Lattenstuhl Marcel Breuer

marcus_n

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Gert du denkst da viel zu vernünftig. Es ging nicht darum einen besseren Stuhl zu bauen.
Um Marcel Breuer zu verstehen muss man sich mit Kandinsky, mit El Lisitzky, mit Klee, mit dem blauen Reiter, mit Fotografie usw. auseinandersetzen.
Bei diesem Stuhl ging es darum den Stuhl an sich in Frage zu stellen und daneben die konventionellen Fertigungstechniken. Dieser Stuhl ist kein Endprodukt, dieser Stuhl ist ein Schnappschuss eines Gedankenvorganges.
Ein Denkprinzip der Hochschule für Gestaltung in Ulm (dem Nachfolger des Bauhauses) war: Wenn du einen Stuhl bauen willst, musst du ersteinmal verstehen was sitzen bedeutet. Das sind philosophische Fragen, die über die handwerklichen, die konstruktiven hinaus gehen.
Der Bauhausler hat sich nicht als industrielle Fertigungskraft verstanden. Er war ein Gestalter, jemand der einer Idee eine Gestalt, eine Form gibt. Da stellen sich ganz andere Fragen.
Wie haben die Menschen in der Vergangenheit gesessen, wie sitzt man gut, wie kann man besser sitzen, wie sitzen wir in der Zukunft? Diese Fragen hat sich vor dem Bauhaus, vor dem Werkbund keiner gestellt. Jedenfalls nicht die große Masse. Der Durchschnittsschreiner hat einen Stuhl so gebaut wie man ihn immer gebaut hat.
Erst diese modernen Schulen haben den Stuhl an sich in Frage gestellt. Muss ein Stuhl vier Beine haben? Oder tut es ein Freischwinger auch? Ich erinnere an die Bugholzstühle von Thonet, deren Entstehung eng mit dem Werkbund zusammenhängt.

Und es gibt im übrigen nicht den einen Hammer. Wenn ich mich im Internet mal hinsetze finde ich mit Sicherheit über einhundert verschiedene Hämmer. Vom Schloßerhammer, über Schreinerhammer, Elektrikerhammer aus Kupfer, Fäustel, Klüpfel, Vorschlaghammer, Furnierhammer, Ausbeulhammer... Ich bin mir sicher, dass auch in Zukunft noch neue Hämmer entworfen werden.
 

marcus_n

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Ich persönlich finde diesen Stuhl von Breuer auch gar nicht das beste Beispiel. Nehmen wir den Bauhaushocker. Der vertritt ja eine Idee, welche erst Jahrzehnte später von Otl Aicher in Ulm in der Hfg zum Postulat umformiert wurde. Zu der Idee des Multifunktionalen und Systemischen.

Beim Bauhaushocker hat man sich die Frage des Sinns des Sitzens und Nutzens gestellt. Herausgekommen ist ein multifunktionales Möbel. Zum Sitzen, als Tisch, als Trage, und gestapelt als Tafel oder als Podest. Multifunktional. Simpel konstruiert, konnte von jedem Bauhausschüler in Eigenleistung hergestellt werden. Minimaler Materialbedarf usw.

Aber da sieht man auch, dass es in dieser Schule verschiedene Geistesströmungen gab. Es gibt nicht DAS Bauhaus. Es gab zwei Orte und es gab viele Individuen, Menschen die Zukunft gedacht haben.
 

GertG

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Ich habe das Gefühl, Du willst den Stuhl verteidigen. Das brauchst Du gar nicht.

Ich wette aber trotzdem, daß sich in der kleinen Werkzeugkiste in Deiner Wohnung, die auch Deiner Frau zugänglich ist, kein "Schreinerhammer, Elektrikerhammer aus Kupfer, Fäustel, Klüpfel, Vorschlaghammer, Furnierhammer, Ausbeulhammer" befindet.
Auch kein Polierhammer, rückschlagfreier Hammer oder Schindelhammer.

Sondern ein ganz normaler 300gr. Schlosserhammer deutscher Bauform.
Und das aus dem gleichen Grund, weswegen es dieser Stuhl zwar ins Bauhaus, aber mehrheitlich nicht in die Läden geschafft hat.
 

marcus_n

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Lächel. Meine Wohnung ist meine Werkstatt und da sind über zwanzig verschiedene Hämmer.
Egal.
Nein, ich verteidige nicht den Stuhl. Ich verteidige die Idee und Geschichte des Designs und damit der modernen sozialen Gesellschaft. Ich plädiere für Menschen die selbst denken und die sich und die menschliche Geschichte in Frage stellen und Neues schaffen.
 

pedder

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Mir fehlt dieser Geist heute ein wenig. Gerade bei den Schreinern sehe ich in den heutigen Gesellen- und Meisterstücken viel zu viel Retro, einen Haufen Technologie, aber keine kreative Gestaltung. Das ist leider alles nachgemacht. I
Aber einen 80-100 Jahre (ich mag es grad nicht nachsehen) alten Breuer Stuhl nachzubauen ist wichtig?


