Angemessene Bezahlung für einen Tischler/Schreiner

Diesel1982

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So wie ich es erzählt bekommen habe sind Deutsche ja nicht schlecht angesehen. Sobald aber zur Sprache kommt, dass man in Deutschland wohnt und in der Schweiz arbeitet wird das nicht gerne gesehen. Arbeiten und wohnen ist kein Problem.
aber eigentlich ging es hier ja um Stundenlohn. Tut mir leid was ich da angezettelt habe
 

Maho68

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Ich frage mich schon länger, was denn eine angemessener Lohn für einen Tischler in Vollzeit-Anstellung ist. Es scheint ja doch große regionale Unterschiede zu geben, aber wie seht Ihr das? Würdet Ihr 1400 € Nettolohn morgens aufstehen und zur Arbeit gehen? Was ist eure Schmerzgrenze?
das verdien ich als gewerblicher Helfer in der nahrungsmittelindustrie und mach mich nicht kaputt !! an der Maschine arbeite ich effektiv nur 3,5 stunden von 7,5 € täglich , bin jetzt seit 4 jahren dort mit Unterbrechung ( zeitarbeit )
"weniger geld ist manchmal mehr vom Leben " als das ich für 18- 25 € Stundenlohn mich abhetze ,was definitiv krank macht .

als Tischler mit seiner ganzen intellektuellen Herausforderung und körperlichen Einsatz incl Verschleiss nicht unter 2000 € netto !!!! als Single
will lch mir zumindest Geld ansparen können für Familienplanung und/oder Eigentumswohnung , Auto tut nicht not in Ballungsgebieten !
 

DZaech

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Es geht weniger um das Ausländer sein sondern günstig leben in Deutschland und viel verdienen in der Schweiz. Da bist du schon Spitzenverdiener.

Ganz genau das triffts. Ich muss jetzt doch auch noch etwas loswerden zu dem Thema. Ich wohne auch in der Grenzregion, Österreich ist 15min weg, Deutschland gut eine halbe Stunde. Hier in der Region arbeiten deshalb enorm viele aus Deutschland oder Österreich. Und KEINER in der Schweiz verdient netto unter 3000 CHF (normalerweise geben wir hier die Bruttolöhne an, System ist etwas anders als in DE). Ein Schreiner-Hilfsarbeiter verdient mit 25 Jahren brutto dann auch 4000, mit 40 oder 50 Jahren auch 4500 oder sowas. Als gelernter Schreiner bist du ganz schnell auf 5000 oder mit etwas Weiterbildung auch bei 6000, wobei das verhältnismässig (schweizweit gesehen) tiefe Löhne sind. Alles brutto natürlich. Und ja, ich habe Mühe damit wenn jemand 6500 CHF einsackt, und dann hinter der Grenze für 800€ in einer 4-1/2-Zimmer Wohnung leben kann. Und solche "Experten" gibt's Tausende hier...
Es können so viele Deutsche und Österreicher hier arbeiten wie gerne möchten, ist mir völlig egal, null Problemo. Aber dann bitte auch hier leben und hier Miete und vor allem Lebenshaltungskosten zahlen :emoji_wink:. Es gibt hier nicht ohne Grund höhere Löhne. Lebensmittel sind gut und gerne zwei bis drei mal so teurer als bei euch, und auch jedes andere Produkt kostet halt einfach mehr (mal abgesehen vom Treibstoff). Für eine 4-Zi Wohnung zahlt man hier auch gerne mal 2500 oder mehr.

Wir zahlen hier gut, aber das Geld soll dann auch hier bleiben und nicht einfach abtransportiert werden :emoji_anguished:. Es muss auch wieder zurückfliessen ins hiesige Handwerk, Gewerbe, Handel etc. Ich bin auch gar kein Freund von Einkaufstourismus, das finde ich schlimm, ist in etwa das gleiche in umgekehrt. Aber es gibt definitiv mehr deutsche Arbeitstouristen in der Schweiz als Einkaufstouristen in Deutschland. Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, aber das sollte man schon bedenken wenn man mit der "Einkaufstouristen"-Keule um sich schlägt. Und soll keiner sagen der grenznahe Handel profitiert nicht vom "Einkaufstourismus", als die Grenzen dicht waren letztes Jahr haben die Läden hinter der Basler Grenze wohl ziemlich leer ausgeschaut....

