Arbeitszeitoptimierung

Eleonora

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Hallo,
ich hab mal eine Frage. Alsooo ich habe spät umgeschult und bin seit August 2021 Tischlerin. Mein erster Job nach der überbetrieblichen Umschulung war absolut desaströs. Wenige Tage vor Ende der Probezeit habe ich gekündigt, mit einer Herzmuskelentzündung und einem runter gerockten Selbstwertgefühl im Gepäck.
Jedenfalls habe ich seit letzten September einen neuen Job und ich liebe ihn. Es ist einfach die perfekte Firma mit der perfekten Tätigkeit. Es ist, als musste all der Mist passieren, damit ich endlich meinen Traumjob bekomme.
Nun aber zu der eigentlichen Thematik und meiner Frage. Ein Mal im Monat habe ich ein Feedbackgespräch mit meinem Chef. Es verläuft im Grunde immer positiv. O-Ton "alle mögen dich und du arbeitest sehr gewissenhaft". Das freut natürlich. Aber es gibt auch zwei völlig berechtigte Kritikpunkte. Der Werkstattleiter und auch der Tischler in der Planung nehmen mich diesbezüglich in Schutz und meinen, dass das so schon alles passt, aber der Chef hat nicht unrecht damit: ich kann nicht häufig völlig autark, ohne nachfragen, arbeiten uuund ich bin verflucht langsam. Die Ergebnisse sind gut, aber der Weg dahin jedes Mal sehr lang. Zudem bin ich häufig allein in der Werkstatt, wurde schon hart ins kalte Wasser geworfen und muss alleine klar kommen, komme was wolle. Mir ist klar, dass Erfahrung und Routine mich schneller werden lassen, automatisch. Ich möchte diesen Prozess jedoch beschleunigen. Ich habe nämlich, weiß nicht, ob gerechtfertigt, Angst, dass ich deswegen entlassen werden könnte.
Der Chef will gemeinsam im Team zwei Dinge in Angriff nehmen. Zum einen soll ich zukünftig nicht nur eine Liste bekommen was zu tun ist, sondern auch wie es zu tun ist, damit ich mich daran entlanghangeln kann. Zum anderen gab er mir Tipps, wie ich mein Tempo erhöhen kann, zB indem ich mir zeitliche Ziele setze und Versuche sie zu erreichen. Er sagte auch, dass er diesen Weg mit mir gehen will. Insgesamt habe ich mich durchaus schon verbessert, bestätigt auch der Werkstattleiter. Ich bin schneller geworden (aber immernoch zu langsam) und muss immer weniger nachfragen.
Also ja, klingt alles richtig gut, aber mir sitzt die Angst im Nacken. Die Probezeit nähert sich dem Ende und ich will den Job behalten.
Also zwei Fragen:
Könnt ihr mir so ungefähr einen Zeitraum geben in dem ein Berufsanfänger idR spürbar autarker/schneller wird? Also wann ist der Punkt, an dem man sagen kann "jetzt muss es langsam mal wirklich laufen". 3 Monate? 6? 12?
Uuund
Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst optimieren kann, neben den Vorschlägen vom Chef?
Ich möchte einfach sehr schnell dahin kommen, dass diese beiden Kritikpunkte wegfallen, besser gestern schon.
LG
 