Ich meine Ja, es ist gut, dass es immer mal wieder revolutionäre Designer und Entwickler gibt. Aber Evolution von brauchbaren Entwürfen ist das effizientere System. Sich einen Shaker Stuhl zu nehmen und zu modernisieren, ist einfach sinnvoller als den Stuhl völlig neu zu erfinden. Moidern kann beides sein.

Nachmeinem Eindruck ist Das Internet hier Fluch und Segen. Tolle Idee verbreiten sich rasend schnell.
Aber wenn etwas nicht gleich toll aussieht und eloquent beschrieben wird, floppt es sofort.
 

marcus_n

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Pedder: Etwas, egal was, nachzubauen kann für die eigene Entwicklung interessant und wichtig sein. Für die Allgemeinheit... wozu? Es ist ja schon da.
Hätte nicht irgendwann jemand das Sitzen in Frage gestellt, gäbe es keine Bürostühle, keine Sitzsäcke, keine Autositze, keine Traktorsitzschalen, keine Sitzbälle, keine Hollywoodschaukeln usw. Nicht jeder Mensch muss Revolutionär sein.
Das geht ja hinein bis in die persönlichen Biografien eines Menschen. Muss ich als Mensch immer Revoluzzer sein oder darf ich Phasen haben? Mal kreativ, mal konventionell, mal rückständig, mal verrückt.

Das Internet ist ja nur eine neue Form der Kommunikation, die die Verbreitung und Verfügbarkeit von Informationen weltweit verbreitet hat und die Geschwindigkeit erhöht hat. Und sie macht Information für Jeden verfügbar.

Ich versuche ja nur das Gute darzustellen.
 

GertG

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Was mich an diesem Stuhl stört, ist, daß er einfach nur anders sein will.
Nicht stabiler, nicht effizienter in der Herstellung, nicht bequemer, nicht optisch gefälliger.
Nur anders.

Das reicht mir nicht.
Aber ich habe kein Problem damit, wenn Du den Stuhl anders siehst.
 

marcus_n

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Gert, das täuscht. Der Stuhl ist kein Selbstzweck. Er ist Teil eines Prozesses. Wenn du heute einem Industriedesigner bei seiner Arbeit zusiehst, zusehen könntest, würdest du ganz viele Dinge sehen, sei es in seinem Skizzenbuch, oder als Modell, oder als Prototyp und du würdest dir denken: was für ein blöder Schmarrn. Dieser Schmarrn macht es dem Designer aber möglich überhaupt zu verstehen, was er da so tut. Und er diskutiert auch diese Einzelschritte. Aber Ende kommt dann ein Endergebnis dabei heraus.
Ich persönlich bin mir sicher, dieser Stuhl ist nie als Endergebnis gedacht gewesen. Das war ein Stuhl eines Menschen der noch auf der Suche war.
Und ich akzeptiere auch deine Meinung und kann sie auch verstehen.
Lieben Gruß Marcus
 

Hondo6566

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dass der Stuhl unbequem ist
Der Stuhl ist einfach eine Fehlkonstruktion
Bequem aussehen tut er wirklich nicht
Fläzen geht nicht. Dafür ist er zu eng und wahrscheinlich auch nicht stabil genug
dass man diesem Stuhl sehr wohl ansehen kann, dass er unbequem ist
Zu wenig Material; keine Aussteifung, kein Schutz gegen Scherung oder Knickung.
Hui, da haben ja andere auch noch ähnliche Meinung von dem Möbel, wo ist nur der Flic wenn man ihn braucht?
 

Lorenzo

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Kein Schwein will nach Nordkorea :emoji_wink: Und keiner deutet das auch nur im entferntesten an. Was Kunst und Geschichte aus Dingen macht ist das eine, aber wenn auch noch so viele revolutionäre Gedanken hinter einem Möbelstück stehen, zum Beispiel der Frage nachzugehen wie man denn in Zukunft sitzt, dann sollte die eigene Antwort darauf doch nicht "unästhetisch und ungemütlich" sein :emoji_wink: Vor allem auch weil Bauhaus und Le Corbusier und andere den Menschen als zentralen Ausgangspunkt für ihre Entwürfe herangezogen haben. Ich kann mit also gut vorstellen dass der Stuhl von Breuer ein Entwurf war den die Kunstwelt zur Ikone gemacht hat, ich persönlich setz mich lieber auf nen schönen und gemütlichen Stuhl. Ich betone: ich persönlich! Ich will niemandem vorschreiben was man schön und gemütlich empfindet. Und ja, der Stuhl mag damals revolutionär gewesen sein, aber für mich sieht er aus wie ein verunglückter Campingstuhl. Kann auch gut sein dass er eben zum modernen Campingstuhl weiterentwickelt wurde, will ihm seinen geschichtlichen Wert gar nicht absprechen.
Maloof hat mit Sicherheit einige Experimente durchgemacht bis er zu seiner Ikone gekommen ist. Ich finds sympathisch dass er sich als Handwerker begriffen hat, und ich denke es schmeichelte ihm dass nicht seine Entwürfe, sondern ein stimmige Resultate in die Geschichte eingegangen sind.
 