Im übrigen sind Grenzgänger und Einkauftouristen genau die selbe Gattung:

- Einkaufstouristen kaufen mit Schweizer Lohn billig in Deutschland ein, bezahlen aber wenigstens die Miete in der Schweiz.
- Grenzgänger leben mit Schweizer Lohn billig in Deutschland, zahlen dazu weder Miete noch anderes hier.



Grüsse David
 
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Diesel1982

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Ja das ist natürlich ärgerlich wenn man diese Möglichkeit nicht hat. Das gleiche Problem gibt es ja aber hier auch. Ich will nicht wissen wie viel Kohle an Kindergeld ins Ausland fließt für Kinder die es gar nicht gibt. Das würde dann aber zu politisch werden.
die, die es negativ sehen sind diejenigen die eben diese Möglichkeit nicht haben. Aber verständlich ist es schon- jeder ist sich ja doch auch selbst der Nächste. Jedem das seine aber mir das meiste
 

Maho68

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Ganz genau das triffts. Ich muss jetzt doch auch noch etwas loswerden zu dem Thema. Ich wohne auch in der Grenzregion, Österreich ist 15min weg, Deutschland gut eine halbe Stunde. Hier in der Region arbeiten deshalb enorm viele aus Deutschland oder Österreich. Und KEINER in der Schweiz verdient netto unter 3000 CHF (normalerweise geben wir hier die Bruttolöhne an, System ist etwas anders als in DE). Ein Schreiner-Hilfsarbeiter verdient mit 25 Jahren brutto dann auch 4000, mit 40 oder 50 Jahren auch 4500 oder sowas. Als gelernter Schreiner bist du ganz schnell auf 5000 oder mit etwas Weiterbildung auch bei 6000, wobei das verhältnismässig (schweizweit gesehen) tiefe Löhne sind. Alles brutto natürlich. Und ja, ich habe Mühe damit wenn jemand 6500 CHF einsackt, und dann hinter der Grenze für 800€ in einer 4-1/2-Zimmer Wohnung leben kann. Und solche "Experten" gibt's Tausende hier...
Es können so viele Deutsche und Österreicher hier arbeiten wie gerne möchten, ist mir völlig egal, null Problemo. Aber dann bitte auch hier leben und hier Miete und vor allem Lebenshaltungskosten zahlen :emoji_wink:. Es gibt hier nicht ohne Grund höhere Löhne. Lebensmittel sind gut und gerne zwei bis drei mal so teurer als bei euch, und auch jedes andere Produkt kostet halt einfach mehr (mal abgesehen vom Treibstoff). Für eine 4-Zi Wohnung zahlt man hier auch gerne mal 2500 oder mehr.

Wir zahlen hier gut, aber das Geld soll dann auch hier bleiben und nicht einfach abtransportiert werden :emoji_anguished:. Es muss auch wieder zurückfliessen ins hiesige Handwerk, Gewerbe, Handel etc. Ich bin auch gar kein Freund von Einkaufstourismus, das finde ich schlimm, ist in etwa das gleiche in umgekehrt. Aber es gibt definitiv mehr deutsche Arbeitstouristen in der Schweiz als Einkaufstouristen in Deutschland. Das ist nicht vorwurfsvoll gemeint, aber das sollte man schon bedenken wenn man mit der "Einkaufstouristen"-Keule um sich schlägt. Und soll keiner sagen der grenznahe Handel profitiert nicht vom "Einkaufstourismus", als die Grenzen dicht waren letztes Jahr haben die Läden hinter der Basler Grenze wohl ziemlich leer ausgeschaut....

Im übrigen sind Grenzgänger und Einkauftouristen genau die selbe Gattung:

- Einkaufstouristen kaufen mit Schweizer Lohn billig in Deutschland ein, bezahlen aber wenigstens die Miete in der Schweiz.
- Grenzgänger leben mit Schweizer Lohn billig in Deutschland, zahlen dazu weder Miete noch anderes hier.



