Bandsäge verläuft

Maxe_M

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Hallo zusammen,

habe jetzt schon längere Zeit eine Holz-Her Bandsäge rumstehen, die ich demnächst mal bräuchte, deren Schnitt aber beim Freihandsägen verläuft bzw. bei Verwendung eines Parallelanschlags um +/-1mm "pendelt". Es handelt sich eigentlich um eine Handbandsäge, die steht aber auf einem (originalen) Stativ. Das vielleicht besondere an der Säge ist, dass das Sägeband relativ breit ist im Vergleich zu den kleinen 230mm-Rädern (Eine Internetsuche bestätigt das). Als ich die Säge gekauft habe, waren Bänder mit einer Breite von etwa 23mm dabei, was auch etwa zu den Bandführungen passt (feststehende zweireihige Kugellager). Mangels Angebot auf dem Markt habe ich dann ein neues Band mit 25mm Breite gekauft. Das Verlaufen tritt aber mit allen Bändern auf. Dann habe ich mir die Bandposition auf den Rollen mal genauer angeschaut und das kommt mir etwas komisch vor. Der ballige Bereich ist im hinteren Drittel der Räder (in den Bildern durch dunklen Abrieb gut zu erkennen), also schon von Haus aus recht weit hinten. Die Bandposition ergibt sich mehr oder weniger aus den Bandführungen (nicht einstellbar) und so läuft das breite 25mm-Band noch hinter der halben Bandbreite. Ein schmales 10mm Band, was mir den Bandführungen eigentlich nicht funktioniert, da die Zähne dann über die Führung kratzen, ist im hinteren Bereich der Führungen, wenn man es etwa mittig auf den Rädern einstellt. Es ist auch so, dass man den Verstellmechanismus des oberen Rades eigentlich nicht verwenden kann, sonst läuft das breite Band hinten in die Bandführung bzw. in den Rahmen. Die Säge wurde von einem Vorbesitzer auf einen 230V-Motor umgebaut, es könnte also sein, dass sich dadurch die Position der Räder im Gehäuse/Rahmen geändert hat.

Meines Erachtes müsste das Band eher in der vorderen Bandhälfte auf den Rädern laufen, um sich bei kleinen Abweichungen in Richtung Optimallinie zurückzustellen. Ist jetzt aber nur Theorie und ich hab da auch keinen Vergleich.

1. An welcher Stelle über der Bandbreite sollte das Band auf dem Ballen normalerweise laufen?

2. Falls jemand diese Bandsäge hat, würde ich mich freuen, den axialen Abstand der Räderaußenkante zum Gehäuse zu kennen (siehe Bild). Meine Messungen ergaben zwischen 11mm und 13mm an verschiedenen Stellen beider Räder.
Und schließlich, wenn jemand ne Bedienungsanleitung hat, würde das evtl. auch weiterhelfen.

Danke schonmal!
Viele Grüße

01Gesamt.jpg 02Schmalesband.JPG 03BreitesBand.JPG 04Abstand.JPG
 

Maxe_M

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In der Zwischenzeit habe ich beide Rollen per Distanzscheiben um 6mm nach vorne versetzt, sodass ich das Band zentrieren kann und es nichtmehr im hinteren Bandbereich auf den Rollen läuft. Sie sägt jetzt deutlich besser/gerader.
 

Holzfummler

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Moin,
viele Bilder, super.
Frage 1, Liegen die Bandagen mittig? Wenn schon beschädigt, dann unbedingt wechseln.
Frage 2: Ist die Motorwelle auch direkt mit der unteren Radwelle gekoppelt?
Frage 3: laufen die Räder ruhig, geräuschlos? Ggfs. Lager und Achse auf Abnutzung prüfen und wechseln.
Frage 4: Fluchten die Räder? Über beide Räderkanten mit langer Wasserwaage oder Alu-Leiste überprüfen.

Dir fehlt bei dieser BS die Rückenstütze des Bandes sowie die Verstellmöglichkeit der oberen Führung dicht über das Werkstück. Somit kannst du nur über die (recht hohe Bandspannung für breite und scharfe Bänder) einen sauberen Schnitt hinbekommen.

Mach mal bitte Foto von der Rückseite der Einstellmöglichkeiten der oberen Rolle.

