Balkonkraftwerk

IngoS

ww-robinie
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Ich gehe auch davon aus, dass so ein Fehler im Wechselrichter selten auftritt, aber es wurde sehr wahrscheinlich nicht der Aufwand betrieben, der gefordert ist, wenn es um Personenschutz geht. Kein Elektriker würde sich auch auf eine elektronische Freischaltung des Netzes verlassen, da muss immer mechanisch getrennt werden.

Hallo,

ich habe ja 20 Jahre in einem alten Haus mit PV Anlage gelebt. Dort wurde oft an- und umgebaut. Darum waren recht oft Elektriker beschäftigt. Kann mich nicht erinnern, dass die die PV separat noch extra abgeschaltet hätten. Andererseits habe ich mehrfach gesehen, dass auch an spannungsführenden Leitungen eingeschraubt wurde.
Seid drum, kann ja jeder Machen, wie er für richtig hält.

Gruß Ingo
 

inselino

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doch z.B. (mit den Asssistenten..), bayrischer Typ. Zwar nur für max 30 Sekunden, dafür aber auch bei Tempo 200 km/h .
Ok ich meinte da etwas dauerhafteres im Sinne von, ich krame im Rucksack nach essen und snacke was. Tempo 200 auf der Autobahn ist ja auch eher simpel, Stadtverkehr ist das schwierige.
 

inselino

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Oh das ist spannend hätte gedacht solange die Haftung nicht geklärt ist gibts da keine Zulassung.
Aber auch da muss man "in jedem Moment das Steuer wieder übernehmen können". Das ist ja auch nur eine andere Formulierung für "solange wir können darfst du machen was du willst aber sobald wir nicht können musst du sofort ran".
Wobei sofort auch relativ ist, meine es sind schon einige Sekunden.
 

gand-alf

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"Eigentlich" ist immer das verräterische Wort. Ja, es gibt eine Freischaltautomatik. Aber ist diese so verlässlich aufgebaut, dass es nie eine Fehlfunktion geben kann, die Menschenleben bedroht? Bei den vielen billigen China-Wechselrichtern wage ich das zu bezweifeln. Da ist dann irgendwo ein Bauteil defekt und die Freischaltung funktioniert nicht mehr.

Wo es um Menschenleben geht, muss es ein hohes Maß an Sicherheit geben. Wenn es um diese Sicherheit geht, verlässt man sich fast überall noch auf mechanische Sicherheitseinrichtungen wie Schalter, Sicherungsautomaten oder isolierende Stecker. Mich auf eine elektronische Schaltung zu verlassen, dass ich nicht im nächsten Moment umgebracht werde, erscheint mir zweifelhaft. Noch dazu bei Wechselrichtern, die von Firmen verkauft werden, die noch nicht mal ein Impressum haben. Übel, was in diesem Bereich derzeit noch auf den deutschen Markt kommt.

Idee: Spezial-Schuko-Stecker, der die Kontakte abdeckt, sobald man ihn aus der Steckdose zieht. Wäre technisch sehr simpel umsetzbar. Müsste aber auch wieder 100% zuverlässig funktionieren.
Winfried,
dafür gibt es eine Norm VDE-AR-N 4105:2018-11, wie könnte es anders sein. Die ist übrigens durchaus auch bei "fremdländischen" Wechselrichtern verbreitet zu finden. Diese regelt, dass "blitzschnell" die Spannung des WR "gekappt" wird, sobald dieser keine Netzspannung mehr sieht (vulgo: der Stecker wurde gezogen). D.h. der Wechselrichter regelt das schon, egal ob Festanschluß, Schuko oder Wieland.

