Arbeitszeitoptimierung

Holzrad09

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Ich würde in so einem Betrieb nicht arbeiten! Und haben wollen würde ich solche Strukturen als Chef auch nicht. Wäre mir zu viel Risiko. Grad heutzutage wo Abwerbung ein Thema ist....
Naja aber eines machen die Chefs doch richtig, sie optimieren die Arbeitszeit - jeder macht das, was für den Betrieb am wirtschaftslichen ist.
 

Holzrad09

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Mitglied 59145

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Es gibt da sehr viele und sehr unterschiedliche Betriebsstrukturen. Das sollte jedenfalls bei der TE hier hängen geblieben sein :emoji_wink:

Auf mich macht es nicht den Eindruck, dass Eleonora das so erlebt. Es scheint ja eher die von @keks010982 erzählte Zeit zu sein. Das Gefühl alleine und überfordert zu sein die Erwartungen zu erfüllen.

Ich kann beides nachvollziehen. Wir haben lange mit sehr vielen "Hilfsarbeitern" gearbeitet.
Die ganze Geschichte habe ich März letzten Jahres komplett beendet, vorrangig aufgrund nicht wirklich guter Wirtschaftslage. Aber auch, weil ich andere Struktur schaffen wollte, auch auf meine Position bezogen.

Situation jetzt ist, dass alle gleich erechtigt arbeiten und, welch Überraschung, jetzt ein richtiges "wir" im Team herrscht.

Der Dezember lief es, wenn ich aus dem Büro kam, so ab, dass ich lieber gefragt habe wo ich mitarbeite.

Das ist eine krasse Änderung des gesamten Systems. Mittags sitzen wir, nach der Pause, noch ein paar Minuten zusammen und besprechen die anstehenden Arbeiten.

Klar ist das nicht immer so und ich bin schon noch Chef und muss nicht fragen was ich machen darf, aber ab und an ist es besser :emoji_wink:

Das ist ziemlich geil!

Ich habe aber das Gefühl, dass Eleonora da auf einem ganz gutem Weg ist. Ein neuer Betrieb ist ein eigener kleiner Mikrokosmos. Das verunsichert ja auch, alles braucht etwas.
Am wichtigsten finde ich eine ehrliche und offene Kommunikation, jedem Chef sollte heute an einem guten Verhältnis gelegen sein.
 

thilde

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Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst optimieren kann, neben den Vorschlägen vom Chef?

Ich bin in einer ähnlichen Situation als Auszubildender mit Mitte 30. Aus meiner vorigen Tätigkeit bin ich durch mehr als zehn Jahre Berufserfahrung gewohnt ohne Umwege und insgesamt zügig zu arbeiten. Das ist jetzt als Tischler im zweiten Ausbildungsjahr oft noch ganz anders.

Da helfen mir vor allem zwei Dinge:
- Reflexion und Optimierungsüberlegungen von der täglichen Arbeit zu trennen.

Ich bemerke, dass es mich nur lähmt, gleichzeitig etwas selbstständig anzufertigen/auszuführen und darüber nachzudenken, wie ich hätte schneller vorgehen können. Also nehme ich mir für solche abstrakten Optimierungsgedanken explizit Zeit außerhalb der Arbeit und probiere aus, wie ich ein Problem auch hätte lösen können oder schreibe mir ein Vorgehen (das passt jetzt nur für meine Ausbildungssituation) als "gelernte Lektion" auf, in Form einer Fachdokumentation. Auch einen Arbeitsablauf überlege ich mir möglichst vorher und nicht währenddessen.

- gezieltes kollegiales Feedback

z.B. auf der Rückfahrt von einer Montage. Natürlich nur bei passenden Kolleg:innen und ausgehend vom erfolgreichen Abschluss der Arbeiten und der anschließenden Frage, was dem Gegenüber aufgefallen ist, was nächstes Mal anders laufen könnte.