LG
Thomas
 

kberg10

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Sind die Bänder ordnungsgemäß geschränkt und geschärft?
Das Band sollte auch ohne Führung tendenziell gerade sägen.
Hast du eine Verstellschraube an der oberen Rolle um deren Achse fein einzustellen?
Ich denke diese Bandsäge ist eher was für schmale Bänder 8 - 15 mm.
Die 25 mm ist doch eher was für Rollendurchmesser > 400 mm.
Bei der Inbetriebnahme sollte als erstes die Führung auf Freigestellt positioniert werden, und dann sollte das Band dann als erstes mittig auf der Rolle laufen. Und dann erst mit der Führung an das Band fahren. Und die Zähne dürfen niemals die Führung berühren, sonst ist die Schneid dahin.
 

Maxe_M

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@Holzfummler
Zu Frage 1: Es gibt bei der Säge keine richtigen Bandagen, es ist ein spezieller Belag auf den Rädern, etwa 3mm dick, sehr hart, wie gesinternt, sieht original aus. Man sieht die grünlich matte Oberfläche auf den Bildern oben. Der Belag sieht rings rum in Ordnung aus. Der Belag ist eben mit der Radkante, scheint werksseitig abgedreht worden zu sein. Hab es auch schon in Bildern in Onlineangeboten so gesehen, konnte jetzt aber gerade kein Bild finden.

Zu Frage 2: Ja, die Radwelle sitzt direkt auf der Motorwelle und ist nicht extra gelagert, d.h. das untere Rad ist nur über den Motor gelagert.

Zu Frage 3: Die Säge ist relativ laut im Betrieb, ich denke es liegt an dem harten Radbelag. Die Räder selber drehen aber leise und rund würde ich sagen.

Zu Frage 4: Das muss ich mal in Ruhe anschauen, um das zu überprüfen muss der Sägetisch abgebaut werden.

Was die Bandführung anbelangt, ja, da gibt es nur die Bandrückenstütze am unteren Rad und die Seitenführungen duch Kugellager jeweils oben und unten. Die Kugellager lassen sich auch nicht einstellen, sind fest verschraubt. Dass man etwas Präzission verliert, ist denke ich klar, aber einigermaßen gerade sägen muss ja trotzdem gehen, wurde ja so gebaut.

@kberg10
Die Bänder die dabei waren sehen nicht mehr gut aus, ich hab aber ja extra ein neues Band besorgt (Flexback). Augenscheinlich sieht es gut aus, auch die Schränkung sieht gleichmäßig aus.

Ja, es gibt am oberen Rad eine Einstellmöglichkeit zur Kippung, siehe Bild. Vor dem umbau mit Distanzringen musste ich die Einstellung auf "senkrecht", d.h. ohne Kippung einstellen, da sonst das Band in den Rahmen gelaufen wäre und dann auch in die Seitenführungen kommt.

Das mit den breiten Bändern sieht man bei diesen Sägen oft, wenn man im Internet danach schaut. Die Seitenführungen passen auch dazu. Ich denke der Grund dafür ist, dass man das Band um 45 Grad verdrehen kann. Ist wohl eine spezielle Einrichtung der Säge, damit ein Ablängen von Balken möglich ist. Ohne Verdrehen des Bandes kollidiert man ja mit dem Rahmen. Es kann aber sein, dass das Band, das ich habe zu dick ist (0,5mm).

Die Bandeinstellung hae ich im Grunde wie beschrieben durchgeführt. Die Rückenstütze habe ich mit etwas Abstand eingestellt, weil es laut wird, wenn das Band auf den Stützteller läuft.



Sägeverstellung.JPG
 

fahe

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Das ist ja eine bei Zimmerern übliche Handbandsäge mit der Halterung für halbstationären Betrieb.

Einmal davon abgesehen, dass deren Einsatzzweck nicht das möglichst zehntelgenaue Erzeugen feinster Sägefurniere ist: Nur mit Glück wird man dort ein 16 Millimeter breites Band ausreichend gespannt bekommen. Alles darüber halte ich für recht illusorisch.