Paulisch

ww-robinie
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Hallo,
ich hab mal eine Frage. Alsooo ich habe spät umgeschult und bin seit August 2021 Tischlerin. Mein erster Job nach der überbetrieblichen Umschulung war absolut desaströs. Wenige Tage vor Ende der Probezeit habe ich gekündigt, mit einer Herzmuskelentzündung und einem runter gerockten Selbstwertgefühl im Gepäck.
Jedenfalls habe ich seit letzten September einen neuen Job und ich liebe ihn. Es ist einfach die perfekte Firma mit der perfekten Tätigkeit. Es ist, als musste all der Mist passieren, damit ich endlich meinen Traumjob bekomme.
Nun aber zu der eigentlichen Thematik und meiner Frage. Ein Mal im Monat habe ich ein Feedbackgespräch mit meinem Chef. Es verläuft im Grunde immer positiv. O-Ton "alle mögen dich und du arbeitest sehr gewissenhaft". Das freut natürlich. Aber es gibt auch zwei völlig berechtigte Kritikpunkte. Der Werkstattleiter und auch der Tischler in der Planung nehmen mich diesbezüglich in Schutz und meinen, dass das so schon alles passt, aber der Chef hat nicht unrecht damit: ich kann nicht häufig völlig autark, ohne nachfragen, arbeiten uuund ich bin verflucht langsam. Die Ergebnisse sind gut, aber der Weg dahin jedes Mal sehr lang. Zudem bin ich häufig allein in der Werkstatt, wurde schon hart ins kalte Wasser geworfen und muss alleine klar kommen, komme was wolle. Mir ist klar, dass Erfahrung und Routine mich schneller werden lassen, automatisch. Ich möchte diesen Prozess jedoch beschleunigen. Ich habe nämlich, weiß nicht, ob gerechtfertigt, Angst, dass ich deswegen entlassen werden könnte.
Der Chef will gemeinsam im Team zwei Dinge in Angriff nehmen. Zum einen soll ich zukünftig nicht nur eine Liste bekommen was zu tun ist, sondern auch wie es zu tun ist, damit ich mich daran entlanghangeln kann. Zum anderen gab er mir Tipps, wie ich mein Tempo erhöhen kann, zB indem ich mir zeitliche Ziele setze und Versuche sie zu erreichen. Er sagte auch, dass er diesen Weg mit mir gehen will. Insgesamt habe ich mich durchaus schon verbessert, bestätigt auch der Werkstattleiter. Ich bin schneller geworden (aber immernoch zu langsam) und muss immer weniger nachfragen.
Also ja, klingt alles richtig gut, aber mir sitzt die Angst im Nacken. Die Probezeit nähert sich dem Ende und ich will den Job behalten.
Also zwei Fragen:
Könnt ihr mir so ungefähr einen Zeitraum geben in dem ein Berufsanfänger idR spürbar autarker/schneller wird? Also wann ist der Punkt, an dem man sagen kann "jetzt muss es langsam mal wirklich laufen". 3 Monate? 6? 12?
Uuund
Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst optimieren kann, neben den Vorschlägen vom Chef?
Ich möchte einfach sehr schnell dahin kommen, dass diese beiden Kritikpunkte wegfallen, besser gestern schon.
LG
Hallo Eleonore,
du braucht zu allererst ein Gefühl für Arbeitsabläufe, ich vielen Betrieben koordinieren das die die Arbeitsvorbereiter/Meister oder Altgesellen. Vllt sprichst du über mögliche/übliche Arbeitsabläufe mit dem Meister oder Altgesellen, so du das in deiner Ausbildung nicht hattest. Mach dir so viele Notizen wie möglich dazu, schreib auch Dinge mit die für dich noch schwachsinnig erscheinen. Lies immer wieder deine Notizen, auf dem Weg zur Arbeit, zum Feierabend auf dem Weg nach Hause. Und wiederhole die Sätze während du die Arbeiten ausführst. So baust du dir Eselsbrücken die du nicht mehr vergisst.
Mit freundlichen Grüßen Pauli
 

Johannes

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Könnt ihr mir so ungefähr einen Zeitraum geben in dem ein Berufsanfänger idR spürbar autarker/schneller wird? Also wann ist der Punkt, an dem man sagen kann "jetzt muss es langsam mal wirklich laufen". 3 Monate? 6? 12?
Hallo Eleonora,
da sage ich mal mindestens 1 Jahr.
Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst optimieren kann
Übertreib es nicht. Wichtiger als das Funktionieren ist sich Wohl zu fühlen.

Es grüßt Johannes
 

Mitglied 24010 keks

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Hallo liebe Eleonora,

Wenn ich das richtig verstanden habe, hast du eine Umschulung in einer Bildungseinrichtung absolviert? Also nicht in einem Betrieb?
Für mich ist das völlig klar und logisch, dass du im normalen Betriebsalltag dann noch nicht die schnellste und selbstständigste bist.
Aber auch sonst ist es völlig normal das ein neuer Mitarbeiter eine gewisse Einarbeitungszeit braucht. Jeder Betrieb arbeitet schließlich anders, die Maschinen sind anders... bis man erstmal weiß wo der ganze Krempel verstaut wird...

Ich glaube deine Einarbeitung würde viel schneller erfolgen wenn ein erfahrener MA dich mal paar Monate an die Hand nehmen würde und du unter Anleitung arbeitest. So würde ich das mit jedem neuen MA, egal welchen Ausbildungsstand der hat, machen. Dann sieht man doch viel schneller was man dann im Zuge der Zeit an Verantwortung abgeben kann.

Vielleicht ist das ja ein Weg für dich und deinen AG?

Gruß Daniel

PS: Angst vorm Jobverlust macht dich sicher nicht besser und schneller! Lass das! :emoji_wink:
 

Mitglied 59145

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Das was hier geschrieben wird stimmt alles.
Wir hatten hier neulich den Begriff "learning by doing", da gab es Recht eindeutig die Meinung, dass das nur ein Teil sein kann.

Anlernen und miteinander Arbeiten ist da sicher die nachhaltig schnellste Version Dinge zu erlernen. Es gibt immer viele Wege zum Ziel, meist wurde ein Großteil im Betrieb schon getestet. Das hat Zeit gekostet und es wäre nicht ideal dir dieses Wissen nicht zu vermitteln.

Abläufe, also die Reihenfolge, ist für Geschwindigkeit wahnsinnig wichtig. Schneller Arbeiten geht nur ganz selten, meist ist es Organisation.