Christian
 

wasmachen

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HinternDiwan
N Holzrad sein Zeugs kenn ich nur von 'größeren' Betrieben.... wo jeder seinen Posten freihalten will.
Ginge ja bei kleineren garned, wenn dann 'Leisten schleifen' deligieren willst....
-Altgeselle an Junggeselle: 'da wär....'
-Junggeselle an Lehrling: 'da wär...'
-Lehrling: 'Freie Resource in 3 Wochen' :emoji_joy:
 

Mitglied 24010 keks

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Auf mich macht es nicht den Eindruck, dass Eleonora das so erlebt. Es scheint ja eher die von @keks010982 erzählte Zeit zu sein. Das Gefühl alleine und überfordert zu sein die Erwartungen zu erfüllen.
Oh das war vielleicht ein wenig missverständlich... ICH hab das so brauchen können. MICH hat das weitergebracht.
Das ist aber auch immer eine Persönlichkeitssache. Ich bin in den meisten Bereichen mit einem durchaus guten Selbstbewustsein und einem ausgeprägten Ego gesegnet/gestraft. Mir kommt sowas entgegen...
Mir ist aber durchaus bewusst, dass das nicht auf jeden Menschen zutrifft.
Sonst sind wir @benben absolut einer Meinung. Das was du da geschafft hast, du musst fragen wo du mitarbeiten darfst... DAS ist das ZIEL! Ein Chef muss im normalen Betrieb überflüssig sein, trotzdem alles können und sich um die betrieblichen Entscheidungen kümmern.
Ich würde sagen - alles richtig gemacht!
 

uli2003

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Wer von den hier Schreibenden ist (langjähriger) AG und kann das überhaupt breitbandig beurteilen?
 

Mitglied 59145

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@uli2003 nicht so langjährig wie du, aber dann auch nicht erst seit gestern.

@keks010982 genau bei dem zitierten Absatz dachte ich schon beim Schreiben "das Kl ngt jetzt irgendwie auch nicht richtig" :emoji_wink:

Ich kenne ja auch ein paar verschiedene Betriebe und diverse Arten von Beachäftigungsverhältnissen. Da habe ich auch auf beiden Seiten Erfahrungen gesammelt.

Es gibt Menschen, die kommen einfach morgens und wollen dann Feierabend machen. Für die zählt oftmals, dass dazwischen mglst wenig Stress ist und das ganze nicht zu anstrengend wird. Denkt man jedenfalls erstmal.

Ich sehe das inzwischen anders, mein Grundsatz ist, jeder will erstmal einen Beitrag leisten.

Natürlich ist das bei jedem unterschiedlich möglich. Das muss man, gerade als Chef auch, berücksichtigen. Viel spielt auch das angesprochene Selbstvertrauen eine Rolle.

Es ist halt doof, wenn du ein maximales Gefälle in der Attraktivität der verteilten Tätigkeiten hast. Das führt meistens dazu, dass jemand unzufrieden ist.

Mitarbeiter ABC und D habe ich zur Verfügung.
Mitarbeiter A macht seit 2 Wochen eine nicht ganz so attraktive Tätigkeiten.

Jetzt habe ich die Möglichkeit zu ihm zu gehen und zu sagen "mach das weiter, 2 Wochen noch".
Oder ich spreche das in der Runde an, A macht seit zwei Wochen dasselbe. Wer übernimmt das denn jetzt mal oder wie gehen wir damit um?
In 80% der Fälle wird A sagen, dass er das durchzieht und die anderen sich mal keinen Kopp machen sollen. BundC sind Happy und, ganz wichtig, bringen das A ggü zum Ausdruck.
Oder BundC sagen sie machen das, dasselbe Spiel.

Wichtig, es steht nicht zur Debatte ob das gemacht wird. Das muss man nichtmal sagen, das ist jedem klar.

Was aber auch ganz klar ist, verarschen ist nicht. Vor Weihnachten habe ich eine Woche im Regen Holz sortiert. Ist mir vorher nicht so oft passiert :emoji_wink:.


Was ich aber auch noch anmerken will, weil ich das auch schon erlebt habe und irgendwie zum lernen gehört:

Wenn man irgendwo anfängt erschließt sich einem nicht immer gleich warum etwas wie gemacht wird. Da muss man als neuer MA schon auch gucken nicht zuviel zu hinterfragen.
Ich sage da oft, jetzt machen wir es erstmal ein paar Mal wie immer, dann sprechen wir drüber.

.....ich bin evtl ein ganz kleines bisschen abgeschweift.
 

wirdelprumpft

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Wenn man irgendwo anfängt erschließt sich einem nicht immer gleich warum etwas wie gemacht wird.
ganz wichtig meist wird manches nicht ohne Grund so gemacht oft werden viele Varianten ausprobiert und die beste beibehalten.
Viele erschließt sich im laufe der Zeit - manches nie - dann einfach so machen wie vorgegeben oder nach einiger Zeit nachfragen warum es so gemacht wird.
 