Als ich die Säge gekauft habe, waren Bänder mit einer Breite von etwa 23mm dabei, was auch etwa zu den Bandführungen passt (feststehende zweireihige Kugellager). Mangels Angebot auf dem Markt habe ich dann ein neues Band mit 25mm Breite gekauft.
Das mit 23 Millimetern sicher schon zu breite Band wird durch ein noch unpassenderes ersetzt. Sorry, nicht so böse gemeint, wie es klingt: Genau mein Humor. :emoji_wink:

Das - passende - Band sollte hinter dem Zahngrund auf der höchsten Stelle der Balligkeit laufen, mit der Taumelung des einstellbaren Rades kann man das einstellen. Dann erst einmal am Riss schneiden. Wenn es dann immer in eine Richtung verläuft, den Bandlauf in kleinen Schritten anpassen.

Eine Auftrennsäge wird das aber dennoch nicht, der eigentliche Einsatzzweck solcher Sägen dürften ja auch eher Schweifschnitte sein.
 

Maxe_M

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Das - passende - Band sollte hinter dem Zahngrund auf der höchsten Stelle der Balligkeit laufen, mit der Taumelung des einstellbaren Rades kann man das einstellen. Dann erst einmal am Riss schneiden. Wenn es dann immer in eine Richtung verläuft, den Bandlauf in kleinen Schritten anpassen.
Also eher nach vorne statt noch in der Mitte des Bandes? (Bezogen auf die Werkstück-Vorschub-Richtung.)

Das mit 23 Millimetern sicher schon zu breite Band wird durch ein noch unpassenderes ersetzt. Sorry, nicht so böse gemeint, wie es klingt: Genau mein Humor.:emoji_wink:
Passt schon :emoji_slight_smile:
Jetzt war es aber nicht so, dass die Überlegung Größer = Toller war, sondern sich das wie gesagt durch die Bandführungen so dargestellt hat. Unten ein Bild mit Meterstab, die Seitenführungen mit den Kugellagern sind etwa 18mm lang, wenn man die hinteren auch nur zur Hälfte überdeckt ist man bei min. 15mm. Zur Bandbreite kommen noch die Zähne, die die Führungen nicht berühren dürfen. Ich denke ohne Umbau wird es mit einem 20mm Band schon sehr knapp, hinten noch genug Überdeckung zu haben. Ein kleiner Umbau, wie das herausnehmen der Distanzscheiben zw. den Kugellagern wär noch denkbar, dann ist aber die Frage, was wirklich eine geeignete Breite ist.

Eine Auftrennsäge wird das aber dennoch nicht, der eigentliche Einsatzzweck solcher Sägen dürften ja auch eher Schweifschnitte sein.
Mir gehts auch nicht um die Super-Genauigkeit, ich kann nach dem Schnitt noch glatthobeln. Auftrennen würde ich aber trotzdem gerne und denke auch, dass das gehen sollte. Bei Schweifschnitten darf die Säge ja auch nicht verlaufen (bis hin zum Verklemmen).

Kann ich auch nicht seriös beantworten, da ja ein Tauschmotor dran ist, der locker doppelt so groß ist, wie die originalen Drehstrommotoren, die ich von Bildern kenne. Der Motor hier dürfte alleine über 20kg wiegen (und leistet laut Typenschild nur 550W).

Sägeführung1.jpg

Und noch ein Bild von den um 45° verdrehten Führungen zur besseren Vorstellung.
Sägeführung2.jpg
 

fahe

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Jetzt war es aber nicht so, dass die Überlegung Größer = Toller war, sondern sich das wie gesagt durch die Bandführungen so dargestellt hat.
Ich hab' keine eigenen Erfahrungen mit diesen Zimmereisägen, kenne also auch diese Führungen nur von Bildern. In der Regel sollte bei den Sägen aber bei vielleicht 16 mm Breite das obere Ende der Fahnenstange erreicht sein.

Bei Schweifschnitten darf die Säge ja auch nicht verlaufen (bis hin zum Verklemmen).
Es geht darum, dass Du nur bis zu einer bestimmten Bandbreite die notwendige Spannung des Sägebandes erreichen kannst. Die und ein ordentlich scharfes und geschränktes Blatt sind imho mehr als die halbe Miete für ein verlaufsfreies Sägen.

PS: Zimmerer sind hier mittlerweile meinem Empfinden nach etwas dünn vertreten...
@Fichtenelch wäre für die Art Sägen wahrscheinlich ein besserer Tippgeber.
 
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