Was mir ab einem gewissen Punkt nochmal geholfen hat, war zu erkennen, dass Fehler irgendwie dazu gehören.
Es geht oft darum sich sicher zu sein. Ich beobachte bei vielen oft eine sehr große Angst etwas falsch zu machen. Um das zu vermeiden wird wahnsinnig viel Zeit in die Selbstkontrolle gesteckt. Da werden Teile von der FKS kommen nochmal nachgemessen, da werden Pribestücken für die einfachsten Verbindungen gemacht, Dinge zur Probe zusammengebaut und Extrastücke mit gefertigt. Das alles kostet oft deutlich mehr Zeit als ab und an mal ein Bauteil neu zu machen.

Das heißt jetzt nicht, dass man das alles nie braucht, ich habe einfach oft gesehen, dass das nicht im Verhältnis steht. Eigentlich immer aus Unsicherheit.

Wir sprechen viel während der Frühstückspause über den passenden Weg.

Bei uns ist das ein wichtiger Teil der Fehlerkultur und hilft uns die Arbeit in angemessenem Rahmen zu bewerkstelligen.

Das richtige Maß ist meist das Entscheidende.
 

dsdommi

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Ich weiß nicht wie du arbeitest bin aber da voll bei den Vorschreibern. Arbeitsabläufe optimieren.
Bin zwar kein Schreiner, aber in einem Fehlerfall müssen wir schnell reagieren und schnell arbeiten. Was dafür nötig ist, ist gute Vorbereitung und Planung.
Nimm dir zu Beginn die Zeit dir einen Ablauf zu überlegen und schreibe ihn dir auf.
zB
Alle Teile die du brauchst.
Holz bereit legen etc.
Für kurze Laufwege sorgen etc etc.
Dann deine Liste abarbeiten.
Da musst du nicht mehr überlegen was als nächstes kommt , musst die Maschinen nicht mehrfach einstellen. Da steckt viel Potential drin.
Viel Erfolg.
Ach ja. Angst den Job zu verlieren ist ein schlechter Berater. Tischler stehen nicht an jeder Ecke und jeder Chef weiß dass es Zeit und Erfahrung braucht.
 

wirdelprumpft

ww-robinie
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Am meisten lernt man durch abschauen sprich wie macht es der Kollege
Vorrausschauendes / bzw. Mitdenken hilft auch
also nicht neben dem Kollegen stehen und warten bis es sagt
gibt mir die Zange wenn es ersichtlich ist das er sich im nächsten Schritt braucht sondern schon zureichen - Thema guter/schlechter Handlanger
Defizite der Überbetrieblichen Ausbildung auszugleichen kann länger dauern je nach dem was der Schreiner produziert und was überbetrieblich beigebracht wurde

Wurde ja schon geschrieben alleine die Abläufe für alles zu erlernen dauert länger als die Probezeit
selbst mit 3 jähriger Ausbildung braucht man sicherlich nochmal 2-3 Jahre bis man vieles gut kann.
Auch nach 30 Jahren im Beruf lernt man immer noch dazu.

Was auch hilft ist Arbeiten immer gleich auszuführen
wenn es mehrere Möglichkeiten gibt sich auf eine Methode/Ablauf festlegen

bin Einzelkämpfer und hab da gelegentlich viel Überlegung gebraucht wie man etwas was eigentlich nur zu zweit geht alleine hinbekommt
und mit der Zeit dann festgestellt das es nur sehr wenige Arbeiten gibt die nicht alleine gehen.
Vieles ist Frage der Technik nicht unbedingt der Kraft nur das dauert bis man die beste Technik für sich rausgefunden hat
 

Panzerklau

ww-kastanie
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Ich bin nicht vom Holzfach, sondern Krankenpfleger. In der Klinik auf Station habe ich aber regelmässig mit Auszubildenden als Kollegen zu tun und so hoffe ich, Dir doch ein paar gute Worte schreiben zu können:

„Du musst schneller werden!“ Diesen Satz hört wohl bis zum Erbrechen jeder Auszubildende, egal ob nun im Handwerk, den Gesundheitsberufen oder dem Dienstleistungsgewerbe. „Für die Frühschicht fünfzig Infusionen vorbereiten, dazu braucht man doch keine Stunde“ blablabla – solche Sätze fallen tatsächlich von vielen meiner Kollegen. Aber es sind immer dieselben, die das sagen und – schlimmer noch – sie sagen es zu jedem Auszubildenden.
Wie sollten die nun damit umgehen?
Und wie sollten sie argumentieren?

Es sind nunmal manuelle Abläufe, da die stattfinden und diese müssen geübt werden. Üben heißt aber machen und das kommt nur durch Praxis allein. Da hilft auch keine theoretische Überlegung. Und daher ist viel wichtiger, daß der Betroffene gewillt ist, zu machen, diese Chance auch bekommt und dann wird er ganz unweigerlich schneller nämlich allein nur durch die Praxis.