Mitglied 24010 keks

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meist wird manches nicht ohne Grund so gemacht oft werden viele Varianten ausprobiert und die beste beibehalten.
Viele erschließt sich im laufe der Zeit
Puh.... Ich war jetzt schon in einigen Betrieben... in eigentlich keinem waren Arbeitsweisen, die ich hinterfragt habe, logisch begründbar.
Bei mir darf jeder hinterfragen, auch ab dem ersten Tag. Mein Betrieb hat viele Löcher die gestopft werden wollen, einige kenn ich ganz gut und kann die dann erklären... andere sind mir vielleicht noch gar nicht aufgefallen. Klar bedingt das einen fähigen MA, nen andern mag ich aber eh nicht haben...
 

Mitglied 59145

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Das Maß an ist wichtig. Oft erlebt, ohne Übersicht und wissen um die Abläufe ist das oft, nicht immer, einfach auch viel Selbstüberschätzung.

Normal schaut man sich sowas ja erstmal an und spricht dann seine Ideen an. Manchmal ist es müßig das zu diskutieren, weil es spätestens beim zweiten mal schon klar ist.

Wir haben, als Beispiel, sehr klare Regeln wie Holzstapel gepackt werden. Das erkläre ich, erwarte im Gegenzug dass das umgesetzt wird. Das begreift man aber erst nach einiger Zeit, also was das an Arbeit bedeutet wenn sich einer nicht dran hält.

Das ist sehr elementar für uns und ich bin da nicht zu Kompromissen bereit.

Es gibt also Sachen, auch bei uns, die werden erstmal so gemacht. Klar, mit Erklärung. Gerne auch nochmal, aber man muss auch gucken, dass man nicht anfängt sich zu rechtfertigen, das ist nämlich was anderes als erklären.
Das ist ein typisches Beispiel wo jeder nach einiger Zeit begreift was dahinter steckt.

Ich glaube, wenn jemand neu in einem Betrieb ist und nach kurzer Zeit wirklich Dinge verbessern kann, dann war vorher etwas grundsätzlich falsch. Kann sein dass es das gibt, ich habe immer einige Zeit gebraucht um sowas zu entdecken.

Vieles, bzw das meiste, hat seinen Grund, der erschließt sich meist nach einiger Zeit. Nicht immer, auch klar.

Nervig ist, wenn das Verhältnis nicht stimmt und du anfängst jeden Mist zu erklären.
Im Nachhinein waren das aber auch echt eher nicht ganz so gute MA.

Ein "fähiger MA" bringt das ja auch nicht, schaut und lernt erstmal das vorhandene. Der will ja gar nichts unsinniges vorschlagen und wird die Grundhaltung haben, dass du ja auch nicht ganz doof bist. Da passt das dann ja auch und es gibt das Problem überhaupt nicht :emoji_wink:
 

predatorklein

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Moin

@ Eleonora

Völlig normal , dass du so kurz nach der Gesellenprüfung erst mal Erfahrungen sammeln musst .
Da gehen schon paar Jahre rum , bis man mal alles gesehen hat , was der Schreiner so macht .
Was aber auch nicht bedeutet , dass man dann alles kann :emoji_wink:

Und genau deshalb stimmt es auch , was Holzrad09 gesagt hat .
Jeder halbwegs gescheite Chef setzt dich nach deinen Fähigkeiten ein , einfach deshalb , weil er so sein Geld am einfachsten verdient .

Der Schreinerberuf ist einfach verdammt komplex , warum soll jemand , der auf Montage ein wahrer Fürst ist , auch beim Bau einer Haustür gut sein ?

Und um sowas managen zu können , muss man , wie uli2003 schon sagte , erst mal als Chef Erfahrungen mit Angestellten gesammelt haben :emoji_slight_smile:
Der Chef will gemeinsam im Team zwei Dinge in Angriff nehmen. Zum einen soll ich zukünftig nicht nur eine Liste bekommen was zu tun ist, sondern auch wie es zu tun ist, damit ich mich daran entlanghangeln kann. Zum anderen gab er mir Tipps, wie ich mein Tempo erhöhen kann, zB indem ich mir zeitliche Ziele setze und Versuche sie zu erreichen. Er sagte auch, dass er diesen Weg mit mir gehen will. Insgesamt habe ich mich durchaus schon verbessert, bestätigt auch der Werkstattleiter. Ich bin schneller geworden (aber immernoch zu langsam) und muss immer weniger nachfragen.