Grüsse David
Grenzgänger : das ewige Pendeln zwischen Arbeitsplatz im Ausland und Wohnort(Heimatland ) musst doch dermassen nerven mit Auto !! wieviel unbezahlte Lebenszeit geht dafür drauf im schnitt .:emoji_open_mouth:
 

marcus_n

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Manchmal beschleicht mich schon das Gefühl, dass man in der Schweiz sehr auf das Monetäre fixiert ist. Ist das alles im Leben? Bestimmt das die zwischenmenschlichen Beziehungen? Ich glaube, wir haben in Europa grad ganz andere Probleme. Ich werde mich sehr freuen, wenn die Schweiz zuvorderst ukrainische Flüchtlinge gastfreundlich aufnimmt, neben Deutschland.
Entschuldigung für den politischen Ausreisser. Bin schon wieder weg, mir geht grad die Hutschnur hoch.
 

DZaech

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Ich muss h
Manchmal beschleicht mich schon das Gefühl, dass man in der Schweiz sehr auf das Monetäre fixiert ist. Ist das alles im Leben?

Ist man definitiv nicht, aber das ist wohl nur schwer zu verstehen als Aussenstehender. Aber noch zur Klarstellung, mit 5000 brutto als Alleinverdiener kann man in der Schweiz KEINE Familie ernähren und gut leben. Handkehrum ist man als deutscher Grenzgänger mit 5000 halt schon eher ein Topverdiener in der Heimat. Das ist der Faktor der stört. Was für euch schon ein Rieseneinkommen ist, ist für uns halt echt das Minimum, und das sehen viele nicht ein. Es klingt oft so als sei man hier sehr geldfixiert. Aber auch hier gibt es viele die knapp damit leben können. Das wird oft vergessen und unterschätzt. Für einen Deutschen klingt 5000, 6000 oder 7000 einfach nach viel, sehr viel, oder extrem viel Geld. Für uns ist das hingegen Minimum, in Ordnung, oder Gut.
 

Diesel1982

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Grenzgänger : das ewige Pendeln zwischen Arbeitsplatz im Ausland und Wohnort(Heimatland ) musst doch dermassen nerven mit Auto !! wieviel unbezahlte Lebenszeit geht dafür drauf im schnitt .:emoji_open_mouth:

naja, für paar tausend Ocken mehr im Monat kann man das schonmal riskieren. Paar Jahre früher die Hütte abbezahlt ist ja auch was.

min meinem Job arbeiten wir 2x die Woche 24 Stunden. Wir haben paar Kollegen die fahren 200-300 km in den Dienst. Wenn sie bei sich arbeiten würden hätten sie vielleicht nen anderen schichtrhytmus und dadurch effektiv weniger Freizeit und Zeit mit der Familie. Ein Kollege hat dort ein Haus wo er beim Verkauf keine 100k€ bekommen würde. Dafür bekommt er hier nichtmal ne 2-Zimmer Wohnung und er hat 5 Kinder. Da muss man das halt hinnehmen.

gruss matze
 

marcus_n

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@DZaech: Ich mache dir keinen Vorwurf. Wir beide leben in differenten Welten.
Aber ich habe die letzten zwanzig Jahre von einem Einkommen leben müssen, mit dem du nicht mal deine Müllabfuhr zahlen kannst. Und ich habe in meinem Leben gelernt, dass Geld und Neid sowas von unwichtig sind. Weil ich ohne diese beiden Faktoren einigen wenigen Menschen mehr bieten konnte. Ich bot immaterielle Hilfe und Beistand.
Ich sag dir mal was mein Freund. Ich bin Akademiker und arbeite seit langer Zeit als Handwerker. Mit der Kohle von der du redest, lebe ich ein halbes Jahr.
Was mich aber gerade berührt, sind die Ukrainer die an die Grenze flüchten, ihre Autos zurücklassen, ihre Wohnungen und in die Fremde gehen, ohne zu wissen, wie es in ihrem Leben weitergehen soll.
Entschuldidgung ich melde mich für heute ab. Das ist zu emotional.
 