Hemmend könnte sich aber tatsächlich die Verlustangst auswirken: „Wenn ich nicht schneller werde, werd ich in der Probezeit entlassen!“ Da verschiebt sich der Focus vom machen hin zu einer Befürchtung, die man unbedingt vermeiden will und damit steht man sich selbst im Weg.

Von dieser Angst solltest Du Deinen Kopf unbedingt frei machen und was ich Dir da raten kann: Sprech genau diese Angst Deinem Chef gegenüber ganz offensiv an! Und wenn ihm als Chef an zuverlässigen, ordentlichen, fähigen Mitarbeitern interessiert ist, dann wird er Dir diese Angst nehmen.
 

Maho68

ww-robinie
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Das was hier geschrieben wird stimmt alles.
Wir hatten hier neulich den Begriff "learning by doing", da gab es Recht eindeutig die Meinung, dass das nur ein Teil sein kann.

Anlernen und miteinander Arbeiten ist da sicher die nachhaltig schnellste Version Dinge zu erlernen. Es gibt immer viele Wege zum Ziel, meist wurde ein Großteil im Betrieb schon getestet. Das hat Zeit gekostet und es wäre nicht ideal dir dieses Wissen nicht zu vermitteln.

Abläufe, also die Reihenfolge, ist für Geschwindigkeit wahnsinnig wichtig. Schneller Arbeiten geht nur ganz selten, meist ist es Organisation.

Was mir ab einem gewissen Punkt nochmal geholfen hat, war zu erkennen, dass Fehler irgendwie dazu gehören.
Es geht oft darum sich sicher zu sein. Ich beobachte bei vielen oft eine sehr große Angst etwas falsch zu machen. Um das zu vermeiden wird wahnsinnig viel Zeit in die Selbstkontrolle gesteckt. Da werden Teile von der FKS kommen nochmal nachgemessen, da werden Pribestücken für die einfachsten Verbindungen gemacht, Dinge zur Probe zusammengebaut und Extrastücke mit gefertigt. Das alles kostet oft deutlich mehr Zeit als ab und an mal ein Bauteil neu zu machen.

Das heißt jetzt nicht, dass man das alles nie braucht, ich habe einfach oft gesehen, dass das nicht im Verhältnis steht. Eigentlich immer aus Unsicherheit.

Wir sprechen viel während der Frühstückspause über den passenden Weg.

Bei uns ist das ein wichtiger Teil der Fehlerkultur und hilft uns die Arbeit in angemessenem Rahmen zu bewerkstelligen.

Das richtige Maß ist meist das Entscheidende.
der mittlere Absatz kann man nur unterschreiben. er zeugt von großer Unsicherheit eines neuen Mitarbeiters gegenüber seinen Dienstherren . Da sollte man sich nicht in die Hose machen, um diejenigen immer Recht zu machen . Jeder Mensch ist ,wie er ist .
Mir hat geholfen,selbsständig eigene Projekte in meinen Privatleben zu machen, wirtschaftliche Strukturen selbst erfahren: Materialbeschaffung( Wert der gegenstände sich bewusst werden ), Arbeitsablaufplan (Kalkulation des Angebotspreises ,wenn auch vereinfacht, wie lange brauche ich für welchen Arbeitschritt -kann ich auf erfahrung bauen oder fange ich bei "Null" an ) .
heute in der aktuellen Zeit besonders hart, es klappt alles und trotzdem wird man es nicht los, weil die Kauflaune am Boden ist. --da kriegt man schnell Selbstzweifel, soll man alles für Appel und Ei machen ?!
 

Lorenzo

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Hallo Eleonora,

ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Hab mich auch spät auf den Schreiner umgeschult.
Ich hab mit meinem Chef schon beim Einstellungsgespräch darüber gesprochen dass ich nicht die Routine hab die jemand nach 3 Jahren Ausbildung im Betrieb hat. Der Betrieb war auch ganz anders ausgerichtet als das was ich zuvor so gemacht und kennen gelernt hab.
Ich bin tendenziell jemand der Sachen erst mal so gut wie möglich macht, und die Geschwindigkeit kommt mit der Routine. Das fand mein Chef gut, der Anspruch ans Ergebnis ist in dem Betrieb extrem hoch.

Dass es einmal monatlich ein Gespräch mit dem Chef gibt sagt mir generell dass er wohl nicht der Typ ist der sich was anschaut, grummelt, und irgendwann rausschmeisst. Nutz das! Sprich mit ihm. Sprich an dass du das Gefühl hast dass du zu langsam bist, und dass dich das belastet.
PS: Angst vorm Jobverlust macht dich sicher nicht besser und schneller! Lass das! :emoji_wink:
Das ist nämlich ein ganz wichtiger Punkt. Du wirst huschig und unkonzentriert.