Genau der richtige Weg .

Man wird bißchen an die Hand genommen , kriegt Hilfe bei Problemen , lernt was dabei und wird schneller und sicherer .
Läuft das aber nicht so , kuckt man sich eben nach einem anderen Betrieb um .

Gruß
 

Mitglied 79745

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Ich frage mich ja ob es nicht möglich ist, dass einer der geschätzten Forumskollegen aus dem Raum Hamburg die @Eleonora einmal auf einen Kaffee im Rahmen eines Werkstattbesuches einladen könnte.
Mir scheint es so, als ob es viele junge Menschen in unserer heutigen Arbeitswelt leider ein bisschen schwerer haben, sich als Mensch und Persönlichkeit zu entwickeln.
Generell ist für mich ein starker Rückgang von Kameradschaftlichkeit und Hilfsbereitschaft zu erkennen, die helfende Hand die früher oft einmal von erfahrenen Kollegen gereicht wurde, die ist nicht mehr so selbstverständlich da wie es einmal war.
So steht man oft alleine da und fühlt sich sehr klein im Leben!
Eines der wichtigsten Werkzeuge die man zum Absolvieren eines glücklichen Lebens braucht, ist ein Mindestmaß an Selbstvertrauen und Selbstachtung!
Die Kinder von vielen Freunden von mir erreichen gerade dieses Alter und ich meine da, dies oft zu erkennen.
Scheinbar können die sozialen Medien den etwas verloren gegangenen Umgang im echten Leben nicht ersetzten!

Wir müssen uns wieder besser um unsere jungen Erwachsenen kümmern!
Leider sind wir räumlich zu weit auseinander, als dass ich Eleonora zu mir einladen könnte, aber ich würde mich sehr freuen, wenn dies einer der geschätzten Kollegen vor Ort machen könnte!
Ein wenig Bestärkung und Menschlichkeit hat noch keinem geschadet!

LG
Robert

P.S.: Der Weg mag vielleicht für ein persönliches Zusammentreffen zu weit sein, aber eine Kommunikation über andere Wege möchte ich dir auf jeden Fall anbieten, wenn du dir einmal eine Last von der Seele werfen möchtest!
 

uli2003

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Ich bin zwar erst 23 Jahre selbstständig, habe aber schon sehr viele Azubis ausgebildet und auch durch langjährige Prüfungsausschussarbeit begleitet.
Das was ihr alle ansprecht, ist eine Leistungssteigerung durch Routine und Erfahrung. Die passiert auch (mal mehr, mal weniger, in der Regel aber spürbar).
Was ich jedoch festgestellt habe - wer (vergleichbar) langsam ist, bleibt langsam. Ich habe mit vielen meiner Ausgebildeten noch Kontakt. Machen alle eine prima Arbeit, an der Arbeitsgeschwindigkeit hat sich jedoch nahezu nichts (außer den oben angesprochenen Merkmalen) verändert.

Jeder halbwegs gescheite Chef setzt dich nach deinen Fähigkeiten ein , einfach deshalb , weil er so sein Geld am einfachsten verdient .
Das ist in der Tat so. Und selbst da muss ich überlegen, wem ich den Lehrling mitgebe. Denn dann bricht der Geselle auch etwas weg, weil er dann die Pflicht des Ausbildens und der Aufsicht zusätzlich innehat. Der sagt mir dann - wäre ich mal alleine gefahren, dann wäre ich schneller fertig gewesen. Davon bekommen wir aber keine Facharbeiter.
Zum einen soll ich zukünftig nicht nur eine Liste bekommen was zu tun ist, sondern auch wie es zu tun ist, damit ich mich daran entlanghangeln kann. Zum anderen gab er mir Tipps, wie ich mein Tempo erhöhen kann, zB indem ich mir zeitliche Ziele setze und Versuche sie zu erreichen.
Wenn er die Zeit dazu hat, ist das ein guter Weg.