Ja, leider ist das ganze Gewerk nicht einfach zu verstehen. Dazu mischen sich noch "Informationen fragwürdigen Wahrheitsgehaltes (ob bewusst fragwürdig oder unbewusst)", Regelungsinteressen etc. pp. Es wäre nett, dieses ganze Bohei deutlich abzukürzen. Dazu gibt es auch an verschiedenen Stellen so etwas wie eine "formfreie Anmeldung beim Netzbetreiber", die auf viele der "zusätzlichen Informationswünsche" weniger detailliert eingeht :emoji_grin:
Gruß
Reinhard
... der gerade selbst eine Balkonsolaranlage in Betrieb nehmen möchte
 

WinfriedM

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dafür gibt es eine Norm VDE-AR-N 4105:2018-11, wie könnte es anders sein. Die ist übrigens durchaus auch bei "fremdländischen" Wechselrichtern verbreitet zu finden. Diese regelt, dass "blitzschnell" die Spannung des WR "gekappt" wird, sobald dieser keine Netzspannung mehr sieht (vulgo: der Stecker wurde gezogen). D.h. der Wechselrichter regelt das schon, egal ob Festanschluß, Schuko oder Wieland.

Das die alle durchweg im Normalfall in wenigen Millisekunden abschalten, ist klar. Aber da steckt einfach ein simpler Sensor drin und ein paar Halbleiter werden geschaltet. Das ist ein Sicherheitslevel, der absolut nicht ausreicht, wenn es um Personenschutz geht. Denn hier muss es heißen, dass unter keinen Umständen eine Spannung anliegen darf. Also auch nicht wenn irgendein Sensor oder Halbleiter kaputt ist. Und es ist ja völlig klar, dass da immer mal was kaputt gehen kann. Ich glaube nicht, dass die da einen sonderlich hohen Aufwand betrieben haben.
 

Holzfummler

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Das ist ein Sicherheitslevel, der absolut nicht ausreicht, wenn es um Personenschutz geht.
Moin Winfried,
leider zeigt sich in der Realität, dass Mechanik nicht minder versagt als Elektronik. Wie welche Sicherheitslevel für WRs definiert sind, weiß ich nicht.
Würde ich es designen müssen, hätte ich a) Redundanz oder b) 2 von einander unabhängige Sicherheitssysteme/Module.
Dies wäre wahrscheinlich nicht notwendig, wenn eine Ausfallrate von kleiner/gleich 10 -9 auch eine einzelne Sicherheitsschaltung ergeben würde.
Wahrscheinlich würde ich noch einen einfachen Trennschalter einbauen.
Auch hätte der Käufer/Betreiber ein Mitwirkungspflicht. Lt. meiner Installationsanleitung darf nur eine Person über 18 Jahre, die ...., die Anlage nach Anleitung in Betrieb nehmen,
Gruß
Thomas
 

fahe

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...nur mal nebenher: Bei der Forderung nach Einspeisedosen geht es ja offenbar nicht nur und vordergründig um die fehlende Berührungssicherheit eines Schukosteckers. Da würde man Herstellern, die den Namen verdienen, wahrscheinlich sogar zutrauen, dass die interne Schaltung sicher ist. Schließlich gibt es auch dafür normgerechte Vorschriften.

Den an der Normung beteiligten Gremien scheint es vor allem um zwei Aspekte zu gehen... und zumindest den zweiten finde ich sehr nachvollziehbar: Eine Einspeisedose - zumindest die vorgeschlagenen Steckverbindungen von Wieland in der entsprechenden Dose - ist selbstverriegelnd und die Steckverbindung nicht werkzeuglos wieder lösbar. Hilft gegen neugierige Kinder.
Edit: Ok, Woodworkerkids, die in der Werkstatt aufgewachsen sind, sind da vielleicht "experimentierfreudiger" und haben stets 'n Schraubendreher in der Tasche...:emoji_wink:

Vor allem aber kann darf eine Dose nicht von einer Nicht-Elektrofachkraft installiert werden. Das heißt, wenn es normgerecht abläuft, ist da auf alle Fälle einmal ein Elektriker vor Ort, der die Gesamtsituation beurteilen muss.

Dass der nicht zustimmen wird, wenn er eine 70er-Jahre-Installation mit drei Sicherungskreisen und Einzeldrähten in alten Bergmannrohren für die gesamte Hütte vorfindet, sondern auf Erneuerung besteht, ist wohl nachvollziehbar. Damit dürfte auch für eine der Leitung angemessene Leitungssicherung gesorgt sein.