Lorenzo

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Weil damit das Geld aus dem eigenen Wirtschaftskreislauf entnommen und durch die zum Teil anderswo entrichtete Steuer nicht dort wieder eingesetzt wird.
Aber generell schlägt das Thema grad ne komische Richtung ein...

Zur ganz ursprünglichen Frage: Für 1400€ netto würd ich arbeiten. Aber nicht Vollzeit, und nicht wenn die Tätigkeit langweilig ist, und ich auch noch pendeln müsste.
 

KalterBach

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Grenzgänger : das ewige Pendeln zwischen Arbeitsplatz im Ausland und Wohnort(Heimatland ) musst doch dermassen nerven mit Auto !! wieviel unbezahlte Lebenszeit geht dafür drauf im schnitt .:emoji_open_mouth:

Ich habe 35 Minuten Haustür - Bürotür. Den größten Teil der Strecke lege ich mit dem Zug zurück. Die Kosten hierfür sind fix, denn ich habe eine Jahreskarte. Du glaubst gar nicht, wie viel Bücher gelesen wurden, Forenbeiträge oder Code-Zeilen hierbei entstanden sind.

Ich vermute mal, dass @schrauber-at-work nahezu den gleichen zeitlichen Aufwand für eine Wegstrecke hat, diese aber mit dem Auto zurück legt, da es mit dem ÖV zirka 1,5 Stunden dauern würde. Sein Arbeitsplatz liegt halt nicht ÖV günstig.

Wer hat denn schon den Luxus Wohnen und Arbeiten sehr nah zu haben? Mein Vater hatte exakt 1! Kilometer Arbeitsweg. Das ist Luxus. Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland pendeln.

In Deutschland pendeln tagtäglich Millionen Menschen von ihrer Wohnung zur Arbeit. Dabei ist das Auto für sie das wichtigste Beförderungsmittel: 68 % der Berufspendlerinnen und -pendler nutzen 2016 den PKW für den Arbeitsweg. Im Jahr 2000 hatte der Anteil mit 67 % nur geringfügig niedriger gelegen.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren rund 14 % der Erwerbstätigen regelmäßig zur Arbeit. Auch dieser Anteil hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 um einen Prozentpunkt erhöht.

Der Zeitaufwand für den täglichen Weg zur Arbeit betrug beim Großteil der Erwerbstätigen weniger als 30 Minuten (70 %). Zwischen 30 und 60 Minuten brauchten 22 % der Pendlerinnen und Pendler. 5 % benötigten eine Stunde und länger für den Weg zur Arbeitsstätte. 3 % der Erwerbstätigen hatten wechselnde Arbeitsstätten und konnten somit keine genauen Angaben zum Zeitaufwand für den Arbeitsweg machen.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Arbeitsmarkt/Erwerbstaetigkeit/im-Fokus-Pendler.html

Ganz genau das triffts. Ich muss jetzt doch auch noch etwas loswerden zu dem Thema.

Ich auch. Ohne jetzt Dir oder anderen persönlich böse zu sein, aber ich kenne das aus der Perspektive Deutscher Normalverdiener und das ist ebenso schwierig. Auch hier kommt es zu Verdrängung, Landflucht und Problemen.

Der so genannte Einkaufstourismus hat noch andere Nachteile, die bei den gemachten Milliardenumsätzen gerne in Kauf genommen werden. Das zum Teil unsägliche Anstehen an Kassen, weil jemand einen grünen Zettel für einen Lippenstift ausgefüllt haben mochte. Dazu die Preise in der Region, die natürlich durch die vielen potenten Kunden ein anderes Niveau haben. Lebensmittel, Restaurants, Wohnungsmarkt, usw., die Staus, Warteschlangen, usw.

Für einen gutverdienenden Grenzgänger oder Einkaufstourist ist ein 25 EUR Schnitzel halt ein günstiges Mittagessen. Für den im Land lebenden einheimischen Schreiner ist das schlichtweg Luxus. So weichen diese einheimischen Normalverdiener (Deutsche, Franzosen, Östereicher, usw.) dann in „tiefere“ Regionen weiter hinter der Grenze aus. Dort kostest das gleiche Schnitzel halt nur 18 EUR!