Nee Du, wenn der Altgeselle da schon 25 Jahre arbeitet und mittlerweile 200 Türen gebaut hat, da macht das kein anderer. Da sitzt da nämlich jeder Handgriff und es geht so gut wie nix schief.
..und dann soll er eine Treppe bauen und steht wie der Ochs vorm Berg :emoji_wink:
 

uli2003

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Generell ist für mich ein starker Rückgang von Kameradschaftlichkeit und Hilfsbereitschaft zu erkennen, die helfende Hand die früher oft einmal von erfahrenen Kollegen gereicht wurde, die ist nicht mehr so selbstverständlich da wie es einmal war.
Wenn ich mit 2 MA morgens 2 Stunden zur Baustelle fahren muss, sind 2 von 2 innerhalb von 10 Minuten im Auto eingeschlafen. Regelmäßig. Das ist Arbeitszeit, die ich dann eigentlich nicht bezahlen muss. Da bereitet sich nicht mal jemand auf die Baustelle vor, denn das kann man ja - frisch ausgeschlafen - nach dem Frühstück auf der Baustelle machen.
 

Mitglied 79745

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Wenn ich mit 2 MA morgens 2 Stunden zur Baustelle fahren muss, sind 2 von 2 innerhalb von 10 Minuten im Auto eingeschlafen. Regelmäßig. Das ist Arbeitszeit, die ich dann eigentlich nicht bezahlen muss. Da bereitet sich nicht mal jemand auf die Baustelle vor, denn das kann man ja - frisch ausgeschlafen - nach dem Frühstück auf der Baustelle machen.
Du scheinst aber zu vergessen, dass wir das auch so gemacht haben!
Nach heutigen Maßstäben gemessen, wer hätte da seine Lehrzeit erfolgreich beendet?
Sehr häufig (zumindest kenne ich das so) war es der Nachsicht der Vorgesetzten und Kollegen zu verdanken, dass der eine oder andere dort geblieben ist wo er war und sich im Laufe der Zeit zu einem guten Vertreter der jeweiligen Berufung entwickelt hat!

Dieses Verhalten
https://www.youtube.com/watch?v=iEIApUNVBKg
wiederholt sich ja schon seit den Zeiten von Sokrates!

LG
Robert
 

VolkerDK

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Hallo,
ich hab mal eine Frage. Alsooo ich habe spät umgeschult und bin seit August 2021 Tischlerin. Mein erster Job nach der überbetrieblichen Umschulung war absolut desaströs. Wenige Tage vor Ende der Probezeit habe ich gekündigt, mit einer Herzmuskelentzündung und einem runter gerockten Selbstwertgefühl im Gepäck.
Jedenfalls habe ich seit letzten September einen neuen Job und ich liebe ihn. Es ist einfach die perfekte Firma mit der perfekten Tätigkeit. Es ist, als musste all der Mist passieren, damit ich endlich meinen Traumjob bekomme.
Nun aber zu der eigentlichen Thematik und meiner Frage. Ein Mal im Monat habe ich ein Feedbackgespräch mit meinem Chef. Es verläuft im Grunde immer positiv. O-Ton "alle mögen dich und du arbeitest sehr gewissenhaft". Das freut natürlich. Aber es gibt auch zwei völlig berechtigte Kritikpunkte. Der Werkstattleiter und auch der Tischler in der Planung nehmen mich diesbezüglich in Schutz und meinen, dass das so schon alles passt, aber der Chef hat nicht unrecht damit: ich kann nicht häufig völlig autark, ohne nachfragen, arbeiten uuund ich bin verflucht langsam. Die Ergebnisse sind gut, aber der Weg dahin jedes Mal sehr lang. Zudem bin ich häufig allein in der Werkstatt, wurde schon hart ins kalte Wasser geworfen und muss alleine klar kommen, komme was wolle. Mir ist klar, dass Erfahrung und Routine mich schneller werden lassen, automatisch. Ich möchte diesen Prozess jedoch beschleunigen. Ich habe nämlich, weiß nicht, ob gerechtfertigt, Angst, dass ich deswegen entlassen werden könnte.
Der Chef will gemeinsam im Team zwei Dinge in Angriff nehmen. Zum einen soll ich zukünftig nicht nur eine Liste bekommen was zu tun ist, sondern auch wie es zu tun ist, damit ich mich daran entlanghangeln kann. Zum anderen gab er mir Tipps, wie ich mein Tempo erhöhen kann, zB indem ich mir zeitliche Ziele setze und Versuche sie zu erreichen. Er sagte auch, dass er diesen Weg mit mir gehen will. Insgesamt habe ich mich durchaus schon verbessert, bestätigt auch der Werkstattleiter. Ich bin schneller geworden (aber immernoch zu langsam) und muss immer weniger nachfragen.
Also ja, klingt alles richtig gut, aber mir sitzt die Angst im Nacken. Die Probezeit nähert sich dem Ende und ich will den Job behalten.
Also zwei Fragen:
Könnt ihr mir so ungefähr einen Zeitraum geben in dem ein Berufsanfänger idR spürbar autarker/schneller wird? Also wann ist der Punkt, an dem man sagen kann "jetzt muss es langsam mal wirklich laufen". 3 Monate? 6? 12?
Uuund
Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst optimieren kann, neben den Vorschlägen vom Chef?
Ich möchte einfach sehr schnell dahin kommen, dass diese beiden Kritikpunkte wegfallen, besser gestern schon.
LG
Hallo Eleonora!
Nachdem was du erzählst klingt es doch erstmal sehr positiv! Wenn dein Chef keine Lust "auf dich" haette, haette er nach ein paar Wochen und einem Gespraech mit dem Werkstattleiter schon die Reissleine gezogen.
Du sagst dir sitzt die Angst im Nacken....und das ist nicht gut. Hast du vielleicht manchmal Angst Fehler zu machen, und bist deshalb zoegerlich?
Sind dir schon Fehler passiert, und jetzt hast du zu grossen Respekt vor bestimmten Maschinen oder Arbeitsablaeufen?
Hat dich schonmal jemand zusammengefaltet fuer einen Fehler, und das ist bei dir "haengengeblieben"?