Und automatisch ist damit zumindest auch die Hürde höher gelegt, den geneigten Bastler gar nicht erst in Versuchung zu bringen, mit einer Mehrfachsteckdosenleiste und mehreren Minianlagen die Party befeuern zu wollen...:emoji_wink:
 

qnc42

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Schon lustig, dass ein Hinweis auf das sinnvolle BKW wieder seitenweise Kommentare über Legalität, fachmännischen Anschluss und Co anregt :emoji_slight_smile: Ich mag die Diskussionen ja auch.

Mein BKW ist seit April 2021 im Betrieb. Installiert habe ich zwei Panels mit je 370Wp an einem Wandler mit 600Wp. Das wird zwar bei perfekter Einstrahlung gekappt, aber wenn ich nicht in der Sättigung bin, kommt halt ein bisschen mehr raus. Beide Panels sind richtung Süden ausgerichtet, auf einem selbst gebastelten Aluständer. Das Ganze steht auf einem Garagendach mit Schweißbahnen. Der Aluständer ist folglich nicht festgeschraubt, sondern mit vielen Betonsteinen beschwert, um ihn bei Wind vom Wegfliegen abzuhalten.

Gekostet hat mich das Ganze damals vor der großen Energiekrise etwa 700€. In einem Jahr mit eher mäßigem Wetter habe ich etwa 650kwh Strom erzeugt. davon wurden etwa 40kwh Strom eingespeist (= an das Energieunternehmen verschenkt). Macht bei damals 30ct/kwh etwa 180€/Jahr Gewinn, mittlerweile mehr. Nach 4 Jahren spielt das Ding also Geld in die Kasse.

Anmeldung scheint ja eine Grauzone zu sein, ich hab es einfach gemacht. Das war sowohl beim Marktstammdatenregister als auch beim Energieversorger überhaupt kein Problem. Der Energieversorger verlangt (hier in BS) einen Zweirichtungszähler, der wurde mir in dem Zuge kostenfrei eingebaut, vorher hatte ich auch schon einen Zähler mit Rückzählsperre. Ich hätte mir die Einspeisung sogar vergüten lassen können, der Papierkram macht bei den 40kwhx6ct = 2,40€ aber keinen Sinn.

Meine Anlage ist fest verdrahtet über einen Verteilerkasten (Schuko ist ja nicht so richtig erlaubt) und hängt an einer eigenen Sicherung. Über einen Shelly 3em im Sicherungskasten habe ich stets im Blick, ob ich gerade Strom verbrauche oder einspeise.

tl;dr: Wenn ihr güngstig ein BKW irgendwo findet und Platz dafür habt, das ist eine sinnvolle Investition. Ökologisch und in der Brieftasche.

VG, Alex
 

qnc42

ww-nussbaum
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Das die alle durchweg im Normalfall in wenigen Millisekunden abschalten, ist klar. Aber da steckt einfach ein simpler Sensor drin und ein paar Halbleiter werden geschaltet. Das ist ein Sicherheitslevel, der absolut nicht ausreicht, wenn es um Personenschutz geht. Denn hier muss es heißen, dass unter keinen Umständen eine Spannung anliegen darf. Also auch nicht wenn irgendein Sensor oder Halbleiter kaputt ist. Und es ist ja völlig klar, dass da immer mal was kaputt gehen kann. Ich glaube nicht, dass die da einen sonderlich hohen Aufwand betrieben haben.
Der Wandler muss den Strom doch auch in der richtigen Phasenlage einspeisen. Wenn von außen keine Phase anliegt, hat er keine Phasenlage mehr und kann gar nicht einspeisen? Der erzeugt seine 50Hz ja nicht selbst. Nach meinem Verständnis ist das also kein Sensor, der den Strom abschaltet - es fehlt schlicht die Steuerung (die 50Hz von außen), mit der er den eigenen Strom aufschalten kann.
 

IngoS

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Hallo,

hier für Interessierte nochmal "Die fünf größten Irrtümer über Balkonkraftwerke" vom Erfinder der Balkonkraftwerke Holger Laudeley.