Wichtig für dich ist zu wissen dass du immer jemanden ansprechen kannst wenn du dir unsicher bist. Es ist sicher auch im Interesse deines Chefs die Zeit für eine Erklärung aufzuwenden, als die Zeit zu bezahlen die du brauchst um dir eine Lösung selbst auszudenken, und im Zweifelsfall dann am Ergebnis noch nacharbeiten zu müssen.

Auch die zeitliche Einschätzung von Johannes teile ich. Im ersten Jahr wird man sehr viel schneller. Im Erstgespräch mit meinem Chef damals kam von seiner Seite die Einschätzung dass er mir in hoffentlich 2 vielleicht aber auch erst in 3 Jahren wirklich komplette Projekte übergeben kann und ich die prinzipiell selbständig abarbeite. Und der Chef und der Werkstattmeister sind auch im regen Austausch wie was genau angegangen wird, oder wo Stellen sind die besondere Aufmerksamkeit brauchen.

Es ist also schlicht unrealistisch von ner frisch in nem anderen Betrieb gebackenen Gesellin (oder einem ebensolchen Gesellen) direkt von Anfang an routiniertes Arbeiten zu erwarten.

Kurz zusammengefasst: Sprich mit deinem Chef! Ganz offen und ehrlich. Du schleppst dann deine Bedenken nicht mehr alleine mit dir rum, und dein Chef merkt dass dir die Arbeit wichtig ist und du sie gut machen willst.
 

Mitglied 79745

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Hallo @Eleonora!

Du schreibst, dass dir dein Chef Gewissenhaftigkeit attestiert hat!
Du bringst somit neben einer ebenfalls attestierten Fähigkeit im zwischenmenschlichen Bereich eine unumgängliche Grundvoraussetzung mit, die man braucht, um ein guter Tischler oder Tischlerin zu werden.
Das ist eine Fähigkeit die man hat oder nicht hat und die so mancher Chef mehr schätzt, als reine Arbeitsgeschwindigkeit!
Du wirst im Laufe der Zeit lernen Entscheidungen selber zu treffen, dein Selbstvertrauen wird wachsen und deine Geschwindigkeit wird sich steigern.
Treibe dich nicht in einen Geschwindigkeitsstress, denn der führt nur zu Fehlern und kostet dann wieder Selbstvertrauen!
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und gute Chefs wissen das auch!

LG
Robert
 

brubu

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Hallo zusammen
Ich habe mir einige Gedanken gemacht die mich etwas stutzig machen. Da gibt es einen Chef, einen Werkstattleiter und einen Tischler in der Planung, ganz klein ist der Betrieb also nicht und trotzdem ist die unsichere Berufsanfängerin oft alleine in der Werkstatt. Ich war als Lehrling in einem Betrieb mit nur Chef und einem Schreiner von Anfang an oft allein und habe so ab 2. Lehrjahr meine Arbeiten von der Arbeitsvorbereitung bis zur Oberflächenbehandlung selber ausführen müssen.
Danach war ich in einem etwa 8 Mann Betrieb wo auch jeder seine Arbeiten von A-Z selber ausgeführt hat. Da hatte aber jeder sein "Spezialgebiet" und so fragte man laufend die entsprechenden Mitarbeiter. Aber allein und nur mit ab und zu einem Gespräch geht es schlecht. Da müssen die Vorgesetzten laufend, täglich, helfend hinschauen und gute Vorbilder sein, dann hilft es wenn die Mitarbeiterin gewillt ist sich zu verbessern.
Denn wie will man sich verbessern wenn Vorbilder fehlen? Nur eigen Ideen sind leider bei mangelnder Erfahrung nicht immer hilfreich.
Viel Erfolg und Gruss
brubu
 

magmog

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Guuden,

vor allem, verkrampft Dich nicht! Angst ist ein schlechter Berater.

Wesentlich für ein optimales Arbeiten ist es Leerzeiten zu vermeiden.
Wenn ich ein Werkzeug oder eine Maschine in der Hand habe,
versuche ichi immer soviel wie möglich damit in einem Durchgang zu bearbeiten
und nicht bei jedem Werkstück das Gerät aufzunehmen und abzulegen.

Roh- und Fertigstapel sowie Bearbeitungsplatz müssen unmittelbar beieinander und folgerichtig stehen,
Hin- und Herlaufen sind unproduktiv!
Ein grundsätzlich in einer Richtung verlaufender Materialfluss ist anzustreben
oder so anzulegen dass auf dem Rückweg sinnvolles mitgenommen oder erledigt wird.

Prioritäten setzen, also überlegen welche anliegenden Arbeiten brauchen z.B. Trockenzeiten.
Also erst Verleimen bevor man anderes zusammenbaut, erst lackieren bevor man für anderes Material sucht!
Während der Leim/Lack abbindet können die trockenen Arbeiten durchgeführt werden,
danach kann mit dem dann abgebundenem Material gleich weiter gearbeitet werden.
Genau wie vor Pausen und Feierabend, leimen und lackieren, danach oder am nächsten Tag ist Mensch gleich eine Trockenzeit weiter.

