf den Tisch, und auf der linken Seite lief das Sägeband hinter ner Holzabdeckung.
Empfehlen tu ich das niemandem, aber es geht. Von Hand angedreht würd ich jetzt noch an der Säge stehen...

Rein physikalisch ist ein bombierter Belag schon sehr sinnvoll. Und den Vorteil den Brubu bei den flachen Bandagen und über das Rad überstehenden Zähnen sieht:

Wenn die Bandagen flach sind lässt man die Zähne oder bei schmalen Sägeblättern nur die Zahnspitzen über die Rollen vorstehen.
So bleiben die seitlichen Führungen immer gleich eingestellt und nur die Rückenrolle muss in der Tiefe nach Blattbreite eingestellt werden.


den hab ich bei mir auch. Ich leg die Bänder immer so auf dass der Zahngrund auf der höchsten Stelle der Bombierung liegt (welche übrigens nicht ganz mittig ist bei mir, ich hab die Krone quasi nach vorne verschoben, um breitere Bänder aufspannen zu können ohne hinten an der Radabdeckung zu landen)
Das heisst, ich muss die seitlichen Führungen nur bei unterschiedlich dicken Bändern einstellen, und die hintere halt auf eine neue Bandbreite. Geht superschnell, und die Bänder laufen sehr stabil und ruhig auf der Säge.
Dazu gibts auf Youtube Videos von einem Alex Snodgrass. Funktioniert wunderbar.
 

raziausdud

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Schwierige Sachverhalte und Gedanken nur durch Formulieren darzustellen ist nicht immer einfach - und somit nicht immer einfach zu verstehen. Ich hab jetzt mal skizziert, wie ich mir das mit der dynamischen Balligkeit am Rand einer flachen Bandage vorstellen könnte. Vorstellen !!! …könnte !!!

Noch mal kurz: flache Bandage rechts, die Zähne des Sägebandes stehen links über. Das Band verformt am Rand die flache Bandage, das Band selbst verformt sich, beim Pfeil liegt der höchste Punkt der so entstehenden Balligkeit für das „schiefe“ Sägeband. Gezeichnet natürlich stark übertrieben. Vielleicht hätte ich das Sägeband rechts breiter zeichnen sollen. So ist es ein sehr schmales Sägeband …

IMG_0610.jpeg

Rainer
 
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Holzfummler

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Moin,
grundsätzlich sollten die Räder in einer Flucht liegen und die Achsen parallel zueinander sein, unabhängig davon, ob Bandage ballig oder nicht.

@raziausdud: Deine Skizze ergibt keine Balligkeit. Das Band würde eher an der Kante leicht abknicken und der aufliegende Teil würde eine schiefe Ebene bilden.

Erstaunlich ist, dass eine ballige Gummibandage für eine lange Zeit seine Form beibehält und nicht durch die Bandspannung verformt wird.

Gruß
Thomas
 

raziausdud

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Noch etwas weiteres zur Klarheit - dann mach ich aber Schluss damit:

Gummibandage - ja … Gummi also. Und das ist elastisch. Ich wollte keine dauerhafte Verformung darstellen, sondern eine elastische Verformung im Betrieb durch das gespannte Band.

Aber zum Schluss noch eins: meine „Theorie“ kommt dem Beispiel mit dem Gummiband von Matthias Wandel - das Gummiband steht ja dafür, dass (auch) das Sägeband sich elastisch (!) verformt - verdammt nah…
https://www.youtube.com/watch?v=TNuzi-jMXoY
https://woodgears.ca/bandsaw/crowned_pulleys.html

Aber jetzt Schluss damit !!!

Rainer
 
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Fatso Katz

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Apropos Gummi, ich in disem Forum schon mal gefragt: welche shore Härte haben typischerweise Gummibandagen?
Gute Frage! Das würde mich auch interessieren.
Vielleicht nicht in Shore Härte, die kann ich nämlich bei meiner Gummibandage nicht messen, aber anders beschrieben?
Gefühlt ist meine Bandage nämlich eher Kunststoff statt Gummi. Mit dem Fingernagel komme ich nicht wirklich rein...
 

Holzfummler

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Moin,
was hilft es weiter?
Der Gummi muss ausreichend hart sein, damit noch die Balligkeit unter Spannung erhalten bleibt, ansonsten macht es ja keinen Sinn.

Natürlich bekommt ihr vom Hersteller eine detaillierte Antwort.

LG
thomas
 
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