Selbst in der Stellungnahme der Bundesländer zum Osterpaket der Bundesregierung heißt es zum Anschluss eines Balkonkraftwerks " wird direkt mit einem in der Wohnung vorhandenen Stromkreis verbunden. Im einfachsten Fall wird dazu ein Stecker in eine vorhandene Steckdose gesteckt,"

Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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hier für Interessierte nochmal "Die fünf größten Irrtümer über Balkonkraftwerke" vom Erfinder der Balkonkraftwerke Holger Laudeley.

Der ist zumindest sehr überzeugt, dass die Steckerdiskussion Bullshit ist und ein Schuko vollkommen ok ist.

Der Wandler muss den Strom doch auch in der richtigen Phasenlage einspeisen. Wenn von außen keine Phase anliegt, hat er keine Phasenlage mehr und kann gar nicht einspeisen? Der erzeugt seine 50Hz ja nicht selbst. Nach meinem Verständnis ist das also kein Sensor, der den Strom abschaltet - es fehlt schlicht die Steuerung (die 50Hz von außen), mit der er den eigenen Strom aufschalten kann.

Das stimmt, ganz so einfach ist es nicht. Da wäre eine Analyse interessant, ob es irgendwo in der Elektronik oder Steuerung einen Schwachpunkt gibt. Wenn also eine Kleinigkeit ausfällt, ob dann mit hoher Spannung gerechnet werden kann. Das kann durchaus sein, müsste man analysieren.
 

IngoS

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Man sollte bei der Einspeisung an einer Steckdose auch das Problem des überlasteten Stromkreises nicht völlig vernachlässigen.
Denn du speist ja auf der einen Seite über eine 16A Sicherung ein und auf der anderen Seite über die PV-Anlage.

Hallo Otwin,

genau zu dem Problem habe ich hier eine ausführliche Erklärung gefunden. Schau dir das mal in Ruhe an.


Gruß

Ingo
 

WinfriedM

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@IngoS Der Typ im Video ist echt gut, er hat Ahnung und erklärt gut.

Einen Denkfehler hat er bei 11:20 drin. Zitat: "Die Playstation konnte ich vorher da auch nicht anschließen..." Da will er für die Unschädlichkeit des Balkonkraftwerks argumentieren, tut aber eigentlich das Gegenteil: Ohne Balkonkraftwerk hätte bei Anschluss der Playstation die Sicherung ausgelöst. Mit Balkonkraftwerk bei voller Leistung hingegen löst sie eben nicht aus.

Seine weitere Argumenation ist dann, dass theoretisch eine Überlast möglich ist, praktisch aber eher selten auftritt. Und deshalb erscheint es ihm auch nicht relevant. So eine Argumentation ist aber nicht zulässig, wenn man Normen verfasst. Eine Norm muss unter den ungünstigsten Umständen einen sicheren Betrieb gewährleisten. Nicht, weil Theoretiker Spaß daran haben, sondern weil man einfach weiß, dass der ungünstigste Fall in der Praxis immer auftauchen wird, wenn nur genügend Menschen so ein Ding haben. Man muss also immer auf den ungünstigen Fall etwas auslegen, weil dieser Fall vorkommen wird.

Man kann ja nicht sagen: "In den meisten Fällen wird es nicht brennen, aber ab und zu schon und das ist in Ordnung." Eine Norm will ist ja eine Vorgabe, die unter allen Umständen ausschließt, dass eine Leitung überlastet wird.

Man kann es drehen und wenden wie man will, die reale Situation verschiebt sich in die Richtung, dass die Leitung bei Volllast des Balkonkraftwerkes überlastet werden kann, also außerhalb der Norm betrieben wird, wenn man die Sicherungsautomaten nicht tauscht. Kein Fachmann dürfte so etwas in der Art installieren.

Die einzig zulässige Argumentation könnte sein, dass man die Grenzwerte im konkreten Fall für zu niedrig angesetzt sieht. Wenn man also nachweisen kann, dass im konkreten Fall die Überlast nicht dazu führt, dass die Leitungen zu heiß werden. Wieder natürlich im Worst-Case Szenario bei maximal zu erwartender Raumtemperatur.