.......und höre auf Deinen Körper, tut eine Arbeit weh ist sie und unproduktiv muss geändert werden. Typisch ist falsches
und überflüssiges Rumtragen und Heben.

Stell Dich beim Arbeiten neben Dich und Versuche zu erkennen, welche Deiner Bewegungen unnötig sind
und versuche sie zu vermeiden.

Ein alter Meister sagte mir vor langer Zeit: „Meine besten Gesellen waren die Faulen, die haben ständig überlegt
wie sie am schnellsten und mit möglichst wenig Aufwand ihre Arbeit erledigen und dann gehandelt!"
 

Lorenzo

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Der Chef will gemeinsam im Team zwei Dinge in Angriff nehmen. Zum einen soll ich zukünftig nicht nur eine Liste bekommen was zu tun ist, sondern auch wie es zu tun ist, damit ich mich daran entlanghangeln kann. Zum anderen gab er mir Tipps, wie ich mein Tempo erhöhen kann, zB indem ich mir zeitliche Ziele setze und Versuche sie zu erreichen. Er sagte auch, dass er diesen Weg mit mir gehen will. Insgesamt habe ich mich durchaus schon verbessert, bestätigt auch der Werkstattleiter. Ich bin schneller geworden (aber immernoch zu langsam) und muss immer weniger nachfragen.

Da will ich nochmal kurz drauf eingehen.
Ich persönlich halte die Idee dir die Arbeitsanweisungen schriftlich zu geben für nicht besonders gut. Entweder das passiert in Stichpunkten, dann hilfts dir im Zweifelsfall gar nicht, weils für dich um Details geht die du erklärt haben möchtest. Dann ist nur zusätzlicher Zeitaufwand für denjenigen der dir die Liste schreibt rausgekommen.
Oder es wird sehr ausführlich gemacht, kostet dann richtig viel Zeit, und du bräuchtest viele der Infos gar nicht, weil du schon weisst wie du das machen würdest.

Ich denk in der jetzigen Phase ist es für dich wichtig dass du jemanden hast den du ansprechen kannst bei Fragen. Wenn man dich länger alleine in der Werkstatt machen lässt, dann sollte es dabei um Arbeiten gehen die du einfach abhaken kannst. Es ist saublöd das Gefühl zu haben zu langsam zu sein, nicht zu wissen wie man weiter machen soll und gleichzeitig niemanden zu haben den man fragen kann.
ABER: das ist nicht deine Schuld!

Ich denk wenn du mit deinem Chef über solche Sachen quatscht dann kommt ihr schnell an nen Punkt wos leichter wird.
Zum Beispiel sowas wie: Wir sind unterwegs, mach du mal das, wenn du nicht weiter kommst ruf an, oder mach an dem oder dem weiter. Dann bist du nämlich im Kopf entspannt, und das sind die Momente wo du wirlich Abläufe verbesserst und effizienter wirst. Weil du dann auch die Kapazität hast dir neben der Tätigkeit noch Gedanken zu machen.
 
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Holzrad09

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Habt ihr Tipps, wie ich mich selbst optimieren kann,
Ich möchte einfach sehr schnell dahin kommen
Ich kann da nur was aus meiner Sicht sagen.
Als Junggesellin macht Du doch sowieso nicht die Arbeiten, die die Altgesellen machen, also kannst Du Dich ja nur innerhalb deines Betätigungsfeldes optimieren und bis Du da bist, wo die Altgesellen stehen, brauchst Du locker 20 Jahre.
In unserem Betrieb waren in Spitzenzeiten 5 Leute, der Chef ( der als Meister / Inhaber auch mitarbeitet ) zwei Altgesellen ( einer davon Ich ) und zwei Junggesellen. Der Chef hat alles gemacht, dann kamen wir beiden Altgesellen, wir haben "fast" alles gemacht.
Unser Junggeselle würde nie einen Zettel mit der Ansage in die Hand kriegen "die Haustür muss diese Woche mit werden " !
Das einzige was er daran machen dürfte wären z.B. helfen beim verleimen, schleifen, grundieren, zwischenschliff, helfen bei der Montage alles andere ist nicht.
Bis er da ist, wo die Altgesellen sind, vergehen wie bereits geschrieben Jahrzehnte.
Da kommt man nicht mal eben so schnell hin.
Das kann in größeren Betrieben allerdings anders ausschauen.
LG
 

ClintNorthwood

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Hallo Eleonora,

es ist die Angst die lähmt und Fehler fördert.