Hier in der Regio ist der Wohnungsmarkt völlig im Eimer. Es kommt noch hinzu, dass Firmen Wohnungen für Ihre Mitarbeiter anmieten, die maximal 10 bis 15 Prozent der Zeit genutzt werden. Das zu völlig überzogenen Mietpreisen, die im Vergleich zum Nachbarland sehr günstig sind. :emoji_wink: Such mal einen Handwerker der zeitnah kommt. Etliche sind mehr in der Schweiz, als in Deutschland unterwegs. Der Bauboom in Basel treibt das natürlich voran, aber man soll es nicht als alleinige Ursache sehen.

Gleichzeitig strömen viele Schweizer Rentner in die Regio und leben von Ihrer AV-Rente halt deutlich besser in Deutschland, Frankreich oder Österreich. Auch das ist legitim. Etliche Deutsche Rentner leben in Spanien, Portugal, Osteuropa oder Asien aus dem gleichen Grund.

Sicher ursächlich für diese Effekte ist der gute EUR-Franken-Umrechnungskurs, der auch von der Schweizer Nationalbank lange auf diesem Niveau gehalten wurde. Dazu muss es gründe geben. Früher war er jedenfalls lange konstant anders.

Lange Rede kurzer Sinn. Preise und Lebenshaltungskosten gleichen sich an. Wenn Du hier in der Ecke Handwerker möchtest, kommen sie entweder von weiter her, oder Du zahlst die Preise. Mitarbeiter zu finden ist ebenso schwer. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass nicht alleine das Geld der Antrieb ist, in der Schweiz zu arbeiten. Es hat Vor- und Nachteile die sorgfältig abgewogen werden müssen. Das muss jeder individuell machen.
 

Holzrad09

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vom Lande
Und ja, ich habe Mühe damit wenn jemand 6500 CHF einsackt, und dann hinter der Grenze für 800€ in einer 4-1/2-Zimmer Wohnung leben kann. Und solche "Experten" gibt's Tausende hier...
Das ist doch aber nicht nur in der Schweiz so. Wie viele Tschechen, Polen, Ungarn arbeiten in D und pendeln täglich oder je nach Entfernung am Wochenende nach Hause ? Man muss sich nur mal die Autokennzeichen auf deutschen Großbaustellen anschauen, genau, man spricht polnisch. Das ist genau das gleiche, relativ viel verdienen und daheim billig leben.
In Österreich schaut es nicht viel anders aus, da pendeln die Ungarn und Tschechen, In Norditalien die Ex Jugoslawen aber auch Rumänen und Albaner. Es sind doch oftmals auch Jobs, welche von den Einheimischen nicht besetzt werden. Ich sehe da kein Problem.
Genauso wenig wenn deutsche Ihre Wocheneinkäufe, KFZ Werkstattbesuche, Tanktourismus oder Tabakwaren in Osteuropa machen / kaufen.
LG
 

damadi

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wenn jemand 6500 CHF einsackt, und dann hinter der Grenze für 800€ in einer 4-1/2-Zimmer Wohnung leben kann. Und solche "Experten" gibt's Tausende hier...

Wer die Möglichkeit dazu hat - und das nicht nutzt - wäre doch doof. Es steht dir ja frei es ebenso zu tun.
Bei den ganzen steuerlichen Belastungen kommt man ja ohnehin auf kaum einen grünen Zweig mehr.
Daher: alle Schlupflöcher nutzen, die möglich sind. Indirekt ist das aber auch wieder Arbeit - weil man sich mit dem Thema auseinandersetzen muss.
Wer das als "unsozial" empfindet, ist meiner Meinung nach ein Träumer.
 

Besserwisser

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Als Bewohner eines Dreiländerlecks möchte ich dazu Stellung nehmen und auch polemisch (!) werden.