Hier noch ein Link, wie es der VDE sieht:
https://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/tar/tar-niederspannung/erzeugungsanlagen-steckdose
 

IngoS

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@IngoS

Seine weitere Argumenation ist dann, dass theoretisch eine Überlast möglich ist, praktisch aber eher selten auftritt. Und deshalb erscheint es ihm auch nicht relevant. So eine Argumentation ist aber nicht zulässig, wenn man Normen verfasst. Eine Norm muss unter den ungünstigsten Umständen einen sicheren Betrieb gewährleisten. Nicht, weil Theoretiker Spaß daran haben, sondern weil man einfach weiß, dass der ungünstigste Fall in der Praxis immer auftauchen wird, wenn nur genügend Menschen so ein Ding haben. Man muss also immer auf den ungünstigen Fall etwas auslegen, weil dieser Fall vorkommen wird.

Man kann ja nicht sagen: "In den meisten Fällen wird es nicht brennen, aber ab und zu schon und das ist in Ordnung." Eine Norm will ist ja eine Vorgabe, die unter allen Umständen ausschließt, dass eine Leitung überlastet wird.

Die einzig zulässige Argumentation könnte sein, dass man die Grenzwerte im konkreten Fall für zu niedrig angesetzt sieht. Wenn man also nachweisen kann, dass im konkreten Fall die Überlast nicht dazu führt, dass die Leitungen zu heiß werden. Wieder natürlich im Worst-Case Szenario bei maximal zu erwartender Raumtemperatur.

Hier noch ein Link, wie es der VDE sieht:
https://www.vde.com/de/fnn/arbeitsgebiete/tar/tar-niederspannung/erzeugungsanlagen-steckdose

Hallo Winfried,

Es sind ein paarhunderttausend Balkonkraftwerke in Betrieb, die in Österreich übrigens immer in die normale Steckdose eingesteckt werden.
Bisher hat es keinen daraus resultierenden Brand gegeben.

Atomkraftwerke gibt es nur rund 450. Wie viel Supergaus und schwerwiegende Unfälle hat es da schon gegeben. Ich denke die Wahrscheinlichkeit, dass ein Atomkraftwerk hochgeht, ist weitaus größer mit unermesslichen Schäden. Merkt man auch schon daran, dass keine Versicherung ein Atomkraftwerk nennenswert versichert. Nicht einmal ich kann mein Haus gegen Atomunfall versichern.
Da erscheint mir das Einstöpseln eines Balkonkraftwerks deutlich sicherer, selbst wenn unter konstruierten unwahrscheinlichen Konstellationen Mal eine Überlast Anliegen kann. Natürlich hätte ich auch nichts dagegen, eine etwas schwächere Sicherung einzubauen.

Gruß Ingo
 
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brubu

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Hallo zusammen
Zum Balkonkraftwerk kann ich nichts beitragen, lese aber interessiert mit. Das ganze Vorschriftenzeug kommt wohl immer mehr daher weil das Elektroinstallationsmaterial immer billiger wird und fast keine Leistungsreserven (z.B. Querschnitt der Leitungen) mehr vorhanden sind.
Statt wie früher grosszügiger zu dimensionieren sind immer mehr Sicherheitseinrichtungen nötig weil das Material zunehmend an der Leistungsgrenze belastet wird. Früher war bei uns bei 16 A 2,5mm2 Standard, heute 1,5-2,5 oder bis 4mm2 je nach Verlegeart und Kabelanzahl im gleichen Rohr oder Kanal.
Ich spare nie an Querschnitten, das rächt sich immer irgendwann und sei es viel später weil die Belastung wegen Mehrverbrauch steigt.
Gruss brubu
 

damadi

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Evtl. wurde es schon irgendwo erläutert - aber wenn man sich nun so ein Balkonkraftwerk kaufen wollen würde:

Worauf muss man achten? Was unterscheidet gut von schlecht?
Gibt es bestimmte Spezifikationen, die man als Ausschlusskritierium nehmen kann?
Gibt es Empfehlungen?
Oder läuft das auf das "Lesen von Amazonbewertungen" heraus?