Genau über deine Angst solltest du mit deinem Chef sprechen. Da du noch jung bist und dazu noch gewissenhaft, wirst du ausreichend Verständnis finden.
Meiner Ansicht nach wäre es hilfreicher, wenn du erst ein oder 2 Dinge übst, bis du sie beherscht. Dann kommt die Geschwindigkeit
Die 2 Variante, mehrere Arbeiten auf einmal zu erlernen dauert dementsprechend länger.

VG
 

Mitglied 24010 keks

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@Holzrad09 bei dem Betrieb wäre ich in meinem ersten Gesellenjahr wahrscheinlich nach 2 Monaten geflüchtet. Das was du beschreibst sind Azubis im ersten und vielleicht zweiten Lehrjahr.
Warum soll ein Geselle der in dem Bereich eine Ausbildung gemacht hat nicht eine Haustüre bauen können? Ganz besonders wenn er in dem Betrieb die Ausbildung gemacht hat???
Wenn ich jetzt bei euch anfangen würde, ja ich bräuchte sicher 1 Jahr Einarbeitung aber danach würde ich schon erwarten, dass ich wenigstens im normalen Bereich auch selbstständig arbeiten darf. Muss ja dann nicht gleich die Doppelflügel Rundbogen Haustüranlage sein aber so eine normale Tür mit Seitenteil oder so...
Ne da wär ich schneller weg als ich da war... :emoji_grin:

Gruß Daniel
 

Holzrad09

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Ne da wär ich schneller weg als ich da war... :emoji_grin:
Ja Daniel, deswegen schrieb Ich, dass es in größeren Betrieben evtl. anders läuft.
Aber bei uns ist es nun mal so, dass der Chef den Betrieb nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten führt und da macht jeder das, was er am besten kann.
Da schleift also nicht der Altgeselle die Glasleisten und der Junggeselle fräst die Bögen und die Tür wird dann dreimal neu angefangen. :emoji_slight_smile:
Ein Chef kennt seine Mitarbeiter und weiß genau wie und wo er sie am besten einsetzt.
Wenn der Junggeselle bei uns gelernt hat, dann darf er schon auch austrennen, aushobeln, Fräsarbeiten ausführen aber keine größeren Sachen selbstständig herstellen, da hilft er nur mit.
Er lernt dabei viel und wird das irgendwann selber machen und junge Gesellen an seiner Seite stehen haben.
LG
 
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Ich kann da nur was aus meiner Sicht sagen.
Als Junggesellin macht Du doch sowieso nicht die Arbeiten, die die Altgesellen machen, also kannst Du Dich ja nur innerhalb deines Betätigungsfeldes optimieren und bis Du da bist, wo die Altgesellen stehen, brauchst Du locker 20 Jahre.
In unserem Betrieb waren in Spitzenzeiten 5 Leute, der Chef ( der als Meister / Inhaber auch mitarbeitet ) zwei Altgesellen ( einer davon Ich ) und zwei Junggesellen. Der Chef hat alles gemacht, dann kamen wir beiden Altgesellen, wir haben "fast" alles gemacht.
Unser Junggeselle würde nie einen Zettel mit der Ansage in die Hand kriegen "die Haustür muss diese Woche mit werden " !
Das einzige was er daran machen dürfte wären z.B. helfen beim verleimen, schleifen, grundieren, zwischenschliff, helfen bei der Montage alles andere ist nicht.
Bis er da ist, wo die Altgesellen sind, vergehen wie bereits geschrieben Jahrzehnte.
Da kommt man nicht mal eben so schnell hin.
Das kann in größeren Betrieben allerdings anders ausschauen.
LG


Oh waia richtig übel und traurig...lass dich nicht von dem Negativbeispiel runterziehen, 12 Monate halte ich auch für realistisch, da macht es meiner Meinung nach den größten Boost. Dann die nächsten 5 Jahre langsam weiter auf den Berg...und dann überholst du die Altgesellen vielleicht indem du dich selbstständig machst etc oder wirst Altgeselle und lässt schleifen und kehren ... :emoji_slight_smile:
 

Holzrad09

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Warum soll ein Geselle der in dem Bereich eine Ausbildung gemacht hat nicht eine Haustüre bauen können? Ganz besonders wenn er in dem Betrieb die Ausbildung gemacht hat???
Also wenn Ich mal so an meinen Ausbildungsbetrieb zurückdenke, da hat sich nach der Ausbildung nichts großartig an der Rangordnung geändert, im Grunde war Ich immer noch der Lehrling - gut, da war jetzt noch der einjährige dazu gekommen und Ich hab bissl mehr verdient aber selbstständig Sachen bauen das war nicht.
Klar, Ich hatte die Ausbildung und auch einiges gelernt aber das änderte nichts an meiner Situation, jeder machte das gleiche wie vorher, der angestellte Meister seins, und die Altgesellen auch weiterhin ihres und Ich eben meines.
Besser wurde es dann als Ich den Betrieb gewechselt hab, da bin Ich dann als Junggeselle reingewachsen und habe mich entwickelt aber halt nicht von heute auf morgen.
LG
 

wasmachen

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HinternDiwan
...hängt ja auch stark davon ab, wie die maschinellen Ressourcen aussehen und was da geht und vor allem: wie sich der 'Jüngling' anstellt....
Manch einer macht in jungen Lehrjahren schon Sachen, was selbst tlw auagediente Hasen nicht machen/können/fürfen. Kenne das aber eher bei kleineren Betrieben.
 