Mitglied 30872

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Hui, da haben ja andere auch noch ähnliche Meinung von dem Möbel, wo ist nur der Flic wenn man ihn braucht?
Darum geht es doch gar nicht. Das wurde auch in einigen Beiträgen dargestellt. Wenn Du nicht verstehen willst oder kannst, um was es geht, ist das nicht schlimm. Man muss nicht alles verstehen. Aber Du solltest es Dir selbst eingestehen und nichts weiter dazu schreiben.
 

teluke

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Ich denke Herr Breuer wollte zeigen wie man mit Kreativität aus einem Arm voll Latten einen Stuhl zaubern kann.
Das ist ihm gelungen.

Ich habe mich heute morgen ein wenig bei dem Restholz in meiner Werkstatt umgeschaut, und
oh Wunder, einen kpl. Lattenstuhl analog dem Stuhl von Herrn Breuer gefunden.

IMG_3482.JPG

Ok, ich gebe zu ein bißchen nachhobeln und kürzen musste ich schon noch.
War aber sehr schnell erledigt.
Jetzt muss ich nur noch jemanden finden der das zusammenbaut, wenn nicht mache ich das halt selbst :emoji_wink:.

Ich denke es ist Unsinn hier darüber zu diskutieren ob und wie gut man in dem Stuhl (den ich eher für einen Sessel halte) sitzt.
Darum ging es Herrn Breuer vermutlich nicht.
 

Lorenzo

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Du hast sicher recht damit dass man nicht diskutieren braucht, der einzige der die genauen Beweggründe kannte ist nicht mehr. Mit dem Sessel hast du wohl auch recht, umso wichtiger wäre mir die Gemütlichkeit.
Und ich freu mich wenn du hier weiter berichtest, und wenn du ihn am Ende saugemütlich findest dann hab ich was dazu gelernt.
 

Besserwisser

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Was hat nun die Ausbildungs zum Tischler und die Gestaltung durch den großen Künster damit zu tun ob die Lattenbreite 59mm oder 60mm wird?
Ohne die Leistung von Herr Breuer damit in geringster Weise abwerten zu wollen behaupte ich dass er da einfach eine Idee umgesetzt hat mit zur Verfügug stehendem Material.

Zur großen Kunst gehypt wurde das erst duch folgende Generationen.
Oder glaubt jemand im Ernst dass er das als Kunstwerk geplant hat?
Ich behaupte er hat einen Stuhl geplant.


Ich sag mal so. Wenn ich die Mona Lisa kopieren will, dann kann ich auch nicht sagen: Format, ach egal, die Leinwand ist halt ein bisschen breiter, dafür aber ein bisschen kürzer. Und der Hintergrund ist auch nicht so wichtig, da nehm ich die Nachbarschaft, und überhaupt, es kommt aufs Lächeln an und das tut meine Schwägerin auch bildschön. So funktioniert das nicht. Entweder man geht so nah ans Original, wie man das eben technisch vermag, oder man lässt es besser ganz bleiben. (Wobei natürlich jeder für sich tun darf, was er mag. Aber dann wirds halt ...)

Mit der Kunst ist das so eine Sache. Kunst ist, wenn ich Kunst machen will. Und wer dem Bauhaus den künstlerischen Focus absprechen will, der mag das gerne tun, aber er disqulifiziert sich doch damit von alleine für jedwede weitere Diskussion.
Was der KunstMARKT dann macht, ist eine ganz andere Sache.
 

teluke

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Und ich sach mal so..

Ich will weder die Mona Lisa noch den Lattenstuhl von Herrn Breuer kopieren.
Die Mona Lisa deswegen nicht weil ich das schlicht nicht drauf habe, den Lattenstuhl deswegen nicht weil das nach ein paar Fotos auf einer Webseite und ein paar ergänzenden Maßen schlicht nicht möglich ist obwohl ich es drauf hätte.

Also ist das, was ich (wahrscheinlich) machen werde, ein nachempfundener Nachbau, keine Kopie.