2-3 Panel mit möglichem Inselbetrieb - und wegen Putin ggf. auch mit 2kW Speicherbatterie o.ä. als "Notstrom"... das wäre schon eine Überlegung.
Ist halt nur eine DHH zur Miete, da ist eine Festinstallation wohl keine Option. Aber das Dach der Doppelgarage wäre möglich.
Nur wo anfangen und was kaufen?

p.s. das ein 2kW Akku nicht wirtschaftlich ist, ist klar. Aber beruhigt.
 

IngoS

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Worauf muss man achten? Was unterscheidet gut von schlecht?
Gibt es bestimmte Spezifikationen, die man als Ausschlusskritierium nehmen kann?

Hallo,

der Markt ist ja fast leergefegt. Da sollte man unbedingt auf Liefer- und Zahlungsbedingungen achten. Vorauszahlung mit unbestimmtem Liefertermin und kein Paypal möglich ginge schon mal nicht.
Weiter kann man sich an den Garantieleistungen orientieren. Die sind sehr unterschiedlich. Ich habe hier auf meine in Deutschland hergestellten Module 30 Jahre und auf die Wechselrichter 20 Jahre.
Wir haben bei Laudeley, Balkonkraftwerke gekauft. Sicher nicht der billigste, aber gute Ware, gute Zahlungsmodalitäten und die Lieferfrist noch unterschritten.

2-3 Panel mit möglichem Inselbetrieb - und wegen Putin ggf. auch mit 2kW Speicherbatterie o.ä. als "Notstrom"... das wäre schon eine Überlegung.

Eine Insellösung ist mit nem Balkonkraftwerk nicht möglich. Da muss immer ans Hausnetz angeschlossen werden und wenn der Strom ausfällt schaltet die Anlage auch ab und auch ein Speicher würde nicht funktionieren. Da braucht es dann spezielle Technik.

Gruß

Ingo
 
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fahe

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Statt wie früher grosszügiger zu dimensionieren sind immer mehr Sicherheitseinrichtungen nötig weil das Material zunehmend an der Leistungsgrenze belastet wird. Früher war bei uns bei 16 A 2,5mm2 Standard, heute 1,5-2,5 oder bis 4mm2 je nach Verlegeart und Kabelanzahl im gleichen Rohr oder Kanal.
...vielleicht war/ist das in der Schweiz tatsächlich so.

In Deutschland ist der Trend der letzten Jahre eher andersrum, was in manchen Details auch verständlich ist - bspw. die "Anregung" Herdstromkreise höher absicherbar zu machen in Zeiten fetter Induktionsherde und Pyrolysebacköfen - in manchen Details aber auch nicht.

Aber, wie geschrieben, das ist wohl der hauptsächliche Grund, dass für die Mini-PVs die Installation einer Einspeisesteckdose vorgeschrieben werden soll. Die Chance, dass da tatsächlich ein Fachmann mal einen gottgefälligen Blick auf die Bestandsinstallation wirft und dann entscheidet, ist einfach größer.
 

ChristophW

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auch ein Speicher würde nicht funktionieren. Da braucht es dann spezielle Technik.
Man könnte sich natürlich die Energie in "powerbanks" ablegen, ist dann halt "nur" gleichstrom aber für Licht und Handy würde es reichen, es gibt ja auch diverse USB "Gadgets" unter anderem auch Herdplatten, muss man dann halt etwas Geduldig sein :emoji_wink:

Dann noch eine Schaltung dazu der den Ladevorgang startet wenn das Kraftwerk Strom einspeict und fertig is deine Do-It-Yourself Inselanlage :emoji_slight_smile:

Es gibt aber auch so Camper Module die eine Autobatterie laden und dann per Inverter 230V bereitstellen.
 

damadi

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Folgende spontane Überlegung:

Wenn ich so eine Balkonanlage an eine APC USV anschliesse und den Wechselrichter an den APC-Ausgang - dann habe ich doch eigentlich eine sich selbst ladende Insellösung? Die 50Hz die der Wechselrichter benötigt würden dann von der USV generiert werden.
Oder ist da ein Denkfehler drin?
 
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