Mitglied 24010 keks

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Nene da komm wir nicht zsamm. Sorry. Ich hab in einem ganz kleinen Betrieb gelernt und da war das nicht so.
Und für meinen Betrieb würde ich das auch nicht wollen.
Wenn ein MA Potential hat, dann macht der genau die gleiche Arbeit die der Altgeselle auch macht. Warum soll ich sonst einen Gesellen bezahlen wenn ich nur einen Hilfsarbeiter brauche?
Was passiert wenn der Altgeselle geht oder krank wird und lange ausfällt? Dann hab ich da einen Hilfsarbeitergesellen stehen. Na super...
Ne, echt nicht meine Welt. Weder als MA noch als Chef.
Aber ja, das ist das "gute" alte Konzept. Der Chef ist der Alleinherrscher, dann kommt ganz lange überhaupt gar keine Kompetenz und dann kommt irgendwann vielleicht ein Meister oder Altgeselle und dann noch ganz viel später... ach geh...

Wenn ich MA hätte, wäre mein Ziel das jeder ausfallen kann und der Betrieb ohne Probleme weiterläuft. Klar ist das in kleinen Betrieben nicht so ganz möglich aber es sollten zumindest alle anfallenden Arbeiten von allen MA erledigt werden können. Soll ich etwa als Chef Dreifachschichten machen nur weil meine 2 Altgesellen grad krank sind?
Ne... niemals! Und ein Altgeselle kann auch Profilleisten schleifen, da bricht dem kein Zacken aus der Krone.

Gruß Daniel
 

Holzrad09

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Aber ja, das ist das "gute" alte Konzept. Der Chef ist der Alleinherrscher, dann kommt ganz lange überhaupt gar keine Kompetenz und dann kommt irgendwann vielleicht ein Meister oder Altgeselle und dann noch ganz viel später... ach geh...
Genau so schauts aus und wenn alle heimgegangen sind, dann kontrolliert der Chef alles nach, damit's am nächsten Tag Anschisse gibt.
Danach geht er ins Büro und schreibt Rechnungen und Angebote ....
Oder macht noch ein paar Vorbereitungen, das es am nächsten Morgen gleich richtig losgehen kann.
Und ein Altgeselle kann auch Profilleisten schleifen, da bricht dem kein Zacken aus der Krone.
Sicher, wenn die Junggesellen alle aufgehört haben, dann geht es ja nicht anders.
Da macht es sogar der Chef abends, wenn es unbedingt fertig werden muss.
LG
 

Mitglied 24010 keks

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Also wenn Ich mal so an meinen Ausbildungsbetrieb zurückdenke, da hat sich nach der Ausbildung nichts großartig an der Rangordnung geändert, im Grunde war Ich immer noch der Lehrling - gut, da war jetzt noch der einjährige dazu gekommen und Ich hab bissl mehr verdient aber selbstständig Sachen bauen das war nicht.
So unterschiedlich können Ausbildungen und Betriebe sein...
Ich hab als Auszubildender zum Ende des 2. Lehrjahres meine ersten eigenen Projekte bekommen. Nicht ganz freiwillig aber gebracht hat es mir viel. Chef wurde wirklich richtig böse krank, für lange Zeit - Krebs und Geselle hat sich an der FKS 3 Finger fast abgeschnitten. Daniel allein im Betrieb. Chef auf Chemo und kaum zurechnungsfähig. Geselle als Telefonjoker mit der Option vorbeizuschauen wenn was nicht läuft...
Ich wurde vom Gesellen aber auch schon innerhalb kürzester Zeit als gleichwertig behandelt. Sobald ich etwas konnte, durfte ich es machen.
Für mich soll es so einfach sein!
 

Holzrad09

ww-robinie
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Wenn ein MA Potential hat, dann macht der genau die gleiche Arbeit die der Altgeselle auch macht. Warum soll ich sonst einen Gesellen bezahlen wenn ich nur einen Hilfsarbeiter brauche?
Nee Du, wenn der Altgeselle da schon 25 Jahre arbeitet und mittlerweile 200 Türen gebaut hat, da macht das kein anderer. Da sitzt da nämlich jeder Handgriff und es geht so gut wie nix schief.
Da werden vorher nur noch einige Details mit dem Chef besprochen und dann geht es los.
Da muss ein junger Geselle viele Jahre bei Ihm mitmachen, bis er soweit ist.
LG
 
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