Ich denke zudem dem Bauhaus ging es nicht primär um Kunst sondern um eine neue moderne Sicht auf alles was mit Bau und Wohnen zu tun hatte.
Bauhaus-Design wäre m.E. eine bessere Beschreibung als Bauhaus-Kunst.
Dass gutes Design auch einen künstlerischen Aspekt hat ist dabei völlig unbestritten.
 

Wrchto

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Darf ich Euch zwischendurch mal eine Frage abseits des Bauhauses stellen?
Ihr sprecht hier öfter den Unterschied zwischen Stuhl und Sessel an. Ich als Österreicher verwende die beiden Begriffe eigentlich synonym. Wie definiert Ihr in Deutschland den Unterschied?
 

marcus_n

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Für mich ist ein Sessel ein Möbel im Wohnzimmer, manchmal einzelstehend, manchmal zwei an einem Couchtisch. Der Sessel ist eher niedrig, hat eine zurückgeneigte Lehne, immer Armlehnen, ist oft dick gepolstert. Man sitzt darin zurückgelehnt und nicht aufrecht. Es gibt auch Fußauflagen, und manchmal sogar Massagefunktionen.
Der Stuhl dagegen kann in allen anderen Räumen stehen, an Küchen- und Esstischen, an Schreibtischen, dekorativ an der Wand. Sitzhaltung eher aufrecht. Mal mit, mal ohne Armlehnen. Mal gepolstert, mal nicht. Und es gibt ihn auch mit Kufen. :emoji_slight_smile:
So in etwa.
Ich hab schon mitbekommen, dass der Begriff in Ö anders verwendet wird. Ähnlich wie die Tüte und das Sackerl.
Gruß
 

yoghurt

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Hallo,
Stuhl wäre ein Sitzmöbel aus Holz zum überwiegenden aufrechten Sitzen, Sessel eher ein Polstermöbel (kann natürlich auch aus Holz sein) zum bequemen Fläzen also eher sehr entspanntem Sitzen.
 

GertG

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Ich verbinde mit dem Begriff "Sessel" auch eher eine starke Polsterung und eine gewisse Geräumigkeit.
Ein nackter Holzstuhl kann auch durch eine andere Form nicht als Sessel gelten.
Ein Sessel benutzt man als Wohnmöbel; einen Stuhl als Funktionsmöbel.

Aber das kann ich auch nur durch den mir überlieferten Sprachgebrauch begründen.
Ich kenn das nur so.


Zumindest bei uns im Rheinland taugen aber die Armlehnen nicht als Unterscheidungsmerkmal.
Ein Holzstuhl mit Lehnen bleibt hier ein Stuhl. Ein Ohrensessel ohne Armlehnen bleibt ein Sessel.


Wie ist das in Österreich?
 

GertG

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Gerade mit meiner Frau drüber gesprochen.

Ein Stuhl ist für sie ein Möbel, mit dem man vor einem Tisch sitzen kann, weswegen sich da starke Polsterung und stark geneigte Rückenlehne verbieten.
Ein Sessel was Freistehendes ohne zwangsläufigen Bezug zu einem anderen Möbel.
 

Wrchto

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Spannend! Für mich stehen ein Sessel, als auch ein Stuhl beim Esstisch. Die Dinger von Stressless heißen bei uns Stressless-Sessel. Das Ding mit „Ohren“ ist ein Lehnstuhl oder ein Ohrensessel. Das freistehende Sitzmöbel im Wohnzimmer beim niedrigen Coutisch ist ein Fauteuil.
Ich merke gerade, wir haben da bei mir im Umfeld eigentlich keine klare Linie :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
 

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Stuhl vs. Sessel sehr interessant.

Nach kurzer Recherche dürften die Österreicher näher an der richtigen Bezeichnung sein da mit
Sessel ursprünglich eine Sitzgelegenheit gemeint war.
Stuhl hingegen war eher eine symbolische Bezeichnung die jemanden zuerkannt wurde der Macht und Einfluss hatte.
Lehrstuhl, Heiliger Stuhl, jemanden am Stuhl (Position) sägen.


Zu dem Breuerstuhl fehlt mir hierin die Gabe, die manche sich selbst attestieren, Kunst im Sinne von Können und auch Design
zu erkennen.
Habe den Stuhl live gesehen und schließe mich Beitrag #61 von Lorenzo an.

Liegt auch an meiner fast allg. Haltung, dass ich mich mit sog. Künstlern, Designern nie verstehe.

Dennoch bin ich interessiert an dem Ergebnis von Teluke und wenn das Werk sich um ein paar mm unterscheidet
ist das ja im Sinne vom Bauhaustempel.
 
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