Ich bin Europäer. Ich bin in Deutschand geboren und wohne dort, bin in Belgien in den Kndergarten gegangen, um danach bei meinen niederländischen Freunden zu spielen. Essen, einkaufen, wohnen, tanken, Ausflüge machen, das ist hier in der Euregio schon seit vor dem ersten Weltkrieg normal und Mensch sei Dank bürokratisch immer einfacher, Dank EU, BeNeLux und EWG genau so wie der Zusammenarbeit lokaler Institutionen.
Preisstrukturen waren immer etwas unterschiedlich, in NL kostete ein Haus zeitweise nur die Hälfte zu D, in B ist immer noch billiger. Häuser sind in NL mitlereile teurer als hier. Aber das verschiebt sich ständig und da ist nichts zementiert. Bei aller Freiheit bedeutet grenzüberschreitendes Leben nach wie vor viele Probleme, Unsicherheiten und Mühen. Es gibts nichts für lau.
Viele Freunde leben oder arbeiten über die Grenze oder auch hier, jedweder Nationalität. Wir lachen oder schütteln den Kopf über die nationlen Eigenheiten, Besonderheiten und Vor- und Nachteile.

Aber einen wie hier gezeigten kleingeistigen und engstirnigen Protektionismus, wie hier von DZaech vorgestellt, kenne ich nur von meinen Schweizer Freunden, wo auch ein gewisses Maß an Ausländerfeinlichkeit wohl zur nationalen Identität gehört.
Wo, bitte schön, kommt denn das gute Geld der Schweiz her? Alles mit Toblerone ran geschafft? Oder ist das vielleicht doch Geld von den Nachbarn, alzuoft auch illegales?

Für mich die Bestätigung aller meiner Freunde und Bekannter, die (meist als Ingenieure, teil promoviert) in die Schweiz gezogen sind und alle einige Jahre desillusoniert und frustriert zurück gekommen sind.

Du hast kein Problem damit, dass bei euch diese Ingenieure oder Facharbeiter arbeiten und EUREN Wohlstand mehren, aber Deutschland (oder wer auch immer) deren Ausbildung und im Zweifel auch Sozialnetz bezhalt? Das die Grenzpendelei sehr zeit- und kostenaufwändig ist?
Wenn du das für den Himmel auf Erden hälst, warum machst du das nicht auch?
Was für eine protektionistische, kleingeistige Einstellung.
Kaufe keine Importartikel mehr, benutze den eidgenössischen Computer, mach deine Uralube auf heimischen Almen und bleibe in deinem kleinen, sparatistischen, kleingeistigen grünen Land und lebe weiter mit dem Geld, das Verbrecher, Nazis und Juden euch rüber geschoben haben. Und ich hoffe, dass euch die Grenzpendler weg bleiben und ihr euren Scheiss alleine machen müsst. Frag mal Boris Johnson, wie gut das läuft! Der ist auch superglücklich, dass keine guten Britischen Pfunde mehr mit den ganzen LKW-Chauffeuren nach Polen gehen.

Prost!
 
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PurplePony

ww-robinie
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Meine Zunge ist seit den letzten zwei Seiten viel kürzer geworden, weil ich so oft drauf gebissen habe.

Ich mag an der Schweiz den Käse.
 

Lorenzo

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Ich bin immer noch dafür dass die Politik jetzt Mal aussen vor bleiben sollte. So wie sicher nicht jeder Schweizer superkrass verdient für die dortigen Verhältnisse, hilft's auch nem deutschen Geringverdiener nicht dass sein Lohn in anderen Ländern fürstlich wäre.
Generell sollte globaler gedacht und umverteilt werden. Dass das nicht passiert ist gewollt von denjenigen die die Taschen eh schon knallevoll haben. Und jetzt hacken hier die Handwerker aufeinander rum. Wie praktisch dass es immer ein Feindbild gibt das mit der eigentlichen Problematik nix zu tun hat....
 

keks010982

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Ich mag an der Schweiz den Käse.
Und sehr viele Schweizer an sich! Einfach sau gemütliche und freundliche Menschen!
Ich durfte einige Zeit im Studium in Biel verbringen und arbeiten - ich hab mich da sehr wohl und willkommen gefühlt.
Aber vielleicht liegt das auch an mir und meinem grenzenlosen Selbstbewusstsein - ich fühl mich sogar in Bayern akzeptiert. :emoji_grin: und des als Preiß. :emoji_grin:
 
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