Liebe Gruesse und Kopf hoch!
 
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Mitglied 79745

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Wenn ich während der Arbeitszeit gepennt hätte, hätte mein Pa mich an die AHK gebunden und ich wäre gelaufen, da sei dir ganz sicher.

(Ich bin ja nett und muss nur mal spontan bremsen weil jemand vor mir knapp einschert..)
Das war bei mir ebenso.
Ich bin einmal 5km mitten in der Nacht neben dem Auto hergelaufen, weil ich zum wiederholten Mal meinen Pullover in der Schule vergessen hatte und mein Vater hat mir vorher schon angekündigt, dass mir das einmal widerfahren würde.
Aber am Rückweg (den ich dann wieder im Auto verbringen durfte) und nach dem dabei folgendem Gespräch habe ich auch wieder die ganze menschliche Wärme zu spüren bekommen und gemerkt, dass ich meinem Vater nicht egal war!

Ich kann, wenn ich heute zurückblicke eine gewisse (bei mir) notwendige Härte erkennen, die mir entgegengebracht wurde.
Aber ich kann auch die unglaubliche Nächstenliebe und Unterstützung sehen, die mir dankbarerweise zugekommen ist!
Ich weiß nicht in welche Richtung ich mich ohne all das entwickelt hätte.

Aber das hilft Eleonora (was für ein schöner Name!) leider nicht weiter

LG
Robert
 

wirdelprumpft

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Wenn ich mit 2 MA morgens 2 Stunden zur Baustelle fahren muss, sind 2 von 2 innerhalb von 10 Minuten im Auto eingeschlafen. Regelmäßig. Das ist Arbeitszeit, die ich dann eigentlich nicht bezahlen muss. Da bereitet sich nicht mal jemand auf die Baustelle vor, denn das kann man ja - frisch ausgeschlafen - nach dem Frühstück auf der Baustelle machen.
kannst ja einen Karton mit Rechnungen oder sonstigen dingen die man sortieren muss mit ins Auto nehmen
oder ein Labtop mit Zeichensoftware oder CNC damit die MA Programme oder Zeichnungen erstellen können ist
ja nicht die Schuld der Mitarbeiter das du als Chef keine Arbeit bereit hälst:emoji_wink:

Frag mich immer noch was mit "auf die Baustelle vorbereiten" im Auto/LKW gemeint ist - würde halt um 8,45 Uhr Anweisung geben das jetzt Frühstückspause ist und gut -

@Eleonora wäre nett wenn du dich mal etwas an der Diskussion beteiligen würdest -
ist wie Hände in den Hosentaschen während der Arbeitszeit bei vielen Chefs nicht so gern gesehen.... :emoji_wink:
 

magmog

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Guuden liebe Eleonora,

nachdem sich bisher 48 mal gutwillige bemüht haben, Dir hilfreiche Antworten zu geben.........
Ist diese Art Verhalten evtl. eine der Ursachen Deiner Probleme?
In wirklich nicht böse gemeint, sollte nur ein Hinweis sein der hoffentlich nicht zutrifft.
 
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